Fragen zu DUAL KA 50 Restaurierung

  • Hallo liebe Leute,


    ich bin hier schon einmal mit meinem Sperrmüllfund aufgetaucht und bin dabei das Gerät zu überholen. Habe mir gestern die halbe Nacht mit Kondensatoren um die Ohren geschlagen, doch leider muß ich bezüglich der Kondensatoren noch einmal die Leute direkt fragen, die sich damit besser auskennen. Deswegen mal ein allgemeines Thema, könnte ja auch noch mehr kommen...


    Ich habe jetzt dank der netten Hilfe hier und den Informationen im Forum das Gerät wieder zum Laufen gebracht. Das Forumsmitglied "wacholder", wohl einer der Gurus unter den DUALern hier :D , riet zum Austausch der "ROE"-Kondensatoren. Nun meine Fragen:


    1. Ich finde 2 orangefarbene, runde ROEs (rot eingekreist) mit den Werten 47/40 und +/- Aufdruck. Also wohl gepolt. Die zweite Zahl wird wohl die Spannungsfestigkeit sein und die erste die Kapazität, aber mir fehlt die Einheit... Mikrofarad? Nanofarad?


    2. Weiterer ROE ist ein zylinderförmiger (rot eingekreist). 100/35. Wieder dieselbe Frage zu der Einheit. Einen +/- Aufdruck erkenne ich nicht, kann ich also von "Polung egal" ausgehen?


    3. Der Kondensator am Plattenspieler zeigt folgende Werte: 0,01/1000 250V +/- 10%. Das hier jetzt die Spannung angegeben wird, verwirrt mich. Was bedeutet dann die 1000? Und auch hier die Frage: Polung egal?


    4. Wie sieht es mit den silbernen Elkos(?) im Gerät aus (blau eingekreist)? 1x "5000μF EGAH 50/60V 5000/50A" und 2x "1500μF 25V". Sollten die nicht auch gleich getauscht werden? Das mußte ich mal an meinem Grundig-Verstärker machen weil die Bässe nur noch verzerrten.


    5. Letzte Frage: Nach welchen Arbeiten muß ich den Ruhestrom prüfen/korrigieren? Das war beim Grundig nötig.


    Also ich kann löten und bin KFZ-Mechatroniker, also nicht ganz unbedarft, aber Elektrotechnik ist dann eben noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Aber man lernt dazu. Jetzt schon einmal vielen Dank für jegliche Infos! Auch Links zu entsprechenden Themen wären ggf. hilfreich, ich finde nicht alles über die Suche. Dazu kommt noch mein persönlicher "Kapier ich nicht"-Faktor :D




  • Hi !

    1. Ich finde 2 orangefarbene, runde ROEs (rot eingekreist) mit den Werten 47/40 und +/- Aufdruck. Also wohl gepolt. Die zweite Zahl wird wohl die Spannungsfestigkeit sein und die erste die Kapazität, aber mir fehlt die Einheit... Mikrofarad? Nanofarad?

    & 2: Wenn 47/40 draufsteht, und +/- Zeichen, ist es ein gepolter Elko mit 47µF Kapazität und 40V Nennspannung.
    Wenn Du nur welche mit 50 oder 63V kriegen kannst (oder hast) ist das nicht wild. Bei der Spannungsfestigkeit geht größer immer. Zumindest ein oder zwei Stufen sind kein Problem.


    Auch der "Zylinder" hat eine Polarität. Ist dort auf den ersten Blick nur schwer zu entdecken. Im Allgemeinen gilt bei den Dingern: wo der Draht direkt ans Gehäuse geht, ist Minus, dort, wo er in einer "Gummidichtung" reingeht, ist Plus. Also zeigt auf Deinem Bild der Minuspol nach unten.


    3. Der Kondensator am Plattenspieler zeigt folgende Werte: 0,01/1000 250V +/- 10%. Das hier jetzt die Spannung angegeben wird, verwirrt mich. Was bedeutet dann die 1000? Und auch hier die Frage: Polung egal?


    An der Stelle liegt Netzspannung (mehr oder weniger an). Da braucht es besondere Kondis.
    Früher -wo alles einfacher war- hat man einen Kondensator verwendet, der eine sehr hoch Gleichspannungs-Festigkeit aufwies (1000V) und ist davon ausgegangen, daß der auch bis rund 300V Wechselspannung noch durchhält. Tut er auch, aber inzwischen ist man einen Schritt weiter. Heute müssen diese Kondis auch noch fehlersicher sein: sie dürfen nicht brennen.
    Das wird mit Kondensatoren der Schutzklasse "X2" erreicht. Den Du brauchst, hat 10nF (0.01µF) 275VAC Festigkeit. Aber vermutlich ist der am Plattenspieler nicht defekt. Wenn das so eine "bunte Rolle" ist, leben die meistens noch. Gefährlich sind rechteckige, gelblich, bräunlich oder silbrig halb-transparente "Rifa"-Blöcke. Das sind die berühmten "Knallfösche"


    http://www.fotocommunity.de/pc…t/735437/display/30013760


    4. Wie sieht es mit den silbernen Elkos(?) im Gerät aus (blau eingekreist)? 1x "5000μF EGAH 50/60V 5000/50A" und 2x "1500μF 25V". Sollten die nicht auch gleich getauscht werden? Das mußte ich mal an meinem Grundig-Verstärker machen weil die Bässe nur noch verzerrten.


    Der dicke in der Mitte ist der Hauptelko der Stromversorgung. Der geht *selten* kaputt und wenn reißt er die die Sicherungen vom Netzteil mit, oder der Verstärker brummt wie doof.


    Die beiden kleineren sind die Ausgangselkos von den Endtransistoren zu den Lautsprechern. Dort wird über Jahre die gesamte Ausgangsleistung drübergeleitet und man hat eine gute Chance, daß die inzwischen "weichgekocht" sind. Ich hatte das mal im Forum angeboten: zwei Stück für'n Euro relativ neue Ware von Vishay (Ex-Siemens Bauelemente). Ich habe noch welche.


    5. Letzte Frage: Nach welchen Arbeiten muß ich den Ruhestrom prüfen/korrigieren? Das war beim Grundig nötig.


    Eigentlich immer nach einer Instandsetzung.
    Insbesondere dann, wenn die Einstellregler auf der Platine schon sehr angegriffen aussehen und lieber mitgetauscht werden sollten.
    Die Dinger sind - wenn sie restlos kaputtgehen - an 90 Prozent der elementaren Endstufenschäden Schuld. Und das sind nur Groschenbauteile. Auf lange Sicht wäre es besser, die auszuwechseln und dann die Endstufe einmal richtig einzustellen. Dann ist Ruhe - in dem Sinne, daß Dir die Ensdstufe nicht abraucht.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Also, der Dicke Netzteilelko geht selten kaputt !?
    Ich hatte in folge 2 CRs wo das Teil hopps war.
    Einmal mit vollem Schluss das andere Mal hat es gebrummt wie Hulle.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Hi Ulli !

    Also, der Dicke Netzteilelko geht selten kaputt !?
    Ich hatte in folge 2 CRs wo das Teil hopps war.
    Einmal mit vollem Schluss das andere Mal hat es gebrummt wie Hulle.

    Kommt vermutlich auf die individuellen Erfahrungen an. Ich muß hier schon ein Dutzend und mehr KA / HS / CR mit diesem Verstärker-Aufbau durchgeschleust haben - und ich hatte *noch nie* einen toten Haupt-Elko ....
    Dafür aber eine Menge toter oder sterbender Ausgangs-Elkos.
    Der Grund, warum ich damals den Posten 1500er Vishay gekauft habe, als es sich anbot ... :)


    Daher ist auch die Diagnose vergleichsweise einfach: haut es die Sicherung oder brummt das Teil teuflisch, ist der Elko durch.
    Ist nix dergleichen: drinlassen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Vielen Dank an dich Peter für die sehr ausführlichen Antworten, das hilft mir sehr weiter!


    Die zwei Ausgangselkos nehme ich dir mit Kußhand ab, dann habe ich garantiert die richtigen drin und noch etwas zu verkaufen nachdem mir das Teil abgeraucht ist ;) . Du kannst mir einfach eine PN mit Kontodaten und Preis inkl. Versand schicken, dann überweise ich dir das.


    Dieser Hauptelko, der scheint dann bei mir wohl noch völlig intakt zu sein. Brummen oder sonstiges ist überhaupt nicht vorhanden. Mal gucken ob ich den auf die Schnelle finde und was er kostet, ansonsten bleibt er halt drin. Diese Trimmpotis mach ich aber lieber gleich mit, danke auch für diesen Tip!

  • Hi !

    Mal gucken ob ich den auf die Schnelle finde und was er kostet,

    Von den Punkten Kapazität und Spannungsfestigkeit läßt der sich leicht auftreiben ... aber das sind welche zum Einlöten, nicht mit dieser Schellen-Befestigung und den Lötlaschen. Das ist noch "Großvaters Technik" ... :D ... sowas ist ziemlich aus der Mode.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich hä+habe in diesem Zusammenhang mal eine Frage zu den Ausgangskondensatoren.
    Wenn ich deren Kapazität erhöhe, geht die untere Grenzfrequenz doch weiter runter. Koppel C´s sind doch frequenzbestimmende Bauteile.
    Hat das Nachteile für die Endstife. Der Widerstand strebt dadurch im unteren Frequenzband weiter nach unten, aber der Lautsprecher ist doch die Last, der C´ist doch in Reihe dazu geschaltet.


    mfg
    Klaus

    Es bricht sich Bahn, nur das was gut
    Beim Einkauf musst du das Bedenken
    vor Billigkeit sei auf der Hut.
    es kann dir niemand etwas schenken.

  • Hi Klaus !

    Wenn ich deren Kapazität erhöhe, geht die untere Grenzfrequenz doch weiter runter. Koppel C´s sind doch frequenzbestimmende Bauteile.

    Ja.


    Hat das Nachteile für die Endstife. Der Widerstand strebt dadurch im unteren Frequenzband weiter nach unten, aber der Lautsprecher ist doch die Last, der C´ist doch in Reihe dazu geschaltet.


    Nachteile ? Jein.
    Das ist ein Beispiel für eine schwierige Antwort auf eine einfache Frage. Ich versuche mal, das etwas aufzudröseln.


    Kommt drauf an, wieviel Reserve die Ausgangstransistoren noch in den Punkten Verlustleistung und - vor allem - Strombelastung haben.
    Es gibt eine kluge Formel, nach der mit der Kapazität des Elko und der anliegenden Wechselspannung die maximal übertragbare Leistung ermittelt werden kann. Daraus resultiert dann die maximale Strombelastung der Transistoren an einem gegebenen Abschlußwiderstand., z.B. an 4 Ohm.


    Bei tiefen Frequenzen, wenn der Elko genug Zeit hat, die Ladung umzuschaufeln, kann man vereinfacht rechnerisch von einem Kurzschluß ausgehen, der durch den Elko geht. Das heißt: der Widerstand des angeschlossene Lautsprecher fließt 1:1 in die Berechnung der Stromstärke ein, der Kondensator gar nicht. Wobei Lautsprecher keine rein ohmschen Widerstände sind, die einen Widerstand R haben, sondern auch Induktivitäten, die einen Scheinwiderstand Z aufbauen, der mit steigender Frequenz ansteigt. Mehrwegelautsprecher sind Gemische aus Kapazitäten, reinen Widerständen und Induktivitäten in einem Netzwerk, wo die einzelnen Zweige unterschiedlich betrachtet werden müssen. Da kann es durch Phasenverschiebung und Überlagerung auch vorkommen, daß der Scheinwiderstand Z unterhalb des reinen Widerstands R liegt.


    In der vereinfachten Variante ergibt sich, daß wenn 20V über den Transistor als Arbeitsspannung liegen und das Ding wirklich bis an die Grenzen aufgesteuert wird, lägen in der Spitze rechnerisch kurz vor 5A Strom an.


    Bei den unsymmetrischen Endstufen liegt ja nur die halbe Betriebsspannung am Transistor an.
    Wird das Ding z.B. mit 40V befeuert, beträgt die Mittenspannung am Kondensator (gegen Masse) rund 20V. Das ist die Spannung, die der Kondensator abblocken soll.


    Aus meiner Erfahrung mit den alten Endstufen ist es bei einem Gerät, was nicht ständig am oberen Anschlag betrieben wird, nicht schädlich, wenn man den 1500µF z.B. durch einen 2200µF auswechselt, wenn gerade nichts anderes zur Hand ist. Problematisch ist der Einschaltmoment, wenn die Endtransistoren auf Ruhelage gebracht werden und die Mittenspannung von Null auf ca. halbe Betriebsspannung steigt. Da bei den alten Kisten die Lautsprecher nicht durch ein Relais mit Einschaltverzögerung vom Endverstärker getrennt werden erzeugt das das lustige "Wump!" in den Boxen. Wenn da der Ausgangselko extrem zu groß ist, kann dessen Stromaufnahme die Endtransistoren überlasten und sie knallen weg. Die Endstufensicherung ist nur ein (vager) Rettungsanker. Meistens sind die Silziumschichten in den Transistoren die schnelleren Sicherungen ...


    (Das Relais wäre auch nur wieder halb zu Ende gedacht: irgendwann *muß* der Elko laden. Ob nun gleich, mit dem Ansteigen der Betriebsspannung - oder wenn die Relaiskontakte zusammenklacken, ist eigentlich egal. Da ist der direkte Weg der bessere, da die Betriebsspannung auch erstmal den Netzteil-Elko laden und auf ihren Nennwert ansteigen muß. Möglich wären Ladewiderstände, die durch ein Relais gebrückt werden, um den oft deftigen Einschaltknack abzudämpfen. Sowas um 100 Ohm.)


    Vergrößern der Ausgangselkos ist immer etwas fragwürdig.
    Bei einem Plattenspieler-Verstärker erhöht man nur die Wiedergabe von Rumpel und anderen Nebengeräuschen. Zumal der Leistungsbedarf für wirkliche Tiefbaßwiedergabe überproportional ansteigt. Da wird vermutlich irgendwann das Netzteil des Verstärkers zum begrenzenden Element, weil das nur für eine bestimmte Leistung ausgelegt worden ist. Da kehrt sich der gewünschte Effekt irgendwann um: da mehr tieffrequente Anteile an die Lautsprecher abgegeben werden, die Leistung abfordern, bricht die Wiedergabe des restlichen Frequenzbandes zusammen.
    Dabei bleibt der Klang insgesamt auf der Strecke.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Peters Teile und der Rest vom Reichelt kamen schon am Samstag an, sind verlötet und das Gerät spielt wieder! Leider waren die bestellten Trimmpotis ein Schuß in den Ofen. Obwohl ich (nach Bild) darauf geachtet hatte, daß sie nur zwei Beinchen haben, kamen welche mit dreien an. Und der Widerstand ändert sich nur zwischen einem der unteren und dem oberen Beinchen. Das kann man ja so nicht gebrauchen also bleiben die alten. Sie haben zumindest optisch keine Gammelerscheinungen und sind auch nicht mit dem blauen Lack zugekleistert. Ich werde sie vorher noch etwas reinigen und mit einem analogen Meßgerät prüfen ob Aussetzer bestehen.


    Ich stecke nun leider bei der Ruhestromprüfung fest. Ich lud mir die Serviceanleitung runter und da ist ein Ruhestrom von 20mA an einer mir noch unbekannten Stelle angegeben. Soweit ich diesen Schaltplan lesen kann, müßten diese 20mA an einem der Kontakte von irgendeinem Transistor fließen. Bei dem Grundig hatte ich eine Spannungsangabe mit Prüfpunkt, das war natürlich einfach. Doch bei einem Amperewert müßte ich ja den Kreis irgendwo öffnen und das Amperemeter in Reihe anschließen, das ist nicht wirklich die Lösung oder?


    Peter gab in einem anderen Thema etwas anderes zu einem KA 60 an und zwar eine Spannungsprüfung. 20V am Pluspol des Ausgangselkos gegen Masse gemessen und 0V am Minuspol des Ausgangselkos gegen Masse gemessen. Kann ich das so machen? Oder handelt es sich dabei um eine andere Prüfung? Ich las noch etwas über eine "indirekte Messung" des Ruhestroms an einem Widerstand, das war für mich allerdings nicht ganz verständlich... :S


    Viele Grüße, Florian

  • Hi Florian !

    Obwohl ich (nach Bild) darauf geachtet hatte, daß sie nur zwei Beinchen haben, kamen welche mit dreien an.

    Jaha ... Bilder.
    Die alten Duals hatten Zweibeiner-Potis, die mal eine Zeit (gern auch bei Japangeräten) im Schwange waren, aber die meisten, die man heute kriegt, sind Dreibeiner.
    Da biegt man einfach den dritten, etwas versetzt nach hinten stehenden Kontakt nach rechts um und verlötet ihn mit dem rechten Bein. Schon hat man einen Zweibeiner.


    Ich verweise hier nochmal auf Norberts (Briegels) geniale Seite, wo er das Thema an einer Stelle aufgreift und bebildert beschreibt:


    http://www.n-malek.de/11201/11263.html


    Genauer gesagt: beim CV120.
    http://www.n-malek.de/11201/11232.html
    (Weiter nach unten scrollen ...)


    Ich stecke nun leider bei der Ruhestromprüfung fest. Ich lud mir die Serviceanleitung runter und da ist ein Ruhestrom von 20mA an einer mir noch unbekannten Stelle angegeben.


    Ja. Die Angabe ist etwas irrational in die Gegend gesetzt.
    Auf der Leitung fließt zwar auch der Ruhestrom, ist da aber nicht meßbar.


    Dazu wird die Endstufensicherung des betreffenden Kanals herausgenommen - in abgeschaltetem Zustand - dann wird ein DMM in Stellung 200mA mit Krokoklemmen an den Haltern der Sicherung angeklemmt. Eingangswahlschalter auf Tuner, Lautstärke auf Null, Balance und Klangregler auf Mitte und der Verstärker eingeschaltet. Nach ca. fünf Minuten "Warmlaufzeit" wird der Ruhestrom mit dem Poti R33 auf 20mA möglichst genau eingestellt. Ein paar Minuten ohne Signal laufen lassen und nochmal prüfen.
    Abschalten, DMM abklemmen, Sicherung einsetzen und den anderen Kanal einstellen.


    Peter gab in einem anderen Thema etwas anderes zu einem KA 60 an und zwar eine Spannungsprüfung.


    Das ist die Methode der indirekten Strommessung über einen Widerstand.
    In dem Fall der KA60 ist da nur der dicke R37 mit 0.47 Ohm, an dem man das machen könnte.
    Bei laufendem Verstärker die Spannung über R27 messen. Wird vermutlich nur ein paar Milliampere betragen. Wenn man R37 leichtsinnig mit 0.5 Ohm gleichsetzt, müßten bei 20mA Ruhestrom 10mV Spannung abfallen, da U = R * I ist und 0.5 mal 20 ergibt 10. You see ?


    20V am Pluspol des Ausgangselkos gegen Masse gemessen und 0V am Minuspol des Ausgangselkos gegen Masse gemessen.


    Die 20V sind die sogenannte "Mittenspannung" zwischen den beiden Endtransistoren.
    Die Mittenspannung beträgt bei Elko-gekoppelten Endverstärkern so ungefähr die Hälfte der Betriebsspannung. In gewisser Weise läßt die eine Begutachtung "des Gesundheitszustandes" der Endstufe zu, da sie sich in der Höhe verändert, wenn einer der beiden Transis erheblich stärker leitet, als der andere. Wenn z.B. der "obere" Transi weiter aufsteuert, wird die Spannung in der Mitte höher, steuert der "untere" weiter auf, wird sie niedriger. Für die Messung des Ruhestroms ist die Spannung ungeeignet. Wenn beide Transis gleich weit aufsteuern, ist sie immer ungefähr halbe Betriebsspannung. Ob dabei nun nur 3mA oder 150mA fließen, geht daraus nicht hervor. Sie sackt nur irgendwann ab, weil die Betriebsspannung infolge der hohen Last zusammenbricht - und die Kühlbleche werden sehr schnell sehr warm ...


    Hoffe, es wird jetzt etwas deutlicher.
    Schön zu lesen, daß das Teil wieder gut geht. Bißchen Feintuning noch, dann solte das Thema vom Tisch sein.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Dazu wird die Endstufensicherung des betreffenden Kanals herausgenommen


    Beschleicht nur mich der Verdacht, daß ich darauf auch hätte selber kommen können, oder geht es euch auch so? :D


    Hoffe, es wird jetzt etwas deutlicher.

    Absolut! Und wieder mal vielen Dank Peter!



    Ich denke den Rest bekomme ich jetzt selber hin. Dann folgt die obligatorische Reinigung und dann gibt's die Woche ein Bild für euch!



    Vielen Dank + Grüße, Florian

  • Hi Florian !

    Beschleicht nur mich der Verdacht, daß ich darauf auch hätte selber kommen können, oder geht es euch auch so? :D

    Bei den älteren Modellen steht das irgendwo noch in der Serviceanleitung drin.
    Irgendwann haben sie sich das gespart - nach dem Motto "wer alle Kurse besucht hat, weiß das ..." :D


    Ich denke den Rest bekomme ich jetzt selber hin. Dann folgt die obligatorische Reinigung und dann gibt's die Woche ein Bild für euch!


    Gut, dann warten wir mal ab, was sich ergibt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Appropos 3 und 2 Beiner Potis.
    Ich habe die jetzt bei 4 CRs (2x50,1x60,1x230) und einer KA ausgetauscht. Da waren überall 2 Beiner drinn, aber die Platine war schon
    so ausgelegt das man die Dreibeiner einlöten konnte, also die Verbindung von der Mitte zu dem einen Außenbeinchen war auf der
    Platine schon da und auch die dritte Bohrung und das Lötauge.


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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  • Hi Ulli !

    Appropos 3 und 2 Beiner Potis.
    Ich habe die jetzt bei 4 CRs (2x50,1x60,1x230) und einer KA ausgetauscht. Da waren überall 2 Beiner drinn, aber die Platine war schon
    so ausgelegt das man die Dreibeiner einlöten konnte, also die Verbindung von der Mitte zu dem einen Außenbeinchen war auf der
    Platine schon da und auch die dritte Bohrung und das Lötauge.

    Zumindest für den CR230 kann ich das bestätigen.
    Da habe ich bei meinem letzten 10mm (wenn ich mich recht entsinne) Piher liegend eingebaut.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Das einzige "Biegen" war nötig da die drei Lötaugen in einer Ebene lagen. Die modernen Potis sind aber so
    das die Mittelanzanpfung aus der Ebene der andern beiden rausragt. (kann man den Satz verstehen ? :love: )


    Ulli

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  • Hi Ulli !

    (kann man den Satz verstehen ? :love: )

    Äh ... was ? :D


    Was hast Du denn da für Potis genommen ? Das klingt irgendwie ganz verwegen.



    Das ist die Platine vom Endverstärker aus dem CR230 (symmetrische Betriebsspannung / 2 Elkos).
    Eingekreist die Positionen, wo ich die *liegenden* Potis eingelötet habe.




    Das ist die Platine vom Endverstärker der KA50 (asymmetrische Betriebsspannung / 2 Elkos).
    Die Pfeile deuten auf die "Mittellöcher", die mit dem einen Schleiferende verbunden ist und wo man - mit etwas "Begradigen" des mittleren Beins 3-Beiner Potis implantieren kann. Ich denke, daß ist das, was Du ausdrucken ... äh ... drücken wolltest. :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Puuh,
    kann jetzt wirklich sein das es beim 230 anders war. Kann ich nicht nachgucken - siehe alter Tread, der ist jetzt in Polen.
    Aber bein den letzten CRs (50 und 60) und der KA war es so : O O-O das sollen die Lötaugen sein.
    Und die Potis sehen ja * . * aus.


    Besser gehts gerade nicht, bin beruflich auf Achse (Denkst du an meine Anfrage Peter)


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



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  • Hi Ulli !

    (Denkst du an meine Anfrage Peter)

    Äh .... ?!


    Entschuldige, aber mein Alter, Job, Chaos zuhause, die ständige Brägenüberlastung und der frühere Drogenmißbrauch fordern gerade ihren Tribut ...


    Hast Du mal ein Stichwort für mich ? Hab' irgendwie meinen Einsatz verpaßt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo an alle,


    leider hat sich alles aus Zeitgründen etwas verschoben, aber hier mal eine Zwischenmeldung was das Gerät jetzt macht.


    Teiletausch, Trimmerpotiumbau, Ruhestromprüfung usw. hat alles geklappt. Neue Lämpchen mit den richtigen Werten hatte ich mir auch noch bestellt und es steht jetzt hier und läuft bereits zur Probe. Es müssen nur noch noch ein paar wenige Teile wie die Haube gereinigt/aufbereitet werden, das meiste ist ansonsten fertig. Die Knopfproblematik ist ja wirklich etwas schade wenn die mehr als angelaufen sind.


    Zwecks Unterhaltung habe ich mal zwei technische Fragen. Der Stereoempfang ist ja so eine Sache, die einige bemängeln. Dann heißt es in den Themen man müsse den Decoder neu justieren usw. Mir fiel aber etwas merkwürdiges auf: Als ich die Lämpchen austauschte, ging mir ein Kabel für die Anzeige der Senderstärke ab. Bevor ich es wieder anlötete, testete ich erst die Lämpchenfunktion und komischerweise war der Stereoempfang mit "ausgeschalteter" Anzeige um ein vielfaches besser. Fast jeder Sender kam auf einmal willig in Stereo rein. Gibt es dafür eine Erklärung?


    Und dann hatte ich eine Spitzenidee, die leider nicht funktionierte. Die Pegel der alten Din- und neueren Cinch-Ausgänge sind ja unterschiedlich. Vor den Ausgängen 1 + 4 des Bandanschlusses sitzt nun jeweils je ein, ich meine, 1 MOhm Widerstand. Ich hatte nun die Idee je ein Kabel mit kleineren Widerständen von ca. 1 - 47 KOhm vor diesen Widerständen anzulöten und das dann an eine Klinkenbuchse anzuschließen. Masse nahm ich von der Din-Buchse. Ich las etwas ähnliches auch im Internet. Man hätte die KA 50 dann z.B. an eine bestehende Anlage anschließen können um diese mit Plattenspieler und Radio zu erweitern. Oder an einen PC um seine Platten zu digitalisieren. Nun es kam dann zumindest ein Signal raus, es blieb aber weiterhin zu leise. Habe ich da schaltungstechnische Gesetze übersehen oder ist das einfach eine hanebüchene Idee gewesen?

  • Geschafft..., fertig!! :)


    Vielen vielen Dank an das Forum hier und insbesondere an Peter! Ohne diese vielen Informationen und die Hilfe hätte ich das als Laie nicht hinbekommen. Das wird definitiv nicht das letzte Gerät gewesen sein, denn das hat eine ganze Menge Spaß gemacht. Und das Erfolgserlebnis ist enorm wenn er wie jetzt gerade wieder brav seine Platten dreht. Auch wenn man die Sachen dann halt auch irgendwo verkaufen muß, weil Platz ist ja leider beschränkt...


    Das versprochene Bild noch. In den Farbtönen etwas an den damals teils aufgetretenen orange-Eierschalen-beige Farbton angelehnt. Leider habe ich kein Bild gemacht wie er lieblos auf halb 8 kopfüber und völlig zugedreckt auf dem Sperrmüllhaufen lag.





    Viele Grüße, Florian

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