Dual CS 604 Motorelektronik

  • Hallo liebe Dualer,
    nachdem ich mich jetzt durch die Möglichkeiten durchgelesen habe die Frage: Nur der 555 kaputt ? oder auch alle Kondesatoren austauschen.


    Zum Stand:
    Meinen 604 habe ich reaktiviert stand sicher 10-15 Jahre im Keller (gut verpackt, nicht feucht) rum.
    Er läuft ganz normal an und spielt. Auf einmal hört er auf zu drehen und bleibt stehen Strobo leuchtet.
    Erst einmal die üblichen verdächtigen gecheckt Knallfrösche (sehr brüchig ;-)) sowie der Glättungselko (der dicke 1000µF) wurden ausgetauscht.


    Soweit so gut. 3 Platten aufgelegt und durchgehört.
    Plötzlich: Wieder der gleiche Fehler mitten in der Platte Motor dreht nicht mehr.


    Habe ihn wieder aufgemacht Versorgungsspannung an der Platine gecheckt ~22 Volt -passt.
    Nur der Motor bekommt keinen Saft mehr oder nur unregelmäßig. Auf jedenfall mit meinem Billig-Multimeter (was manchmal Kontaktschwierigkeiten hat) nix vernünftig messbares.
    Macht man den Dreher aus und gibt ihm ein paar Gedenksekunden läuft er danach wieder sauber an.
    Habe leider kein Oszilloskop da um die ICs mal anzuschauen.


    Halten wir fest:
    - Dreher bleibt während des Spielens einfach stehen.
    - Netzteil ist in Ordnung
    - Versorgungspannung der Platine ist auch da


    --> Irgendwas an der Motorsteuerung läuft nicht


    Hier wurde schon etwas von defekten NE555 berichtet. Passt das auch zu meinem Fehler? Wenn er ganz hin wäre würde sich ja nichts mehr bewegen.
    Vielleicht eher die Kondensatoren die nicht mehr das bringen was sie sollen?


    Klingt nach radikal Kur für mich alles runter und neu drauf... Es kommen ja die Weihnachtstage :thumbup:


    Vielen Dank im vorraus!


    Funtskerl

  • Ich bin zwar kein Elektroniker, aber das klingt für mich nach einem typischen Kontaktproblem, zumal das Gerät mehr als ein Jahrzehnt im Dornröschenschlaf verweilte.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • HI !


    Vor ein paar Tagen wurde hier von einem 491 berichtet, der bei 33 upm nicht anlief. Der hat von der Sache her die gleiche Elektronik drunter.
    Inzwischen habe ich ein Feedback vom User bekommen, daß es der 33/45 Umschalter war, der gezickt hat.


    Servicemanual mit Schaltplan:
    http://dual.pytalhost.eu/604s/
    http://dual.pytalhost.eu/604s/02.jpg
    http://dual.pytalhost.eu/604s/03.jpg


    Bitte prüfe mal, ob der gleiche Fehler auch bei 45 upm auftritt. Oder inspiziere mal den Drehzahlschalter.
    Das Problem mit der - relativ primitiven - Steuerung ist, daß der 555 kein Signal mehr bekommt, wenn der Drehzahlschalter keinen sauberen Kontakt mehr hat und die Spannung nicht mehr auf die Einstellregler R8 und R9 durchgereicht wird. Bei einem "Wackelkontakt", bleibt der Dreher dann irgendwann einfach stehen. Dann mal am Drehzahlschalter drehen oder wackeln. Er *sollte* dann wieder loslegen.


    Der Schaltplan auf Seite 2 enthält übrigens zwei kleine Fehler: es fehlen zwei Kontaktpunkte.
    http://www.mcamafia.de/images/604sm_02_error.jpg


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Erstmal Danke für die Tips!
    Der Geschwindigkeitswahlschalter ist es nicht. Hab ihn laufen bleibt stehen und lässt sich dann auch nicht durch umschalten rütteln oder sonstigen Zuwendungen wieder überzeugen loszudrehen...
    Wäre ja auch zu einfach gewesen...


    Sind wohl doch ein paar Kondensatoren nicht mehr frisch auf der Platine?


    Edith sagt: So er ist wieder stehen geblieben. Plattenteller ist ab und ich hab den Dorn einen Schubs gegeben. Dann dreht er wieder ein paar mal, bevor er sich verabschiedet. Motor kaputt?
    Das mit dem andrehen funktioniert aber nicht immer.


    Gruß


    Funtskerl

    Einmal editiert, zuletzt von funtskerl () aus folgendem Grund: Neue erkenntnis

  • Hi !

    Sind wohl doch ein paar Kondensatoren nicht mehr frisch auf der Platine?

    Könnte sein. Gucken wir gleich mal.

    Edith sagt: So er ist wieder stehen geblieben. Plattenteller ist ab und ich hab den Dorn einen Schubs gegeben. Dann dreht er wieder ein paar mal, bevor er sich verabschiedet. Motor kaputt?
    Das mit dem andrehen funktioniert aber nicht immer.

    Ohne Teller fehlt dem Gesamtsystem Motor / Regelelektronik der kleine Zeitverzug, der durch die Massenträgheit des Tellers verursacht wird. Wenn der Motor dann anläuft, wird er sowieso nur ruckeln und zucken, weil seine Drehzahl sprunghaft in die Höhe geht und er - über den Frequenzgenerator und die Regelstufe - genauso ruckartig wieder "abgewürgt" wird. Das liefert keine greifbaren Indizien.


    Wenn es nicht wirklich ein Standschaden in Form eines Kontaktproblems zwischen z.B. Schaltern / Netzteil / ICs zum Sockel ist, dann kommen an defekten Bauteilen die beiden (billigen) ICs NE555 und CD4069 in Frage. Ab und zu gibt es dabei mal Aussetzer, aber eher selten und dann steht die Kiste und rührt sich nicht mehr. Dieses Laufen und dann stehenbleiben ist eher untypisch.
    Weiter oben im Fehlerbaum *wären* die Einstellregler R8 und R9, die dazu neigen, zu oxydieren und die Schleifer abzuwerfen - aber eigentlich nie beide gleichzeitig. In der Regel läuft er dann nur auf einer Drehzahl nicht oder nur sehr sporadisch.


    Bei Aussetzern im laufenden Betrieb, die zum Stillstand führen, sind erstmal die Kondensatoren C10 - C12 verdächtig, weil die das Rampensignal zur Motorendstufe T3 / T4 kurzschließen können. Bei einigen Modellen sind dabei Tantal-Elkos verbaut, die altern und interne Kurzschlüsse bilden können.
    Der Kondensator C13, der den Motor überbrückt und das Polruckeln des DC-Servomotors abfedern soll, könnte im Fehlerfall auch zu einem Stillstand führen.


    [Edit:] Gegebenenfalls könnte auch C8 mit 0.22µF so ein Verhalten herbeiführen. Der liegt im Eingang des 555 und müßte auch ein Tantal-Typ sein. Wenn der den Eingang gegen Masse kurzschließt, bleibt der 555 stehen. Das wäre der gleiche Effekt, als wenn der Drehzahlschalter keine positive Betriebsspannung mehr "nach unten" durchleitet.


    Bei den Kondensatoren C1 - C3 im vorderen Teil der Schaltung um den Frequenzgenerator führen Defekte meist zu einem regellosen Hochdrehen auf Maximaldrehzahl, weil der Korrekturwert fehlt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

    Einmal editiert, zuletzt von wacholder ()

  • Nun Gut dann muss ich die Tage mal den Bauteilhändler meines vertrauens aufsuchen.
    Ich werde berichten!
    Vielen Dank schon 'mal bis hier hin.


    funtskerl

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