Mein Dual 1019: wow & flutter

  • Hallo!


    Es ist vielleicht das erste Mal, dass ich hier schreibe. Ich habe aber oft gelesen... Ich besitze ein 721 und ein 1019, in den letzten Tagen habe ich das 1019 richtig in betrieb nehmen wollen und ein bisschen dran gearbeiten (putzen, schmieren, Tonabnehmer installieren, Kabel ersetzen usw...).


    Ich bin nicht 100% überzeugt vom Gleichlauf... Bei solo-Klavier Aufnahmen kann man schon merken, dass es etwas weniger stabil als z.B. in dem 721 ist. So habe ich eine Testplatte genommen, ich habe sie gut zentriert und zwei Bilder gespeichert. Ist es normal, dass der 1019 hörbar weniger stabil läuft, als dem 721? Und was könnte ich evtl. versuchen, um das zu verbessern? (Es ist ja nicht dramatisch, aber... Ich höre es, und es stört ein bisschen.)


    Der Dual 721:


    Del Dual 1019:


    (Der Testton sollte in Idealfall wie eine einzige vertikale Linie aussehen. Ich würde sagen, das Bild vom Dual 1019 ist etwas komish und das hat vielleicht etwas zu tun, mit was ich höre. Der 1019 liegt aud einer sehr stabile Zarge, ohne originale Feder).


    Danke!


    Grüss,
    Marco

  • Hi,


    da ich Deine Grafik nicht deuten kann, weiss ich nicht wie stark die Schwankung nun tatsächlich ausfällt und ob man es wirklich hört. Ich vergleiche immer optisch anhand einer Stroboscheibe, wenn der Strich stabil ist, passt es.
    Du wirst aber mit Sicherheit mit einem 1019 nie die Werte eines 721 erreichen. Das war damals schon nicht so und konnte je nach Wartungsstand nicht besser werden. Dennoch laufen auch meine Reibradler optisch stabil, also m.M. nach nicht hörbar unstabil.
    Wenn das bei Deinem nicht so ist, ist auf jeden Fall eine kpl. Motorwartung angesagt, mit eine bisschen "ölen" ist da nichts. Danach auf jeden Fall Tellerlager reinigen und abschmieren. Reibrad nicht vergessen, auch hier Laufbuche und Achse reinigen und schmieren. Reibrad selbst eine bisschen Abschleifen und alles Laufflächen reinigen.


    Damit sollten die Schwankungen in den nicht hörbaren Bereich verwiesen sein.


    VG
    Kai

    VG

    Kai








  • Hi !


    Der 1019 ist eigentlich ein solides Schiff. Dank des relativ durchzugsstarken Motors und über 3 Kilo Tellergewicht dreht der normalerweise unbeirrt seine Runden, wenn er erstmal in Schwung gekommen ist.. Von meinen vier 1019 hatte einer am Anfang ein deutlich hörbares Gleichlaufproblem, was durch ein verhärtetes und an der Oberfläche zu glattes Reibrad + einem trockengelaufenes Tellerlager verursacht wurde.


    Das Reibrad habe ich in eine Ständerbohrmaschine eingespannt und bei hoher Drehzahl *ganz zart* mit feinem Schleifpapier aufgerauht. Das eigentliche Tellerlager hat eine Kur mit Lagerfett bekommen (dazu muß man es zerlegen) und die vertikale Tellerachse ist mit Biolube Sägekettenöl dünnflächig behandelt worden. Das Öl ist zäh genug, um an der Achse nicht nach unten wegzulaufen und dünn angewendet stellt es auch kein großes Bremsmoment dar.


    Seit dem ist Ruhe im Schiff und der 1019 dreht wieder gleichmäßig - zumindest für meine Ohren ohne große Abweichungen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke für die Antowrten!


    Es ist sicher so, dass ich grundsätzlich nur klassiche Musik höre, und bei der sind auch minimale Gleichlaufschwankungen schnell spürbar. Ich bin sicher, dass mit rock oder so würde man keine Schwankung wahrnehmen können. Könnte sein, dass mit einem neuen Reibrad eine kleine Verbesserung möglich ist - Tellerlager und motor sollen eigentlich in Ordnung sein, da der Teller braucht 2 Minuten (!) um von 33 rpm zum Stillstand zu kommen und der Motor ist praktisch unhörbar und bring sehr schnell den Plattenspieler zur richtige Geschwindigkeit. Mi Stroboskop sieht alles prefekt stabil aus... :)


    Vielleich habe ich etwas zu hohe Erwartungen, da so viele Leute im Internet gant begeistert von solchen alten Plattenspieler sind...!

  • Damit man den Unterschied hören kann, müßtest Du eine Aufnahme verlinken.


    Der größte Schwachpunkt bei guten Spielern ist die Platte selbst - und zwar das genaue Zentrieren der Platten. Haben 721 und 1019 dieselbe Dorn-Dicke ? Schau, ob der TA zu einem Referenzpunkt hin (zB. Tonarm-Auflage) beim Abspielen hin- und herschwankt, oder den Abstand gleich hält.


    Dass man bei einem 3kg-Plattenteller Geschwindigkeitsschwankungen hört, ist mir nicht vorstellbar. Wenn Du Dir soviel Zeit nehmen willst : vergleiche die Länge eines Stückes bei beiden Spielern - das Papierstrobo ist sicher nicht der Einstellungsexaktheit letzter Schluß. Mglw. hast Du den Dual etwas langsamer eingestellt.


    Noch ein Unterschied : beim 1019 hast Du den optimalen Nadelwinkel erst ab der 2. Platte übereinander.


    Und : vielleicht wirken sich Wellen auf der Platte durch den kleineren Plattenteller stärker aus (führt ja auch zu minimalen Geschwindigkeitsveränderungen) - und der 1019 hat ja noch die ebene Plattentellerauflage (der 721 die gerillte).


    Grüße,


    Albert

    Grüße,
    Albert


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    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Marco


    ich kenne diese Gleichlaufschwankungen beim 1019. Ich habe zwei 1019, der erste hatt auch dieses Problem, der Andere nicht.
    Habe versucht es wegzubekommen, hat aber nicht geklappt, trotz neuem Motoröl und neuem Reibrad.
    Nachher hatte ich keine Zeit und Lust mehr dem Problem auf den Grund zu gehen. Möglich wäre , das es an der Lagerung des Reibrads liegt, da gibt es kleine Kunststoff-Scheibchen die das vertikale Spiel ausgleichen sollen...vielleicht lag es daran.
    Es könnte ja sein, das das Reibrad durch dieses Spiel sich etwas hoch bewegt, was dann wegen der konischen Antriebswelle eine
    Drezahländerung zur Folge hätte. Oder, die Motorwelle selber bewegt sich etwas hoch...keine Ahnung
    Grüße

  • Möglich wäre , das es an der Lagerung des Reibrads liegt, da gibt es kleine Kunststoff-Scheibchen die das vertikale Spiel ausgleichen sollen...vielleicht lag es daran.

    Stimmt - das könnte der Grund sein : dass die Höhe des Reibrades schwankt. Wobei diese Möglichkeit bei allen Reibradlern besteht. (Mich haben die Tonhöhenschwankungen seinerzeit beim 1209 entnervt.)


    Grüße,


    Albert

    Grüße,
    Albert


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    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Hi !

    Stimmt - das könnte der Grund sein : dass die Höhe des Reibrades schwankt. Wobei diese Möglichkeit bei allen Reibradlern besteht.

    http://dual.pytalhost.eu/1019s/1019-18.jpg


    Es gibt noch eine weitere Stelle im Motor des 1019.
    Wenn bei einer "Revision" die am oberen Ende des Ankers eingelegte Scheibe 109 weggelassen wurde, hat der Anker mit der Stufenachse zu viel vertikales Spiel.


    Die Kunststoffscheibe 89, die das Reibrad hält, läßt sich mit einem Lochstanzensatz aus z.B. dem Deckel einer Haribo-Großdose sehr leicht nachbauen. Das Innenloch zu stanzen (oder mit einem Lötkolben zu "bohren" und nachher mit einem Cutter entgraten) ist etwas schwieriger. Wichtig ist, daß sie das Reibrad auf der Achse in Position hält.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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