Restaurierung Wega Studio 3212 mit Dual 1216

  • Hallo zusammen,


    im Rahmen einer Haushaltsauflösung ist mir eine Wega Studio 3112 Kompaktanlage mit einem Dual 1216 Plattenspieler und einem Satz Heco Boxen "in die Hände gefallen". Das gute Stück sieht aus wie neu, jedoch tut der Plattenspieler gar nichts. Die Schalter sind alle komplett unbeweglich. Das Radio funktioniert, nur die Schieberegler könnten wahrscheinlich eine Reinigung gebrauchen. Ich würde das gute Stück gerne wieder komplett gangbar machen.
    Da ich leider wenig bewandert auf dem Gebiet bin suche ich, entweder nach einem Ansprechpartner im Raum Mainz / Wiesbaden, der sich auf die Restauration dieser Anlagen/Plattenspieler versteht oder aber, jemandem der sich bereit erklären würde mir ein wenig mit seinem Fachwissen Starthilfe zu geben um das Ganze selber angehen zu können. Das wäre mir sogar noch lieber.


    viele Grüße
    Christoph

  • Moin Christoph,


    was passiert, wenn Du den Arm verriegelst und den Teller händisch in Spielrichtung drehst?


    Es braucht ein paar Umdrehungen - und keine Angst - so kann erstmal nichts kaputt gehen :)


    Gruß Arne

    Gekommen, um zu bleiben ;)


    DUAL: 1010A - 1015A - 1015F - 1214 - 1214 Hifi - 1239A - 481 - HS36 - HS38 (auf dem Postweg ;) )- KA50 - P60 - P90
    Elac: Miracord 50H
    PE: 2001 - 2010 VHS - 2014
    Technics: SL-Bd22 - SL-B210 - SL-Q303
    Telefunken: Partyset 208 Stereo - W 258 Hifi

  • Hi Arne,


    es hat einmal geklickt und dann ist nix passiert. Der Start/Stop Schalten steht in der mittelposition und lässt such weder auf Start noch auf Stop bewegen. Da blockiet er. Der manuelle Start mit dem Bewegen des Arms klickt zwar aber dann passiert auch nix. Keine Ahnung ob meiner Fehlerbeschreibung irgendwie zielführend ist. VIelleicht ist auch einfach der Motor hin. Der linke Schalter zum einstellen des Plattendurchmessers lässt sich übrigens auch nicht bewegen.


    viele Grüße
    Christoph

  • Hi Christoph.
    Das klicken kommt von der Mechanik und bedeutet das sich da noch was bewegen tut.
    Die Hebel werden sicherlich verharzt sein. Und die Mechanik dahinter mit Sicherheit auch.
    Da hilft bloß alles säubern und neu fetten. Man darf nicht vergessen wie alt die Spieler sind.
    Bitte die hebel nicht mit Gewalt bewegen die brechen dann bloß. Das erledigt man später wenn der Spieler offen ist.
    Wenn du den Spieler selber warten möchtest dann man zu... :D


    Beste Grüße Carsten

  • Hi Christoph !


    Bei dem Fehlerbild würde ich eine vollkommene Verharzung diagnostizieren.
    Nicht mehr irgendwo dran herum hebeln. Die Flügelschalter brechen gern kaputt und dann ist ärgern angesagt.
    Das ganze Ding aus der Anlage pellen, vier Quadratmeter Platz schaffen und von oben herunter die gesamte Mechanik zerlegen. Jede Wette, daß die Schmierstoffe allesamt zu klebriger Margarine oder etwas geronnen sind, was sich eher nach altem Sekundenkleber anfühlt. Wenn sich der Start/Stop-Schalter nicht mehr bewegen läßt, sind die Schmierung der Startschieber und seiner Verriegelung verklebt, ebenso wie der lange Schaltarm an der Rillenachse festgebacken. Die Drehzahlumschaltung hat ein Gußteil, was auf einer Stahlwelle gleiten sollte und durch eine drehbare Kunststoffkulisse verstellt wird. Zu viel Druck dort und das Teil bricht in Krümel. Das muß alles mal mit Sprühöl oder WD40 gebadet und gelöst werden.


    Servicemanual für den 1216:


    http://dual.pytalhost.eu/1216s/


    (Alle Bilder runterladen und auf dem lokalen PC bunkern. Geht schneller und besser ...)


    Als Werkzeuge brauchst Du eine Kollektion Schraubendreher, 5.5 und 7mm Sechskantsteckschlüssen, eine Flachzange. Vielleicht ein Stück Draht als Zughilfe für Federn.
    Putzlappen, einen Karton, der kleiner ist, als der Plattenteller und höher als der Tonarm, wo Du das Chassis umgedreht drauflegen kannst, um an der Unterseite zu arbeiten. Vermutlich sitzt auch der Motor fest, das ist in dem Zusammenhang nicht selten, aber kein Weltuntergang und - dann - nur noch eine kleine Aktion, den wieder gängig zu machen.


    Teller runter, Arm auf der Ablage verriegeln. An den braucht man im Wesentlichen nicht dran. Dessen Drehlager ist fettfrei eingesetzt und *sollte* daher niemals verkleben. Außer ein Schlaumeier hat da Öl drangekippt.


    Von unten mit dem Sprengring auf der Rillenachse beginnen und die Hebel der Start/Stop-Einrichtung abnehmen.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi,


    und am Besten immer gleich vor dem Zerlegen paar Bilder machen :D . Hatte auch das Problem mit der Start/Stop Mechanik und bin da bissl zu voreilig gewesen und als alles wieder zusammen war und ich den Dreher wieder rumdrehte schaute die Taste komplett in die andere Richtung ;( . Hat mich paar Nerven gekostet biss ich kappiert hatte in welcher Stellung nun Stopp ist und dass der Hebel dann in der Mitte ist.


    Gruß,


    Tschubi

    Hört mit: Dual 1219, 1225, 1216 (HS42), 1239 (HS142), Pioneer PL-335, Denon DP-200 USB

  • Moin...
    Ja das wäre anzuraten Fotos zu machen... Sonst wirds kritisch.
    Den Fehler habe ich auch gemacht.... :D lieber eins mehr als eins zu wenig. :rolleyes:
    Gruß Carsten

  • Hi Robert !

    ... und was ist mit Petroleum & Benzeeeene?

    Petroleum ist ein Bestandteil von WD40.
    Und Benzin ... naja ... er soll das Ding reinigen, nicht abfackeln ...


    :D

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin Peter,


    du kennst ja meine überbordende Zuneigung zu WD-40... da nähme ich einfach lieber den "reinen Wirkstoff" und dann verflüchtigte sich auch nix, während es eigentlich einwirken soll; mir wär' das einfach zuverlässiger. Nur, wenn's gerade da ist... okay, kann man mal drüber reden und es damit versuchen, kostet dann ja erstmal nicht schon wieder Geld. Also: dat "vade retro Satanas!!!"-Kreuz lass' ich mittlerweile eingepackt.
    Bei Benzin besteht Brandgefahr; wird ja nicht umsonst als "Brennstoff" bezeichnet; wer jedoch das simple 12. Gebot befolgt - "Du sollst nicht rauchen" - dem faggelt da auch so schnell nix ab. Als leichtflüchtiges Produkt der Petroindustrie ist es unmittelbar mit den Schmierstoffen verwandt (es sei denn: vollsyn-teetisch) und wirkt da prima verdünnend - um sich anschliessend rückstandfrei zu verdünnisieren: das is' ja das Gimmick an der Sache! (und daher mein Einwurf)
    Wer's gerne bei der Entfetterei zusätzlich schön warm haben möchte, der kann natürlich - ich zitiere: "burn, motherfucker, burn!" - seine Pfeife in Betrieb nehmen. Auch so wird er seine Öle und Fette am Dreherchassis los, würde ich sagen; allerdings gilt Dasselbe mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch für das Chassis selber und dazu für noch'n paar weitere Sächelchen... :D

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die zahlreichen Tips. Ich werden das Ganze, so wie es die Zeit erlaubt mal angehen und berichten.


    viele Grüße
    Christop

  • und wirkt da prima verdünnend - um sich anschliessend rückstandfrei zu verdünnisieren: das is' ja das Gimmick an der Sache! (und daher mein Einwurf)

    Also um das Ganze mit dem entfetten auf die Spitze zu treiben kann er auch Bremsenreiniger nehmen, entfettet alles (auch Hände bis zur Unkenntlichkeit) und brennt genau so schön ;)

    MfG Tim
    -------------------------------------------------------------


    Hört Musik mit:
    Verstärker: Pioneer VSX-932
    Plattenspieler: Dual 1228 (TK: AT95e)
    CD Spieler: Kenwood DP-R4060
    Boxen: 4X Teufel Ultima 20 MK2, 1X Teufel UL C 40 MK2

  • Hallo Tim,


    ja, das geht hervorragend, ist aber wegen des von Hersteller zu Hersteller unterschiedlichen Stoffgemischs mit jeweils unbekannten Wirkungen auf metallische Werkstoffe nicht oder nur für Einsätze von kurzer Dauer anzuraten. Dies ist der technische Teil. Ebenfalls aufgrund unbekannter Zusammensetzungen wäre das Arbeiten mit Bremsenreinigern nur ausserhalb geschlossener Räume und mit Atemschutz (auch gegen Lösemittel!) , sowie mit entsprechend resistenten Schutzhandschuhen empfehlenswert, weil die Gesundheit beeinträchtigend. Das Zeug ist also nicht nur wegen des Brandrisikos/Verpuffungsrisikos gefährlich! Nur wer genau weiss, was er da tut und die entsprechenden Sicherheitsbestimmungen einhält, sollte mit Bremsenreinigern arbeiten!

  • Hallo Robert,


    war auch extra mit einem ;) gekenmnzechnet, damit man die Ironie versteht.


    Ich entfette damit alte Hardware (bspw. Platinen von sehr alten Spielkonsolen), aber auch nur auf dem Balkon und nur mit Atemschutz und dicken Gummihandschuhen, eben wegen der gesundheitlichen Risiken.
    Danach lasse ich die Teile mindestens eine Stunde komplett durchtrocknen, aber bisher hatte ich mit Bremsenreiniger keine Probleme.

    MfG Tim
    -------------------------------------------------------------


    Hört Musik mit:
    Verstärker: Pioneer VSX-932
    Plattenspieler: Dual 1228 (TK: AT95e)
    CD Spieler: Kenwood DP-R4060
    Boxen: 4X Teufel Ultima 20 MK2, 1X Teufel UL C 40 MK2

  • Hi Tim,


    manchmal sehe ich weder Ironie, noch Sarkasmus - nicht einmal wenn ich vor ihnen stehe und mich Jemand mit der Nase hinein tunkt. Komfort - äh: kommt vor ;) .


    Was du über deine Arbeitsweise schreibst ist völlig korrekt und sollte von anderen Bremsen- und Dreherreinigern bitte zu Herzen genommen werden - dafür gerne ein "Laik"! Das Zeug frisst u.U. ja echt fast Alles...

  • Nabend.
    Ich nehme zum reinigen isopropanol.
    Geht super damit, weiter kann man damit ne Mischung machen und Platten waschen.
    Und wenn der Schnaps mal alle ist kann man...... Ne das lassen wir mal.. :D
    Vor allem stinkt es nicht so doll wie Benzin oder ähnliches.
    Ich hab mir mal ne 5l Kanister gekauft reicht ewig...


    Beste Grüße Carsten

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.