CS741Q (und andere TKS-ULM-Dreher) Tonarmhöhe, eine einfache Lösung

  • Nun ist bei mir ein anthrazitfarbener CS741Q eingezogen, leider ohne TA. Der erst vorgesehene Einbau eines TKS237 scheiterte an bröseligen "Nasen", auch hätte ich ein Zusatzgewicht am Antiresonator anbringen müssen, da ansonsten selbiger an der Abdeckhaube anschlug.


    Gut, wenn man noch einen TKS-Adapter im Fundus hat, dann das ULM66E mit der Nadel 20 angebaut. Doch wie bekannt, bauen die Ortofon-"Langnasen" zu hoch für die TKS-Arme, der Tonarm liegt nicht parallel, fällt zum Tonarmlager hin ab.


    Meine "quick and dirty"-Lösung, bis ich mal an einen TKS-TA komme: Ich habe die Filzmatte vom CS750-1 genommen, die ist nicht so dick, wie der "Soft-Rim-Belag" und der Tonarm ist nun perfekt parallel zu Plattenoberfläche. Zur Dämfung und Schwungmassenerhöhung ist die Gummimatte beim CS741Q nicht notwendig.


    Der Dreher stammt aus der "Bucht", aus Polen. Die Verpackung war abenteuerlich. Der Dreher als solches war, mit montiertem Teller und Antiresonator in eine schwarze Schrumpffolie gewandet. Das Ganze dann in mit Dämmung in einen inneren Karton und dieser wiederrum mit weiterer Dämfung in einen deutlich größeren Karton! Zum Glück bliebt der Plattenteller an seinem Ort, lediglich der Zierring am Antiskatingteller hatte sich selbstständig gemacht, der Zierring im die Tonarmbasis schlackerte ebenfalls um selbige. Die Schrumpffolie hatte die Haube ja gut auf dem Gehäuse fixiert. Immerhin waren alle Tasten dabei und fest. Die Haube ist ohne Sprünge und derbe Kratzer, lediglich ein Pitch-Steller braucht mal einen Klecks frische Farbe und die Reste des Mitlaufbesens oder was immer hinten geklebt hatte, sind nun auch weg. Der Netzschalter rastet ein und schaltet, vielleicht ist er ja schon mal neu gekommen.


    Angeblich war der Dreher technisch in Ordung, ok, daß man die Netzstrippe wohl aufgrund einer Beschädigung gekürzt und im inneren per Lüsterklemme wieder verbunden hat, ist tragbar, weniger schön war, daß zwei der Leitungen vom Tonarm am Kurzschließer abgerissen waren. Das war eine echte Fummelei, die wieder dranzubekommen. Da ist diese "Traverse" vom hydrodynischen Floatingchassis im Weg, das Abisolieren der dünnen Leitungen selbst ist ja ohnhin eine fiese Angelegenheit. Den Knallfrosch hatte man, so der Dreher einen hatte, wohl auch einfach entfernt, jedenfalls habe ich auch am ausgebauten Netzschalter keinen entdeckt. Neue RCA-Stecker habe ich auch gleich drangemacht, bevor die alten Originale eine Chance haben, mit mit Brummproblemem zu nerven.


    125€ sind natürlich nicht wenig Geld für einen Dreher ohne TA, aber was will man? So ein Gerät hat eben seinen Preis und die Zeit, in der die Leute die Dinger reihenweise verschenkt oder für ein Handgeld weggegeben haben, die ist - mit wenigen Ausnahmen - nun mal vorbei. Sehen wir es so: So steigt auch der Zeitwert der vorhandenen Dreher in unseren Beständen, sie sind nicht mehr nur zufällig funktionierender Elektroschrott. Ich rechne fest damit, daß bei den 7ern bald unter 200-300€ nichts mehr geht.


    Nun aber spielt er aber und ich muß sagen, er bietet dem Ortofon-TA wohl allerbeste Spielbedingungen, da sind Feinheiten wunderbar herauszuhören. Optisch paßt er gut zur CV440-Reihe, technisch ist die Anlage wohl nun ohnehin jenseits von "gut und böse". ;)

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Ich rechne fest damit, daß bei den 7ern bald unter 200-300€ nichts mehr geht.

    Nur so zur Info:
    ....ich habe Ende April 2013 noch einen 741 für 50 Euro ersteigert :D
    War nur das Tonarmlager verstellt und der AR ohne Öl.
    Das Gegengewicht für das TKS236 hat auch gefehlt, naja.
    Ansonsten TOP Zustand :thumbup:


    Aber das Einstellen der Tonarmhöhe mittels unterschiedlicher Matten ist schon eine sehr elegante Lösung !

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Aber das Einstellen der Tonarmhöhe mittels unterschiedlicher Matten ist schon eine sehr elegante Lösung

    So kann man auch noch ein wenig die Bauhöhe verändern, unter dem Zahnrad auf der Tellerachse sitzen Kupferscheiben (Link), nimmt man die raus so gaht der Plattenteller auch noch ein Stück tiefer. Aber Achtung, der Kupferhebel könnte dann unter dem Nocken abtauchen und die Start/Stop-Funktion wird nicht ausgelöst.. kann man aber eine wenig hochbiegen.


    Und bevor das Herz in die Hose rutscht weil der Gleichlauf nicht mehr stimmt > Lesen für Filzmattendreher ;)


    und der AR ohne Öl.

    Und nun wieder mit ÖL? Und wenn nun wieder mit ÖL, bleibt das Öl im Behälter?


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Das mit der Filzmatte ist eigentlich nur als Provisorium gedacht, bis ich mal an einen TKS-Tonabnehmer komme, da braucht nicht einmal eine Nadel dran sein, wenn es ein Ortofon ist, ich hocke noch auf genug DN152E herum... Das TKS237 wäre dem Dreher auf Dauer ohnehin nicht gerecht geworden, das ist wie Kléber-Reifen auf einem Porsche.


    Allerdings spielt der CS741Q mit dem Ortofon und der Nadel 20 schon mehr als nur richtig gut, ich hatte den TA schon an CS505-3, CS750-1, CS2235Q und nun am CS741Q. Während die Unterschiede am 505 und 750-1 nicht so groß waren, spielte der TA am 2235Q schon richtig gut, aber der 741Q zeigt, daß es offenbar noch besser geht. Es ist einfach genial, wie selbstverständlich impulsartige Bässe kommen, wie sauber Streicher klingen, ohne "Schmier" und wie gut die Kanaltrennung ist. Ich habe den AR auf "13" eingestellt.


    Das Gerät hat zwar ein Kunststoffgehäuse und ist im Inneren recht verbaut, wenn man da an den Kurzschließer muß... Aber klanglich ist er wirklich klasse. Wenn es nicht so eine fürchterlich komplizierte und fummelige Lötarbeit am Kurzschließer wäre, die beste Lösung wäre wohl den 1/2.Tonkopf eines 505-3 zu montieren, natürlich braucht man dazu eine neue Tonarmverkabelung... Diese Lösung würde das ULM-Konzept nicht unterlaufen, das Bauhöhenproblem wäre auch gelöst. Ich denke, der Dreher verträgt auch problemlos ein Ortofon OM30 Super...

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • hallo hermann.
    ich hab mir einen AR besorgt, der in ordnung ist ;)

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • klingt dieser Dreher verdammt gut! Ich hatte jene Nadel erst am orginal TKS60 und dann ein TKS mit einem orginal Ortofon OM Generator(ohne "SUPER") modifiziert.
    Zw. TKS 60 u. OM Generator gab es keine klanglichen Unterschiede, freilich hielt die OM40 Nadel am OM Generator deutlich besser...

    Ferdinand

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