Hallo zusammen,
lange habe ich auf den 220er gelauert und mir immer nur vorstellen können, wie das Handling mit der Wahlskala und der damit kombinierten Startraste mit einer Hand überhaupt funktionieren soll. TD 184 Besitzer werden die Schwierigkeit kennen, aber wieviele 184er gibt`schon...
Und in der Tat: Es ist nicht so ganz einfach. Um eine Plattengröße anzuwählen, steckt man den Zeigefinger in das entsprechenden Auge und zieht den "Schlagring" (Bild 2) in im Uhrzeigersinn in Richtung Startraste, die sich in Form einer kleinen Erhebung auf einer zweiten Gleitscheibe uber der Wahlscheibe der unteren rechten Ecke der sichelförmigen Aussparung befindet (Bild 1), diese nimmt man dann förmlich mit dem Finger mit. Der Kraftaufwand ist schon beträchtlich, schließlich wird der Motor und das Reibrad aktiviert und der Arm wird mittels einer unter dem Chassis befindlichen Stange eher in die entsprechende Position über der Rille gezwungen. Technisch funktioniert das aber sonderlich feinfühlig geht der 220er dabei nicht vor, so mein Eindruck.
Besser beraten ist man, diese Prozedur mit zwei Fingern zu vollziehen oder den Arm vor dem Start in die gewünschte Position zu bringen.
Startet man den Dreher, indem man die Raste in den Unrzeiger zieht, und lässt sie los, senkt sich der Arm entsprechend der Einstellung mittels der kleinen schwartzen Schrube am Dämpfer, der oben auf der Platine sitzt (Bild 3). In dem Zylinder läuft ein Bolzen mit einer Gummimembran und die Schraube regelt ein Ventil und somit die Menge der Luft, die entweichen kann. Eine Technik, die ich schon an meinem Supraphon NC410 bewundert habe. Bis dato war mir die Funktion dieses kleine Zylinders auf den Abbildungen von 124er Chassis von Thorens nicht geläufig.
Einen Lift im eigentlichen Sinne besitzt der 220er nur insoweit, als dass man die Startraste festhalten muss um den Arm über der Rille zu halten. Den gehobenen Arm bekommt man nur in der (auch manuell erzwingbaren) Aus-Stellung serviert, was sein kleiner Bruder, der 210er mit mehr Grazilität erledigt und den Arm nicht – wie sein großer Bruder – nach oben schießt, da dieser Mechanismus beim 210er gedämpft ist.
Die Kombination, den Arm anzuheben und den Teller weiter drehen zu lassen, gibt`s beim 220er in dieser Form nicht!
Dennoch: Das Design der Start und Aufsetzpunktskala (Bild 2) ist natürlich legendär, die Funktionalität aber etwas umständlich (finde ich...). Offensichtlich haben sich die Designer etwas vom Designgrundsatz "Form follows function" abbringen lassen, aber gelohnt hat es sich dennoch...
Bis dahin, Christian