Einschätzung ELAC STS 555 / 655

  • Hi,
    wie ihr vielleicht gesehen habt, suche ich die erwähnten Systeme (ohne Nadeln).
    Leider habe ich keine Ahnung, ob diese Systeme brauchbar sind oder was sie mal gekostet haben. Ich weiß nur, daß die Nadel des 655 einen Shibata-Schliff hat.
    Falls also jemand diese Systeme mal getestet hat, wäre ich für eine Einschätzung sehr dankbar.

    Gruß Sven


    721-1 (Nagaoka MP 200), 601 (At20SLa)
    Rega Elicit-R, Rega Saturn-R, ASW Cantius 604

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  • Hi,
    Du glaubst mir also nicht;) Also wie schon gesagt, das STS-555 ist ein
    spitzen System, was richtig viel spaß macht. Original Ersatznadeln gibt
    es leider nicht wie Sand am Meer, aber wenn man eine findet, gibt
    es das Problem mit verhärteten Gummis eigentlich nie.
    Ich habe zwei davon, darum gebe ich eins ab. Eins war mal am 1218
    und das andere am 1249, der Klang war detailliert und klar. Nicht so
    wischi waschi wie bei den billigen Shures;)
    TomTom wird Dir das hier sicher bestätigen;)


    Gruß
    Christian

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  • Hi,
    sorry ich vergaß zu erwähnen, das ich nicht die Nadel D555E drin hatte,
    sondern D355E, da die D555E eine zu hohe Compliance hatte.
    So etwas gehört eher an einem etwas leichtern Tonarmen, genau kann ich
    Dir das nicht sagen, z.B. 601 und ULM Generation. Testen geht hier über
    die Theorie;)


    Gruß
    Christian

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  • Hi Christian,
    natürlich glaube ich dir. Deine zweite PN habe ich allerdings erst vor zwei Minuten gelesen.

    Gruß Sven


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  • Hi, war doch auch nur ein Scherz;)
    Wie gesagt, Du musst nur aufpassen mit der hohen Compliance der D555E
    Nadel. Die 655 ist hat eine kleinere als die D555E Nadel.


    Gruß
    Christian

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  • Sorry, ich hatte es auch als Scherz aufgefaßt, jedoch die smilies vergessen.
    An meinem Thorens TD160, werde ich es dann wohl kaum testen können - 731Q und 741Q wären aber Kandidaten.

    Gruß Sven


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  • Hallo Titus_G.,


    Zum STS 555, zuerst, Du kannst an dem System ALLE STS/ESG Nadeleinschübe verwenden, sie passen alle, auch z.B. die D796Hsp.


    Also mit dem richtigen Nadeleinschub, z.B. der D655-D4 mit Compliance 30, auch gut zum Thorensarm passend.


    Mit der D555-12/E wird's, wie Christian schon bemerkt hat, nicht mehr optimal wg. zu "weicher" Nadel. Ich hab das STS 555 mit beiden Nadeln, elliptisch und sphärisch, am 704 getestet, die Tiefenresonanz liegt bei etwa 5/6Hz und der TA klingt vor allem im Bass etwas schwammiger als am ULM-Arm vom 503-2. Ein Dreher mit ULM-Arm ist für die "weichen" Nadeln die bessere Alternative, am 601 geht es noch, der Arm ist masseärmer als die Arme von 701/704 und auch als der Arm TP 16 des TD 160.
    Also wäre der TA am 731Q optimal untergebracht. Am 741Q sehe ich wieder das Problem mit nicht optimalem VTA. Hier klaut der 1/2-Zoll Adapter wiedermal Bauhöhe, der Arm fällt zum Lager hin ab (getestet am 627Q), der TA verliert etwas an Frische. Man kann aber auch mit dünnerer Tellermatte experimentieren.


    Ob es einen klanglichen Unterschied zwischen den Generatoren vom STS 555 und dem des STS 655 gibt weiss ich nicht. Ich vermute aber, dass die Generatoren die gleichen sind, sich die TAs nur über die Nadel unterscheiden.


    Die D555-12 (sphärisch, Verrundungsradius 12µm) und D555-E sind klanglich auch leicht unterschiedlich, die D555-12 klingt etwas "runder" und "glockiger" als die elliptische D555-E.


    Ansonsten ist das STS 555 ein typisches Elac, recht neutral, filligran feinzeichnend mit kräftig voluminösem Bassfundament. Die Neutralität des neueren ESG 796 erreicht es aber nicht ganz, der Klangcharakter des STS 555 geht eher leicht Richtung wärmeren "Röhrensound".


    Der damalige Neupreis vom STS 555 lag laut Hi-Fi Jahrbuch 7 von 1975 bei ca. 250DM. Es ist also um die 30 Jahre alt.


    Viele Grüsse und viel Glück bei der Suche, Thomas


    PS.: wenn Dir Christian eins zum guten Preis anbietet, greif zu. :)
    PPS.: falls Du es Dir aber anders überlegen solltest, dann findest Du für Deine Nadeln in mir einen freudigen Abnehmer... ;)

    „back to the roots“

  • Danke für die sehr informative Antwort.
    Bei Christian habe ich bereits zugeschlagen. :]
    Bestellt habe ich zwei 555-12 und eine 655-D4, somit hätte ich tatasächlich eine 555-12 über, bevor ich sie dir aber konkret anbiete, müssen sie erstmal ankommen.

    Gruß Sven


    721-1 (Nagaoka MP 200), 601 (At20SLa)
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  • Zitat

    Original von Titus_G.
    Bestellt habe ich zwei 555-12


    Wie wo was, wo kann man die bestellen? Ich bitte um eine PN;)
    Ich brauche auch noch eine 8o


    Gruß
    Christian

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  • Hallo,


    Noch eine kleine Ergänzung, die Auflagekraft Empfehlung von Elac für die D555-12/E von 0,5p - 1p sollte man ignorieren, die Nadel benötigt für beste Abtastfähigkeit 1,1p - 1,2p,


    die D555-E benötigt 1p - 1,1p.


    Ich habe gerade mal das STS 444 an den 701 gehängt und teste die verschiedenen Nadeleinschübe durch,


    D555-12 -> 1,2p, Tiefenresonanz ist 7Hz
    D555-E -> 1,1p, Tiefenresonanz ist 7Hz
    D655-4D -> 1,5p, Tiefenresonanz ist 10Hz


    Auffällig ist die "saumässig" gute Bedämpfung (Lagergummis) aller Elac Nadeln, der Arm zittert wenig und das ohne Antiresonator, ich verwende das Balance-Gewicht vom 1229 am 701.


    Im Gegensatz zum Empire 10P Super, da schlägt es den Arm bei 9Hz aus der Rille!


    Klanglich unterscheiden sich STS 444 und STS 555 fast garnicht, vor allem die Nadel bestimmt die Charakteristik. Am 701 ist der Klang mit D655-D4 gleichauf mit dem V15II, die TAs sind wohl nur im direkten AB-Vergleich unterscheidbar. Bei nicht wissen welches System von beiden gerade spielt würde ich vermutlich Schwierigkeiten mit der eindeutigen Zuordnung bekommen; die TAs klingen zu ähnlich. Das Elac verrät sich letzlich aber dann doch, es einen fizzel Bass/Grundtonkräftiger, aber wirklich nur ein Fizzelchen.


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“


  • Hallo Thomas,
    Du erinnerst Dich vielleicht, ich hatte mal im AAA-Forum wegen eines TA für eine neue 555-12er Nadel gefragt und Du hattest mir sehr ausführlich und kompetent geantwortet. Ich habe dann ein ESG 793 bekommen und das System mit der Nadel an den 714Q gebaut. Klanglich sehr gut, kann ich nur empfehlen, nach meinem Geschmack viel besser als das ULM 60E. Was mich wundert ist, dass Du eine Auflagekraft von 1,1 bis 1,2 p empfiehlst. Bei mir läuft es mit 0,6 p, denn bei höheren Auflagekräften beginnt der Nadelträger doch stark nachzugeben (ca. 2 mm bei 1p). Ist das bei Deinem 555-12 auch so? Oder ist bei meinem vielleicht die Aufhängung altersbedingt verschlissen? Die Nadel war originalverpackt und (angeblich) unbenutzt.
    Gruß
    Günter

  • Hallo Günter,


    Ja, die Nadel taucht auch bei mir bei 1p und mehr recht tief ein.


    Die von mir angegebenen Auflagekräfte habe ich auf die Abtastfähigkeit (Trackability) bezogen. Mit den Werten meistern die Nadeln alle 6 Levels des Trackability Test der "Shure Audio Obstacle Course" Testplatte verzerrungsfrei.


    Die D555-12 verzerrt bei Auiflagekräften unter 1p bei Level 6 (100%)
    Die D555-E verzerrt bei Auiflagekräften unter 0,9p bei Level 6 (100%)
    unabhängig vom Dreher, getestet an 601, 701, 704 und 503-2


    Vondaher die von mir empfohlenen Werte. Bei normalem Musikmaterial sind aber bei Auflagekräften unter 1p keine Verzerrungen hörbar.


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

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