Motor 1229 obere Gehäuseschale von Stator trennen.

  • Hallo,


    Die Oberfläche sollte sauber und fettfrei sein. Ein Hochglanz- Politur ist eher kontraproduktiv. Dann lieber ganz vorsichtig mit 1200/1400er Schleifpapier "Abziehen".
    Das Treibrad "möchte" eher etwas Gripp "sehen", ohne dass es durchrutscht. Ebenso die Innenkante des Plattentellers, an der das Treibrad den Teller antreibt. Dann ist der Kraftschluss auch anständig.

    Wer einen 5 mm Bohrer besitz, kann doch für andere Pulleys aus seinem Sortiment auch eine 4 mm Bohrer ziehen. Es geht doch um das Prinzip, nicht um Größen. Ich ziehe nicht den Pulley ab, den sondern die Reibradoberfläche. Eine einwandfreie Gummioberfläche " haftet" sogar an Glas. Und eben dieses Verhältnis zwischen Reibrad und einem fettfreien und "glatten" Pulley ist meiner Meinung nach ideal. Alles "Grobe" zwischen den beiden Kandidaten erzeugt Rumpeln und damit Lärm.


    Uwe, wasche den Pulley (und auch den Innenteller) nach dem Polieren mit Ethanol und der Grip sollte wieder da sein. Ein Abziehen schafft natürlich einen sauberen Grip, aber eben auch eine "unruhige" Oberfläche. Die letzen fünfunzwanzig 1009er und 1019 Pulleys habe ich auf diese Weise zum Schweigen gebracht und zu einem optimalen Grip verholfen (max Speed (78) in unter 1 Sek.) Natürlich kann es jeder machen wie er will, aber klar ist: je weniger Reibung, desto ruhiger....

  • Hallo,


    Dass man Pulley und Teller- Innenkante ordentlich reinigen sollte, habe ich absichtlich nicht erwähnt. Das sollte jedem klar sein.


    Auch denke ich dass man mit 1200/ 1400er Schleifpapier keine "unruhige Oberfläche" schafft. Habe ich bisher auf jeden Fall noch nicht geschafft.


    (Auch wenn es keine 25 Pulleys an Dual 1009 und 1019 waren.) Aber gut...... jeder wie er mag.

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Hallo Uwe, das Problem mit dem Grip kenne ich. Insbesondere am Ende einer Restauration taucht es immer wieder auf und nervt gewaltig. Das Problem liegt aber meiner Erfahrung nicht am glatten Pulley, sondern am Reibrad (oder genau genommen: dazwischen).
    Ich verfahre immer so: Behandlung wie oben beschrieben, dann im Betrieb kontrolliert "bremsen", dh., Lappen an den polierten Teller und vorsichtig über 5-10 Minuten Widerstand leisten. Nach einiger Zeit wird das, was nicht zum Reibradgummi gehört, abgetragen und das System schleift sich sozusagen ein. (Test für optimalen Grip: Netzstecker ziehen/ Teller recht leicht in Gegenrichtung drehen und Start Manual betätigen (z.B. 1009/ 1019), ideal: Teller steht sofort. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und auf diese Weise - wie bereits geschrieben - zig Geräte zum optimalen Lauf verholfen.
    Beim Riementriebler sieht das natürlich meiner Meinung nach anders aus: Der Motor ist durch den Reimen entkoppelt, sodass hier der Pulley rauh sein sollte, um maximalen Grip zu gewährleisten. Zudem muss die Spreizfunktion für den Pitch und die Wurffunktion für den Speedwechsel gewährleistet werden. Das geht mit einem polierten Pulley wohlwahr eher schwerlich.


    Wie auch immer, jeder hat sein eigenes Hausrezept, völlig berechtigt. Ich gebe lediglich meine langjährige Erfahrungen weiter und möchte auf dieser Grundlage effektive Tipps geben, die funktionieren. Natürlich läuft der Dreher mit angerauhtem Pulley sogar besser, ich verfolge mit meiner Methode aber nicht nur das Ziel einen optimalen Grip zu erzeugen, sondern auch das einer perfekten Laufruhe.
    Man kann es nämlich hinbekommen, den Antrieb eines 1009 extrem stark im Anzug einzurichten (wie o.beschr.) und zudem mit bloßem Ohr nicht hören zu müssen (nicht zuletzt, um den schlechten (Rumpel-) Ruf der Reibradler zu widerlegen). Auf diese Weise jedenfalls klappt es bei meinen über 40 Reibradlern hervorragend.


    Mit besten Grüßen, Christian

    Einmal editiert, zuletzt von fismenik ()

  • Hallo Maico, es gibt doch keinen Grund unfreundlich zu werden.
    Aber: Alles das, was anrauht, vergrößert doch die Oberfläche. Und das bringt doch Unruhe. Es geht hier doch darum, Lösungen zu finden und Tipps weiter zu geben. Ich habe doch nur einen Tipp gegeben und ihn erklärt, mehr nicht. Jeder kann seinen Pulley doch anschleifen um Grip zu bekommen, ich habe doch lediglich eine Alternative dazu zu unterbreiten versucht.


    Mit friedlchen Grüßen, Christian

    Einmal editiert, zuletzt von fismenik ()

  • Hallo Maico, es gibt doch keinen Grund unfreundlich zu werden.

    och Jungs, jetzt habt euch wieder lieb ;)


    Ich habe bisher die Pulleys immer mit einem Glasfaserradierer gereinigt und war eigentlich zufrieden. Ich versuche es jetzt bei meinem 1219 mal mit polieren, da der noch nicht ruhig genug läuft.

    VG

    Kai








  • Hallo Uwe

    Nun suche ich eine Möglichkeit, dem Pulley wieder seine Original-Rauigkeit zu geben.

    Such dir ein Dentallabor und lass den Pulley mit 50 mü Alu Oxyd abstrahlen. Das ist dann nicht die originale Rauhigkeit müsste aber sehr gut funktionieren.
    Gruß
    Oliver

    Ersatz-Steuerpimpel Anfragen bitte per PN

  • Hallo Christian,


    Hallo Maico, es gibt doch keinen Grund unfreundlich zu werden.


    Das war weder meine Absicht, noch habe ich einen Grund unfreundlich zu werden. Wenn es so bei Dir angekommen ist, tut es mir leid.



    Es geht hier doch darum, Lösungen zu finden und Tipps weiter zu geben. Ich habe doch nur einen Tipp gegeben und ihn erklärt, mehr nicht.


    Genau! Da bin ich ganz bei Dir. So habe ich es auch verstanden. Genau das ist es doch auch, was dieses Forum hier ausmacht. Nichts anderes habe ich auch beabsichtigt. :thumbup:



    och Jungs, jetzt habt euch wieder lieb


    Hallo Kai,


    Alles gut!



    Da ist wohl etwas nicht so angekommen wie es gemeint war. Auch kann ich keine wirkliche "Unfreundlichkeit" erkennen - wenn überhaupt ein wenig Ironie zwischen den Zeilen.


    War aber überhaupt nicht böse gemeint.



    Unterschiedliche Meinungen und/ oder unterschiedlich gemachte Erfahrungen sind doch vollkommen okay. Es führen halt viele Wege nach Rom. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Ich habe auch mal einen 1229-Pulley auf Hochglanz poliert. Nie mehr wieder! Das Treibrad greift auf diesem nun sehr glatten Pulley äußerst schlecht, der schwere Teller kommt nur zögerlich auf Drehzahl. Nun suche ich eine Möglichkeit, dem Pulley wieder seine Original-Rauigkeit zu geben.

    Hallo,


    ich bitte um Verständnis dafür, dass ich diesen Uralt-Thread wieder ans Tageslicht zerre und mich obendrein noch selbst zitiere 8) .


    Der Grund ist, dass ich Anlass sehe, diese meine Aussage zu revidieren. Ich hatte besagten Motor gestern erneut auf der Werkbank, um ihn einem 1229 zu implantieren. Nun, das Symptom des - vermeintlich - schlechten Eingriffs war noch vorhanden, doch gestern bemerkte ich, dass der Teller im Gegenuhrzeigersinn anzulaufen versuchte! Seltsam, dass mir das nicht damals bereits aufgefallen war ?( . Tatsächlich dreht besagter Motor im Uhrzeigersinn, ganz im Gegensatz zu allen sonstigen vorhandenen 1219- oder 1229-Motoren. Kann eigentlich gar nicht sein, oder? Deshalb die Vorgeschichte:


    Ich hatte damals von einem Forenmitglied, dessen Namen ich nun nicht mehr weiß, eine revidierten, also mit umgedrehtem Lagerspiegel versehenen Motor gekauft und die von ihm verwendeten drei Messingschrauben in der Unterschale gegen kürzere aus Stahl getauscht, ohne mir das gute Stück näher zu betrachten. Da die Laufrichtung von Spaltpol-Synchron- oder Asynchronmotoren nur durch Wenden des Stators umgekehrt werden kann, zerlegte ich diesen Motor erneut und komplett und fand tatsächlich den Stator mit nach unten weisenden Stahlpolen vor. Diese müssen jedoch dem Magnetring am oberen, also abtriebsseitigen Ende des Rotorpakets gegenüber liegen, damit der Rotor nach dem Anlaufen in eine netzsynchrone Drehzahl gezwungen wird. Durch den falschen Einbau kehrte sich folglich nicht nur die Drehzahl um, sondern der Motor besaß auch keine Synchroneigenschaft mehr. Nach dem korrekten Einbau des Stators und dem Zusammenbau des Motors funktioniert er nun wie gewünscht, auch das Hochglanz-Pulley besitzt ausreichend Grip, um den schweren 1229-Teller binnen kurzer Zeit auf Nenndrehzahl zu beschleunigen.


    Zur Klarstellung: Ich bin dem Motor-Verkäufer keinesfalls böse oder möchte ihn gar bloßstellen, schließlich bin ich ebenfalls passionierter Bastler und freue mich, wenn ich etwas zu tun habe :D . Es möge jedoch allen Rundmotor-Revidierern zur Obacht gemahnen, wirklich gut beim Zusammenbau aufzupassen, dass die dunklen stählernen »Krallen« des Stators unter die obere Lagerschale gehören. Und bei der Komplettrevision eines Asynchronmotors (AM xxx) markiere man die EInbaurichtung des Stators am besten vor dem Zerlegen.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Ist das der Motor den du von mir hast ?
    Wenn ich mich recht erinnere kann man der Rotor doch gar nicht verdrehen.
    Die Achse auf der einen Seite ist doch viel länger.
    Ausserdem war er nach der Revision noch eingebaut und drehte sich garantiert richtig herum ;(


    Ulli


    p.s. verlesen, du schriebst ja Stator, aber wie kann ich den verdrehen.
    Bilder wären ja schön, aber du hast ihn ja wieder zusammengebaut.
    Beim AM kann ich es mir jetzt noch schlechter vorstellen, habe gerade noch einen in die Hand genommen.

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hallo Ulli,


    kann sein, muss aber nicht. Ist auch egal, denn er läuft ja nun wieder korrekt.


    Beste Grüße, Uwe


    Btw, momentan habe ich eine deutlich größere Baustelle auf der Werkbank, eine Philips N 4511. Nach dem Tausch der Riemen stellte sich heraus, dass das Zählwerk nicht mehr zurückzusetzen war. Nach dem Zerlegen, dem Abziehen der Zählradachse mit Stahlwolle 000 und Zusammenbau (insgesamt ca. 2 Stunden keineswegs trivialer Arbeit) funktioniert es wieder. Aber nun aktiviert das Gerät beim Einschalten gleichzeitig und ungefragt den Wiedergabebegrieb und den schnellen Vorlauf, was reichlich knifflig ist.

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

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