DN 321 Beleidigt nach harter Landung

  • Moin!


    Ich habe Sorgen mit dieser Schellacknadel hier https://www.thakker.eu/tonnade…-91-serie-nachbau/a-7747/ mit der ich meinen DM 95 erst kürzlich für Schellacks umgerüstet habe.


    Und zwar hat die Automatik heute morgen nicht richtig getroffen, so daß die Nadel neben der Platte gelandet ist. Nun spielt sie nur noch manchmal laut (wenn man etwas seitlich drückt) sonst aber nur noch fistelleise.
    Setze ich die Stereonadel in den Shure ein ist alles O.K.
    Scheint also die Nadel zu sein.


    Dumm gelaufen, oder kann man da noch was biegen?


    Gruss, Harm.

  • Moin.
    Tja... Dumm gelaufen möchte ich mal sagen.
    Wenn man sie versucht zu biegen bricht zu 80 %.


    Beste Grüße Carsten

  • so daß die Nadel neben der Platte gelandet ist.

    Davon sollte eine Nadel aber nicht kaputt gehen. Das geschieht oft und ich hab noch keine dabei getötet. Ich würd mal sagen komische Nadel

  • Hm, was kann denn da kaputt gehen? Wie gesagt, manchmal gehts noch. Das mit dem Biegen war nur sinnbildlich gemeint. Da ist nichts erkennbar krumm.


    Das ist doch eigentlich nur ein vierkantig gebogenes Blech mit dem Diamanten vorne dran, oder?


    Vielleicht ist es doch nur ein Masseproblem aber warum geht es dann bei der Stereonadel, aber nicht bei der Schellack Nadel?


    Könnte man erkennen, wenn der Diamant gebrochen ist?


    Harm.

  • Hi !


    Umtauschen. Wenn Du die erst kürzlich erworben hast, dann auf jeden Fall. Nix dran machen.
    Normalerweise läßt sich ein Verkäufer bei so "Kleckerkram" nicht lange lumpen.


    Und ... ach ja: wenn die Automatik den Aufsetzpunkt verpaßt, ist Dein Dreher entweder ziemlich wartungsbedürftig oder der Aufsetzpunkt ist dermaßen spitz an den Anfang der Platte gestellt, daß es etwas ungesund ist. Eine korrekt gefertigte Diamantnadel kann sowas normalerweise wegdrücken, wenn die Nadel nicht gerade seitlich an die Platte getickt wird, wobei gebondete Spitzen schon mal wegfliegen. Aber *das* sieht eher nach einem internen Fehler aus. Möglich, daß sich der Magnet gelöst hat. Aber ich würde bei der Fehlerbeschreibung auch nur zugeben, was man nachweisen kann: die Nadel ist leise und "spielt nicht". Eine andere tut's. Also: tauschen oder Geld zurück.


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hm, ja. Machen kann man da ja selbst auch kaum was dran. Ist denn da der Magnet in dem Viereckröhrchen mit drin?


    Die Schellack war wohl etwas untermassig, daher der Unfall. Ich hab jetzt etwas nachgestellt.

  • Umtauschen. Wenn Du die erst kürzlich erworben hast, dann auf jeden Fall. Nix dran machen.
    Normalerweise läßt sich ein Verkäufer bei so "Kleckerkram" nicht lange lumpen.

    Das denke ich auch. Vermutlich wird es keine Probleme geben.

    Und ... ach ja: wenn die Automatik den Aufsetzpunkt verpaßt, ist Dein Dreher entweder ziemlich wartungsbedürftig oder der Aufsetzpunkt ist dermaßen spitz an den Anfang der Platte gestellt, daß es etwas ungesund ist.

    Das muss nicht unbedingt sein. Bei 78er Platten ist es etwas schwieriger, den richtigen Punkt zu finden, da die Einlaufrille häufig viel steiler hineinläuft als bei LPs.
    Dazu kommt die hohe Geschwindigkeit, durch die die Nadel beim Absenken nicht direkt mitgenommen wird.
    Dann läuft unter Umständen die Nadel ein großes Stück nicht in der Rille und driftet nach außen, bevor die Einlaufrille die Nadel fangen kann. Hier könnte man mit
    der Antiskatingeinstellung etwas bewirken.
    Nebenbei spiele ich die Schelllackplatten mit einer normalen Stereo-Nadel ab. Dafür hat mein 1219 extra ein DMS210 in seinem "Geheimfach" liegen.
    Mit relativ geringer Auflagekraft kommt aus manchen Scheiben erstaunlicher Klang heraus (natürlich nicht mit späterer Aufnahmetechnik zu vergleichen,
    aber dennoch bemerkenswert).

    Erstspieler: CS 701 mit Yamaha MC-3
    Zweitspieler: CS 731Q mit Ortofon ULM60E (vor dem Recycling gerettet - stand vor vielen Jahren auf einem Altglascontainer - sofort mitgenommen)
    Drittspieler: 1219 mit Shure DM103M-E (DMS200 für 78UpM)
    Lager: 1226 (Industrieversion) mit Shure M75D

  • Hallo!


    Ich habe die Nadel jetzt nochmal wieder eingesetzt und nun spielt sie.


    Kann eine Nadel ein so instabiles Verhalten zeigen?


    Ich denke, ich werde da morgen zu lärmtauglichen Zeiten (dank Influenza B bin ich auch tagsüber zuhause) mal intensivere Test machen und vor allen nochmal die Kontakte in der Headhell ansehen-



    Ich vermute jetzt eher, daß es doch ein Masseproblem eine Etage höher (am TK 126) ist und es vielleicht nur Zufall war, dass es bei der Stereonadel ging und bei der anderen nicht.


    Gruss, Harm.


    Dual Lama: Ich finde den Klang auch nicht so schlecht. Aber mit einer Stereonadel? Ist die nicht viel zu dünn für die dicken Rillen?

  • Hi !

    Ich vermute jetzt eher, daß es doch ein Masseproblem eine Etage höher (am TK 126) ist und es vielleicht nur Zufall war, dass es bei der Stereonadel ging und bei der anderen nicht.

    Gut möglich. Beim Umsetzen wird naturgemäß am TK gerüttelt und da hatte es sich für die Stereonadel wohl gerade mal wieder gegeben. Weiß' nicht, womit Du an der Stelle hörst, aber die alten Duals hatten diese kleine Platine oben im Armkopf vor dem Armrohr. Das kleine Mistding rutscht gerne mal ein Stück runter und dann haben die Pins vom TK nur sporadisch Kontakt.


    Wenn's ein Massefehler wäre, würde es in den meisten Fällen hörbar brummen. Aber zum Signal abschwächen reichen dreckige Kontakte und schlecht leitende Übergänge. Mach' mal die Inspektionsrunde. Schaden kann das nie.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich finde den Klang auch nicht so schlecht. Aber mit einer Stereonadel? Ist die nicht viel zu dünn für die dicken Rillen?

    Da hast Du sogar Recht! Ich ignoriere diesen Fehler aber bewusst, da ich noch keine 78er Platte in Stereo in der Hand hatte.
    Die Nadel liegt also kanalunabhängig an den Flanken (besser gesagt: an einer der Flanken). Durch die geringe Auflagekraft
    kann die Nadel sogar relativ schnell folgen. Diese nutze ich aber - wie erwähnt - ausschließlich für die N78er. Diese wäre kein
    wirklich großer Verlust. Im schlimmsten Fall habe ich sogar noch ein System aus einem alten Hitachi Laufwerk auf TK.
    Es geht also immer weiter.
    Aber ernsthaft: die Abtastung funktioniert seit Jahren wirklich problemlos.


    Liebe Grüße
    Marcus

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  • Wachholder: Die Nadel sitzt im 1229. Wenn ich da in die Shell linse, sehe ich in der Tat ein kleines Stück grüne Platine und auch so vier Lötfahnen (wohl die Kontaktgegenstelle).
    Das werde ich morgen mal inspizieren und dann berichten.


    Ich habe ja schon ewig Plattenspieler, stamme noch aus der Zeit, als es den ganzen digitalen Kram nicht gab, aber eine Tonnadel ruiniert durch falsches Aufsetzen habe ich bisher noch nicht.
    Diese hier wäre dann die erste. Und dann noch eine Schellacknadel - ich glaube immer mehr an die Kontakttheorie...




    Marcus: Das finde ich interessant. Habe ich noch nie probiert. Aber vielleicht finde ich mal eine Nadel, die ich nicht mehr für Stereo haben will, dann werde ich das testen.



    Schönen Abend!


    Harm.

  • Guten Tag!


    Das Gerät läuft jetzt schon den ganzen Tag im Dauereinsatz - ohne Probleme.
    Dann wollen wir auch nicht weiter grübeln...


    Was könnte man mit dem Antiskating machen, um die fehlende Einlaufrille zu kompensieren? Auf rot stellen, quasi als Antiantiscating?


    Gruss, Harm.

  • Was könnte man mit dem Antiskating machen, um die fehlende Einlaufrille zu kompensieren? Auf rot stellen, quasi als Antiantiscating?

    Hallo Harm,


    das könntest Du tatsächlich machen. Daran würdest Du sehen, inwieweit das Problem kompensiert wird.
    Allerdings wirkt das Antiskating dann während des Abspielens auch nicht. Außerdem musst Du es ständig verstellen.
    Ob das dann so komfortabel ist, glaube ich dann eher nicht. Andererseits mache ich ja nichts anderes, wenn ich mein
    System wechsele, da dann auch die Werte von Auflagekraft und Antiskating nicht stimmen.


    Ich lasse bei 78UpM die Automatik allerdings immer außen vor. Das ist nur eine persönliche
    Einstellung von mir, weil es mir beim Zusehen schon weh tut, wenn ich sehe, wie die Automatik bei dieser
    Geschwindigkeit am Tonarm "reißt". Natürlich schafft sie es, aber ich weiß eben, dass es schon das Material belastet.
    Ebenso beim Ende. Die Schelllackplatten haben häufig diese "eierige" Auslaufrille. Deshalb hebe ich die Nadel schon
    vorher per Lift heraus. Aber, wie gesagt... das ist nur ein persönliches Gefühl, dass ich dies der Automatik und
    der Nadel gar nicht erst antun möchte.


    Liebe Grüße
    Marcus

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  • Hallo Marcus!


    Ich habe inzwischen auch die Abwurfachse rausgenommen und lege die Platten per Hand auf. Ich finde es auch etwas gruselig, zu sehen, mit was für ein Affanzahn der Arm da hin und her fährt. Ausserdem haben einige Schlellacks ja auch gar keine Einlaufrille, gerade die sehr alten.


    Der Plattenspieler wird im Moment nur für Schellacks verwendet. Da ist das Antiskating ja vermutlich nicht so relevant. oder?


    Gruss, Harm.

  • Hallo Harm,


    gar keine Einlaufrille? Das habe ich noch nicht gesehen.
    Wo fängt die Rille denn dann an?
    Auf meinen Platten ist sie teilweise nur sehr steil, so dass es aussieht,
    als wäre keine da. Bei LPs oder 17" Singles laufen die Einlaufrillen
    so flach, dass es immer mehrere nebeneinander gibt. Das ist bei den
    Schelllack eben anders. Überprüfe das mal.


    Aber noch an einer anderen Stelle gefragt: Steht Dein Spieler in der Waage, oder hat er eventuell eine Neigung nach rechts?
    Ist der Tonarm austariert (Gewicht=0 Arm in der Schwebe Unterkante Arm zu Oberkante Stütze)?
    Auch das sollte stimmen, weil sonst der Antiskatingwert nicht zur Auflagekraft passt.


    Liebe Grüße
    Marcus

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  • Hallo Marcus.


    Ja, gerade die alten Carusos haben keine Einlaufrille, die ersten 5mm sind einfach rillenfrei, dann geht es direkt los. Da weiss der Arm natürlich nicht, wohin er soll.


    Diese hier hat sogar auf halber Strecke noch eine Art Wall/Wulst/Erhöhung. Wenn der TA davor landet, hat er gar keie Chance.


    Diese Platten sind aber auch nichts für die Automatik.



    Kann sein, dass mein Gerät nicht ganz gerade steht auf seinem Bücherregal, aber bei Schellacks wird da auch nicht so kritisch sein, denke ich.


    Gruss, Harm.


    Zum Beispiel diese Platte: https://www.musik-sammler.de/media/681547/

  • Hallo Harm,


    dann verstehe ich das richtig, dass aus dem "Wulst" keine Einlaufrille nach innen geht?
    Diese Art habe ich bei mir gar nicht. Sehr interessant. Aber dann wird mir klar, dass die
    Automatik da keine Chance hat. Dann musst Du es wohl so wie ich machen und mal den
    Handbetrieb aktivieren.

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  • Ja, da ist wirklich keine Einlaufrille. Aber die Platte ist ja auch von 1908, da sahen die Plattenspieler noch etwas anders aus.


    Ich lege jetzt auch lieber alle Schellacks per Hand auf, da hast Du schon recht.


    Gruss, Harm.

  • Das wird es sein. Meine sind aus den frühen 50ern.
    Aber die eierige Auslaufrille hatten Deine Scheiben auch schon, oder?

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