1010S verliert drehzahl bzw. bleibt stehen

  • hallo ihr lieben.


    also:
    1010 s. nachdem am anfang gar nix ging, hab ich das reibrad gekocht und die reibfläche am teller gesäubert. jetzt dreht der teller bei "manuell"-betrieb.
    wenn ich den tonarm manuell einschwenke, dreht der teller weiter. aber sobald ich den armlift absenken lasse, verliert der teller rapide an drehzahl. ebensolches im automatikbetrieb. sobald die automatik einsetzt, geht die drehzahl zurück bzw. der teller bleibt ganz stehen.


    ich habe versuchsweise mit einem haushaltsgummi das reibrad richtung motorachse/teller gezogen, um die für meine begriffe OKe feder, die dazu da ist, zu unterstützen. dann hält er die geschwindigkeit und die automatik läuft.
    motor kann ich also ausschließen. und die ganze mechanik ist für meine begriffe leicht gängig und nicht wirklich verharzt.


    ich habe auch schon mittels der stellschraube 205 die klinke 213 am bügel 214 eingestellt laut werkstattbuch.


    am meisten stutzig macht mich, dass er drehzahl verliert, wenn ich den tonarm auf die schallplatte ablasse. wenn ich den lift wieder hochmache, dreht er wieder ok.


    ist es am ende doch nur ein reibradproblem? ganz gummiweich ist es durch das kochen natürlich nicht geworden.


    wer hat eine idee?

    Das Auge hört mit.

  • Hi !

    am meisten stutzig macht mich, dass er drehzahl verliert, wenn ich den tonarm auf die schallplatte ablasse. wenn ich den lift wieder hochmache, dreht er wieder ok.

    Das ist in der Tat verwunderlich, denn es gibt keine direkte Verbindung zwischen dem Armlift und dem eigentlichen Antrieb.
    Also wird es wohl das Bremsmoment des Tonabnehmers sein, was schon ausreicht, um den Teller zu bremsen.


    Bei meinen 1010 war in der Regel das Knickgelenk, auf dem der kurze Ausleger mit dem Reibrad sitzt, *ein klein wenig* verklebt und hat einen sauberen Grip verhindert. Mein 1009 hatte die gleiche Macke. Erst, als ich den ganzen Kram nochmal wieder auseinander, mit Alkohol ausgewaschen und neu mit Feinmechanikeröl behandelt habe, war es gut. Jetzt dreht er - trotz auch nicht mehr so ganz 100-prozentig weichem Reibrad - unbeirrt seine Runden. Auch mit Automatik.


    Reibrad: in die Bohrmaschine oder den Akkuschrauber einspannen und die Lauffläche mit einem 500er Papier abziehen. Dabei versuchen, eine *leichte* Rundung der Lauffläche hinzukriegen. Wenn die obere und untere Kante gegenüber der Radmitte um einen halben Millimeter zurückliegen, reicht das schon. Ruhig einen Millimeter "runterfiedeln". Meistens ist nur die Oberfläche auf einem halben Millimeter durch äußere Einwirkung verhärtet und blank geschliffen. Weichheit allein bringt es auch nicht, die Fläche muß auch Grip aufbauen können.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,


    bei den 1010 gibt es allerdings auch Räder, die komplett durchgehärtet sind. Da hilft dann auch kein Abschleifen und Kochen mehr. Gute 10XX sind sehr rar, aber man kann ein 12XX-Rad nehmen, was man mit ein paar Unterlegscheiben in der Höhe anpasst.

    Gruß
    Thechnor

  • Hi !

    bei den 1010 gibt es allerdings auch Räder, die komplett durchgehärtet sind.

    So lange es ein schwarzes / dunkelgraues Rad ist, besteht die Gefahr nicht. Von der steinharten Aushärtung sind nur hellbraune / bernsteinfarbene Räder betroffen. So eins würde ich dazu nehmen, es auf der Drehbank 2 - 3 mm abzudrehen und eine Vertiefung einzufräsen, in die ein passender O-Ring eingelegt wird. Das mag zwar vom Grundgeräusch etwas lauter sein, hat aber wieder Grip. Und bei einem 1010 dürfte ein bißchen mehr Reibradsound auch nicht weiter stören.


    Die schwarzen Räder vulkanisieren allerdings auch ein bißchen nach und werden härter. Das Hauptproblem bei denen ist eher, daß die Oberfläche durch "Restschlupf" vom Antriebskonus glattpoliert wird. Diese Schicht *muß* runter, also mindestens ein halber Millimeter.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So lange es ein schwarzes / dunkelgraues Rad ist, besteht die Gefahr nicht. Von der steinharten Aushärtung sind nur hellbraune / bernsteinfarbene Räder betroffen.


    Bis jetzt habe ich nur die bernsteinfarbenden in 1010 gesehen.

    Gruß
    Thechnor

  • Hi !

    Bis jetzt habe ich nur die bernsteinfarbenden in 1010 gesehen.

    Bei mir ist es umgekehrt: ich habe bisher nur einmal in einem 1010 und in einem 1210 ein bernsteinfarbenes Treibrad gehabt.
    Anscheinend handelt es sich dabei um ein "Ersatzmaterial", was von Dual eine kurze Zeit lang verwendet wurde. Die Dinger werden wirklich hart wie Beton - und sind durch keine bekannte Methode mehr weich zu kriegen, weil es sich bei der Aushärtung um eine chemische Umwandlung handelt. (Bisher probierte Methoden: Kochen, Einlegen in Glyzerin, Anheizen in Motoröl, eine Woche in Armor All eingelegt ...)


    Dafür spart man sich die Anfertigung eines Alu-Rohlings, wenn man auf den O-Ring-Überzug wechselt ... :D


    Leider habe ich keine Drehbank im Zugriff, um das mal wirklich auszuprobieren.
    Und ich habe die Reibräder inzwischen schon weggeworfen. Hmm.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • wir sind uns also einig, dass es ein reines reibradproblem ist?


    die idee mit dem o-ring ist sehr gut, das werd ich probieren. ein passender ring findet sich bestimmt in dem sammelsurium hier.

    das rad ist ein schwarzes gummirad, kein bernsteinfarbenes. das kochen hat ja wie gesagt ein bisschen geholfen.

    Das Auge hört mit.

  • Hi !

    wir sind uns also einig, dass es ein reines reibradproblem ist?

    Nein, denn wie ich in meiner ersten Antwort ausführte, ist auch das Schwenklager zwischen den Hebel aus der Geschwindigkeitsumstellung und dem kurzen Ausleger, auf dem das Reibrad sitzt, häufig an Schlumpfproblemen Schuld.


    Aber: in den meisten Fällen liegt die Hauptursache an einen zu ungriffigen Reibrad.


    das rad ist ein schwarzes gummirad, kein bernsteinfarbenes. das kochen hat ja wie gesagt ein bisschen geholfen.


    Das Kochen dient einem anderen Zweck. Es macht das Rad nicht unbedingt weicher.
    Im Gegenteil, wenn man Pech hat. Manche Gummisorten vulkanisieren danach nochmal nach und werden härter.
    Ein Reibrad zu kochen und dann *langsam über Nacht und im Wasser liegend* abzukühlen beseitig die meisten Dellen und "Standplatten", indem es die inneren Spannungen auflöst. So, wie sich Deine Muskeln entspannen, wenn Du eine Wärmflasche draufpackst ... :D


    die idee mit dem o-ring ist sehr gut, das werd ich probieren. ein passender ring findet sich bestimmt in dem sammelsurium hier.


    Das lohnt sich aber nur mit einem bernsteinfarbenen Betonrad.


    Bei dem schwarzen Gummirad würde ich erstmal großzügig einen halben Millimeter mindestens runterfräsen und nochmal testen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !

    Nein, denn wie ich in meiner ersten Antwort ausführte, ist auch das Schwenklager zwischen den Hebel aus der Geschwindigkeitsumstellung und dem kurzen Ausleger, auf dem das Reibrad sitzt, häufig an Schlumpfproblemen Schuld.
    .


    Da haben wir es doch schon: http://dual-board.de/index.php…&postID=409393#post409393


    Warum verlinkst du nicht auf den alten Thread, wo alles schon durchgekaut ist? So diskutieren wir wieder über schwarze und braune Reibräder und das Abschleifen, was nichts gebracht hat.


    Ich schließe mich an, es wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Hebel schuld sein. Laut Profil hast du einen 1226 und 1215. Also könntest du mal ein Reibrad testweise rübertransplantieren.

    Gruß
    Thechnor

    2 Mal editiert, zuletzt von Thechnor ()

  • Ist ja jetzt auch nicht so schwer. In der Zeit in der man die Frage nochmal stellt, hätte man die zwei Lagerachsen locker mal sauber machen und ölen können.
    Wenn das leichtgängig ist und immer noch nichts geht kann es nur noch das RR sein. Hier gilt wie Peter schon ausführlich erklärt hatte:
    - Bernsteinfarben - schmeiss es weg
    - schwarz - schleif es ab.


    in 99% der Fälle schleife ich RR ab und hab hinterher Ruhe.

    VG

    Kai








  • ihr habt recht
    vor über einem Jahr hab ich mein 1019 Reibrad abgeschliffen,
    es funzt seitdem wie wenn nichts gewesen wär.

    Gruß
    Albert

  • Eine Möglichkeit könnte sein, ein irreparabel verhärtetes Reibrad mit einem Stückchen Fahrradschlauch zu ummanteln - vorausgesetzt, das RR ist noch schön rund.

    Grüße,
    Albert


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    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

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