Neukauf, ja oder nein?

  • Den Concept MM habe ich auch, ist halt AT95, nix für mich.

    Grell und aggressiv, das krasse Gegenteil zu den alten Plattenspielern mit Shure Pickup. Klar kommt es auf den Setup, das Umfeld an, ganz entscheidend sogar. Auch macht es einen großen Unterschied, wie die Kiste aufgestellt ist und ob Körperschall übertragen werden kann. Dann fangen die High Ender an, mit Basen zu hantieren.

    Wenn die Anlage, insbesondere die Boxen, schon grell und aggressiv klingen, wie das heutzutage oft so ist, ist so ein Plattenspieler natürlich nicht der richtige.

    Einmal editiert, zuletzt von ART_DECO (8. Dezember 2024 um 19:44)

  • Gesagt und getan: ich habe das Ortofon 2m red von meinem neuen 518 gegen ein 2m blue getauscht, dass als Rückläufer bei Thakker nur unwesentlich teurer war als die Nadel allein, die auch zur Aufwertung gereicht hätte. So kann ich das Red evtl. auch komplett als System verkaufen. Der Unterschied ist leider für mich kaum hörbar, aber es gibt mir zumindest das Gefühl, dem 618 Q näher gerückt zu sein. Vielleicht sollte ich den Thread über Hörgeräte weiter verfolgen. Am besten klingt es, wenn ich vorgebeugt auf der Sofakante sitze und meine Hände hinter meine Ohrmuscheln halte, was erstens etwas unentspannt ist und mich zweitens ein bisschen wie den Osterhasen aussehen lässt. Zumindest scheint der Unterschied zu meinem 714 Q nur sehr gering zu sein.

    Aber in einem Punkt habe ich doch einen kleinen Unterschied festgestellt, für das das System nicht verantwortlich ist: am Ende des letzten Titels einer Platte mit einem Dauerton hört man beim 518 leichte Tonhöhen-, also Gleichlaufschwankungen, die beim 714 mit der SELBEN Platte nicht auftraten. Aber beim normalen Musikhören fällt dieser minimale Unterschied nicht weiter auf. Zumindest ist er mir nicht den relativ großen Preisunterschied zum 618 Q wert. Für weniger als 730 Euro hab ich nun also einen 518 mit zwei Systemen.

    An die Bedienung habe ich mich bereits gewöhnt. Die für mich "neue" Drehzahl von 78/min nutze ich, um die Platten mit einer Carbonbürste zu reinigen. Manchmal ist es auch ganz praktisch, dass der Plattenteller nicht anläuft, wenn man den Tonarm zur Mitte schwenkt. So kann man ihn präzise aufsetzen und stellt dann den Motor an, Dabei entfällt auch das Ploppen beim Aufsetzen der Nadel. Eine Endabschaltung und den "Rillenfinder" fänd ich trotzdem hilfreich, kann aber auch ohne auskommen. Summa summarum kann ich den 518 empfehlen, wenn man keine Zeit, Lust oder die Möglichkeit hat, seine alten Schätzchen (selbst) zu reparieren oder warten (zu lassen).

    Fürs etwa das gleiche Geld gibt es den Vollautomaten 429, allerdings hat der einen etwas einfacheren Tonarm. Der 529 mit Bluetooth und der direktgetriebene 618 Q spielen eine Preisliga höher.

    PS: obschon der Austausch der Nadel gereicht hätte, habe ich wegen der jeweils gleichfarbigen Beschriftung des Systemkörpers alles komplett ausgetauscht, obschon ich etwas Angst hatte, die feinen Anschlusskabel abzureißen. Ich habe eine Nagelschere als Zange bzw. Pinzette missbraucht. Das System habe nach Augenmaß so wie das original montierte angebracht. Ich hoffe, dass das genau genug ist. Allerdings scheint mit die Nadel, also der Träger des Diamanten ca. 1 mm kürzer zu sein als beim Red.

    ein Westfale in Oberbayern

    Einmal editiert, zuletzt von Archie (9. Januar 2025 um 12:58)

  • am Ende des letzten Titels einer Platte mit einem Dauerton hört man beim 518 leichte Tonhöhen-, also Gleichlaufschwankungen,

    Für den Preis hörbare Gleichlaufschwankungen. Kann ja wohl nicht wahr sein...

    Ulli aus dem Ruhrpott

    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    if my heart could do the thinkin'
    And my head begin to feel
    Well, I'll look upon the world anew
    And know what's truly real (Van Morrison)

  • Moin Archie!

    Eine Tonhöhenschwankung ist ein Fehler, den ich nicht tolerieren würde. Nicht mal bei einem Reibradler von 1969. Das Tonabnehmersystem würde ich übrigens schon so exakt wie möglich installieren und nicht Pi mal Daumen. Das kann klanglich etwas bewirken.

    Archie

    Wenn Du nur gut auf der Kante des Sofas hören kannst, empfehle ich nochmaliges Boxenschieben. Ich saß mal auf der Lehne meines Sofas, um gut zu hören. Ein Vormittag Boxenschieben und Hören hat dann wieder ein entspanntes Sofasitzen möglich gemacht. ;)

    Übrigens gehöre ich zu jenen Holzohren, die sich bei mehr als zwölf Systemen und zehn Plattenspielern keinen Kopf mehr über Klangunterschiede machen. Die sind alle sehr gut auflösend und kaum anders in der Klangfarbe. Manchmal bin ich froh, nicht so fein hören zu können. Das macht entspanntes Musikhören einfacher. Ich merke, dass Du jetzt sehr sensibel auf jede Veränderung reagierst. Das ist unter anderem ein Grund, mir nix Neues mehr hinzustellen. Ich möchte Musik genießen und kein Geraffel vergleichen müssen. :)

    Munter!

    Axel

    Munter!

    Axel

    audio ergo sum

  • Ich werde mir das mit den Gleichlaufschwankungen noch einmal mit einer Testplatte anhören und die Boxen noch mal in die eine oder andere Richtung drehen. Vielleicht habe ich das Stereodreieck ein wenig vernachlässigt, da es sich um eine Surroundanlage handelt. Da gelten etwas andere Kriterien bzw. Prioritäten für die Boxenaufstellung und der Receiver misst mit einem Mikrofon die Raumverhältnisse ein. Die Plattenspieler und CDs laufen bei mir aber in Stereo ohne Klangbeeinflussung im Direct- Mode. Der Tonabnehmer wird mit einer Überhangschablone letztendlich doch auch nur nach Augenmaß eingestellt, oder? Ich habe mal irgendwann eine aus einer Hifi- Zeitschrift ausgeschnitten und auf einen Karton geklebt. Die könnte ich ja noch mal zur Kontrolle nehmen. Ich bin aber ziemlich sicher, dass das System mit weniger als 1 mm Abweichung am Headshell befestigt ist. Mir ist nur aufgefallen, dass sich die Länge der Nadeln minimal unterscheidet.

    ein Westfale in Oberbayern

    Einmal editiert, zuletzt von Archie (9. Januar 2025 um 16:57)

  • Ich werde mir das mit den Gleichlaufschwankungen noch einmal mit einer Testplatte anhören (...)

    Ich riete dazu, auch die Platte, bei der Dir die Gleichlaufschwankung aufgefallen ist, nochmal genauer zu beäugen. Womöglich hat die ja ein relativ großes Mittenloch oder/und der 518er einen etwas schlankeren Dorn als der 714Q, sodass die Scheibe auf dem 518er etwas exzentrischer als auf dem 714Q gelaufen sein könnte.

    Oder anders fomuliert: Bezogen auf 100 mm Abspielradius verursacht eine Exzentrizität von 0,2 mm schon eine Gleichlaufschwankung von +/- 0,2 % (peak, unbewertet) - und bei 60 mm Abspielradius wären's sogar schon gut +/- 0,33 %. Und 0,2 mm sind nun nicht eben viel.

    Grüße aus München!

    Manfred / lini

  • Ich bin aber ziemlich sicher, dass das System mit weniger als 1 mm Abweichung am Headshell befestigt ist. Mir ist nur aufgefallen, dass sich die Länge der Nadeln minimal unterscheidet.

    So lange das System paralell im Headshell sitzt ist das alles nicht so tragisch. Ob die Nadel jetzt einen mm weiter vorne oder hinten sitzt verändert zwar die Nulldurchgänge, aber die sind eh immer ein Kompromiss und je nach Verfahren verschieden.

    VG

    Kai


  • Ich riete dazu, auch die Platte, bei der Dir die Gleichlaufschwankung aufgefallen ist, nochmal genauer zu beäugen. Womöglich hat die ja ein relativ großes Mittenloch oder/und der 518er einen etwas schlankeren Dorn als der 714Q, sodass die Scheibe auf dem 518er etwas exzentrischer als auf dem 714Q gelaufen sein könnte.

    Oder anders fomuliert: Bezogen auf 100 mm Abspielradius verursacht eine Exzentrizität von 0,2 mm schon eine Gleichlaufschwankung von +/- 0,2 % (peak, unbewertet) - und bei 60 mm Abspielradius wären's sogar schon gut +/- 0,33 %. Und 0,2 mm sind nun nicht eben viel.

    Grüße aus München!

    sehr guter Beitrag, das ist tatsächlich möglich, daß bei zu großem Mittelloch ein "Eiern" schon hörbar sein könnte

    Viele Grüße :) DerGerd

  • ...Manchmal ist es auch ganz praktisch, dass der Plattenteller nicht anläuft, wenn man den Tonarm zur Mitte schwenkt. So kann man ihn präzise aufsetzen und stellt dann den Motor an, Dabei entfällt auch das Ploppen beim Aufsetzen der Nadel...

    Das sehe ich als großen Vorteil bei manueller Bedienung an.:thumbup:

    Ich mache das auch immer so wenn ich mit meinem Technics 1210 höre.:saint:

    Grüße Klaus

    Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß wie Wolken schmecken...

    Im Wohnzimmer:
    Plattenspieler: Dual CS 601, Technics 1210MK2 / CD-Spieler: Teac VRDS-25X / Vorverstärker: Luxman C03 / Endstufe: T+A 3000A / Lautsprecher: E-Motion, Selbstbau-LS von Hobby-Hifi 04/2003 mit AMT von Eton (ER-4) und Tieftöner von Eton (Eton 8-472/32 Hex)
    Im Esszimmer:
    Plattenspieler: Dual CS 1228 / Verstärker: Teac A-H300 / Tuner: Teac T-H300 / Lautsprecher: Cyborgs Needle (mit einem Auto-Koax)

  • Ich werde mir das mit den Gleichlaufschwankungen noch einmal mit einer Testplatte anhören und die Boxen noch mal in die eine oder andere Richtung drehen. Vielleicht habe ich das Stereodreieck ein wenig vernachlässigt, da es sich um eine Surroundanlage handelt. Da gelten etwas andere Kriterien bzw. Prioritäten für die Boxenaufstellung und der Receiver misst mit einem Mikrofon die Raumverhältnisse ein.

    Gleichlaufschwankungen haben aber so gar nichts mit der Aufstellung der Lautsprecher zu tun und auch nicht der Einmessung. Bemühungen in diesen Punkten kannst Du Dir ersparen. Der Hinweis von lini dürfte zielführender sein.

  • Also eine hörbare Gleichlaufschwankung bei einem neuen Dreher würde ich sofort reklamieren. Zur Not Austausch des Drehers. Es gibt ja nicht so viel, was ein Plattenspieler unbedingt und unverzichtbar drauf haben muss. Dass der Teller gleichmäßig seine Runden dreht ist eine davon. Was sagt denn das Schätzeisen Handyapp zur Gleichlaufschwankung?

    Die Nummer mit den Ohren: Das geht jedem so, man vergrößert ja praktisch die Ohrmusschel damit. Wir hatten früher ein paar Jahre ein Opernabo, weit hinten und ganz oben. Ein toller Saal, aber genau mit diesem Trick habe ich doch ein bisschen besser gehört. Manche Schauspieler wenden das auch an, um ihre Stimme selbst besser zu hören, wenn sie ihre Texte lesen. "Mach die Öhrchen", hieß es da.

  • Ich werde mir das mit den Gleichlaufschwankungen noch einmal mit einer Testplatte anhören und die Boxen noch mal in die eine oder andere Richtung drehen. Vielleicht habe ich das Stereodreieck ein wenig vernachlässigt, da es sich um eine Surroundanlage handelt. Da gelten etwas andere Kriterien bzw. Prioritäten für die Boxenaufstellung und der Receiver misst mit einem Mikrofon die Raumverhältnisse ein.

    Gleichlaufschwankungen haben aber so gar nichts mit der Aufstellung der Lautsprecher zu tun und auch nicht der Einmessung. Bemühungen in diesen Punkten kannst Du Dir ersparen. Der Hinweis von lini dürfte zielführender sein.

    Das ist mir schon klar, dass es sich um zweierlei Probleme handelt. Ich fürchte, ich weiß nicht mehr, bei welcher Platte ich die Tonhöhenschwankungen gehört habe. Aber ich habe eine Testplatte u.a. mit verschiedenen Dauertönen, womit ich das noch mal überprüfen werde. Ich werde dann berichten.

    ein Westfale in Oberbayern

  • Für den Vergleich der beiden Geräte kannst Du aber die Geschwindigkeits-App sehr gut verwenden. Selbst wenn der Absolutwert nicht stimmen sollte, sieht man sofort einen eventuellen Unterschied.

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