Reparatur des Verstärkers CV121

  • Hallo zusammen,


    wir besitzen einen Verstärker vom Typ CV121.
    Da dieser seit einiger Zeit nicht mehr funktioniert und ich Interesse an Elektrotechnik, insbesondere an analogen Schaltungen habe, möchte ich versuchen diesen selbst wieder zu reparieren. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Ihr mich dabei unterstützen würdet, sodass ich auch einiges an Wissen mitnehmen kann.


    Was ist passiert?
    Der Verstärker wurde eingeschaltet, hat kurz gequalmt und wurde sofort vom Netz genommen.
    Ein erster Blick zeigt, dass die "Lötschmelzsicherung" ausgelöst hat (R 95).


    Was wurde unternommen?
    Leider habe ich nur den Schaltplan, welcher auf der damaligen Anleitung aufgedruckt war zur Verfügung.
    Auf diesem Schaltplan kann man leider nicht sehen, auf welcher der Platine (Verstärker besteht ja aus mehreren) sich das jeweilige Bauteil befindet.
    Da z.B. der Gleichrichter oder die 2200 uF schnell auffallen hat man hier eine grobe Orientierung.
    Hat hier vielleicht jemand einen Bestückungsdruck und/oder Layout?
    Im ersten Schritt haben wir die Transistoren auf der Leiterplatte, wo die 4 2200 uF Elkos sitzen überprüft. Dabei hat sich heraus gestellt, dass ein Leistungstransistor defekt ist. Dieser wurde ausgetauscht, anschließend das Gerät gestartet und ein weiteres Mal hat die Lötschmelzsicherung ausgelöst. Diese wurde vorher ohne neues Zinn zusammengelötet.


    Wie geht es weiter?
    Wie gehe ich am besten weiter vor? Optisch sind keine Beschädigungen an den Bauteilen zu sehen.
    Welche Tipps und Tricks gibt es hier von euch zur Vorgehensweise, um weitere Transistoren, Widerstände, Kondensatoren usw. zu Überprüfen?
    Alles auslöten, testen/austauschen und wieder einlöten wird vermutlich ziemlich mühsam.


    Allgemein:
    Da ich zu dem CV 120 einiges gefunden habe stellt sich mir die Frage, welche Unterschiede es zwischen diesem und dem CV121 gibt?
    Kann mir vielleicht jemand grob erklären, wie die gesamte Schaltung (Linker Kanal) grob funktioniert?
    Ein weitere Punkt, welcher mit interessiert ist, wie wird später der Verstärker eingestellt?
    Ich habe zum einen gesehen, dass ein Rechtecksignal angelegt und mittels Oszilloskop der Ausgang (?)
    überprüft wird. Worauf ist hier zu achten, gibt es hierfür eine Anleitung mit passenden Pegeln?
    Des weiteren finde ich div. Spannungsangaben im Schaltplan. Gehe ich richtig in der Annahme, dass diese Spannungen im Leerlaufbetrieb an diesen Punkten anliegen müssen?
    Gibt es hierfür vielleicht auch eine Anleitung?



    Ich würde mich sehr freuen, wenn Ihr mir hier weiter helfen würdet.




    Gruß Fabian

  • Die Unterschiede zwischen 120 und 121 sind marginal :
    1) Der 121 hat eine dritte Thermosicherung auf dem Endstufenkühlblech. Die zwei gemeinsamen
    fahren nur die Leistung bei "zu heiss" runter die dritte Neue schaltet den ganzen Verstärker ab.


    ACHTUNG ! Im Gegensatz zum 120er besteht bei 121 in der Nähe der Kühlkörper LEBENSGEFAHR durch
    diese dritte Sicherung !


    2) Der 121 hat eine extra Monitorbuchse während der 120er eine kombinierte AUX/Monitor hat.
    3) Der 120 hat in den Din-Buchsen bis auf Tape noch zusätzlich die alte DIN-Beschaltung die für Stereo mit 3 Pinnen
    ausgekommen ist. Das gibt mit heutigen Cinch-Din-Adaptern manchmal hübsche Effekte.


    SO zum Problem.
    Der Reihe nach vorgehen. Wenn die Schmelzsicherung zuschlägt ist das was gewaltig im Ar.... argen.
    Schau dir mal die Sicherungen auf der Endstufenplatine an. Da ist doch mindestens eine kaputt, oder.
    Warum die Hauptsicherung auf dem Trafo noch heile ist wundert mich da schon fast.


    Fehler kann man nur einkreisen. Erst mal die Endtransistoren ganz ablöten und dann testen
    ob sie heile sind. (Wie das geht wisst ihr ?). Die Dinger immer nur paarweise tauschen.


    Die dicken Elkos kontrollieren auf Kurzschluss, dazu mindestens einseitig ablöten.


    Wenn ein Endstufentransistor hin ist, ist wahrscheinlich mindestens ein Vortreiber hopps ! Am besten alle
    tauschen sonst macht nachher ein kaputter Vortreiber die neue Endstufe wieder kaputt.


    Bei dem alten Gerät die Potis für den Ruhestrom auf Funktion testen und die beiden NTC austauschen weil
    deren Defekt die Endstufen auch himmeln kann.


    Aber erst mal gucken warum das Ding sich ablötet. Mit abgelöteten Endtransen (all drei Strippen) noch mal
    anmachen. (aufpassen das die freiliegenden Strippen nicht wieder einen Kurzen machen).
    Lötet sich das Ding wieder auf mal die komplette Spannungsversorgung von der Endstufe kappen.
    Das sind die drei Strippen zwischen den Endtransistoren die nicht zu den Lautprecherbuchsen gehen.
    Also von links nach rechts Pin 1, 3 und 5. WIEDER AUF KURZSCHLÜSSE AUFPASSEN. Und Achtung da ist
    der dritte Thermoschalter in der Nähe.
    So wieder Anmachen. Lötet sich das Ding jetzt nicht mehr auf und wird auch nicht heiss, wissen wir
    schon mal das der Fehler auf der Endstufenplatine liegt.


    Dann sehen wir weiter.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Ulli,


    danke für deine schnelle Antwort.


    Ich habe heute den Verstärker ohne Lautsprecher und Klangquelle angeschlossen. Die Schmelzsicherung löst innerhalb von ca. 5 Minuten nicht aus (länger habe ich den Verstärker nicht laufen lassen). Was dazu geführt hat, dass ich diverse Spannungen und Ströme messen konnte, mehr dazu kommt nach der Beantwortung deiner Fragen.


    "Schau dir mal die Sicherungen auf der Endstufenplatine an. Da ist doch mindestens eine kaputt, oder.Warum die Hauptsicherung auf dem Trafo noch heile ist wundert mich da schon fast."
    Beide Sicherungen sind i.O.


    "Fehler kann man nur einkreisen. Erst mal die Endtransistoren ganz ablöten und dann testen ob sie heile sind. (Wie das geht wisst ihr ?). Die Dinger immer nur paarweise tauschen."
    Diese hatten wir ja bereits überprüft, wo wir Einen defekten ausfindig machen konnten. Zu dem Zeitpunkt war jedoch noch nicht klar, dass man diese paarweise tauschen sollte. Ich gehe aber davon aus, dass noch weitere Bauteile benötigt werden.
    -- Aufgrund der von dir geschriebenen Unterschiede zwischen den beiden Verstärkern, konnte ich auch mit dem Layout des CV120 arbeiten --


    "Die dicken Elkos kontrollieren auf Kurzschluss, dazu mindestens einseitig ablöten."
    Bei den 4 Elkos ist es so, dass bei dem Messen der Widerstandswert angeschiegen ist bis über 20 k ohm, ist das i.O.?
    Zudem habe ich die an den Kondensatoren anliegende Spannung gemessen. Der C60 lag bei 27,8 V und der C61 bei 28,5 V, gleiche Werte sind auch bei dem 2. Kanal zu sehen.


    "Wenn ein Endstufentransistor hin ist, ist wahrscheinlich mindestens ein Vortreiber hopps ! Am besten alle tauschen sonst macht nachher ein kaputter Vortreiber die neue Endstufe wieder kaputt."
    Meinst du hiermit die Transistoren davor? Hier haben wir ca. 90 % überprüft, der Rest steht noch aus.


    "Bei dem alten Gerät die Potis für den Ruhestrom auf Funktion testen und die beiden NTC austauschen weil deren Defekt die Endstufen auch himmeln kann."
    Auf Funktion testen, was meinst du genau damit (Widerstandswert messen)? Welche NTC meinst du, bzw. wo sind die Kühlrippen oder Platine?



    Wie bereits oben geschrieben konnte ich heute noch diverse weitere Messungen durchführen. Hier habe ich mich auf den im Schaltplan angegebenen Strom von 60 mA konzentriert.
    Bei den Messungen wurde der Strom gemessen, welcher über die Sicherung fließt.


    • Beide Sicherungen draußen und den Strom auf einem Kanal gemessen

      • Es fließt ein Strom von ca. 160 mA
    • Beide Sicherungen draußen und zusätzlich die Anschlüsse des T15 abgelötet

      • Es fließt ein Strom von 60 mA, der Strom steigt von einem niedrigen Wert langsam bis auf die 60 mA an
    • Beide Sicherungen draußen und zusätzlich die Anschlüsse des T14 (dieser war damals defekt) abgelötet, T15 wieder angelötet

      • Es fließt ein Strom von 2 mA


    Ähnliche Werte bekomme ich ebenfalls bei dem 2. Kanal.
    Hier ist jedoch der Unterschied, dass wenn T15 offen ist, der BC161 warm/heiß wird. Dieser ist jedoch in Ordnung (laut dem Multimeter)
    Wenn beide Transistoren angeschlossen sind habe ich das Gefühl, dass hier auch die Temperatur am Kühlkörper minimal steigt.
    Hier liegt der Gesamtstrom bei ca. 133 mA
    Löse ich die Steckverbindung von dieser Platine auf die Andere, so steigt ebenfalls der Strom auf beiden Kanälen weiter in die Höhe.




    Gruß Fabian

  • Mehr als 60mA darf der Ruhestrom nicht sein.
    Den kann man natürlich nur messen mit intakten angeschlossenen Endstufen.
    Der NTC ist so ein Runder Knubbel mit Bauch. Der sollte bei 20 Grad ca 40 Ohm haben.


    Habt ihr eure geprüften Transistoren denn auch raus gehabt ?


    Mit abgelöteten Endstufentransistoren mal einen Kopfhörer anschliessen.
    Wenn alles bis zu den Endtransen heile ist sollte der funktionieren.


    Den Kühlkörper kann man ja wohl nicht übersehen oder. Das DICKE Metallteil auf dem die Endtransen
    montiert sind
    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Hallo,


    wenn R95 bei 5-minütigem Betrieb mit angeschlossenen Endtransistoren nicht auslöst oder warm wird , was sehr leicht zu überprüfen ist, und keine Sicherung auslöst und der Ruhestrom mit angeschlossenen Endtransistoren ca. 160mA (ohne angeschlossene Lautsprecher) beträgt, liegt augenscheinlich kein grober Fehler vor. Der überhöhte Ruhestrom ist kein nennenswertes Problem.


    Ich schlage vor, die entsprechende Lautsprecherverbindung oder den entsprechenden Lautsprecherstecker zu überprüfen, ggf. liegt hier ein Kurzschluß vor.
    Zudem würde ich prüfen, wie groß die DC-Ausgangsspannug der Endstufen ist.
    Dann ist es erforderlich, den Messungen jeweils einen der beiden Kanäle zuzuordnen, damit wir wissen, ob du vom rechten oder linken Kanal berichtest.


    Gruß
    Norbert

  • Ist der Verstärker denn wenigstens auf 240V umgelötet und der "Knallfrosch" getauscht worden?

    MfG
    Stefan


    CT 19 NB, CV 121 NB (schwarze Front), C 919 S, CK 6 NB 1209 M71/M91 (im Wechsel), CS 741 Q (Anthrazith) MCC-120, CS 601 NB M20E, 1228 in WEGA 3231 Grado XG

  • Hallo zusammen,


    Retrostyle:
    Der Verstärker ist noch nicht umgelötet und die Knallfrösche sind auch noch nicht getauscht. Welche Kondensatoren sind hiermit eigentlich gemeint? Ich gehe mal davon aus, dass es sich hierbei um Kondensatoren handelt.



    briegel:


    wenn R95 bei 5-minütigem Betrieb mit angeschlossenen Endtransistoren nicht auslöst oder warm wird , was sehr leicht zu überprüfen ist, und keine Sicherung auslöst und der Ruhestrom mit angeschlossenen Endtransistoren ca. 160mA (ohne angeschlossene Lautsprecher) beträgt, liegt augenscheinlich kein grober Fehler vor

    Habe ich gemacht, der Widerstand bleibt kalt. Der Kühlkörper bei dem rechten Kanal wird handwarm und der beim linken Kanal bleibt komplett kalt.



    Ich schlage vor, die entsprechende Lautsprecherverbindung oder den entsprechenden Lautsprecherstecker zu überprüfen, ggf. liegt hier ein Kurzschluß vor.

    Dieser Punkt ist noch offen.



    Zudem würde ich prüfen, wie groß die DC-Ausgangsspannug der Endstufen ist.
    Dann ist es erforderlich, den Messungen jeweils einen der beiden Kanäle zuzuordnen, damit wir wissen, ob du vom rechten oder linken Kanal berichtest.

    Diese ist zu groß. Ich habe heute damit angefangen die angegebenen Spannungswerte im Schaltplan zu überprüfen, inklusive der Ausgangsspannung (DC).



    Aus meiner Sicht sind die Werte vom rechten Kanal ganz okay, nur die vom linken passen gar nicht.




    Rechter Kanal

    Linker Kanal
    Soll
    T12-Emitter0,87 V-14,9 V0,6 V
    T9-Kollektor1,44 V14,7 V (Vorzeichen?)1,2 V
    T9-Basis28,3 V28,8 V27,8 V
    T8-Emitter-0,54 V-4,66 V-0,65 V
    T13-Basis-0,55 V-14,9 V-0,6 V
    Ausgang R840,10 V-14,85 V~0,0V



    @beeblebrox


    Habt ihr eure geprüften Transistoren denn auch raus gehabt

    Klar.



    Mit abgelöteten Endstufentransistoren mal einen Kopfhörer anschliessen.
    Wenn alles bis zu den Endtransen heile ist sollte der funktionieren.


    Wo genau schließt du die Kopfhöhrer an, an die Anschlüsse der Endtransen?



    Den Kühlkörper kann man ja wohl nicht übersehen oder. Das DICKE Metallteil auf dem die Endtransen
    montiert sind

    Meine Frage bezog sich darauf, ob du die Thermoelemente auf der Leiterplatte oder am Kühlkörper meintest. Aber das hat sich ja auch erledigt.


    Diese wurden ebenfalls gemessen. Rechter Kanal ca. 25 ohm, linker Kanal hat ca 40 ohm.




    Gruß Fabian

  • Das mit der Tabelle hat nicht ganz so gut geklappt.
    Daher hier noch einmal


    Rechter Kanal | Linker Kanal | Soll
    --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    T12-Emitter | 0,87 V | -14,9 V | 0,6 V
    T9-Kollektor | 1,44 V | 14,7 V (Vorzeichen?) | 1,2 V
    T9-Basis | 28,3 V | 28,8 V | 27,8 V
    T8-Emitter | -0,54 V | -4,66 V | -0,65 V
    T13-Basis | -0,55 V | -14,9 V | -0,6 V
    Ausgang R84 | 0,10 V | -14,85 V | ~0,0V

  • Hallo Fabian,


    die Messwerte zeigen, dass Im Bereich der Endstufe des linken Kanals so einiges im Argen ist. Dies wird auch die Ursache des Auslötens von R95 sein.
    Ich empfehle, T9, T12, T14, T13 und T15 zu überprüfen oder pauschal alle zu ersetzen.


    Dann sind R70 und R71 zu überprüfen. Wenn deren Widerstandswerte zu groß sind, ist der Ruhestrom der Endstufe zu groß und es kann in einem erneuten Riesenunglück enden.
    Für die Inbetriebnahme sollte R70 in die "0 Ohm-Stellung" gedreht werden.


    Gruß
    Norbert

  • Wo genau schließt du die Kopfhöhrer an, an die Anschlüsse der Endtransen?

    Vorne an die Kopfhörerbuchse.
    Ansonsten mach was Norbert sagt. Meine Weisheiten habe ich teilweise
    auch nur von ihm.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Hallo,


    danke für eure Antworten.
    Ich habe gestern damit angefangen die Bauteile des linken Kanals zu überprüfen und möchte nun auch noch die passenden Ersatzteile bestellen.
    Da ich auch gerne die Z-Dioden (BZX62) tauschen möchte stellt sich mir die Frage, wodurch ich diese ersetzen kann? Hier sollte doch eigentlich eine "Normale"-Diode mit einem VF von ungefähr 0,65 V - 0,75 V ausreichen oder? Habe keine Z-Dioden gesehen, welche bei so einer kleiner Spannung arbeitet.


    Wenn ich schon Bauteile bestelle, welche sollte ich noch austauschen?
    Die Kondensatoren noch (Alle oder nur Endverstärker)?
    Hier sollte dann vermutlich auch noch der OPV getauscht werden oder?


    Gibt es bei den Kondensatoren und den Widerständen was zu beachten (niedriger/hoher ESR, Metall-oder Kohleschicht) ?




    Gruß Fabian

  • Jou: 1N4148.
    Die Dioden werden in Vorwärtsrichtung betrieben, so gesehen ist ihre Durchbruchspannung unerheblich.
    Nun kann es sein, dass die BZX62 in ihrem Vorwärtsverhalten gewisse Eigenschaften aufweist, die in der Schaltung nützlich sind. Leider kann ich an der Stelle auch nciht helfen.
    Wenn die Dioden aber heil sind, also sperren, und in Vorwärtsrichtung ca. 0,6...0,7V "abfallen" lassen, solltest du sie weiterverwenden.


    Gruß
    Norbert

  • Hallo,


    hat bei mir etwas länger gedauert bis es weiter gehen konnte.
    Mittlerweile sind die Ersatzteile bei mir angekommen und soweit verbaut.
    Ich habe von dem defekten Kanal alle Transistoren, Kondensatoren sowie die zwei Dioden BZX62 (waren defekt) auf der Endverstärkerplatine gewechselt.
    Des weiteren habe ich auf allen Platinen die Elektrolytkondensatoren getauscht.


    Der Ruhestrom wurde jeweils auf ca. 60 mA eingestellt.


    Der erste Testlauf ergab folgendes Ergebnis:

    • Der defekte Kanal (linker Kanal), wo die Transistoren getauscht wurden hat jetzt eine Ruhespannung von 150 mV am Ausgang, welche zum Rauschen führt. Ich kann mir jedoch nicht erklären wo diese herkommt, da die Bauteile ja getauscht wurden. Der andere Kanal hat hier lediglich 50 mV
    • Die Lautstärke des reparierten Kanals liegt unterhalb der des nicht reparierten Kanals, obwohl beide Kanäle den gleichen Strom ziehen. Wie kann das sein? Woran kann das liegen?



    Gruß Fabian

  • Der defekte Kanal (linker Kanal), wo die Transistoren getauscht wurden hat jetzt eine Ruhespannung von 150 mV am Ausgang, welche zum Rauschen führt. Ich kann mir jedoch nicht erklären wo diese herkommt, da die Bauteile ja getauscht wurden. Der andere Kanal hat hier lediglich 50 mV

    Hallo Fabian,


    die Transistoren T7 und T8 des Eingangs-Differenzverstärkers müssen bei einem solchen Verstärker nach RCA-Art hinsichtlich ihrer Stromverstärkung und ihrer Basis-Emitterspannungen selektiert sein, wenn keine Einstellmöglichkeit des Offsets vorgesehen ist.

    Die Lautstärke des reparierten Kanals liegt unterhalb der des nicht reparierten Kanals, obwohl beide Kanäle den gleichen Strom ziehen. Wie kann das sein? Woran kann das liegen?

    Stromaufnahme und Spannungsverstärkung haben zunächst einmal nichts miteinander zu tun. Aus welchem Grund auch immer hat Dual mit dem Trimmpoti R76 eine EInstellmöglichkeit der Spannungsverstärkung vorgesehen. Reicht dessen Einstellbereich nicht aus?


    Letzte Frage: Womit hast Du die proprietären Endtransistoren ersetzt?


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Uwe,


    was genau meinst du mit "RCA-Art"?
    Das mit dem Trimmpoti werde ich ausprobieren.



    Die Endtransistoren wurden durch den Typ BD317 ersetzt, jedoch nur bei dem defekten Kanal.




    Gruß Fabian

  • Also ich habe alle vier durch 2N3055 ersetzt und hatte keine Problem (auch klanglich nicht).
    Zieh doch mal der Vorverstärker ab ob das zusätzliche Rauschen wirklich aus der Endstufe kommt.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

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  • Hallo Fabian,


    Anfangs der 1970er Jahre hat RCA in seinen Power Transistor Manuals das Grundrezept dieser Schaltung veröffentlicht: LTP am EIngang, einstufige VAS als Strom-Spannungs-Umsetzer, komplemetäre Treiber, quasikomplementäre Endstufe, gesplittete Spannungsversorgung, SOAR-Limiter. Eigentlich hat man die Schaltung damals üblicher integrierter OpAmps ins Große übertragen. Fast zeitgleich veröffentlichte Siemens Vergleichbares.


    Hast Du den BD 317 wegen der Transitfrequenz genommen? Seine Spannungsfestigkeit wäre wohl kaum nötig gewesen. Btw, auch Klein & Hummel, damals ebenfalls ein eifriger RCA-Abkupferer, setzte BD 317 ein, z.B. in einige Ausgaben des SB 280. Ich habe einen solchen. Doch der arbeitet an +/- 42 Volt, da benötigt man Endtransistoren entsprechender Spannungsfestigkeit.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo,


    leider dauert es bei mir in letzter Zeit immer etwas bis ich an dem Verstärker weiter nach dem Fehler suchen kann.
    Ich habe jetzt noch einmal die beiden Ausgänge nachgemessen und erhalten an dem reparierten Kanal eine geringere Amplitude wie bei dem "alten" Kanal. Auch die Ausgangsspannung ist bei dem reparierten Kanal höher als bei dem alten. Messe ich die Ausgangsspannung bei dem reparierten, so steigt der Wert auf dem Messgerät langsam an, als würde sich eine Kapazität langsam aufladen. Woher kann das kommen ( Es sind doch fast alle Bauteile hier neu)?
    Darauf hin habe ich die angegebenen Spannungswerte noch einmal nachgemessen und komme hier zu geringen Abweichungen wie z.B. Basis T14 gemessen 0,50 V statt 0,60 V, Basis T12 1,10 V statt 1,20V , zwischen D6 und D5 -0,71 V statt -0,6 V. Haben diese Abweichungen große Folgen in einem HiFi-Verstärker?


    Zu euern Fragen/Ratschlägen:


    beeblebrox:
    Das Rauschen bekomme ich nicht mehr nachgestellt (komisch). Nur noch ein geringes Grundrauschen, welches ich als normal empfinde.
    Lediglich bei dem Einschalten hört man im Lautsprecher ein kurzes unangenehmes Geräusch, gibt es hierfür eine einfache Erklärung?


    VixNoelopan:
    Vielen Dank für deine Erklärung, mit RCA konnte ich vorher nicht wirklich viel anfangen.
    Ich habe mich für den Transistortyp entschieden, da ich diesen auf der Homepage http://www.n-malek.de gefunden habe.
    Der nächste Schritt ist nun das Trimmpoti. Hier würde ich jedoch erst noch gerne wissen wie sich dieses auf die Schaltung auswirkt.
    Meine Theorie dazu: Durch reduzieren des Widerstandes sinkt die Spannung über R65 dadurch steigt die Spannung über R64 welche sich wiederum auf die Spannung über die B-C-Strecke von T9 auswirkt -> wird weniger angesteuert. Ist das so richtig?


    Jedoch bekomme ich über R67 nicht den Spannungsoffset am Ausgang (A) weg. Woran kann ich hier am besten einstellen?



    Danke und Gruß
    Fabian

  • Lediglich bei dem Einschalten hört man im Lautsprecher ein kurzes unangenehmes Geräusch, gibt es hierfür eine einfache Erklärung?

    Am Netzschalter ist ein Schalter mit angeschlossen der die Endstufe beim Abschalten stumm schaltet.
    Der war bei mir verdreckt dadurch lief ein Kanal beim Abschalten noch eine weile weiter bis er langsam
    aus ging. Ist der Schalter verdreckt hast du auch Geräusche beim Einschalten im Lautsprecher.
    Eventuell auch weniger Leistung !?!?


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

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