Dual 491 - nicht beliebt?

  • Hallo in die Runde,


    Was ist eigentlich vom Dual 491 zu halten? Ich habe den Eindruck, dass dieser Dreher etwas stiefmütterlich behandelt wird. Auch die SUFU bringt recht wenig Auskunft.
    Hintergrund ist, dass ich gerade einen "gerettet" und restauriert habe.


    Viel Grüße,
    Michael

    Viele Grüße,
    Michael

  • Was ist eigentlich vom Dual 491 zu halten?


    Eigentlich ist der "kleine" garnichtmalsoschlecht. Guter Tonarm, der bewährte EDS500-Motor.
    Die meisten davon dürften in Kompaktanlagen verbaut worden sein, und die flogen m.E. als erstes raus, wenn mal wieder "umdekoriert" wurde...
    Deswegen gibt es von diesem (neben dem späteren ULM-496) einzigen DD auf mittlerer Platine nicht mehr so viele.


    Direkt "stiefmütterlich" wird der 491 eigentlich nicht behandelt.
    (da er aber einen kurzen Arm, kleinen Teller und "nur" das mittlere Chassis hat, wird der nicht so hochgejubelt wie z.B. ein 721...)

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Naja, wenn du in der Suche nicht viel darüber findest, könnte das auch bedeuten, dass er nicht oft kaputt geht bzw. leicht zu reparieren ist.
    Das ist in der Reihe der mittleren Platinen wohl mit dem 496 das beste, was Dual in der Größe rausgebracht hat.
    Direktantrieb mit 27cm-Teller hatte sonst niemand im Angebot. War wohl hauptsächlich für die zahlreichen Kompaktanlagen der diversen Industriekunden gedacht, wie der riemengetriebene manuelle 461, den es separat in eigener Zarge praktisch nie zu kaufen gab.


    Der 491 ist auf jeden Fall ein Spitzengerät ohne direkte Konkurrenz von anderen Herstellern.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Er begegnet einem aber auch in freier Wildbahn eher selten. Ich hab in meinem ganzen Leben erst einen gesehen.


    Außerdem kam er wie gesagt hauptsächlich in Kompaktanlagen vor und die hatten ungeachtet ihrer zum Teil guten Innereien einen fürchterlichen Ruf. Mir wurde als Kind eingebläut diese flachen Kompaktanlagen seien genauso zu meiden wie chinesische Ghettoblaster mit eingebauten Lautsprechern und Doppeltapedeck. Die mir irgendwann mal zugelaufene Philips aus den 80ern war nicht unbedingt dazu angetan das zu ändern, manueller Kristalldreher und super-simpler Kassettenteil. Auch bei der Grundig RPC-200 meiner Oma habe ich erst ganz zuletzt entdeckt, dass da ja Dual drinsteckt (1218 wenn ich mich richtig erinnere, deren bedauerliche Verschrottung ist auch schon wieder 9 Jahre her, im Möbelwagen war einfach ums Verrecken kein Fitzelchen Platz mehr).


    Abgesehen davon waren die im Vergleich zu Komponenten-Anlagen ziemlich platzraubend in der Breite.

  • Auch bei der Grundig RPC-200 meiner Oma habe ich erst ganz zuletzt entdeckt, dass da ja Dual drinsteckt (1218 wenn ich mich richtig erinnere, deren bedauerliche Verschrottung ist auch schon wieder 9 Jahre her, im Möbelwagen war einfach ums Verrecken kein Fitzelchen Platz mehr).

    Bei mir war das etwas anders. Eine Grundig RPC 100 Kompaktanlage war mein erster deutscher Klassiker (OK, vorher hatte ich schon einen Dual 650RC, aber der war damals wohl noch eher Youngtimer als Klassiker, mittlerweile sind wir schon wieder 8 Jahre weiter). Die hatte ich ganz billig auf einem Flohmarkt bekommen - und sie ist vorerst geblieben! Daraus entwickelte sich bei mir ein dauerhaftes Interesse an deutschen Klassikern. Nach zwei Jahren kam erst mal die größere RPC 300, ein weiteres Jahr später wurde diese durch Einzelbausteine von Grundig und Dual (ehemalige Spitzengeräte) ersetzt.


    Ein 1218 war in der RPC 100/200 nicht verbaut, die 100er hatte den 1225 (und später 1236), somit dürfte die RPC 200 auch den 1225 oder 1226 verbaut gehabt haben.


    Allerdings hatte ich meine RPC 100 und später auch die RPC 300 mit einem 1218 aufgewertet. Diesen 1218 habe ich bis heute (jetzt als Einzelkomponente).


    Aufmerksam auf die "Dinger" wurde ich erst richtig, nachdem ich bei einem damaligen Kumpel (um 2002/03) eine RPC 450 gesehen hatte. Dieser (schon ein Kind der CD/MP3-Generation) nutzte aber nur den Verstärker bzw. das Radio, er hatte keine Platten oder Kassetten. Vorher hatten Kompaktanlagen (vor allem die aus den 80ern) für mich auch einen eher negativen Touch. Und heute würde ich mir auch keine Kompaktanlage mehr kaufen, trotzdem war das für mich ein schöner Einstieg in die Welt des deutschen HiFi der 70er!

    Gruß
    Michael


    Es spielen: 1219 (2x) * 1209 * 1019 * 1009 * 721 * CL240


  • Hmmm, also wenn ich nach Bildern google sieht mir das glatt mehr so aus als wäre das der Grundig 730 gewesen - Pickelteller und S-Tonarm sind schon ziemlich auffällige Merkmale. Komisch, ich könnte schwören da stand Dual drauf!

  • Die RPC 200 gab es tatsächlich ganz zum Schluss auch mal mit einem "Grundig" Plattenspieler. Die zweite Serie der RPC 200 hatte den Dual 1236 verbaut, dieser hatte auch den S-Tonarm (so wie damals für Industriekunden sehr häufig).


    Eins der RPC 3xx Schlachtgeräte, die ich damals hatte, hatte auch einen "Grundig" Plattenspieler verbaut, der in Wirklichkeit von ELAC hergestellt wurde. Das war schon ein Laufwerk mit viel Plastik.


    Kurzzeitig gab es bei diesen Grundig RPCs auch mal "nicht Dual" Laufwerke. Die letzte Serie der RPC 3xx (um 1979) hatte aber dann wieder den 1237A verbaut.


    Die letzte Serie der RPC 450 hatte übrigens den 491A verbaut - um wieder zum "Hauptthema" zurückzukommen. Auffällig ist, dass viele dieser Laufwerke (auch z.B. 1239) nie offiziell als Einzelkomponente zu haben waren, sondern meist ausschließlich für Kompaktanlagen gedacht waren.

    Gruß
    Michael


    Es spielen: 1219 (2x) * 1209 * 1019 * 1009 * 721 * CL240


  • Er begegnet einem aber auch in freier Wildbahn eher selten.


    Ich kann mich damals auch an keinen bewusst erinnern. In Dualzarge, wie beschrieben in http://dual.pytalhost.eu/491p/ habe ich den damals auch gesehen. Mit dem 621 - m.E. ein gelungener Spieler - ist er wohl antriebsseitig verwandt. Wenn man einen gefunden hat ist es von aus kein schlechter Deal. Optisch finde ich den 491A etwas schöner. Keine Ahnung warum, aber die kleinen Chassis machen sich dann besser.


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

  • Die späten RPCx00 von Grundig hatten oft den Zusatz "b" und waren dann mit Philips-Plattenspielern mit S-Tonarm ausgerüstet. Das waren fürchterliche Riementrieber, deren Schwenkhebel an einen Dual-Klassiker erinnern, aber mit ihrem billigen Plastikplattenteller und einfachen DC-Riemenabtrieb einfach nur billig waren. Das beste Teil an diesen Plattenspielern waren noch die Philips-Tonabnehmer.


    Die RPC 100 hatte einen Dual 1235: http://grundig.pytalhost.com/grundig78-5/046.jpg
    Die RPC 200 hatte einen Dual 1236A, auffällig der kardanisch-gelagerte S-Tonarm in Verbindung mit dem einfachen Stahlblechteller: http://grundig.pytalhost.com/grundig78-5/046.jpg


    Die "b"-Versionen von Grundig waren meist auch teilweise in braun gehalten, die Urversionen der RPCx00 hatten Sensortasten für die Stationsspeicher mit einer grünen LED in der jeder Taste, die RPCx00b hatten einfach schwarze, mechanische Drucktasten für die Senderspeicher.


    Beide Versionen kann man sogar in einem Prospekt "bewundern": http://grundig.pytalhost.com/grundig78-5/048.jpg


    Auch die Nachfolger der RPCx00b waren braun, eckiger gestaltet und hatten Philips-Laufwerke, der Name war dann vierstellig, also RPCx000.
    http://grundig.pytalhost.com/grundig81/grundig81-66.jpg und http://grundig.pytalhost.com/grundig81/grundig81-67.jpg


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Hallo,


    der Antrieb ist ja vom "Sechser", also OK, der etwas kürzere Arm hat auch seine Vorteile - wer mit dem kleinen Teller "leben" kann hat einen tollen Dreher zum (noch) meist sehr günstigen Preis.
    So passt z.B. ein Ortofon M20E sehr gut an dem etwas kürzeren Tonarm. Auch die DMS-ATs spielen gut dran auf.


    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Die späten RPCx00 von Grundig hatten oft den Zusatz "b" und waren dann mit Philips-Plattenspielern mit S-Tonarm ausgerüstet. Das waren fürchterliche Riementrieber, deren Schwenkhebel an einen Dual-Klassiker erinnern, aber mit ihrem billigen Plastikplattenteller und einfachen DC-Riemenabtrieb einfach nur billig waren. Das beste Teil an diesen Plattenspielern waren noch die Philips-Tonabnehmer.


    Die RPC 100 hatte einen Dual 1235: http://grundig.pytalhost.com/grundig78-5/046.jpg
    Die RPC 200 hatte einen Dual 1236A, auffällig der kardanisch-gelagerte S-Tonarm in Verbindung mit dem einfachen Stahlblechteller: http://grundig.pytalhost.com/grundig78-5/046.jpg


    Die "b"-Versionen von Grundig waren meist auch teilweise in braun gehalten, die Urversionen der RPCx00 hatten Sensortasten für die Stationsspeicher mit einer grünen LED in der jeder Taste, die RPCx00b hatten einfach schwarze, mechanische Drucktasten für die Senderspeicher.


    Danke, das klärt die Sache! Meine Oma hatte definitiv die Version mit Sensortasten und 1236A in silber.

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