Einschalt-Plop

  • Hallo ins Board,
    dürfen Dual HS-en und KA's beim Einschalten eigentlich "Plop" machen? Oder sind das Alterserscheinungen?


    Ich selbst besitze nur eine KA 360 an der ich im Moment noch schraube. Die macht einen recht lauten "Plop" beim Einschalten. Eine alte HS 34 meiner Großeltern tut dies auch aber die ist auch ungewartet. Bei einer gepflegten HS141 bin ich der Meinung würde das nicht passieren. Also kein "Plop" beim Einschalten. Leider steht mir letztere im Moment nicht zur Verfügung um nachzusehen ob ich mich nicht irre.


    Sollte oder kann man da was machen? Oder ist das einfach eine Eigenart dieser Geräte die man ignorieren kann?
    Eine Einschaltverzögerung haben die ja nicht.

  • der Einschaltplop macht nichts,
    war bei meiner HS52 auch so,
    man soll halt nicht unbedingt den Lautstaerkeregler bis zum Anschlag aufdrehen

    Gruß
    Albert

  • Danke für eure Antworten. Wahrscheinlich habe ich mich dann im Falle der HS141 doch geirrt und es "plopt" dort auch.


    Da ich davon ausgehe, dass dieses Geräusch durch die schnelle Aufladung der Kondensatoren entsteht wenn man den Verstärker einschaltet, wäre es doch möglich, dass dies nur eine Alterserscheinung ist (?) - Aber nach euren Aussagen denke ich jetzt das es doch ein Schaltungsbedingtes "Problem" ist.


    frikkler
    Meinst du den Entstör-Kondensator am Dreher? Mit dem Einschalt-Plop meinte ich das Geräusch wenn man den Verstärker in einer HS/KA einschaltet.

  • Mal geschaut ob sich der Entstör-Kondensator in Auflösung befindet?
    Gruß,
    Lukas


    Ein Entstörkondensator (Funkenlöschkondensator) soll als erstes den Schaltkontakt schützen. Schaltet man eine induktive Last ab, entsteht ein Funke. Nimmt der Kondensator die Energie auf, ist die Funkenbildung geringer und der Kontakt brennt nicht so schnell ab.
    Andererseits erzeugt der Funke auch Störungen, insbesondere bei anderen Empfängern, kennt man als Schaltknacks und kann sehr lästig sein.


    Das Einschaltploppen entsteht, wie auch schon erwähnt wurde, durch die Ladevorgänge bis sich die Versorgungsspannungen stabilisiert haben. Daher macht eine Einschaltverzögerung Sinn, vor allem wenn man etwas wertvollere Lautsprecher betreibt.


    Bei meinem Telefunken Concertino habe ich meine Canton GLE 100 nach einem ersten Test gleich wieder abgestöpselt, das Wummern beim Einschalten war mir zu heftig. Auch mein A78 verfügt nicht über solch eine Verzögerungsschaltung, weshalb vielfach der Tip gegeben wird, das Gerät nur mit abgeschalteten Lautsprecherausgängen ein- und aus zu schalten.

  • Erstaunlich finde ich ja auch wieviel Energie in den Elkos steckt.
    An meinen KAs habe ich einen DVD spieler am Tape-Eingang hängen.
    Schaltet man die bei Tunerbetrieb ab ist sofort Ruhe. Steht der
    Schalter auf Tape, DVD Spieler spielt, dann dudelt die KA noch nach
    dem Abschalten eine halbe Minute weiter :)


    Ulli

    Ulli aus dem Ruhrpott



    man kann den Wahnsinn nicht mehr beschreiben, man kann ihm nicht mal mehr eine Narrenkappe aufsetzen (HDH)

    If my heart could do my thinking And my Head begin to feel. Would I look upon a world anew And know what's truly real (Van Morrison)

  • Eine Frage hätte ich noch - rein aus Interesse . Sie geht eher in Richtung Technik-Geschichte und richtet sich deshalb vorallem an die "alten Hasen", die sich schon länger mit der Materie beschäftigen als ich:


    Gibt es einen besonderen Grund warum es früher keine Einschaltverzögerungen gab, heute aber jeder 0815-Verstärker damit ausgestattet ist? Hängt die Entscheidung für die Notwendigkeit einer Einschaltverzögerung nur mit der Leistung eines Verstärkers zusammen?


    beeblebrox
    Das bewirkt wohl der dicke Becher-Sieb-Elko, der hat meine Unachtsamkeit beim Schrauben auch schon mit kräftig Funkenflug bestraft - bei gezogenem Stecker - 4700µ Fahrräder machens möglich ;)


    PS: Juhu mein 100. Beitrag :thumbup:

  • Zitat

    Erstaunlich finde ich ja auch wieviel Energie in den Elkos steckt.
    An meinen KAs habe ich einen DVD spieler am Tape-Eingang hängen.
    Schaltet man die bei Tunerbetrieb ab ist sofort Ruhe. Steht der
    Schalter auf Tape, DVD Spieler spielt, dann dudelt die KA noch nach
    dem Abschalten eine halbe Minute weiter :)


    Es wird ja nur primärseitig die Netzspannung abgeschaltet, sekundärseitig entladen sich die Kondensatoren und versorgen den Verstärker bis sie entladen sind. Die Spannung fällt dabei ab und die Endstufe wird nicht mehr mit der korrekten Spannung versorgt, was sich an den zunehmenden Verzerrungen bemerkbar macht. Man kann nun darüber fachsimpeln, in wie weit dieser Betriebszustand für die angeschlossenen Lautsprecher von Nachteil ist, auf jeden Fall ist es kein Genuss für die Ohren.

    Zitat

    Gibt es einen besonderen Grund warum es früher keine Einschaltverzögerungen gab, heute aber jeder 0815-Verstärker damit ausgestattet ist? Hängt die Entscheidung für die Notwendigkeit einer Einschaltverzögerung nur mit der Leistung eines Verstärkers zusammen?


    Hat es heute wirklich jeder Verstärker? Früher hat man sich wahrscheinlich keine Gedanken gemacht bzw. war es eine Kostenfrage. Mein A78 hat glaube ich so um die 80W pro Kanal, was damals nicht gerade wenig war und trotdem keine Verzögerungsschaltung. Meine A720 Endstufen haben dagegen zwar nur 60W pro Kanal und sind mit Schutzschaltungen und Relais ausgestattet, waren aber auch teurer.

  • Hallo Bandmaschine,
    sicher hat nicht jeder Verstärker heute eine Einschaltverzögerung, da hast du schon recht. Es ist nur meine subjektive Wahrnehmung von den Geräten die ich bisher persönlich kennengelernt habe.

  • Hallo Andy,


    sehr wohl gab es auch "früher" (mind. seit den 70ern) Verstärker mit Einschaltverzögerung - z.B. Nordmende SCP 9000 oder SCP 9500, deren Schaltplan ich zur Zeit studiere. Meist bei höherwertigen Anlagen/Verstärkern/Receivern, die mehr als 20..30 W Sinus je Kanal an Leistung hatten.


    Damit wollte man dann vermeiden, dass der Einschalt-, aber auch der Ausschaltplop nicht zu den empfindlichen Bass-LS durchgereicht wurde.


    Grüße
    Raimund

    1218, 1219, 1237, 1246, 1249, 481A, HS136, HS 152, 491, 491A, 731Q, 1237A

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