CDS 630 klingt total verzerrt.

  • Hallo zusammen,
    ich habe mir in der Bucht einen NOS 630 TA gechossen.
    Ich habe ihn an einem Lineeingang meines Verstärkers angeschlossen und bekomme nur schrille Töne heraus.
    Nun habe ich in den Unterlagen gesehen, dass man diesen TA mit 500Kohm und 200pf abschliessen soll.
    Der Verstärker hat 47kohm im Line. Würden die Verzerrungen weggehen wenn ich 470kohm dazulöte oder
    ist der TA defekt?
    Neue Nadel hab ich auch schon probiert.


    LG,


    Christian

  • An modernen Verstärkern klingen die alten Kristallsysteme tatsächlich meist nicht gut.
    Eine Erhöhung des Widerstands am Eingang kann da Wunder wirken.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Moin.


    Der Plattenspieler kann nur an einem passenden Phono-Eingang betrieben werden.
    Wenn der Verstärker keinen passenden Eingang besitzt braucht man noch einen externen Phono-Vorverstärker.


    Gruß
    Chris

  • Nicht bei einem Kristallsystem wie dem CDS630.

    Ihr habt irgendwo beide recht. Ein Kristallsystem klingt nur an einem passenden Eingang gut. An einem Röhrenradio oder Trasistorverstärker aus den frühen 70ern gibt es passende Line- oder sogar spezielle Kristall-Phono-Eingänge. Der nicht ausrottbare Tip ein Kristallsystem könne man an einem Line-Eingang eines modernen Verstärkers mit 47kOhm Impedanz zufriedenstellend betreiben, ist leider falsch. Das klingt bescheiden und man bräuchte einen passenden Vorverstärker. Leider gibt es sie nicht. Man müsste da was selber bauen Ich habe mich früher damit beholfen, das Signal durch ein 60er-Jahre Tonbandgerät zu schleifen. Das machte die Signalanpassung.


    Weiter gibt es immer mal auch defekte CDS630. Auch unbenutzt können die Gummis morsch werden. Das könnte noch zu dem falschen Anschluss dazu kommen. Wenn möglich würde ich empfehlen den Plattenspieler auf MM umzubauen, statt mit dem CDS rumzumurksen.

    Gruß
    Thechnor

  • Der nicht ausrottbare Tip ein Kristallsystem könne man an einem Line-Eingang eines modernen Verstärkers mit 47kOhm Impedanz zufriedenstellend betreiben, ist leider falsch.

    Ich betreibe hier hin und wieder ein CDS 650 problemlos am Line-In eines CV120 und lese jetzt gerade in der BDA, dass der eine Eingangsimpedanz von 470kOhm hat.
    Da passt das natürlich perfekt.
    Danke, wieder was gelernt :D


    Das heißt also für Christian umlöten aud 47KOhm + 470kOhm. :thumbup:

    Gruß


    Thorsten

  • Hi!


    Das CDS630 war wohl das letzte Kristallsystem von Dual, danach kamen dann Keramiksysteme.
    Ich hatte auch kein Glück mit dem 630, meine gesammelten 630 sind entweder defekt oder sie verzerren.
    In dem angehängten Datenblatt kann man sehen, das der Eingang von einem Verstärker für dieses System 1M Ohm 200pF haben sollte, damit soll es
    richtig funktionieren.
    Häufig war es früher so, das die alten Radios einen 1,3M ohm Poti verwendeten, an diesem war dann der TA Eingang angeschlossen.
    Es gibt auch eine Adapter Schaltung, mit dessen Hilfe man ein Kristall oder Keramiksystem an einen MM Eingang anschliessen kann, falls kein solcher
    hochohmiger 1M-1,3M Eingang zur Verfügung steht.
    Die Adapter Schaltung nach Zastrow funktioniert gut, diese hab ich selber ausprobiert, und hab sie hier im Board schon öfters eingestellt.
    Gruss Armin

  • Hallo,


    jepp, die Seignette-Kristalle können über die Jahrzehnte "Wasser gezogen" haben und defekt sein. Man kennt ja selten die ganze Vita der Geräte.


    Nicht umsonst lieferte Dual Plattenspieler in tropische Länder schon damals Keramiksystemen aus.


    Als Schaltung für den Anschluß von Kristall/Keramiksystemen an "moderne" Geräte gibt es:


    https://www.badenhausen.com/images/PU1adapter.gif


    Quelle:


    https://www.badenhausen.com/VSR1Pickups.htm


    Hifi wirds damit zwar auch nicht, aber es funzt.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo,
    ich wollte mal kurz Feedback geben.
    Mit 500kOhm wurde es auch nicht besser.
    Offenbar sind die Gummis hart.


    LG,


    Christian

  • Hallo Christian,


    manchmal kommt man vor aller Komplexität nicht auf die einfachen Dinge.
    In welches Laufwerk hast Du das 630er denn eingebaut?
    Stimmt die Auflagekraft (3,5 - 4,5p)?
    Vermutlich ist als Nadel die DN5 eingebaut. Hast Du darauf geachtet, dass M oder LP/S (für Mikrorillen) im Betrieb sichtbar ist und nicht N (Normalrillen)?
    mit der Stellung N ruinierst Du Dir Deine Schallplatten ganz schnell, außer wir reden hier von Schellackplatten.


    Diese Möglichkeiten sind mir gerade so durch den Kopf gegangen, die ich überprüft hätte.


    Liebe Grüße
    Marcus

    Erstspieler: CS 701 mit Yamaha MC-3
    Zweitspieler: CS 731Q mit Ortofon ULM60E (vor dem Recycling gerettet - stand vor vielen Jahren auf einem Altglascontainer - sofort mitgenommen)
    Drittspieler: 1219 mit Shure DM103M-E (DMS200 für 78UpM)
    Lager: 1226 (Industrieversion) mit Shure M75D

    Einmal editiert, zuletzt von MDZ ()

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