704 aufwerten was für System?

  • Hallo Dualspezies, ich habe mir einen CS-704 gegönnt und schön wieder hinbekommen. leider ist nur ein Shure 75 M drauf ich denke da müsste doch noch etwas Luft nach oben sein.
    Ich liebäugle ja mit einem V15 III aber das ist wenn, dann nur ohne Nadel zu bekommen. Kann mir jemand einen Tip geben? ist es sinnvoll sich eine Body vom V15 zu besorgen und eine vernünftige Nadel zu kaufen oder lieber gleich was neuses, Ortofon 2M Red/Blue oder so? gibt es noch Alternativen bis 200€?
    schonmal vielen Dank!

  • Hallo!


    Bis 200 € wird die Luft schon dünn unter aktuellen Systemen. Man kann über ein Ortofon M20E nachdenken, das in meinen Ohren gleichwertig dem berühmten Shure V15III ist, aber es gibt dafür noch relativ neue Nadeln. Beim V15 bleibt fast nur der Kauf eines Jico SAS, und das frist schon fast das Budget auf...
    Edit: das "alte" M20E hätte zudem noch den Charme, daß es als Dual-Klicksystem keine großen Mühen bei der Justage macht - einklicken und wohlfühlen.


    Dann gäbe es noch die Ortofon VM/500er-Serie, die hervorragend zu dem 704 passt. Ein 530 kostet aktuell um 240€ und bietet mehr als ein M20E oder V15 mit "normaler elliptischer" Nadel. Und man kann munter die Nadelträger tauschen, also mit einem günstigen 520 anfangen und sich dann bis zum 540 steigern, ohne den Korpus mitbezahlen zu müssen.


    Die 2Ms sind zu breit, evtl. muß man hier mit einem scharfem Messer nachhelfen - mE keine gute Lösung, hat immer was "basteliges".

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

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  • Hallo, erst einmal vielen Dank! gibt es noch andere Alternativen? welche aktuellen Systeme gibt es noch,die passen? ich hatte schonmal überlegt unter das Shure 75 eine Jico SAS Nadel zu hängen aber zum testen ist es dann doch etwas zu teuer... Mein Problem ist, das ich keine Lust habe igendwas aus der Bucht zu ziehen und dann passt es nicht. Gerade mit Nadeln ist das ja so eine Sache. Kann mir vieleicht jemand etwas passendes anbieten? Unter dem M75 hägt jetzt eine vernünftige Nadel N75 ED die klingt schon ganz ordentlich, der Sprung sollte dann auch wirklich sein Geld wert sein sein!


    Mit besten Gruß - Ansgar

  • hallo,


    die n75ed ist auch eine feine nadel...ich hab meine leider beim ausbau gekillt ;( im vergleich zum v15III klingt die zwar ANDERS, aber nicht unbedingt schlechter.
    ist ja bei systemfragen oft so...was jetzt besser klingt ist subjektiv, aber man kann etwas mit verschiedenen klangfarben spielen, eine eigenart dieses mediums.


    mir persönlich gefallen auch die grados ganz gut (prestige silver), auch am 721 hat es eine gute figur gemacht....klingt halt auch wieder etwas anders ;)
    objektiv betrachtet sind das ja oft kleinigkeiten, aber für manche - die sich sehr damit beschäftigen - ganz große sprünge ;)


    ich halt mich bei bewertung raus und freu mich, dass ich etwas rumspielen kann mit verschiedenen plattenspielern und nadeln und so ;)


    romme

  • Danke! super Info. Ich bin selbst Musiker und staune oft was manche Menschen so alles hören. Fakt ist das sich das Gehöhr schon nach kurzer Zeit anpasst und Feinheiten oft nicht mer wahrnehmbar sind. Wenn man also Geld in die Hand nehmen will dann soll es ein echter Sprung sein! 200€ damit irgendwelche Höhen noch etwas besser aufgelöst sind? dann lieber noch etwas sparen und wirklich was davon haben...
    Im Augenblick klingt CD noch um einiges besser (Competence Audio Lautsprecher an Atoll Anlage). Ich habe mir gerade Leonard Cohen aufgelegt die mitgelieferte CD bietet einen super Vergleich.Analog macht mich noch nicht glücklich. Die Frage wäre also, von geschmacksachen mal abgesehen wo fängt der Spass wirklich an? Aus dem Plattenspieler kann man bestimmt noch etwas raushohlen?! Irgendwie finde ich Dual kultig, super teure Anlagen zum rumprotzen sind nicht mein Ding außerdem ist es keine Kunst sich einen Design Dreher für 3000€ hinzustellen der auch nicht viel besser klingt als ein guter alter Dual. Am Ende sollte es immer um den Klang gehen. Also wieviel mus ich in die Hand nehmen um einen wirkliche Sprung zum M75 mit ED nadel zu machen?


    Danke
    Ansgar

  • Hi Ansgar,


    wo liegen denn bei Deinem Setup die Defizite der Analogen Wiedegabe gegenüber der CD ?


    Mein erstes Kriterium ist da immer, ob auch der Innenbereich einer LP noch " Hochtonsauber " abgetastet wird. Das sollte eine intakte, korrekt justierte N 75 ED aber eigentlich schaffen.
    Wenn es eher tonale Abweichungen vom " CD-Ideal " sind ist evtl. auch die kapazitive Anpassung nicht optimal.


    Ansonsten: Für aktuell 165 € gibt es beim Thakker ein Audio Technica AT 440 mla. Das sollte schon ganz gut im 704 gehen und ein M 75 doch merklich distanzieren.


    Grüße, Markus

  • Hallo,
    natürlich Analog Klang ist noch etwas anderes als CD, mir fehlt aber im Augenblick vor allem die Räumlichkeit bei der Platte. Insgesammt habe ich den Eindruck die Platte ist tatsächlich etwas dumpfer aber da kommen wir schon wieder in die üplichen Geschmacksdiskussionen..Ich habe noch eine ungespielte Wagner Platte (40 Jahre alt) Wochenlang analog im Studio aufgenommen sowas gibt es Heute nichtmer da mus die Sonne aufgehen. Gerade dort machen Schallplatten Sinn. Digitale Mitschnitte haben auch ihre Berechtigung, meine Ohren sind aber analog und freuen sich mal Sachen zu hören die nicht digital geschönt sind. Hier macht Vinyl wirklich Spass. Da muss dann auch die Technik stimmen und wenn schon 165€ deutlich hörbar sind ist das doch eine Aussage.
    LG
    Ansgar

  • natürlich Analog Klang ist noch etwas anderes als CD,


    Das dürfte eine problematische Erwartungshaltung bezüglich der möglichen " analogen " Klangqualität sein. Meine Erfahrung sagt mir, dass die Qualität der Wiedergabe massgeblich von der Qualität der Aufnahme bestimmt wird. Und zwar umabhängig davon, auf welchem Medium das Ergebnis abgespeichert ist.
    Ich höre fast ausschließlich Platte und bin mit dem klanglichen Erlebnis meist vollauf zufrieden, aber wenn ich mir dann doch mal ne CD gönne komme ich schon manchmal ins Grübeln wegen der hochgelobten Analogwiedergabe.

    mir fehlt aber im Augenblick vor allem die Räumlichkeit bei der Platte. Insgesammt habe ich den Eindruck die Platte ist tatsächlich etwas dumpfer


    Hast Du das mal mit mehreren Platten geprüft ? Manchmal ist der Mix für die Vinylausgabe etwas anders als der CD-Mix. Dumpfer könnte in der Tat am alten Shure liegen. Diese sind nicht eben wegen ihrer Hochtonbrillianz berühmt.


    Das Audio Technica sollte da schon deutlich frischer zur Sache gehen.


    Grüße, Markus

  • Hallo Ansgar,


    ... mir fehlt aber im Augenblick vor allem die Räumlichkeit bei der Platte.


    in dem Punkt kannst Du vom M75 leider nicht mehr erwarten, ihm fehlt es einfach an Raumtiefe, egal wie gut die verwendete Nadel ist, der Generator gibt da nicht mehr her.
    Das AT440MLa ist da schon ein ordentlicher Sprung nach vorn, auch was die Auflösung und eben die räumliche Zuordnung der Instrumente betrifft.


    Wenn Du auch MC-Systeme in Betracht ziehen kannst, dann wäre vom Preis/Leistungs Verhältnis das ältere Ortofon Vega wohl genau das was Du suchst. Gibt es noch in Holland NOS:


    http://www.pickupnaalden.com/e…ridges.asp?M=Ortofon_6910


    Du musst ziemlich weit nach unten scrollen, die TAs sind alphabetisch gelistet. Für ca. 320€ incl. Versandkosten findest Du an aktuellen Systemen nix gleichwertiges, Du müsstest schon in der Region von ca. min. 400€ bis 500€ suchen. Hab ich inzwischen auch wieder an einem meiner beiden 704er. 704 und Vega sind wie gemacht für einander.


    Ansonsten fällt mir bis 200€ an MM-Systemen, abgesehen vom AT440MLa, nix brauchbares ein was einen ordentlichen Sprung nach vorn bedeuten würde. Da musst Du heutzutage leider tiefer in die Tasche greifen und die Region ab min ca. 250€ z.B. VinylMaster blue (530MKII) oder mehr ansteuern.


    viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • Ergänzend hier mal die Gegenüberstellung der technischen Daten vom aktuellen Ortofon Quintet Bronze (ab ca. 530€) und dem Ortofon Vega (299€),


    Technical data Quintet Bronze (von Ortofon Home Page)


    Output voltage at 1000 Hz, 5cm/sec. 0.3 mV
    Channel balance at 1 kHz < 1.2 dB
    Channel separation at 1 kHz > 23 dB
    Channel separation at 15 kHz > 15 dB
    Frequency range at - 3dB 20-25.000 Hz
    Frequency response 20-20.000 Hz +/-1.5 dB
    Tracking ability at 315Hz at recommended tracking force *) 80 µm
    Compliance, dynamic, lateral 15 µm/mN
    Stylus type Nude Fine Line
    Stylus tip radius r/R 8/40 µm
    Tracking force range 2.1-2.5 g (21-25 mN)
    Tracking force, recommended 2.3 g (23 mN)
    Tracking angle 20°
    Internal impedance, DC resistance 5 Ohm
    Recommended load impedance > 20 Ohm
    Cartridge body material ABS/Aluminium
    Coil wire material Pure 4-nines copper
    Cartridge colour Bronze
    Cartridge weight 9 gram
    *) Typical value


    Vega (vom mitgelieferten Datenblatt)


    Ausgangsspannung 1000 Hz, 5cm/sec. > 0,35mV
    Kanalgleichheit, 1000 Hz <0,8dB
    Übersprechdämpfung bei 1000 Hz > 25dB
    Übersprechdämpfung bei 15000 Hz 18dB
    Frequenzgang 20 - 25000 Hz
    FIM (DIN 45542) bei 20mN < 0,8%
    Abtastfähigkeit bei 315 Hz, lateral 80µm
    Nadelnachgiebigkeit dyn. (vert./lat.) 15/15µm
    vertikaler Abtastwinkel 20°
    Nadelschliff Super Fine Line, nackter hochglanz-polierter Oktaeder, 5x40µm
    Nadelträger Aluminiumröhrchen
    effektive Masse der Nadelspitze 0,40mg
    empfohlene Auflagekraft 22mN
    Gewicht 7g
    Gleichstromwiederstand 7 Ohm
    empfohlener Abschlusswiederstand 100 Ohm

    „back to the roots“

  • Bei der angegebenen Compliance 15 könnte man den Antiresonator stilllegen, die Resonanzfrequenz läge bei etwa 9,5 Hertz, was ideal wäre.
    Der AR ist ja ursprünglich für das Shure V 15 und das Ortofon M 20 gedacht gewesen, die beide eine Compliance von 32 haben, was die Resonanzfrequenz in den ungünstigen Bereich unter 7 Hertz rückt.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Das AT440MLa kann ich ebenfalls sehr empfehlen, "fahre" es am 1219 und das klingt sehr gut. Geht soundmäßig schon in Richtung CD, sehr fein auflösend im Hochton, gute Räumlichkeit und schön trockener aber tiefer Bass. Und für den Preis ein echt gutes System. Nur den AR müsste man wohl tatsächlich stillegen (kleiner Streifen Schaumstoff zwischen Gewicht und Hülle geschoben sollte reichen).

    Gruß,
    Kai
    ___________________________________________________________


    Dreher im Bestand: 701 (1. Serie), 704, 1019 (NOS), 1218, 1219, 1229 (Wega 3430), 1249 - Elac Miraphon 22H, Elac PC 900 - Braun PS 500 - Metz TX 4963 - Thorens TD 320 Mk I - B&O Beogram 1200, PE 33 Studio


    Erfahrung steigt proportional zum Wert des zerstörten Gegenstandes.

  • Hallo,
    ich denke das AT 440 sollte das richtige sein. Nun aber doch noch einige Anfängerfragen. Was ist der "AR" ? stilllegen? Was brauch ich alles zur justage? ich würde es ja beim Händler machen lassen aber die wollen nur ihre Systeme verkaufen und natürlich zum ordendlichen Preis. Bekomme ich die justage selbst hin? zutrauen würde ich mir des schon. Also was braucht man, wo giebt es sowas, wo gibt es eine Anleitung
    schonmal Danke
    Gruß
    Ansgar

  • Hallo Ansgar,


    Die Justage ist bei einem Dual eigentlich kein Hexenwerk. Am einfachsten geht es mit einer Lehre, die Du evtl. hier über den " Suche " Bereich erhalten kannst. Ansonsten muß die Nadel bei einem Dual Tonarm genau unter dem Griffbügel positioniert sein. Dann passt der Überhang.


    Zum Schluß kann dann noch der Arm, durch seine Höhenverstellung so eingestellt werden, daß er sich beim Abspielen genau in Waage befindet.


    Der AR ist das "Schwabbelgewicht" hinten am Tonarm. Es ist von Dual resonanztechnisch auf Systeme mit höherer Nadelnachgiebigkeit als der des AT 440 mla ausgelegt worden, um deren Verwendung in dem eigentlich dafür etwas zu schweren Tonarm zu ermöglichen. Das AT sollte eigentlich aber ohne diese Maßnahme sehr gut zum 704 Arm passen, so daß man das Schwabbelgewicht irgendwie festsetzen kann.


    Grüße, Markus

  • Wie siet es aus mit dem Gewicht? brauch ich eine Tonarmwaage?


    Nein, die brauchst Du nicht. Die Skala an dem Einstellrad der Auflagekraft ist hinreichend genau.


    Grüße, Markus

  • Hallo,


    ... die Resonanzfrequenz läge bei etwa 9,5 Hertz, was ideal wäre.


    @- Diethelm, deine Berechnung stimmt exakt :thumbup: . Nach Shure Testplatte TTR117 Resonanztest liegt die Resonanzfrequenz genau zwischen 9Hz und 10Hz. Ab 11Hz ist kein Zittern des Arms mehr feststellbar. Gemessen am 704 ohne AR, der war defekt und ist stillgelegt. Das Vega betreibe ich ohne AR im Wechsel mit dem Elac EMC-1.
    Das Vega (für den deutschen Markt gelabeltes MC15MKII super) hat Ende der '80er Anfang '90er als ich es zum ersten Mal am 704 betrieben hatte im Übrigen knapp 500DM gekostet, da sind die heutigen 299 schon leicht "hoch gepreist".


    Am anderen 704 mit intaktem AR Resonanztest mit selber Testplatte und AT440MLa gibt es eine kaum wahrnehmbare Spitze bei 7Hz und eine ebenfalls sehr geringe Spitze bei 10Hz. Passt meines Erachtens wunderbar zusammen, System und Dreher. Ob es ohne AR ev. besser klingt weiss ich nicht, habe ich noch nicht ausprobiert/verglichen. Kann Ansgar wenn er es nimmt ja selbst vergleichen, ist ja sehr einfach und es so betreiben wie es besser gefällt.


    viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

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