Modeselektor festgebacken

Ich habe da mal Etwas markiert: (mittel) aliphatisch. Ich weiss, dass Wikipedia nicht perfekt ist, aber zur Sicherheit habe ich da unter dem Stichwort "aliphatisch" noch einmal nachgesehen. Meine Schlüsse können falsch sein, aber ich sehe Hinweise darauf, dass es aliphatische Verbindungen gibt, die mit dem Aceton verwandt sein können und das wiederum greift Buntmetalle an. Aus dem "Rezept" ist nicht ersichtlich, in welche Richtung das chemisch bei dem in WD40 verwendeten Petroleum geht (so genau muss es der Endverbraucher in der Regel auch nicht wissen), aber ich kann mir vorstellen, dass die verschiedensten derartigen Verbindungen im bei WD40 verwendeten Petroleumraffinat anwesend sein könnten - je nach Rohstoffquelle des Herstellers in Bezug auf das Herstelldatum. Das muss nicht kritisch sein, kann es aber. Falls hier ein Chemiker anwesend ist, wäre eine fachlich entsprechende, fundiertere Äusserung (als es die Meine ist) sehr wünschenswert. Mein angeführter Einwand ist indes eher unkritisch in Bezug auf mein Anraten, das Zeug wieder zu entfernen.

Wenn wir betrachten, dass WD40 "Ein Bisschen von Diesem und ein Wenig von Dem" enthält, dann stellt sich die Frage: "Was ist denn das überhaupt für'n Zeug? Lösemittel? Schmiermittel? Beides? Oder Keins von Beidem so richtig?" Ich möchte nicht ins technische Détail gehen, aber möchtest Du in einer Schmierstelle Reste eines Lösemittels wissen? Ich nicht. Auch dann nicht, wenn es im Lauf der Zeit verdunstet, weil: es könnte Teile eines hinzugefügten, richtigen Schmierstoffs bei der Verdunstung mitreissen und so die gewollte Schmierung zwischen den Bauteilen negativ beeinflussen, obwohl ich die verdünnende Wirkung an sich bereits als negativ genug betrachte ( möglicher Autritt aus der Lagerstelle Schmierstoffmangel).

Petroleum wird bisweilen in hochpräzisen Spindellagern und bei (sehr!) hohen Drehzahlen als Schmierstoff verwendet und das funktioniert auch hervorragend, aber wie wir wissen, kommen solche Lager in keinem Dual vor - nicht einmal in den Motoren. Der Einsatz von Petroleum in unseren Geräten ist also eher unsinnig, ausser zum Lösen verharzter Öle - doch da kann man den reinen Stoff verwenden und muss nicht auf WD40 zurückgreifen. Nicht unbedingt. Allerdings, Gloria in excelsis deo: man kann! Zum Reinigen und Entharzen! Insofern liegt Niemand so wirklich daneben, wenn er das Zeug zu ebendiesem Zweck einsetzen möchte. Nur der Verbleib davon... nun: siehe oben. Rückstandlose Entfernung mag vielleicht übertrieben sein und ein "Trockenwischen" reichen, aber das müsste dann genügen, um beim Einsatz des dann vorgesehenen Schmiermittels keinen allzu grossen Einfluss auf dessen Funktion zu bewirken. Insofern stimme ich dir zumindest partiell zu: nein, nicht bis auf das letzte Molekül. So ähnlich hatte ich das in meinem Ölthread auch ausgedrückt, wenn auch weniger ausführlich.

In Sachen Gummi: es gibt Öle und Gummis, die einander nicht leiden mögen; inwieweit das bei dem Petroleumanteil des WD40 und bestimmten Gummiteilen unserer Dreher der Fall ist, kann ich aus dem Bauch heraus natürlich nicht sagen. Da jedoch immer die Gefahr besteht, dass ein Öl ein Bauteil aus Gummi angreift und zerstört, kann ich hier nur zu entsprechender Vorsicht mahnen; wenn Beides sich miteinander verträgt, hat man freilich Glück gehabt. Ein Restrisiko und eine Restunsicherheit (vor dem Zusammenbringen von Beidem) bleiben jedoch immer. Mir persönlich kann das ja egal sein, ob Jemand hier klagt: "Ich habe Öl/Fett XYZ dort angebracht und jetzt hat sich Teil 0815 nach drei Wochen in eine klebrige, schwarze Masse verwandelt...", aber ich fände es einfach schade, wenn obsolete, nur schwer oder gar nicht mehr beschaffbare Bauteile auf diese Weise zerstört werden würden: muss doch einfach nicht sein - oder habe ich hier massiv Unrecht? Wenn deine Erfahrung bislang ein in Bezug auf Gummi unkritisches Verhalten des WD40 gezeigt hat, dann hast du Glück gehabt (und alle Anderen, die deine Erfahrungen bestätigen können, ebenfalls). Was ich als positiven Beitrag und dabei hochinteressant empfände wäre, welche Gummiteile sich bislang als z.B. dem WD40, aber auch anderen Ölen und Fetten gegenüber als langfristig resistent erwiesen haben, denn das müsste sich gewiss als sinnvolle Erweiterung in den Ölthread einbauen lassen: solche Kenntnisse sind nie zum Schaden! An dieser Stelle sind also Alle freundlich dazu aufgefordert, ihre gesammelten Erfahrungen einzubringen...

An dieser Stelle ist genug gesagt und ich schliesse nicht, ohne dir und allen anderen einen schönen dritten Advent zu wünschen - ansonsten: siehe unten

Hallo Kai,

bitte betrachte mich doch nicht als "Gegenspieler"... Deine Hinweise halte ich bereits deshalb für wertvoll, weil sie den Forenten einfach eine weitere Perspektive verschaffen, als es mit nur einer Ansicht zu den Dingen möglich wäre. Schon an anderer Stelle habe ich gesagt: wenn etwas Anderes gut (!) funktioniert, dann funktioniert es eben! Also: ich schätze deine Beiträge!

Du kennst mich ja schon etwas; ganz ohne fachlichen Kommentar kann ich manchmal gar nicht. In Sachen WD40 möchte ich gern 'ne (blöde) Frage stellen: was würde passieren, wenn ich zur Entharzung empfähle, Petroleum mit Terpentinersatz, im Verhältnis 2:1 gemischt, zu verwenden? Ich glaube, dass ich dann ganz schön Prügel einstecken müsste! Weshalb ich diese Frage stelle: WD40 ist kaum etwas Anderes... Aber: es ist - tataaa: ein Lösemittel, wie du schon sagst. Geht nur drum: Manche behaupten, es sei zum Schmieren geeignet (!). Dann gehen wir doch eigentlich miteinander kondomform?!?

Das sei bitte nur als ein in den Raum gestellter Gedanke zu verstehen - bitte nicht als Kritik in irgendeiner Hinsicht!