Der CS 600 ist da - Wo Licht ist, ist auch Schatten : Teil 1 und 2

  • In Fortführung des bekannten Threads: "CS 600 kommt in den nächsten Monaten" erweitere ich hier das Thema neu: Aufgrund der Einschränkungen der Forumsoftware leider in zwei Teilen!


    Wo Licht ist, ist auch Schatten…..


    Nachdem ich mit etwas Glück einen CS 600 zu einem „sehr günstigen Einführungspreis“ ergattern konnte, möchte ich hier meine ersten und auch meine zweiten Eindrücke dem Forum nicht vorhalten. Es sind kritische Anmerkungen, die ich jedoch so objektiv wie möglich halten will, immer aber auch im Blick auf den hohen Anspruch, den ich aber auch sein Hersteller an dieses Modell stellt. Letztlich hat auch die Testpresse zum Teil schon gemäßigt Kritik geübt, wie z.B. die Zeitschrift Stereo, die sich etwas mehr Feinschliff für das Gerät wünschte.


    Vorwegzunehmen ist, dass sich die nachfolgenden Aussagen nicht aufgrund von Messungen oder ausgiebigen Hörvergleichen ergeben. Ich habe lediglich einen kurzen Hörcheck des Spielers im Vergleich mit einem CS 455-1 M (dieser aber mit dem alten Teller und Gummimatte!) und einem an beiden Geräten montierten DMS 750 mit DN 750 und OM 20 Nadel angestellt. Als Verstärker diente ein Dual CV 5670, daran angeschlossen zwei schon betagtere MB QUART 980S. Dabei konnte ich bei diversem üblichem neueren Plattenmaterial und den verwendeten Mittelklassetonabnehmern auf Anhieb keine Qualitätsunterschiede im Klang ausmachen. Lediglich das störende Motorbrummen des CS 455 in den Leerrillen oder bei leisen Passagen fiel auf. Messungen zum Gleichlauf oder zum Resonanzverhaltens des Tonarms – soweit mit den mir verfügbaren Mitteln überhaupt möglich - habe ich noch nicht vorgenommen.


    Der erste Eindruck:


    Nach dem Auspacken und Zusammenbau besticht das wohlgelungene Äußere des Gerätes, das dem eines hochwertigen Spielers und würdigen Vertreters der Dual-Ahnengalerie, aber auch den Anpreisungen seines Herstellers entspricht.


    Der Tonarm:


    Ein Blick auf die massive (!) Metallbasis des Tonarms weckt Erinnerungen an die Materialschlachten aus der Zeit eines Dual 1019. Wer die aus verwindungsfreudigem Kunststoff gefertigte Tonarmstütze der Vorläufermodelle wie dem CS 750 kennt ist sehr erstaunt: Sie besteht beim CS 600 aus einem vollständig aus Metall gefrästen Teil ! (Das ist bei den zu erwartenden geringen Stückzahlen sicher nicht billig und mag sicher auch zu dem hohen Verkaufspreis beitragen.)


    Man erkennt aber auch leichte Einsparungen, so ist der Rändelknopf für die Auflagekraft von den kleineren Modellen übernommen worden und relativ tief im Lagerbock verbaut. Dadurch gerät die Einstellung der Auflagekraft etwas „pfriemelig“, was aber kein Qualitätskriterium ist. Die Antiskatingvorrichtung ist gut einstellbar und war beim vorliegenden Modell auch ordentlich justiert.


    Der Tonarmkopf ist wie früher abnehmbar, aber es gibt nicht mehr die (für Brummstörungen anfälligen) Kontaktstecker im Tonkopf, sondern die Tonarmleitungen werden aus dem Rohr kommend direkt an das System angestöpselt. Fehrenbacher gibt für die Tonarmlänge in der Bedienungsanlage nur noch 218 mm statt 221 mm bei den Vorgängern an, ich konnte jedoch auf den ersten Blick keine Unterschiede in der Länge des Tonarmrohrs gemessen an der Kopfkante erkennen.


    Das Rohr selbst dürfte aus Standardaluminium und nicht mehr wie zu ULM-Zeiten aus einer besonderen Legierung bestehen. Die Wandstärke des Alurohres ist größer als bei früheren Modellen wie z.B. dem CS 5000. Das Gegengewicht sitzt auf einem massiven Dorn (was nicht unbedingt der Tonarmmasse förderlich ist) und stammt im wesentlichen vom CS 505-4 ab. Es ist allerdings meiner Auffassung viel zu fest an den Dorn gekoppelt (z.B. im Vergleich zu einem früheren CS 630 Q). Hier wären wohl aber mal aufwändige Vergleiche mit Testplatten zum Resonanzverhalten bzw. zur Resonanzdämpfung erforderlich. Vielleicht kann man hier ja auch noch etwas „pimpen“.


    Nicht ideal (ich würde es fast als Bastellösung bezeichnen) ist die Tonarmhöhenverstellung geraten. Nach dem Lösen einer Inbusschraube muss man den Tonarm am Lagerbock nach oben ziehen, wobei die ganze Tonarmbasis dabei relativ viel Spiel hat und wackelt, bevor man dann wieder die besagte Schraube festdreht und der Tonarm wieder festsitzt. Grundsätzlich ist die Höhenverstellung eine sehr gute und notwendige Lösung, aber hier wäre eine sauberere Führung bzw. eine elegantere Verstellung bspw. durch ein Gewinde mit flacher Steigung erstrebenswert.


    Der Tonarmlift ist gut zu bedienen, dürfte aber etwas besser in die Ruhelage zurückkehren, was durch den Einbau einer unterstützenden kleinen Feder sicher zu bewerkstelligen wäre.


    Fortsetzung folgt:

  • Die Fortsetzung:


    Der Antrieb:


    Ein Hauptproblem des Laufwerks ist aus meiner Sicht die Qualität des Tellers. Ich hatte bei dem vorliegenden Exemplar einen massiven Höhenschlag. Zum einen bedingt durch eine Unwucht des Tellers selbst, zum anderen war sogar der Tellerrand in seiner Höhe ungleichmäßig gefertigt. (Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass die Gebrüder Steidinger bei der Einführung der Aluminium-Prägeteller in der ULM-Ära bei ihren Riementrieblern anfangs ebenfalls Höhenschlagprobleme mit den Tellern hatten).


    Dass dies leider kein Einzelfall ist, habe ich durch Zufall in youtube (https://www.youtube.com/watch?v=HMLNiWOfh1c) am Beispiel eines CS 460 entdeckt, der bekanntlich denselben Teller besitzt. Bei meinem CS 600 war der Höhenschlag nicht einmal so extrem ausgeprägt). Für mich im Ergebnis aber ein absolutes K.O. in der zweiten Runde. Es stellt sich dabei schon die Frage nach der Endkontrolle, die dem stets wiederholten eigenen Anspruch der Fa. Fehrenbacher aus meiner Sicht in keinster Weise nachkommt. (Im Übrigen hatte ich vor vielen Jahren bei einem CS 455-1 M ebenfalls den Teller reklamieren müssen und auch im Internet sind an anderen Stellen negative Erfahrungen nachzulesen.)

    Der jetzt endlich gelieferte Ersatzteller (hierzu am Ende mehr) hat nun zwar immer noch einen leichten Höhenschlag, der aber gerade noch toleriert werden kann. Ansonsten ist die Idee eines Sandwichtellers aus zwei miteinander verschraubten regulären 455er Tellern nicht schlecht. Allerdings sollte unbedingt der Hohlraum zwischen den Hälften bedämpft werden, da die jetzige Ausführung so vom Resonanzverhalten nicht ideal ist. Zum anderen sind gerüchteweise anfangs bei der Verschraubung magnetische Schrauben (!) zur Verwendung gelangt sein, zumindest besitzt mein Tauschexemplar inzwischen geänderte Schlitzschrauben. Ich werde jedoch die mitgelieferte Filzmatte umgehend gegen eine solide Matte vom CS 5000 austauschen, die neben der Masseerhöhung auch eine wesentlich bessere Tellerdämpfung verspricht.


    Das Tellerlager selbst ist über jeden Zweifel erhaben und extrem präzise gefertigt. Der Subteller entspricht den kleineren Modellen, ist aber auf der Unterseite nunmehr mit einer Kunststoffmasse ausgegossen.


    Der kleine DC-Motor ist hinreichend bekannt und dürfte der größte konzeptionelle Schwachpunkt sein. Das trifft aber auch sicher auf die verwandten Thorens-Konstruktionen zu. Beim Auspacken zeigte der Motor leichte Geräusche, die durch einen Tropfen Öl auf die Welle aber sofort leiser wurden. Die Nenndrehzahlen werden im Gegensatz zum Testgerät der Zeitschrift STEREO einwandfrei eingehalten. Zum Riemen habe ich vor Jahren schon mal bei einem CS 455 gepostet, dass nach längerer Zeit des Nichtbetriebs ein Knick am Pulleybereich entsteht, der zwar nach länger Lauf wieder verschwindet, sicher aber nicht für die Dauerelastizität des Materials spricht. Zudem gibt es bei laufenden Motor (ausprobiert bei zwei verschiedenen angeschlossenen Verstärkern) bei nicht aufgesetztem Tonarm und weit aufgedrehtem Lautstärkeregler kleine "Knistergeräusche", änlich elektrostatischer Aufladungen.


    Das Steckernetzteil muss leider ebenfalls noch negativ erwähnt werden. Das mitgelieferte „Billigteil“ verursacht eine Art mechanischen Netzbrumms (bemerkbar bei leichtem Berühren des Tonarms oder des Tellers ohne Matte mit dem Finger bzw. beim Darüberstreichen mit dem Finger). Dieses mechanische Brummen (Vibrieren) ist unabhängig von der Stellung des Netzsteckers in der Dose und verschwindet sobald der Stecker gezogen wird. Ein Vergleich mit einem älteren 12 V Netzteil eines Dual-Plattenspielers ergab, dass sich bei dessen Verwendung das Vibrieren nicht einstellte! Nach dem Öffnen des Gerätes habe ich festgestellt, dass das Minuskabel des Netzteils über einen Kondensator und Widerstand (übrigens auf einer mit „TD 206“ bezeichneten Mini-Platine) mit der Geräte bzw. Tonarmmasse verbunden. Nach Entfernen dieser Verbindung verschwand der oben genannte Effekt beim Tonarm auch mit dem Originalnetzteil. Ob dadurch ein verstärkter Brumm hierdurch zu beobachten ist, konnte ich noch nicht feststellen.


    Das hintere Anschlussterminal ist massiv und hochwertig geraten, ein nach innen versetzter Einbau wäre jedoch besser, da die herausragenden Kabel und Buchsen eine sehr tiefe Gerätestellfläche erfordern.


    Gehäuse und Haube:


    Das MDF-Gehäuse in Klavierlack ist einwandfrei in hoher Qualität gefertigt und gibt keinerlei Anlass zur Kritik. Die dünne Haube wie bei den kleineren Modellen ist dem Wertigkeitseindruck jedoch abträglich. Leider passt die stabile 750er Haube nicht, aber diese wäre - auch in klanglicher Hinsicht wegen des fehlenden Subchassis – sicher die erste Wahl. In der Praxis zeigte sich durch das dünne Haubenmaterial bei aufgesetzter Haube eine deutlich stärkere Neigung zur Rückkopplung als bei einer zur Probe nur aufgelegten stabilen 750er Haube.


    Die soliden Alufüße sind fest mit der Konsole verschraubt. Hier werde ich bei Gelegenheit nochmals mit einer zusätzlichen Gummientkopplung versuchen, ob sich dadurch eine Veränderung des für ein Gerät ohne Subchassis ohnehin ordentlichen Trittschall- und Rückkopplungsverhalten ergibt.

    An die völlig fehlende Automatik kann man sich beim Einschalten gewöhnen, die fehlende Endabschaltung „nervt“ mich aber persönlich, vor allem wenn man vergisst, am Ende der Platte den Arm anzuheben. Aber vielleicht bin auch nur zu verwöhnt oder gehöre noch der „Generation Wechselautomatik“ an…


    Abschließend noch zum Thema Service im Hinblick aufdie beschriebenen Mängel: Allein der Händler, bei dem ich das Gerät erwarb, war zuvorkommend und hilfreich. Mittlerweile konnten wir wie oben geschrieben, den Tellertausch durchführen.


    Eine Email und eine höfliche Erinnerung über die beschriebenen Mängel an Teller und Netzteil (sowie einige Anmerkungen zum Gerät selbst) bei der Firma Fehrenbacher blieben jedoch leider völlig unbeantwortet (lag es vielleicht an meinem Namen?). Ebenfalls keine Rückmeldung erhielt ich bei Weiterleitung der Mail an den Vertrieb von Sintron. Hierzu möchte ich abschließend ohne Kommentar aus der Homepage des Herstellers der Dual-Plattenspieler zitieren:
    „Mit dieser Marke verbindet sich höchste Qualität, lange Lebensdauer und kundenorientierter Service.“


    Zu guter Letzt: Nachdem in knapp drei Wochen Weihnachten ist, hier mein kindlich-naiver Wunsch ans Christkind:
    Einen „CS 600“ ohne die genannten Kritikpunkte mit einem EDS 910 Motor und einer fotoelektronischen Endabstellung und die Dual-Welt wäre wieder in Ordnung!



    Norbert

    2 Mal editiert, zuletzt von noko ()

  • Hallo,


    Vielen Dank für diesen "Erfahrungsbericht".


    Ich persönlich finde den CS600 optisch recht ansprechend. Dieses vorab.


    Bei einem aufgerufenen Preis von knappen 1400 Euro sind die von Dir angegebenen Qualitätsmängel allerdings schon recht heftig.


    Selbst bei einem Plattenspieler, welcher 300-400 Euro kostet (oder auch weniger), würde ich diese doch recht gravierenden Fehler nicht tolerieren und das Gerät sofort wieder zurückgeben.


    Ein krummer Plattenteller bzw. ein evtl. schief eingebautes Tellerlager, egal wie toll das Lager ist, geht schon einmal überhaupt nicht. Auch ein störendes Netzteil kann in dieser Preisklasse einfach nicht sein. Zumal ein Dazu noch einen lauten Antriebsmotor? Vor dem Benutzen erst einmal eine neues Gerät Überarbeiten damit ich es Nutzen kann? Irgendetwas stimmt da nicht.



    Auch finde ich es recht zweifelhaft wenn eine 5 €- Filz- Plattentellerauflage mitgeliefert wird. In der Preisklasse erwarte ich eigentlich eine bessere Auflage z.B. aus Gummi. Wäre die Filz-Matte als "on the top" als Zugabe dabei, hätte ich den Daumen hoch gehalten. Aber so .... Sorry, aber da hat wohl jemand aus der Marketing- Abteilung nicht aufgepasst. Auch eine gute Entkoppelung der Standfüße sollte in dieser Preisklasse selbstverständlich sein. Aber gut, eventuell ist hier meine Erwartungshaltung zu hoch.


    Zum Service: In dieser Preisklasse erwarte ich schon einen guten Service. Ob dieses nun (in Deinem Fall) einfach nur nicht geklappt hat, oder gar Dein Name dort ein "Begriff" ist, wissen wohl nur die Mitarbeiter in der entsprechenden Service- Abteilung.



    Ich bewundere Deine Geduld und Deinen Einsatz. Bei mir wäre das Teil schon nach der Feststellung des defekten Tellers direkt zurück gegangen. Hoffen wir dass es sich bei dem "defekten" Spieler um einen bedauerlichen Einzelfall handelt.




    Nun muss ich aber auch gestehen dass ich mir das Gerät schon nicht kaufen würde, weil ich den Preis für das gebotene einfach nicht "wiederfinde". In dieser Preisklasse würde ich wenigstens eine Endabschaltung und höherwertige Komponenten erwarten. Dieses ist aber nur meine persönliche Meinung.

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    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • weil ich den Preis für das gebotene einfach nicht "wiederfinde"



    Norbert: danke für den Testbericht, endlich hat sich mal jemand das Teil wirklich angesehen und nicht nur Vernutungen rausposaunt. Die Macken die Du beschreibst sind natürlich inakzeptabel, ich könnte mir aber vorstellen, dass sie das Thema mit den Tellern nochmal überarbeiten. Ich hätte das so oft reklamiert bis ich einen planen bekommen hätte, das führt dann zum Umdenken. Das mit der Höhenverstellung, o.k geht sicher besser aber halt auch mit erheblich höherem Feinmechanischen Aufwand, ob die Entwicklungskosten sich dann noch lohnen ist halt Frage.
    Ich kenne übrigens genug Leute die auf Ihren Duals die Gummimatten runtergeschmissen haben um eine Filzmatte zu verwenden (warum auch immer) das ist wohl ausser den Kosten auch dem Zeitgeist geschuldet. Naja unterm Strich auf jeden Fall ein schönes Gerät :D


    maicox: Nichts für ungut, aber wir drehen uns im Kreis. Niemand hier würde sich dieses Gerät kaufen, weder für 1400,- noch für 800,-. Einfach weil wir mit unseren Oldies mehr als gut versorgt sind. Deshalb sind diese Gerät nicht für uns als Zielpublikum gedacht und es schert sich auch bei Fehrenbacher keiner drum ob wir stänkern oder nicht. Die Geräte werden ihre Käufer finden, es wird viel größerer Mist für mehr Geld auch gekauft. Warum kann man nicht einfach mal froh sein, dass es ausser China Plastikmüll überhaupt nocht was gibt???


    So ab jetzt lehne ich mich zurück und werde die vorrauszusehende 1000. Diskussion mit den gleichen 5 Dauerargumenten geflisssentlich ignorieren.
    Ach ja mein Beitrag dazu: Früher war alles besser!!!

    VG

    Kai








  • Hallo Norbert,
    Vielen Dank für den ausführlichen Bericht. Mir gefällt der 600 optisch ebenfalls sehr gut und er schwimmt halt auf der aktuellen Welle der (vermeintlichen) Highend Dreher mit, wo fehlender Komfort als dem Klang abträglich verkauft wird.
    Das bieten ProJect und Co. auch.
    Die genannten Mängel ergeben sich aber aus Schlamperei bei der Qualitätskontrolle. Und die sollte bei einem Produkt in dieser Preisklasse besser sein.
    Ich werde sicher nicht in die Diskussion, ob früher als besser war, einsteigen, das wäre müßig.
    Dennoch finde ich, dass sich Fehrenbacher hier nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, weder bei der Qualität, noch beim Service. Schade, ein offener Umgang mit der Kritik und dazu noch aus der Feder des Dual-Papstes hätte hier sicher Punkte gebracht.

    Gruß,
    Kai
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    Dreher im Bestand: 701 (1. Serie), 704, 1019 (NOS), 1218, 1219, 1229 (Wega 3430), 1249 - Elac Miraphon 22H, Elac PC 900 - Braun PS 500 - Metz TX 4963 - Thorens TD 320 Mk I - B&O Beogram 1200, PE 33 Studio


    Erfahrung steigt proportional zum Wert des zerstörten Gegenstandes.

  • Hallo Norbert,


    vielen Dank für den ersten "Praxistest" :thumbup: .


    Da Du ja nicht der üblichen Hifi-Presse angehörst, gibt es natürlich auch "echte, unverblümte" Kritik am Produkt. Jedoch, wenn ich Dich recht interpretiere, scheint der CS600, mal abgesehen von den Qualitätsmängeln, gar nicht soo schlecht weg zu kommen :thumbup: .


    Hier noch ein paar Kommentare von meiner Seite:

    Der Tonarmkopf ist wie früher abnehmbar, aber es gibt nicht mehr die (für Brummstörungen anfälligen) Kontaktstecker im Tonkopf, sondern die Tonarmleitungen werden aus dem Rohr kommend direkt an das System angestöpselt.

    Das bestätigt, was ich gerüchteweise schon von 2 namhaften Händlern gehört habe. Bei Fehrenbacher gibt es demnächst keine Wechsel-Headshells mehr mit dem 4 pol. Stecker 8|. Der Grund ist aber nicht die mögliche Brummanfälligkeit (ist eher ein Qualitätsmangel). Es gibt schlichtweg den Stecker nicht mehr.

    Nach dem Lösen einer Inbusschraube muss man den Tonarm am Lagerbock nach oben ziehen, wobei die ganze Tonarmbasis dabei relativ viel Spiel hat und wackelt, bevor man dann wieder die besagte Schraube festdreht und der Tonarm wieder festsitzt.

    Das ist heute eine ganz normale und von den Hai-Endern akzeptierte Lösung :rolleyes: . Warum sollte Fehrenbacher das anders machen.

    Ich werde jedoch die mitgelieferte Filzmatte umgehend gegen eine solide Matte vom CS 5000 austauschen, die neben der Masseerhöhung auch eine wesentlich bessere Tellerdämpfung verspricht.

    Auch eine Gummimatte ist heute bei Hai-Endern eher verpöhnt. Ich merke das auch bei meinem eigenen Plattenspieler. So ändern sich die Zeiten :thumbdown: .

    Nach dem Öffnen des Gerätes habe ich festgestellt, dass das Minuskabel des Netzteils über einen Kondensator und Widerstand (übrigens auf einer mit „TD 206“ bezeichneten Mini-Platine) mit der Geräte bzw. Tonarmmasse verbunden.

    Ich denke das mit der geräteseitigen Verbindung mit der Plattenspielermasse ist der Knackpunkt. In meinen Augen eine überflüssige Störeinkopplung ;) .

    An die völlig fehlende Automatik kann man sich beim Einschalten gewöhnen, die fehlende Endabschaltung „nervt“ mich aber persönlich, vor allem wenn man vergisst, am Ende der Platte den Arm anzuheben. Aber vielleicht bin auch nur zu verwöhnt oder gehöre noch der „Generation Wechselautomatik“ an…

    Endabschaltung bietet heute praktisch keiner mehr in dem Preissegment. Da haben die Entwickler nicht das Zeug dazu das zu realisieren. Allerdings hat mein Spieler das auch nicht :( .

    Zu guter Letzt: Nachdem in knapp drei Wochen Weihnachten ist, hier mein kindlich-naiver Wunsch ans Christkind:
    Einen „CS 600“ ohne die genannten Kritikpunkte mit einem EDS 910 Motor und einer fotoelektronischen Endabstellung und die Dual-Welt wäre wieder in Ordnung!

    Schick mir doch Deinen CS600, dann spiel ich Weihnachtsmann :D :D .


    Gruß Alfred

  • Hallo,

    Die Macken die Du beschreibst sind natürlich inakzeptabel, ich könnte mir aber vorstellen, dass sie das Thema mit den Tellern nochmal überarbeiten. Ich hätte das so oft reklamiert bis ich einen planen bekommen hätte, das führt dann zum Umdenken.


    Richtig! Die von Norbert festgestellten Mängel sind inakzeptabel. Nichts anderes war von mit gemeint.


    Sicherlich kann man ein Teil, wenn nötig, mehrfach reklamieren. Ich persönlich würde mir die Zeit und den Ärger allerdings ersparen. In dieser Preisklasse erwarte ich einfach eine bessere Qualität.


    maicox: Nichts für ungut, aber wir drehen uns im Kreis. Niemand hier würde sich dieses Gerät kaufen, weder für 1400,- noch für 800,-. Einfach weil wir mit unseren Oldies mehr als gut versorgt sind. Deshalb sind diese Gerät nicht für uns als Zielpublikum gedacht und es schert sich auch bei Fehrenbacher keiner drum ob wir stänkern oder nicht. Die Geräte werden ihre Käufer finden, es wird viel größerer Mist für mehr Geld auch gekauft. Warum kann man nicht einfach mal froh sein, dass es ausser China Plastikmüll überhaupt nocht was gibt???


    Wo drehen wir uns im Kreis? Auch war es nicht meine Absicht zu stänkern. Ich habe nur meine persönliche Meinung dargestellt. Ja, ich bin mit meinen Oldies gut versorgt und auch sehr zufrieden. Was mich ja aber nicht als potentiellen Kunden ausschließen sollte oder? ;)


    Natürlich wird das Gerät seine Käufer finden. Bewegt man sich aber in diesen Preisregionen, sorgen die festgestellten Mängel meiner Meinung nach nicht gerade für Wohlbefinden. Und ob noch größerer Mist für mehr Geld verkauft wird, ist hier doch eigentlich nicht das Thema. ;)

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Verstehe ich das richtig, dass der CS 600 klanglich einen CS 505-4 oder einen CS 455-1 nicht übertrifft (auch die Gleichlaufwerte sind ja praktisch identisch) und der einzige Unterschied in besserer Optik und schlechterer Ausstattung besteht ?

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Lieber Norbert,




    danke für den umfassenden Testbericht - Du musstest Dir ja das Gerät kaufen.... :D :D :D




    Zitat

    endlich hat sich mal jemand das Teil wirklich angesehen und nicht nur Vernutungen rausposaunt


    So wie ich Deinen Bericht einschätze, lagen wir aber mir unseren Spekulationen (oder sagen wir besser Befürchtungen) im alten Thread zumindest was Teller und antrieb angeht nicht wirklich daneben....




    Gruß




    ralph

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph ()

  • Auch von mir herzlichen Dank für den Test, der Butter bei die Fische bringt.


    Der CS600 ist somit offenbar ein Kind seiner Zeit: Hübsch im Auftritt, der Rest reift beim Verbraucher oder auch nicht


    Die Features sind in der Tat - wie schon festgestellt - normaler Highend-Standard. ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Hallo Albert,


    zu deinem Zitat : Verstehe ich das richtig, dass der CS 600 klanglich einen CS 505-4 oder einen CS 455-1 nicht übertrifft (auch die Gleichlaufwerte sind ja praktisch identisch) und der einzige Unterschied in besserer Optik und schlechterer Ausstattung besteht ?


    Ich hatte nur einen relativ kurzen Hörcheck durchgeführt. Vielleicht erlauben Tests mit einer hochwertigen Anlage und vor allem einem hochwertigen MM oder MC-System eine andere besser gesagt eindeutigere Aussage. Wie gesagt, ein absoluter Hörtest war nicht das primäre Ziel meines Beitrags.


    Norbert


  • So ab jetzt lehne ich mich zurück und werde die vorrauszusehende 1000. Diskussion mit den gleichen 5 Dauerargumenten geflisssentlich ignorieren.
    Ach ja mein Beitrag dazu: Früher war alles besser!!!



    Yepp!


    1. Zu teuer
    2. Ungeeigneter Antrieb
    3. Kein klassischer 6er/7er (= ich habe was Besseres!)
    4. Wir sind nicht die Zielgruppe
    5, Fehlende Endabschaltung (= Manuell is Mist!)


    Von mir aus.... anything said (bis auf Nr. 5, da habe ich kein Problem mit).


    Ein Hauptproblem des Laufwerks ist aus meiner Sicht die Qualität des Tellers.


    Der kleine DC-Motor ist hinreichend bekannt und dürfte der größte konzeptionelle Schwachpunkt sein.


    Danke für den umfangreichen und sachlichen Beitrag. Zu Nr. 2 siehe oben (ungeeigneter Antrieb). Immerhin lagen die Spekulationen im Megathread "Dual CS 600 kommt in ein paar Monaten" nicht daneben.



    (übrigens auf einer mit „TD 206“ bezeichneten Mini-Platine)


    Scheint nun ein harter Beweis für die These zu sein dass der TD30x, 20x ggf. der neue TD203 bei Fehrenbacher produziert werden. Immerhin kann man sich für die Mitarbeiter freuen, denn mEn sichert das Arbeitsplätze und damit auch den Fortbestand von der Firma Fehrenbacher und damit bessere Chancen das die Klassiker CS455-x und CS 505 erhalten bleiben. Egal was man von der Neugründung der Fa. Thorens hält, immerhin kommen da immer wieder neue Plattenspieler.


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    Einmal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • Verstehe ich das richtig, dass der CS 600 klanglich einen CS 505-4 oder einen CS 455-1 nicht übertrifft (auch die Gleichlaufwerte sind ja praktisch identisch) und der einzige Unterschied in besserer Optik und schlechterer Ausstattung besteht ?

    Das mit dem übertreffen ist eh schwierig da ja eigentlich die meisten Plattenspieler das übertreffen was überhaupt in der Schallplatte steckt. Ich denke das Teil ist schon für die richtige zahlkräftige eher statusorientierte Zielgruppe gemacht. Die merken eh nicht wenn der Teller wackelt solange dat Dingens wenigstens 1500 Flocken kostet...


    An der Realität kommt man halt nicht vorbei......sonst gehts dir so wie den unzähligen Traditionsherstellern in der Vergangenheit...


    Wenn schon ohne Endabschaltung und mit höhenverstellbaren Tonarm würde ich allerdings den da bevorzugen...


    http://www.ebay.de/itm/Reloop-…ieler&hash=item3a929f9633


    P.S. Aber am allerallerliebsten richte ich mir gerade wieder einen 510 und einen 521 her...schließt sich wieder der Kreis...ich gehöre halt einfach nicht in diese Zielgruppe... ;)


    VG Martin

    5 Mal editiert, zuletzt von schimi ()

  • Alfred: Das Frusti-Emoticon im Zusammenhang mit der fehlenden Endabschaltung kann ich nicht so recht nachvollziehen, denn bei Deinem Laufwerk ist das ja nur eine logische Konsequenz aus der Bestückbarkeit mit relativ beliebigen "Standard-Armen" - und dürfte so auch der Erwartungshaltung der Zielklientel eher entsprechen (ob jene nun sinnvoll sein mag oder nicht...). Und wer dennoch unbedingt wenigstens eine Auto-Lift-Funktion haben möchte, kann ja allemal noch einen Safety Raiser, Stylift, Q-Up oder dergleichen nachrüsten.



    Kai: Das mit der Veranlassung zum Umdenken würd ich eher für Wunschdenken halten. Denn jene bestünde ja mittlerweile schon ganz schön lange - bislang aber augenscheinlich ohne merkliche Konsequenzen. Nur erscheinen die konstruktiven und qualitativen Schwächen angesichts des Verkaufspreises des CS600 halt noch etwas peinlicher als bei den günstigeren Modellen...


    Tja, und warum mich ausgerechnet ein CS600 froh stimmen sollte, dass es außer "China-Plastikmüll" überhaupt noch etwas gibt, will sich mir nicht so recht erschließen. Denn überteuerter Holz-/Metallmüll aus Germanien bringt die Vinyl-Fangemeinde doch auch keinen Schritt weiter. Hoffnungsfroh stimmen mich da schon eher die U-Turn-Jungs mit ihrem Orbit, denn die bemühen sich offenbar wirklich, anständige Qualität zum attraktiven Preis zu liefern. Sprich, dort seh ich wirklich noch Herzeblut und Enthusiasmus drinstecken (sowie Potenzial für weitere, hochwertigere Modelle) - während man bei Fehrenbacher augenscheinlich eh nur noch die ohnehin schon ausgemergelte Dual-Kuh weiter melkt und ausweidet, bis irgendwann gar nichts mehr geht. Letzteres scheint mir eher traurig stimmende Resteverwertung als erfreuliche Bereicherung des Angebots.



    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Letzteres scheint mir eher traurig stimmende Resteverwertung als erfreuliche Bereicherung des Angebots.

    Die Resteverwertung ist ja noch legtim, aber wenn man die Qualität nicht mehr hin bekommen will :whistling:


    Sieht man mal bei HMF Drehtechnik nach, da kann man lesen "Wir sind zertifiziert nach DIN EN ISO 9001". Und das bis 2017.
    Jemand bei Fehrenbacher wird wird sich schon um das Qualitätsmanagement kümmern denn sonst wäre HMF nicht überlebensfähig.
    Warum das aber in der DUAL-Produktion so versagt? Mir scheint da werden absichtlich zwei Augen zu gedrückt.


    Und in sofern ist es eben traurig wenn sich so was ereignet und Plattenteller ausgeliefert werden die mangelhaft sind. Die wissen doch was Rundlauf und Höhenschlag bedeutet! Und das wird doch jeder Mechaniker auch ohne große Messmittel sehen können. Und wenn schon das Offensichtliche so eine Qualität hat, wie sieht es dann unter der Haube erst aus :whistling:


    Mir fällt da nichts mehr ein


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Hermann: Mei, es wird doch schon lange gewitzelt, dass der ganze ISO900x-Schmarrn noch lange nicht bedeutet, dass 'ne Firma richtig gute Qualität produziert, sondern nur den Mist, den sie baut, normkonform dokumentiert. ;)


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Vorsicht - Verbreitung absolut unbelegter (Wunsch)Träume:


    Am 1.1. übernimmt Pro-ject die Dual/Thorens-Abteilung von Fehrenbacher.


    :D Na, wer weiß schon, was da tatsächlich noch in den Sternen steht. Wie lange läuft eigentlich so ein patentrechtlicher (?) Schutz, den Fehrenbacher doch wohl für die Plattenspielerfertigung unter dem Namen Dual hat.

    Viele Grüße


    Jochen

  • Wie lange läuft eigentlich so ein patentrechtlicher (?) Schutz, den Fehrenbacher doch wohl für die Plattenspielerfertigung unter dem Namen Dual hat.

    Fehrenbacher hat eine einfache Lizenz zur Namensnutzung "Dual" von der DGC GmbH in Landsberg, dem Rechteinhaber des Markennamens Dual, erworben. Häufig orientiert sich die Höhe der Lizenzgebühr am UVP des betroffenen Produkts und an den Stückzahlen.


    Die Lizenz ist mehr eine vertragsrechtliche Vereinbarung, nicht im patentrechtlichen Sinne zu verstehen.


    Gruß


    Matthias

  • Das ist ja hervorragend. Dann können wir uns ja alle zusammen tun und mehr bieten, um dann den absoluten Dual zu bauen, der dann keinerlei Anlass mehr bietet zur Kritik. ^^ Nein, bitte keine neue Diskussion der wirtschaftlichen Seite... ;)

    Viele Grüße


    Jochen

  • Dann können wir uns ja alle zusammen tun und mehr bieten, um dann den absoluten Dual zu bauen, der dann keinerlei Anlass mehr bietet zur Kritik.

    Man muss gar nicht mehr bieten. DGC würde auch an weitere Hersteller analoger Plattenspieler einfache Lizenzen vergeben. Es ist also möglich, es macht nur keinen Sinn..... :D .


    Gruß


    Matthias

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