ANSCHLUSSKABEL 704 KAPAZITÄT

  • Hallo,


    nach mehrtägiger Recherche im Netz und hier im Board habe ich das Gefühl, dass zum Thema Kabelverbindung Plattenspieler --> (Vor-)Verstärker doch eine durchaus verwirrende Komplexität nachvollzogen werden muss, die vielleicht in einem Thread einmal grundsätzlich diskutiert werden könnte. :)


    Anlass ist der Erwerb eines völlig unverbastelten CS 704, der noch mit dem 5-Pol DIN-Kabel ausgestattet ist und von daher zumindest hier Handlungsbedarf besteht.




    Wenn ich es richtig verstanden habe, gibt es prinzipiell zwei verschiedene Arten der Kabelverbindung: symmetrisch und unsymmetrisch.


    Außerdem ist offensichtlich der Kapazitätswert des Kabels so wesentlich, dass sich sogar die Hörergebnisse von hochwertigen Tonabnehmern dadurch ins unangenehme (oder angenehme) verschieben lassen.


    Der Kapazitätswert hängt zum Einen von der Länge des Kabels ab, zum Anderen wohl davon, ob das Kabel symmetrisch oder unsymmetrisch angeschlossen ist. Diesen Punkt verstehe ich nicht. Ist es so, dass ein symmetrischer Anschluss dazu führt dass sich der vom Hersteller angegebene pF-Wert verdoppelt, und wenn ja, warum? Hieße das dann, dass ein mit 75pF/m bezeichnetes Kabel dann doch 150pF/m mitbringt. Oder ist diese Verdoppelung bei Kabeln mit doppeltem Innenleiter für den symmetrischen Anschluss schon mit einberechnet?


    ich habe mir jetzt zum 704 noch einen Pro-Ject Phonobox S Vorverstärker gekauft, weil dieser zumindest eine grobe Kapazitätseinstellung zulässt. Allerdings fängt es erst bei 100pF an! Die Vorgabe z.B. beim Audio Technica 120, unter 200pf zu bleiben ist da schon nicht mehr so einfach umzusetzen. Allerdings ist es tatsächlich so, dass der Anschluss des AT 120 mit 100pf die unangenehme Höhenbetonung MERKLICH runterschraubt und mein Interesse an diesem TA neu belebt hat. Bzw. mein Interesse an Versuchen mit der Kapazität. Was mich zum Thema Kabel führt.


    Ich bin auf Antworten und Beiträge gespannt und freue mich immer wieder dass es dieses Forum hier gibt. :thumbup:
    Grüße, Eric

  • CS 704, der noch mit dem 5-Pol DIN-Kabel ausgestattet

    Damit beträgt die gesamte Kabelkapazität vom Tonabnehmer zum DIN-Stecker etwa 180 pF. Ein DIN-Cinch-Adapter wirft gerne nochmal 30 oder gar 40 pF auf die Waagschale. Ich hatte schon einen mit 70 pF in der Hand!

    Allerdings fängt es erst bei 100pF an!

    Und somit hätten wir insgesamt etwa 300 pF, wo Shure oder Ortofon sich wohl fühlen. Dort sollte man das Originalkabel also gar nicht erst austauschen. ELAC-Systeme mögen manchmal noch deutlich mehr und AT-Systeme wie richtig angemerkt nur etwa 150 pF. Wie oftmals auch Goldring oder Nagaoka.

    ob das Kabel symmetrisch oder unsymmetrisch angeschlossen ist

    Bei unsymmetrischem Kabel hat jedes die Kapazität von x pF pro meter gegen Masse. Daher die Verdoppelung.


    Zielführend wäre es nun, das originale Kabel gegen ein niederkapazitives auszuwechslen. Oehlbach NF-1 hat zB 59 pF / Meter. Industriekabel RG-62 hat 43 pF / Meter, ist aber evtl. weniger einfach zu verarbeiten. Die Tonarmverkabelung kommt etwa auf 30 pF.


    Auch mit einem neuen Kabel ausgetauscht, bleibt die Phonobox der Spielverderber mit ihrer in diesem Fall recht hohen Kapazität. Zudem klingt sie für meine Ohren auch sonst nicht besonders gut.


    PS: Ich mag sonst keine "High-End"-Markenware, aber das NF-1-Kabel ist hier tatsächlich eine gute Wahl.

    Gruß,

    Michael


  • Hallo Michael,


    Danke für die schnelle Antwort! Ich hatte noch ein (Original-Dual?)-Cinchkabel mit Steckanschlüssen aus einem CS 1246, das ich jetzt erstmal an den 704 angeschlossen habe. Das Kabel sieht genauso aus, wie die originalen DUAL-DIN-Kabel deshalb gehe ich davon aus, dass es bis auf die Stecker identisch ist auch hinichtlich des pF-Wertes.


    Ein Ortofon m20E klingt mit diesem Kabel und der Phonobox auf 100pf ganz hervorragend, was Deine Angaben bestätigt. Neuere Tonabnehmer wie das AT 120 aber auch das Shure 97 oder ein Grado Blue klingen damit nicht so gut. Gestern habe ich mal ein einfaches NF-Kabel mit 0,5m Länge provisorisch an den 704 angesteckt und damit war das Ergebnis umgekehrt: Das Ortofon klang etwas schwächer, die neueren Tonabnehmer umso besser.


    Hier scheint mir also tatsächlich einer der Gründe für ganz unterschiedliche Einschätzungen ein und derselben Tonabnehmer zu liegen, weil man für ältere und neuere Tonabnehmer ein ganz unterschiedliches Umfeld braucht.


    Das AT 120 hatte ich eigentlich schon aussortiert wegen des Höhenterrors, mit dem kürzeren Kabel und der niedrigeren Kapazität der Phonobox (im Vergleich zum Phonoeingang meines Yamaha-Verstärkers) klang der aber so viel besser, dass ich es gar nicht glauben wollte.


    Wenn ich das Oehlbach oder das RG-62 symmetrisch anschließe, verdoppelt sich der von Dir genannte Wert? Oder sind 59pF bzw 43pF schon die addierten Endwerte für beide Kabelseiten?


    Meinen 1246 habe ich symmetrisch verkabelt was jegliches Rauschen auf Null reduziert hat. Allerdings produziert das Gerät Schaltknackse beim an- und ausschalten die echt nicht schön sind. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, das war mit dem Originalkabel und intakten Massebrücken noch nicht so. Oder bilde ich mir das ein?


    Grüße, Eric

  • deshalb gehe ich davon aus, dass es bis auf die Stecker identisch ist auch hinichtlich des pF-Wertes.

    Stimmt!

    Hier scheint mir also tatsächlich einer der Gründe für ganz unterschiedliche Einschätzungen ein und derselben Tonabnehmer zu liegen

    Tonabnehmer muss mit einem für ihn passenden Widerstand und Kapazität abgeschlossen werden, damit er über den gesamten Frequenzbereich ein optimales Signalverhalten zeigen kann. Ob altes oder neues System spielt eher weniger eine Rolle. An besten an den Daten des Herstellers orientieren. Nur beim Abschlusswiderstand ist man mit den üblichen 47 kOhm in 99% aller Fälle sehr gut aufgestellt.

    klang der aber so viel besser, dass ich es gar nicht glauben wollte.

    Manche Tonabnehmer sind recht genügsam, aber viele möchten ganz gerne ihren optimalen Wert sehen. Eigentlich sollte ein halbwegs vernünftiger Vorverstärker deshalb flexibel bei der Eingangskapazität sein. Vielleicht 4 bis 6 Abstufen zwischen 0 und etwa 500 pF wären nicht verkehrt.

    Wenn ich das Oehlbach oder das RG-62 symmetrisch anschließe, verdoppelt sich der von Dir genannte Wert?

    Die positive Leitung hat dann etwa 59 pF/m und die negative ebenfalls. Also ja.

    Meinen 1246 habe ich symmetrisch verkabelt was jegliches Rauschen auf Null reduziert hat.

    Rauschen habe ich auch bei Cinchverkabelung bislang nicht bemerkt.


    Als er erstes solltest Du mal die Cinchverkabelung mit optimaler Kapazität realisieren. Dann hast Du eine Referenz, mit der Du evtl. eine symmetrische Verkabelung vergleichen kannst.

    Gruß,

    Michael


  • Hallo Michael,


    Vielen Dank! Das klärt schon einiges. Wenn Dir die Phonobox so gar nicht gefällt. Was würdest Du denn empfehlen in derselben Preiskkasse (130 Euro)?


    Klingt das Oehlbach denn tatsächlich so viel besser als das RG-Kabel. Preislich ist der Unterschied ja gewaltig.


    Und dann noch die Frage nach den Cinchsteckern: Empfehlungen?


    Grüße, Eric

  • Klingt das Oehlbach denn tatsächlich so viel besser als das RG-Kabel.

    aus Erfahrung: nein.
    Außerdem klingen Kabel nicht. Sie haben die richtige Kapazität oder nicht. Dabei ist völlig wurscht ob da Oelbach oder LApp oder was anderes draufsteht.

  • Hallo Kai,


    Danke für die Antwort. Das wäre also ein Plädoyer für das RG 62? Heute habe ich mir für 3 Euro einen Meter Sommer Cable Sinus Control (So viel Title-Action für so wenig Geld) bestellt bei Amazon. Was würdest Du denn für Cinch Stecker daran löten?
    Oder an das RG 62.


    Es muss ja nicht das billigste sein, aber mehr wie 5-10 Euro pro Stecker würde ich auch nicht bezahlen wollen.


    MfG,
    Eric

  • Hi Junx,


    da erinnere ich mich doch glatt an Jemanden, der einen entsprechenden Beitrag ins Forum gestellt hat: "Cinch-Kabel: selbst gemacht und gut is' "... Wenn ich mich nicht täusche, gab es dort Quellenangaben für Kabelmaterial geringer Kapazität, das ermöglichte, selbst Kapazitäten "aufzulasten", falls nötig, beziehungsweise auch grössere Kabellängen als 30cm zu realisieren, ohne die Kapazität auf unmöglich hohe Werte zu pushen und das System unnötig zu belasten. Leider sieht dieses Material nach nix aus; es ist nun mal keine Monsterwurst, von der immer noch viele Leute glauben: "Viel hilft viel!".
    Grüsserl



    Robert

  • Klingt das Oehlbach denn tatsächlich so viel besser als das RG-Kabel. Preislich ist der Unterschied ja gewaltig.

    Nein, nein, nein! Klingt nicht besser. Es ist nur gut zu verarbeiten und kommt als Zwillingsleitung daher. Die RGxxx-Kabel sind Industrieware hoher Qualität. Verwende ich sonst auch vorzugsweise.


    Was würdest Du denn empfehlen in derselben Preiskkasse (130 Euro)?

    Da muss ich passen ;) Ich schwöre ja auf den Aikido Phono, der allerdings etwas über 200 EUR kostet. Und mit 47 pF auch zum AT passt.

    Gruß,

    Michael


  • Hallo!


    Bei Chinchsteckern sollte man schon etwas mehr ausgeben, besonders wenn man öfters mal die Dreher wechselt. Diese 2,50Euro Dinger (Metallausführung) haben oft eine lausige Passgenauigkeit und Verarbeitung. Ein paar Euronen mehr und man bekommt zwei von Ölbach, die in meinen Augen hervorragend verarbeitet und auch passgenaug gearbeitet sind.
    Der Spruch: "Wer billig kauft, kauft zweimal" hat sich bei mir leider bewahrheitet, nachdem der Billigstecker bereits nach einem Jahr schon wieder gebrummt hat.


    Solange aber der serienmäßige Zwergstecker nicht brummt, kann man den problemlos dranlassen. Der klingt nicht schlechter wie der "teure" Ölbachstecker.
    Die Kapazitäten sollten natürlich passen. Aber in der Hinsicht hatte ich nie Probleme mit den serienmäßig verbauten Dual-Kabeln. Ich muss aber dazu sagen, dass ich meine Dreher zumeist an einer "passenden" Dual-Anlage mit den serienmäßigen oder ähnlichen Tonabnehmern betreibe.
    Das ganze harmoniert ganz hervorragend und klingt auch fantastisch. Hier hat Dual besonders darauf geachtet, dass die empfohlenen Komponenten auch miteinander harmonieren.


    In deinem Fall sieht die Sache natürlich anders aus, da du mit Fremdkomponenten hören möchtest. Michael gab ja bereits einige wertvolle Hinweise.


    Gruß Jan :)

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • riofox: Danke, den Beitrag werde ich suchen...Die Optik der Kabel ist mir echt egal, solange nur die NAMEN der Kabel-Produkte nach WELTRAUM und CONTROLLER-ROOM klingen bin ich glücklich :D ! Mein Teuerstes heißt "THE SOURCE". Super!! Und teuer ist ja relativ. Der Phonophono-Fachhändler ist ja bis heute überzeugt, dass ich zurückkommen werde um das nächstbessere Kabel für 68Euro bei ihm zu kaufen, weil eigentlich erst das sein Geld wert ist. :thumbdown:


    Shibamata: Thanx again! Bei Conrad gibt's das, wie ich sehe. Das werde ich kaufen, auch wenn RG 62 kein echter NAME-SOUND ist, der mit "THE SOURCE" oder "WHITE LIGHTNING" o.ä. mithalten kann 8o !


    Reichen denn die Cinch-Stecker Dynavox vom Conrad im $er Pack 7,99 Euro aus? Oder gibt's was besseres/geeigneteres?



    Danke für Euer Interesse und Sachverständnis, MfG, Eric

  • Jan: Ja, das scheint wirklich so zu sein: wenn man alte Tonabnehmer benutzt, sollte man tunlichst beim Original-Material bleiben. Der ORTOFON M20E klingt mit dem teuren "THE SOURCE"-Kabel überhaupt nicht mehr so gut, wie mit dem Originalen. Umgekehrt braucht man aber offensichtlich ein nieder-kapazitatives Kabel um neuere Tonabnehmer an einem DUAL betreiben zu können. Oder eine regelbare Phono-Vorstufe.


    Dass mir diese Zusammenhänge erst nach 6 Jahren Hobby-Investition klar wurden hat mich schon ein bisschen erschüttert.


    Jetzt bin ich jedenfalls froh, ein paar der vermeintlich nicht-klingenden Tonabnehmer behalten zu haben.



    MfG, Eric

  • Kai: die erste Meinung. Gibt es noch weitere?


    Ich werde die jedenfalls dazukaufen. Wenn ich Riofox richtig verstehe, der Oehlbach empfiehlt, ist auch er der Meinung, dass der Klang nicht besser ist, nur die Usability. Klares Votum soweit.


    MfG, Eric

  • wenn man alte Tonabnehmer benutzt, sollte man tunlichst beim Original-Material bleiben

    Auch bei neuen Tonabnehmern ist das nicht unbedingt verkehrt!


    Gruß Jan :)

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • Hallo Eric,


    sieht ja aus, als habest du meinen Thread gefunden :D .

    ...Die Optik der Kabel ist mir echt egal, solange nur die NAMEN der Kabel-Produkte nach WELTRAUM und CONTROLLER-ROOM klingen bin ich glücklich ! Mein Teuerstes heißt "THE SOURCE". Super!! Und teuer ist ja relativ. Der Phonophono-Fachhändler ist ja bis heute überzeugt, dass ich zurückkommen werde um das nächstbessere Kabel für 68Euro bei ihm zu kaufen, weil eigentlich erst das sein Geld wert ist.

    na, klar: "... weil eigentlich erst das sein Geld wert ist." - und ein Ei von REWE! Naja: Verkäufer haben meistens so viele von den Dingern, dass sie die verkaufen müssen - und da lassen die sich schon was einfallen. Solltest du dir selber Kabel konfektionieren und das optisch gut hinbekommen, dann gebe denen einen hübschen Fantasienamen, wie etwa "The Speckled Band" (das ist ein Kriminalkurzroman von Sir Arthur Conan Doyle...) und geh' damit mal zu deinem Dealer, dass du das mit Kabel XYZ vergleichen möchtest, das wäre von = Fantasiename hier = ... und er möge da bitte auch mal genau hin hören. Bei dieser Aktion würde ich zu gerne Mäuschen spielen! Es gibt übrigens so fabelhafte Sachen wie gewebte/gestrickte Kabel(schutz)umhüllungen aus Kunststoff, Metall und Baumwolle, zum Teil recht günstig und aus völlig unerwarteter Ecke: z.B. Gewebeschutzschlauch aus nicht brennbarem Material für Spritleitungen habe ich schon gesehen. Sieht z.T. martialisch aus! Dazu gezielt etwas Schlumpfschlauch und du bist der neue King am HighEndKabelhimmel!

    Wenn ich Riofox richtig verstehe, der Oehlbach empfiehlt, ist auch er der Meinung, dass der Klang nicht besser ist, nur die Usability.

    Du weisst doch: Klang ist immer auch und besonders eine persönliche Ohrensache. Das rechte und linke Ohr und die Hirse dazwischen machen den Klang, die Peripheriegeräte nur möglichst wenig Nebengeräusche und Unegalitäten anderer Art. Ausserdem sollten sie sich bemühen, Etwas so wiederzugeben, wie man das z.B. in einem Konzert schon mal gehört hat und das man als angenehm erinnert. In ein Studio, in dem abgemischt wird, kommen ja nicht Viele hinein...


    Das Oehlbach empfehle ich, weil's das Einzige seiner Art ist, dessen eigentliche Leiter aus Kupfer - und nicht aus verkupfertem Eisen - bestehen. Es gab einen alternativen Hersteller für ein solches Produkt - vanDamme - aber von dem ist das irgendwie nicht mehr, bzw. nicht zuverlässig zu bekommen. Günstiger war er jedenfalls.


    Das Beste an dem Zeug ist einfach nur, dass es die Federung des Chassis in der Zarge nur gering beeinflusst - wie auch die Originalkabel - und dass es den Tonabnehmer nicht kapazitiv unanständig belastet und somit die Wiedergabequalität negativ beeinflusst (*mumpfelmumpfel...*). Klang "macht" das nicht! Man kann mit dem Kabelmaterial auch, wie ich schon sagte, grössere Kabellängen fahren und liegt kapazitiv immer noch im grünen Bereich. Es kann sogar sein, dass man Kondensatoren parallel schalten muss, um die vom Tonabnehmer geforderte Kapazität überhaupt zu erreichen; dies ist natürlich auch ein prima Ansatzpunkt, um den "Klang" des TA nach Wunsch etwas zu verbiegen: mehr Kapazität = näher an dem dran, was der TA kann und weniger Kapazität = crisp, crisper, am crispestesten... nen. Dass das aber ein Verbiegen des Frequenzganges ist, weisst du ja. Ich habe in meinem Dual ca. 40 cm davon und ausserhalb nochmal 150; anders ging das nicht, aber ich sage dir: meine Shures klingen damit fast zu scharf.


    So, gut jetzt! Du entscheidest, viel Glück & Erfolg und meine besten Grüsse



    Robert



    Ich höre gerade Holzmusik: da hat Jemand die Jahresringe verschiedener Hölzer vertont... (Bartholomäus Traubeck, das Album heisst "Years"). Ich glaube, ich höre gerade "Eiche"... 8|

  • riofox: Du sprichst davon, dass Deine Shures mit 1,5 Meter fast zu scharf klingen. Das ist einer der Widersprüche auf die ich bei meinen Recherchen zum Thema Kapazität gestossen bin; Die Einen sagen, zuviel Kapazität macht den Klang zu höhenbetont, scharf, die Anderen sagen, zu hohe Kapazität macht den Sound muffig. Meine eigene Erfahrung ist, dass es sich wie ersteres verhält. Z.B. beim AT 120. Dass die Shures fast zu scharf klingen könnte also gerade mit der längeren Länge zusammenhängen?...? Sapperlot, das Thema KAPAZITÄT ist ein Gelände voller Fallstricke wie mir scheint. Ich freue mich auf die Experimente mit den verschiedenen Kabeln und Kabellängen. Diesmal werde ich an die Kabel einfach Klemmschuhe löten, dann lässt es sich einfach wechseln und leichter vergleichen.


    Knock on Wood and Keep on Rockin', Robert!


    MfG, Eric

  • Diesmal werde ich an die Kabel einfach Klemmschuhe löten, dann lässt es sich einfach wechseln und leichter vergleichen.

    Huhu! Die Kabellängen sagen alleine ja nix aus; es geht wirklich alleine um die Kapazität. Deine Idee mit dem "provisorischen anklemmen" halte ich nicht für übel, denn dann kannst du dein System in gewissem Rahmen so "stimmen", wie es deinen Ohren gefällt. Also: längerkürzeres Kabel mitohne extra paralleler Kapazität oderso. Und ein Bisschen die Gesamtkapazität messen und dokumentieren, bei der es bei Diesemoderjenem System nach deinem Gustò klingt, wäre auch nicht schlecht.
    Grüsserl



    Robert



    Yo: die "Holzmusik" läuft noch - bei "Buche" ist das ein Einziges, grosses "Kalöngplinkadongong" - oder auch: "Kaschempel!!!" :D - ich krieg' Ohrkrätze! :S

  • Ein Original Din-Kabel habe ich mal gemessen. Der Wert lag ziemlich genau bei 100pF. Damit hat der ganze Spieler um 150-180pF.


    Zu dem ganzen Kabelgedöns:
    Ich verwende auch eine Phonobox S und rüste alle Spieler generell auf RG 1505F (F=flexibel) der Firma Belden um. Mit einem kurzen Kabel lassen sich so auch kritische Systeme gut betreiben.


    Hier ein Foto:


    Ersatznadel für AT 440 mlb

    Ich biete:
    Im Moment nichts.

    4 Mal editiert, zuletzt von ad-mh ()

  • Moin ad-mh,


    seitens der technisch für uns interessanten Daten - Kapazität, Material - sieht das sehr interessant aus. Kapazitiv braucht es sich hinter dem von mir favorisierten Sommer Monomax micht zu verstecken; mit ~56 pF/m liegen die Beiden etwa gleichauf und auch das Belden hat einen kupfernen Leiter mit kupferner (und verzinnter!) Schirmung. Längere Leitungen ermöglicht also auch das Belden! In der Schirmungsbedeckung um 95% (unempfindlicher gegen Einstreuungen) beissen sich die beiden Schlangen ebenfalls nicht.

    Die gravierendsten Unterschiede:

    • Durchmesser Belden: 6,15mm - Durchmesser Sommer Monomax: 2,7mm
    • Preis Belden: zwischen 4,30 und ~5,- €uro/m - Preis Sommer: ~0,90 €uro/m

    Das Belden bekommt man ebenfalls beim blauen C - sofern denn lieferbar - und der aufgerufene Tarif ist im Vergleich zu den anderen, überschaubaren Quellen in Deutschland gut (huch! 8| ). Wenn man beim Hantieren zwischen den Audiogeräten etwas Ordentliches "in den Fingern haben" möchte, bei dem man keine Angst bekommt, beim Fummeln hinter der Anlage Etwas aus dem Cinchstecker zu zerrgeln, ist das Belden, trotz des mehr als vierfachen Preises eine gute Alternative, denn man benötigt ja nicht gleich mehrere Kilometer davon. Innerhalb von Audiogeräten, wo es auf Flexibilität ankommt - besonders in Plattenspielern - aber auch, wo es in Geräten eng sein könnte, würde ich das deutlich dünnere und dazu günstigere Sommer bevorzugen und auch eher dazu raten. Dennoch bin ich davon begeistert, dass es jetzt ein RG59-artiges Kabel mit guten Werten gibt, in dem Kupfer als Leiter und Schirmung eine tragende Rolle spielt und das so flexibel zu sein scheint, wie Audioverbindungskabel in Stereoanlagen m.M.n. sein sollten. Wenn ich die gute Verfügbarkeit verifizieren kann, dann wird es in jedem Fall noch in meinen Cinchkabelthread einfliessen! Ich danke dir also für den Hinweis und sende dir beste Grüsse



    Robert



    EDIT: ich habe Belden angeschrieben, ob das tolle Kabel noch und in Zukunft erhältlich ist/sein wird, denn in ihrem aktuellen Katalog taucht es nicht mehr auf. Sollte ich von Belden eine negative Antwort erhalten (ich hoffe ja, dass die sich dazu herablassen und nicht erst in drei Monaten...), werde ich dort nachfragen, ob und wo es - für Privatleute, wie uns - einen adäquaten Ersatz gibt.

    Einmal editiert, zuletzt von riofox ()

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