Dual 1246 - Der Revisions-Marathon beginnt

  • Hallo zusammen,

    nachdem ich ja in den letzten Wochen und Monaten ein wenig kaufwütig war was Dual-Plattenspieler betrifft, möchte ich jetzt mit den Revisionen dieser Geräte starten.

    Los geht’s mit den beiden 1246ern. Da hätte ich einmal einen in schwarz und einen in Nussbaum:



    An dem schwarzen wurde scheinbar schon mal was gemacht. Der hat Cinch-Kabel von Nakamichi verbaut und einen türkisen Steuerpimpel-Ersatz, vermutlich Marke Eigenbau. Zudem ist statt des originalen Tonabnehmers ein Ortofon F15 MK II auf einem TK14 verbaut. Zudem sitzt das Stroboskop falsch.

    Der Dreher ist an sich funktionsfähig, der Riemen scheint aber ausgeleiert und zudem wurde er mir mit einem „Problem“ verkauft: Es kam wohl mehrfach vor, dass er mit einem „kreischenden Geräusch“ aufgehört hat zu drehen. Wenn man ihn dann bis zum nächsten Tag in Ruhe gelassen hat, funktionierte wieder alles einwandfrei. Mal sehen, ob ich da irgendwelche „Spuren“ dieses Problems entdecke, oder ob es nach dem Auseinanderbau einfach verschwunden ist.

    Sein nussfarbener Bruder hingegen ist komplett im Originalzustand. Vom Pimpel sind nur noch Restbestände da, er hat einen DIN-Stecker und das Dual DMS 242E auf dem TK25 mit intakter Achse, aber kaputter Nadel montiert.

    Fürs Revidieren hat Lukejack hier ja schon mal eine fantastische Dokumentation gepostet, an der ich mich orientieren werde:

    Lukejack
    27. Juni 2022 um 22:51


    Neue Riemen habe ich bei Dualfred besorgt, LED-Ersatz für die Strobo-Lampen ist ebenfalls da und mein selbstegbauter Montagebock ist gestern auch fertig geworden - es kann also losgehen.

    Starten werde ich mit dem schwarzen. Für den Nussbaum-Kollegen würde ich natürlich später auch gerne auf Cinch umbauen. Bei meinem 1228 habe ich dafür ein halbiertes Cordial CFU 3 CC verwendet, was auch sehr gut funktioniert. An sich würde ich das hier gerne genauso machen, allerdings vermute ich, dass das dickere Cordial-Kabel nicht durch diese dusseligen Zugentlastungen an der Badewannen-Zarge passt. Einfach den DIN-Stecker abschneiden möchte ich aber eigentlich auch nicht, um die Möglichkeit des Rückbaus (aus welchen Gründen auch immer) zu erhalten.

    Gibt es da eine alternative Zugentlastung, mit der man auch dickere Kabel in dieses Blech reinbekommt? Oder steige ich besser um auf die Lösung des Kabel-Eigenbaus mit dem Sommer-Kabel im Geflechtschlauch, die von riofox mal empfohlen wurde?

    Für Tipps und Ratschläge wäre ich sehr dankbar! Bei der Zugentlastung im 1228 war das mit dem Cordial-Kabel alles kein Problem, aber die von dieser Badewannen-Zarge ist echt tückisch was das betrifft.

    Ich lege in der Zwischenzeit mal mit dem schwarzen 1246 los und melde mich mit weiteren Wasserständen. :)

    Viele Grüße

    Daniel

  • So, ab damit in den neu gebauten Montagebock und ab geht die wilde Fahrt:


    Erst mal noch ein paar Detailaufnahmen, die man evtl. noch brauchen könnte:



    Und dann kann's losgehen mit dem Zerlegen.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Als erstes kommt der Motor aus. Dazu erst mal den Pitch-Riemen lösen.

    Mutter lösen, Riemen aushängen und Mutter wieder drauf, damit der Pitch-Hebel nicht schon rausfällt.

    Die Verkabelung im Schaltkasten KS4 muss auch noch gelöst werden. Blöderweise sind die Cinch-Kabel angelötet, da ich gerade hier die Lötstation nicht greifbar habe bleiben sie also zum Zerlegen drin.

    Kabel vom Netzteil, Motor und Strobo-Kasten werden entfernt:

    Viele Grüße

    Daniel

  • Gar nicht mal so clever: Ich habe zuerst angefangen, das Gegenlager des Motors zu zerlegen. Eigentlich wäre es schlauer, einfach zuerst die drei Muttern auf der Oberseite zu lösen, damit man den Motor einfach rausnehmen kann. Fürs nächste Mal weiß ich Bescheid. ;)

    Das untere Lager habe ich auch noch abgebaut, bevor ich dann einfach den Rest des Motorblocks rausgenommen habe, was die Arbeit dann wesentlich einfacher gemacht hat. :D

    Viele Grüße

    Daniel

  • Jetzt aber: Die drei Muttern auf der Oberseite abschrauben und den Motor nach unten rausnehmen.

    Dann mit der Madenschraube das Pulley vom Konus lösen und abziehen

    Und die zusätzliche Schraube unten nicht vergessen, dann lässt sich alles auseinandernehmen.

    Die alten Dämpfungsgummis sind nicht mehr sonderlich schön und scheinen auch etwas verhärtet zu sein. Also die Platte rausziehen (brauchte ein wenig rohe Gewalt) und die Gummis ebenfalls entfernen.


    Nun werden die Motorlager zerlegt. Ein klein wenig Öl war in den dicken Filzringen noch drin, aber nicht mehr allzu viel.

    Im unteren Lager hat sich dafür der kleine Filzring auf dem Lagerspiegel in seine Bestandteile aufgelöst. Da muss also Ersatz her. Der Lagerspiegel ist auch deutlich eingelaufen, das Plättchen wird also definitiv gedreht.

    Die Lagerkugeln werden erst mal mit der Unterdruck-Methode in einer Spritze mit reinem Alkohol gereinigt, bis keine Bläschen mehr aufsteigen.

    Dann ein kleines Stück Stoff in den Innenteil der Kugeln gesteckt und dann heißt es: Backe, backe, Kugel. 2 Stunden bei 100° C Ober-/Unterhitze habe ich die Kugeln auch bei den beiden anderen Drehern backen lassen, die ich bisher zerlegt habe.

    Viele Grüße

    Daniel

    2 Mal editiert, zuletzt von Daniel91 (5. Juli 2025 um 17:51) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Daniel91 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Derweil wird der Dreher weiter zerlegt.

    Es geht los mit dem Schalthebel für die Geschwindigkeit.

    Nach dem Lösen der ersten kleinen Mutter fällt der Pitch-Knopf schon raus. Auf der Unterseite kommt nach dem Herausnehmen der ersten Teile noch eine weitere, größere Mutter zum Vorschein, die ebenfalls rausgedreht wird.

    Dann die Blattfeder aushängen und schon kann man alles entnehmen. Weiter geht es mit dem Schalthebel

    Da gibt es auf der Oberseite einen Sprengring, den man erst lösen muss.

    Dann kann auch der Hebel auf der Oberseite entnommen werden.

    Weiter geht es mit dem Haupthebel. Der ist beim 1246 nicht durch zusätzliche Sprengringe usw. gesichert, sondern kann einfach nach unten gedrückt und dann herausgeschoben werden.

    Interessant: Obwohl mal ein neuer Steuerpimpel verbaut wurde, hängen noch ein paar Leichenteile des Originals am Haupthebel.

    Das Lager für den Haupthebel ist mit einem großen Sprengring gesichert. Nachdem der entfernt wurde, kann man es einfach nach oben herausziehen.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Als nächstes kommt die Stellschiene raus. Die ist mit zwei Sprengringen gesichert und kann dann über die Liftschraube auf der Oberseite rausgedreht werden, bis man sie herausnehmen kann.

    Die Liftschraube auf der Oberseite ist ein Sichtteil. Hier hat man sich mit einem großen Schraubenzieher auch schnell mal das Chassis verkratzt, wenn man abrutscht. Kleiner Tipp: Ein 5 Cent Stück ist eine hervorragende Alternative. ;)

    Nun kommt der Sprengring am Einstellhebel weg und das Teil kann mit dem Bügel für die Geschwindigkeitsumstellung herausgenommen werden.

    Weiter geht es mit den Bauteilen um die Rillenachse herum. Da muss man genau hinschauen, was wo wie gelöst werden muss, um die einzelnen Teile herauszubekommen. Um den Einschalthebel zu entfernen muss die Mutter auf der Unterseite sowie ein Sprengring auf der Oberseite entfernt werden und die Feder ausgehangen werden, die das Ganze mit der Schaltkulisse verbindet.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Nun kann man auch bequem den Strobo-Kasten entfernen, der etwas blöd darunter gesessen hat. Einfach die Schrauben rausdrehen, ebenso die Schrauben an den Kabel-Halterungen und das Ganze vom Schaltkasten abkabeln, schon kann man die ganze Einheit herausnehmen. Vorsicht: Das Prisma, das bei diesem Gerät ja eh falsch eingesetzt war, fällt auch gerne direkt mit heraus. ;)

    Weiter geht es mit dem Ausschalthebel. Dazu muss ein Sprengring auf der Oberseite sowie ein weiterer Sprengring unten entfernt werden und eine Feder ausgehangen werden.

    Die Blattfeder am Umschaltwinkel für Einzel- und Endlosspiel kann man einfach rausnehmen.

    Nun werden die Lagerbrücke und das Kurvenrad entfernt. Dazu erst auf der Oberseite eine Mutter lösen.

    Dann unten an der Lagerbrücke noch zwei Schrauben und schon kann man alles einfach herausnehmen.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Es wird immer leerer, nachdem die Rillenachse herausgeschraubt wurde kann der Schaltarm nun auch entfernt werden. Dazu muss oben eine Mutter entfernt und eine Feder ausgehangen werden und auf der Unterseite wird ein Sprengring entfernt.

    Als letztes Teil wird noch die Abstellschiene entfernt. Diese wird neben der Antiskating-Feder mit einem Sprengring gesichert und beim 1246 gibt es zudem noch eine kleine, schwarze Plastikschiene, in der die Kugel läuft und so nicht so einfach verloren geht, wie bei den älteren Modellen.

    Und da steht er nun, weitestehend nackig und bereit für eine Reinigung und den Wiederaufbau.


    Die ausgebauten Teile habe ich in zwei Kisten gelagert und versucht, das Ganze möglichst gut sortiert zu halten. Um die Zuordnung zu erleichtern, habe ich kleine Zettelchen dazugelegt.

    Die Kugeln sind derweil auch ausgebacken. Für den kleinen Filzring habe ich mir auch einen Ersatz gebastelt: Im Karton für Staubsaugerbeutel war so ein kleines Filzstück dabei, aus dem ich mir etwas in der Größe des Lagerspiegels ausgeschnitten und in der Mitte mit einem Locheisen ein Loch reingehauen habe. Meint ihr das funktioniert, oder ist das Loch zu klein, das Filzstück zu dick...?

    Viele Grüße

    Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Daniel91 (5. Juli 2025 um 18:28) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Daniel91 mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das Chassis habe ich mit warmem Wasser und einem Tropfen Spüli gereinigt. Eine alte Zahnbürste geht gut dafür, weil man damit auch wunderbar in die Ecken kommt.



    Kontakte in der Headshell und dem völlig versifften Kurzschließer wurden ebenfalls gereinigt. Hier habe ich eine Kombination aus Wattestäbchen mit Alkohol und einem Glasfaserradierer verwendet.

    Es folgt der Austausch der drei Kondis und der Wiederaufbau. Im Strobo-Kasten sieht die Platine auch etwas merkwürdig aus. Kann es sein, dass der rissige Knallfrosch da schon sein Werk getan hat? Und falls ja: Kann man die Platine auch einfach mit Alkohol saubermachen?

    Übrigens darf mich während der ganzen Aktion die gute, alte HS132 nebenher unterhalten. Hier mit „Super Trouper“ von ABBA.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Hallo,

    Die kleine HS mit echtem Keramiksound. So haben wir Abba in den 70ern kennengelernt...

    BTW: saubere Arbeit. Der Dreher sah schon gut aus, nun wird er wohl perfekt...

    Nur gugg nicht dem Rifa beim Platzen zu - raus mit dem Kollegen

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Danke, Peter!

    Ich hangele mich bei der Sache wie gesagt so mehr oder weniger an der hervorragenden Doku von Lukejack entlang. Ohne die wäre ich wahrscheinlich schon mehrfach da gestanden wie der Ochs vorm Berg. :)

    Optisch sah der 1246 von vornherein ganz gut aus, aber wurde mir eben verkauft mit diesem gelegentlich aufgetretenen Kreisch-Problem, durch das der Teller dann wohl zum Stillstand kam. Beim Test vor Ort ist natürlich nichts passiert, der Vorbesitzer meinte auch, dass es bei ihm nur 2 oder 3 Mal überhaupt vorkam und am nächsten Tag dann alles wieder funktioniert habe. Was das gewesen sein soll - keine Ahnung! Es sieht jedenfalls alles noch gut aus, vielleicht hat er nur mal nach einer Schmierkur geschrien. ;)

    Die Kondis werden wie bereits erwähnt natürlich getauscht. Der 68er im Strobo-Kasten ist zwar kein Knalli, aber wenn ich jetzt eh schon dabei bin, werden alle drei getauscht. Die Strobo-Platine sieht wie gesagt auch schon etwas versaut aus, keine Ahnung, ob das der Knalli war.

    Was meint ihr denn zu meinem Filzring-Nachbau? Kann ich das so ausprobieren, oder soll ich da lieber noch was anpassen?

    Viele Grüße

    Daniel

  • Hallo

    Vliese sind aus Kunststoff-Spinnfasern und können daher auf Öle nicht wirklich wie gewünscht reagieren.

    Ich würde den Filz reinigen (auswaschen mit Alkohol, danach sanfter Seifenlösung und dann in destilliertem Wasser) und weiter einsetzen.

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo

    Vliese sind aus Kunststoff-Spinnfasern und können daher auf Öle nicht wirklich wie gewünscht reagieren.

    Ich würde den Filz reinigen (auswaschen mit Alkohol, danach sanfter Seifenlösung und dann in destilliertem Wasser) und weiter einsetzen.

    Peter

    Geht ja nicht, der kleine Ring auf dem Lagerspiegel, für den der Bastel-Ersatz gedacht war, ist ja leider in seine Einzelteile zerbröselt. Die beiden großen Filzringe sind noch in Ordnung und werden natürlich auch weiterverwendet. Die hab ich einfach in Zewa-Tücher ausgepresst, bis nichts mehr rauskam.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Auf geht's dabei sein, die nächste Fahrt geht rückwärts: Gestern ging es dann weiter mit dem Zusammenbau.

    Als erstes habe ich die Sinterlager-Kugeln in die Spritzen mit Öl eingelegt, damit die sich während meiner weiteren Arbeiten in Ruhe mit Öl vollsaugen konnten.

    Die neuen Gummipuffer habe ich auch schon mal eingesetzt. Die flutschten auch merkbar leichter rein, als die verhärteten alten rausgingen.

    Dann durfte die Abstellschiene als erstes wieder zurück auf ihren Platz. Die Achse ein wenig mit 10W30 geölt, Kugel wieder eingelegt, Deckel und Sprengring wieder drauf.

    Die Klinke habe ich wie Lukejack auch drin gelassen und nur ein wenig mit Molykote und 10W30 geschmiert.

    Dann kam der Schaltarm mit dem Rillenbolzen an seine Position zurück.

    Auch da ein wenig 10W30 an den Bolzen, damit die Teile später geschmeidig darum gleiten können.

    Die Kontermutter auf der Oberseite darf natürlich auch nicht vergessen werden. Davon habe ich jetzt kein Foto. Generell habe ich den Zusammenbau nicht mehr so ausführlich dokumentiert, aber ich hoffe die einzelnen Schritte erklären sich trotzdem auch so.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Als nächstes kam das Herzstück des Ganzen an die Reihe. Das Kurvenrad samit Tellerachse.

    Erst mal kommt wie überall der alte Schmodder weg, das geht ganz gut mit einem in Iso getränkten Wattestäbchen und kleinen Zewa-Stückchen und einer Pinzette

    Dann wird das Ganze mit Shell Gadus S2 100 neu gefettet

    Aus der Tellerachse wird der Wechselbolzen entnommen. Die Wippe sitzt auch nahezu bombenfest, wahrscheinlich ist die Wechselfunktion nie benutzt worden.

    Der Bolzen wird unten an der Stelle, in der die Wechselwippe greift, etwas mit Shell Gadus geschmiert, an der Achse entlang kommt etwas SAE30 als Haftöl-Ersatz.

    Das Tellerlager kann ganz einfach von der Tellerachse entnommen werden.

    Der Auseinanderbau ist einfach: Vorsichtig die drei Nasen nach oben biegen, schon kann man die Einzelteile entnehmen und reinigen. Das Kugellager wird dann auch ordentlich mit Shell Gadus eingeschmiert (an der Stelle braucht man auch nicht zu geizen) und dann alles wieder zurück gebaut.

    Die Wippe wieder gängig zu bekommen war nicht so ganz einfach. Hier bin ich nochmal zu den Materialien zurück, mit denen ich die Wippe bei meinem allerersten Versuch an der HS132 mit dem 1234 auch wieder gängig bekommen habe: Rostentferner Eisspray und das rote Bundeswehr-Feinmechaniköl. Damit wurde die Wippe wieder ganz leichtgängig.

    Auf das Kurvenrad kommt oben noch ein wenig Molykote und dann kann alles wieder zurück an seinen alten Platz.

    Die Kontermutter auf der Oberseite natürlich auch nicht vergessen.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Weiter geht es mit den ersten Teilen der Mechanik um die Rillenachse. Auch hier kommt das Fett zum Einsatz, an die kleine Achse rechts kommt 10W30

    Dann kommt die ganze Mechanik für Start/Stop zurück. Auch hier wird an den entsprechenden Stellen Fett und 10W30 verwendet. Lukejack hat das übrigens in seiner Doku alles immer sehr schön markiert.

    Die Feder auf der Oberseite auch nicht vergessen.

    Und dann funktioniert der Bedienhebel auch wieder. Allerdings muss man hier etwas aufpassen: Dreht man die Mutter für den Hebel einen Tick zu fest, springt er beim Start-Vorgang nicht mehr zurück und man landet in einer Endlosschleife von Startvorgängen. Ist sie zu lasch festgedreht, eiert der Hebel. Leider habe ich es nicht mehr 100%ig so schön hinbekommen, wie es im Original war. Der Hebel ist einen Tick zu weit in Richtung "Stop", aber auch nach zig Versuchen habe ich es nicht mehr besser hinbekommen.

    Die Blattfeder für Einzel- / Endlosspiel kommt auch wieder zurück mit einem Klecks Fett.

    Wie in der anderen Doku erwähnt habe ich an der Oberseite dann auch noch einen dünnen Streifen Molykote angebracht.

    Dann kamen der Einstellhebel und die Stellschiene zurück. An die Achsen wieder etwas 10W30, an die Stellschiene kommt an den Reibungspunkten für die schwarzen Plastikteile etwas Fett.

    Die Stellschiene wird dann wieder mit dem 5 Cent Stück an der Liftschraube oben etwas festgezogen. Sprengringe trotzdem nicht vergessen - das ist mir nämlich zuerst passiert, wodurch die Schiene beim Umdrehen dann aus den Achsen nochmal rausgefallen ist. ;)

    Viele Grüße

    Daniel

  • Da der türkise Eigenbau-Steuerpimpel seinen Zweck vollumfänglich erfüllt habe ich den drin gelassen. Dann kann der Haupthebel wieder eingebaut werden. Erst kommt auch hier der alte Schmodder weg, dann auf der glatten (nicht auf der geriffelten, sonst rutscht der Steuerpimpel durch!) Fläche, die über die Stellschiene gleitet etwas Fett und dann kann alles wieder zurück auf seinen Platz. Die Feder-Halterung, in der der Haupthebel eingehangen ist, habe ich auch mit neuem Fett versehen.

    Den großen Sprengring nicht vergessen!

    Nun kam der Geschwindgkeitshebel zurück. Dieser Teil der Mechanik, bzw. die Pitch-Funktion, haben mich gestern noch lange bis zur Verzweiflung getrieben. Mehr dazu später.

    Etwas Fett an den Schalthebel und dann kann er wieder an seinen angestammten Platz.

    Dann den Hebel wieder rein und den Pitch-Regler drauf.

    Den ganzen Spaß auf der Unterseite auch nicht vergessen, sonst fällt der Pitch-Regler direkt wieder raus

    Hier auf dem Bild etwas schwierig zu erkennen ist mir der erste Fehler schon passiert: Die silberne Unterlegscheibe war in das schwarze Unterteil reingerutscht und wirkte daher wie ein Teil. Das schwarze Unterteil war daher auf dem Bild verkehrt herum montiert. Das muss umgedreht werden und die Unterlegscheibe dann aufgelegt werden.

    Wie schon beim Start/Stop-Hebel muss man auch hier aufpassen, wie fest man die Mutter dreht. Ist sie zu fest, dreht sich der Pitch-Hebel nicht mehr.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Der Ausschalthebel lag auch noch in der Kiste, also auch wieder zurück damit an seinen Platz.

    Großer Sprengring auf die Unterseite, kleiner Sprengring auf die Oberseite

    Auch dieses Teil fehlte noch:

    Nun folgte der Zusammenbau des Motors. Auch das war etwas Fummelei. Beim unteren Lager habe ich (nach etwas Recherche hier im Board nach ähnlichen Problemen) den selbstgebastelten Filzring einfach weggelassen und nur einen Klecks Molykote auf den Lagerspiegel gegeben. Dann alles wieder zurückgebaut.

    Auch dieser Teil sollte mich noch etwas zur Verzweiflung bringen: Der Antriebskonus soll mit seiner Oberkante laut Service-Manual 14,6 mm von der Chassis-Oberkante entfernt sein. Ich habe hier mehrere Versuche gebraucht, bis dann die digitale Schieberlehre letzten Endes 14,68 mm anzeigte - da wollen wir jetzt auch mal die Kirche im Dorf lassen. ;)

    In den Wahnsinn getrieben hat mich (wie schon zuvor erwähnt) viel mehr die Pitch-Funktion. Es hat unzählige Versuche und eine Nacht Schlaf gebraucht, bis die tat, was sie sollte. Auch jetzt bin ich noch nicht 100% zufrieden damit: Dreht man sie im Plus-Bereich auf Anschlag knarzt der Zahnriemen beim Versuch, das Ganze wieder zurückzudrehen. Hier muss man dann mit dem Finger den Spreiz-Mechanismus ein wenig nach unten drücken, den Pitch-Hebel dann ein kleines Stück zurückdrehen, dann geht es wieder. Ich habe es aber nicht besser justiert bekommen und war froh, als es nur noch in diesem "Anschlagsbereich" geknarzt hat und nicht laufend hängen geblieben ist, wie bei meinen ersten gefühlt 35 Versuchen. Vielleicht hat aber noch jemand einen Tipp für mich, was ich da tun könnte, um das vollends in den Griff zu bekommen. :)

    Zuletzt wurden dann noch die Kondis getauscht und die Platine vom Stroboskop sowie die Kontakte im Schalterkasten gereinigt. Das habe ich jetzt auch nicht alles fotografiert, hier nur noch der eingebaute Zustand:

    Beim Stroboskop habe ich übrigens erst mal die Glimmlampe drin gelassen, da die noch gut ihren Dienst tut.

    Viele Grüße

    Daniel

  • Nach ein paar manuellen Einstellorgien was Aufsetzpunkt, Lifthöhe usw. betrifft folgte dann der erste Testlauf unter Strom:

    Alles funktionierte soweit (auch das Stroboskop, auch wenn es hier auf dem Foto nicht danach aussieht), lediglich bei der Geschwindigkeit gab es noch ein paar Probleme. Ich hatte es zuerst nochmal mit dem vorhandenen Riemen versucht, allerdings lief er dann (nachdem ich die Stellmutter auf die richtige Höhe für 33 RPM gebracht hatte) bei 45 zu schnell. Also neuen Riemen von Dualfred drauf, Stellmutter nochmal justiert und jetzt steht das Strobo bei beiden Geschwindigkeiten still.

    Auch die Wechselfunktion klappt wieder, Einzel- und Endlosspiel ebenfalls - also grundsätzlich alle Funktionen gegeben.

    Nun sind noch ein paar Feinheiten da, die mich stören: Wie gesagt zum einen die Sache mit dem Start/Stop-Hebel, die aber eher kosmetischer Natur ist. Dann aber die Sache mit dem Pitch, der wie gesagt knarzt, wenn man ihn auf Anschlag im Plus-Bereich dreht und was mir auch aufgefallen ist: Bei 33 RPM sind rhytmische "Schleifgeräusche" vernehmbar. Bei 45 läuft alles ruhig ab, aber bei 33 höre ich so ganz leise Geräusche. Was könnte das sein? Muss ja irgendwas mit dem Konus oder dem Umwerfer zu tun haben.

    Vielleicht könnt ihr mir da noch helfen, was da noch zu tun wäre. :)

    Viele Grüße

    Daniel

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