Plattenteller vom 1219 reinigen (nicht polieren)

  • Hallo!


    Der Plattenteller meines 1219 ist auf einer Länge von ca. 10 cm sehr schön Silber (ich denke ungefähr Originalzustand - da klebte vielleicht mal was drauf?), der Rest ist unterschiedlich stark angelaufen. Vor allem wenn der Teller sich dreht sieht das nicht gut und vor allem auch sehr unruhig aus.


    Ich würde den Rand des Plattentellers gerne wieder in den Originalzustand versetzen. Meine Suche hat leider nur Themen zu Tage gefördert, die alle auf polieren hinaus liefen. Das möchte ich aber nicht. Ich würde lieber die leicht abgedrehte Struktur erhalten.


    Nun bin ich auf der Suche nach einem Reinigungsmittel, dass nicht zu abrasiv aber trotzdem wirkungsvoll ist.


    Hat jemand einen Tipp/Erfahrungen?


    Woraus besteht der Plattenteiler eigentlich genau?


    Danke
    Matthias

  • Woraus besteht der Plattenteiler eigentlich genau?


    Aluminium Druckguss.


    Die angelaufenen Tellerseiten herkömmlich zu reinigen dürfte sehr schwierig bis unmöglich sein. Vermutlich muss man den Teller abdrehen = Material abgetragen werden.

  • Bist du dir sicher mit Aluguss? Dafür sind die Teller dann doch reichlich schwer. Ich würde eher an einen Zinkdruckguss denken.


    Wenn der Teller nicht Hochglanz werden soll, kann man es mit Stahlwolle versuchen, am besten feucht abreiben. Ein Putzstein geht auch ganz gut.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Bist du dir sicher mit Aluguss? Dafür sind die Teller dann doch reichlich schwer. Ich würde eher an einen Zinkdruckguss denken.



    Dreht ´mal eure Teller um ;) :


    Ihr findet das frühere Logo von "BDW"
    BDW war zu Dualzeiten eine familiengeführte Aluminiumgiesserei und ist heute die mittelständische BDW technologies GMBH.
    Eine reine Aluminiumgiesserei (heute) für den Bereich Automotive.


    In diesem fred hatte ich ´mal eine lustige Auseinandersetzung dazu ( ab Beitrag 14):


    Phänomen mit 1209 Teller: Guß Probleme


    Ich bin alles andere als ein Metallfachmann, aber das Abbreiben mit Stahlwolle erscheint mir nicht die ursprüngliche Optik wiederherzustellen.


    VG Clemenzzz

  • Der Teller des 1219 ist aus Zinkguß, deshalb läuft er auch so schnell wieder an :) .
    Stahlwolle eignet sich hervorragend zur Reinigung, Wenn man das in Umfangsrichtung macht kann man mit der Optik sehr gut leben. Ansonsten kann man den groben Dreck auch erstmal mit Schleifvlies entfernen und dann noch polieren wenn man will.


    Gruß Heinz

    "... dabei wollte ich doch nur ein Album machen. Ich wollte die Rillen sehen. Das war mein Traum" Kate Bush

  • Ich würde den Rand des Plattentellers gerne wieder in den Originalzustand versetze


    Stahlwolle eignet sich hervorragend zur Reinigung


    Da Ergebnis der Reinigung entspricht somit dem Originalzustand? Dann habe ich es leider nicht hinbekommen ...


    Ansonsten werde ich dem Götterschmied natürlich nicht widersprechen, finde ich es allerdings etwas verwunderlich, dass die heutige Magna BDW Technologies alsfrühere BDW (gegründet 1926 als "Mechanische Werkstätten Turner") als reine Aluminiumgiesserei Zinkgussdruckprodukte hergestellt hat.


    VG Clemenzzz

  • Da Ergebnis der Reinigung entspricht somit dem Originalzustand? Dann habe ich es leider nicht hinbekommen ...


    Tja, die Oberfläche des Tellers ist nicht gegen Anlaufen geschützt. Zink ist ein unedles Metall und oxidiert schnell an der Oberfäche. Somit wird es immer dunkler im Laufe der Zeit. Wenn man das nicht will muss man den Teller hin und wieder mal sauber wienern. ;) und vielleicht einwachsen oder zaponieren.

    "... dabei wollte ich doch nur ein Album machen. Ich wollte die Rillen sehen. Das war mein Traum" Kate Bush

  • finde ich es allerdings etwas verwunderlich, dass die heutige Magna BDW Technologies alsfrühere BDW (gegründet 1926 als "Mechanische Werkstätten Turner") als reine Aluminiumgiesserei Zinkgussdruckprodukte hergestellt hat.


    Nee, das ist eher Standart

    "... dabei wollte ich doch nur ein Album machen. Ich wollte die Rillen sehen. Das war mein Traum" Kate Bush

  • Ich nehme für alle mattierten Plattenteller (unter anderm auch meine 1218 und 1219) diese Schleifklötze in 120er Körnung. Wenn man damit radial reibt, ergibt es ein sehr gleichmäßiges und zum Original nahzu identisches Schliffbild.

    Bilder

    Gruß,
    Kai
    ___________________________________________________________


    Dreher im Bestand: 701 (1. Serie), 704, 1019 (NOS), 1218, 1219, 1229 (Wega 3430), 1249 - Elac Miraphon 22H, Elac PC 900 - Braun PS 500 - Metz TX 4963 - Thorens TD 320 Mk I - B&O Beogram 1200, PE 33 Studio


    Erfahrung steigt proportional zum Wert des zerstörten Gegenstandes.

  • Nur für Archivzwecke einige links zu "BDW" alias "Alusuisse Bayrische Druckgusswerke":


    http://www.wer-zu-wem.de/firma/bdw-technologies.html
    http://www.ask-euroguss.de/ind…tion=showCompany&id=84709
    http://www.tmdb.de/de/marke/BDW,DE2905683.html


    "Waren- und Dienstleistungsverzeichnis
    Druckgußteile aus Leichtmetall; Druckgußteile aus Leichtmetall in Verbindung mit Teilen aus anderen unedlen Metallen; Druckgußteile aus Leichtmetall in Verbindung mit Teilen aus Gummi oder Kunststoff...


    Diese Marke wurde gelöscht ...

  • Hallo,


    Alu- oder Zinkdruckguss, beides könnte möglich sein und ich kann weder das eine oder andere beweisen.


    Allerdings habe ich versucht, das ganze empirisch herauszubekommen. Also flugs einen "übrigen" 1229er Plattenteller hergenommen.


    Eingangsdaten, die ermittelt wurden:
    Masse: 3016g
    Volumen (verdrängtes Wasservolumen): 600 bis 700cm³


    Daraus ergibt sich eine Dichte von 4,3 bis 5g/cm³.


    Nun liegen die mittleren Dichten von Alu-Druckguss bei 2,7g/cm³ und von Zinkdruckguss (Zamak) bei 6,7g/cm³. Also ist der Teller irgend ein Mischmasch? ;) Für rein Aludruckguss ist er jedenfalls zu schwer, für rein Zinkdruckguss zu leicht.


    Zitat

    finde ich es allerdings etwas verwunderlich, dass die heutige Magna BDW Technologies alsfrühere BDW (gegründet 1926 als "Mechanische Werkstätten Turner") als reine Aluminiumgiesserei Zinkgussdruckprodukte hergestellt hat.


    Was Betrieb x oder y tatsächlich alles gemacht hat, wird ein Außenstehender kaum vollkommen rausbekommen. In jeder Bude wird "nebenbei" irgend etwas geschmiedet, das nicht dem Hauptgeschäft entspricht.



    Wer kennt denn noch die genaue Original-Optik der Plattenteller? Von den Bildern kennt man sie glänzend, nicht spiegelnd, mit leichter Dreh-Struktur. Und dies bekommt man eben ganz gut mit Stahlwolle hin der Erfahrung nach!
    Am liebsten nehme ich diese verseiften Stahlwolle-Kissen (Abrazzo z.B.) und mache die leicht feucht. Allerdings wirkt der Teller beim Drehen dann meist immer noch leicht fleckig, aber das ganz zu unterdrücken, ist wirklich sehr sehr schwierig. Selbst mit frisch Abdrehen (1 bis 2/10 mm) und mit Zaponlack versiegeln habe ich es nicht 100% gleichmäßig hinbekommen.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Also ist der Teller irgend ein Mischmasch? ;)


    Das sowieso, da es sich ja sicherlich um eine Legierung handeln wird. Deine errechnete Dichte würde beispielsweise zu einer ZAMAK ZA-27 Legierung passen, Dichte 5g/cm³. Es ist eine Zink-Aluminium Legierung mit 27% Aluminiumanteil, somit hätten alle ein wenig mehr oder weniger Recht ;)


    Abschliessend kann ich anbieten: wenn mir jemand ein Stückchen 1219 Teller zur Verfügung stellt ;) bzw. einen "Schrottteller", kann ich das Gussmaterial per Schliffbild vom Giessereifachmann feststellen lassen ...
    Ich habe leider nur den einen Teller für den 1219 und der wird dann doch noch benötigt. Einen 1226 würde ich evtl. dafür opfern, wäre aber eigentlich schade, dafür einen ganzen Dreher hinzurichten ...


    VG Clemenzzz

  • Moin,


    dafür muß man doch den Teller nicht mit in die Badewanne nehmen.


    Man nehme ein Schüssel und fülle die voll mit Wasser. Dann stelle man sie auf den Küchentisch (am besten unbehandeltes Holz) und lege den Plattenteller rein. Sämtliches Wasser, das nun überläuft (auch das vom Boden) saugt man mit Küchentüchern auf und wringt diese in einen Messbecher.
    Schon hat man das Ergebnis :D


    Wie schon mehrfach hier erwähnt, mit diesen Stahlwollepads die Seife enthalten, zusätzlich noch ein wenig VISS Scheuermilch, erhält man ganz gute Ergebnisse, die nahe an den Ursprungszustand ran kommen.
    Wenn der Teller an manchen Stellen allerdings schon etwas tiefer (stärker) korrodiert ist, erhält man diese typischen Flecken, die einem beim rotieren irgendwie immer stören.


    Richtiges polieren, also inkl. Materialabtrag und Materialverdichtung bekommt man damit nicht hin. Das geht eh nicht von Hand, ohne dass einem die Finger abfallen.


    Bei tieferer Korrossion ist es allerdings ein Überlegung wert, ob man das aterial nicht soweit abträgt und dann den Teller wirklich richtig pliert.


    Ich persönlich steh ja auf hochglänzendes Metall :thumbup:


    Gruß Tom

  • moin,


    da möchte ich doch nicht zurückstehen und auch ein bisschen Klugscheißen 8o


    ZAMAK®-Feinzinklegierungen sind ein Schwerpunkt unserer Metallaktivitäten. Abgeleitet aus einer Aneinanderreihung der Anfangsbuchstaben der Legierungsbestandteile Zink - Aluminium - MAgnesium - Kupfer hat sich dieser Name als Gütezeichen durchgesetzt.


    Ohne obige Nennung von ZAMAk könnt ich eben jetzt nicht Klugscheißen :whistling:


    Egal aus was der Teller besteht, das Drehbild wird verloren gehen wenn ich da mit einem abrasiven Mittel ran gehe.


    Das Beste: Einen DUAL affinen Dreher zu finden, der auch noch Diamantdrehen kann, der den Teller mit einem Diamanten um 0,2mm nachzupft.


    Viss&Stahlwolle ist ja schon genannt, mich würde ja interessieren wie das mit einem 100er MICRO-MESH MX aussehen würde.


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Moin, moin,


    wie ich hier lesen haben einige schon viel versucht um die Optik einer glänzenden Oberfläche her zu werden.


    Ein sehr gutes Reinigungsmittel ist da Olivenöl. Da ich seit Jahren mit Münzen zu tun habe und auch darüber mir gedanken gemacht habe wie kann man so eine Münze die angelaufen ist wieder in Glanz erstrahlen lassen. Die Industrie bietet vieles mit Chemie an, aber das wollte ich nicht. In einem Münzforum gab mir dann ein Mitglied den passenden Tip mit dem Olivenöl. Er legt die Münzen ein paar Tage in ein Olivenöl gefüllt Marmeladenglas und läßt sie da einige Tagen drin. Da geht mit dem Plattenteller natürlich nicht dazu ist er zu groß. Man kann aber mit dem Olivenöl und Watte sehr schön die Oberfläche reinigen.


    Olivenöl hat ja auch einen leichten Säure gehalt, so wie alle Öle, nur das die Konzentration nicht so stark ist.


    Bei vielen Metalloberflächen habe ich Olivenöl angewendet und habe gute Erfahrungen gemacht. Da ich auch mit Fahrrädern zu tun habe, die mehr als 50 Jahre alt sind und oft auch nicht mehr so schön aussehen ende ich dann das Olivenöl an. Auch hier habe ich den Oberflächen die angelaufen oder rostig sind den Glanz hervor gebracht, nur wenn der Stahl oder das Aluminium zu sehr angegriffen sind dann hilft auch das Olivenöl nicht mehr zu einer schönen Oberfläche und Glanz.


    Probier es einfach mal aus mit dem Olivenöl. Achso noch ein Tip: nimm Alufolie und knuddel sie ganz leicht zusammen, in Olivenöl getaucht und reibe damit den Rand des Plattenteller, so bleiben auch die leichten Drehriefen am Plattenteller erhalten.


    Gruß Harald

    Dual ist wenn man Stereo hört :thumbup:

  • Hallo,
    nach meiner Erfahrung gibt es Teller mit ausgeprägter
    "Riefelung"/"Abdrehspur" und solche wo diese gänzlich fehlt.


    Ich sehe als die einzige Möglichkeit einen Teller gleichmäßig
    matt (nahe am Original) zu bekommen ihn zuvor auf HOCHGLANZ
    zu pollieren und dann zu MATTIEREN!!!


    Nur dadurch ist ein einheitliches Bild zu bekommen!
    Den mattierungsgrad kann man gut steuern - (man kann auch schaun,
    ob einem nicht doch der Hochglanz besser gefällt ... ;) )


    Ich persönlich mag bei diversen Modellen den perfekt pollierten
    Teller (ca. 1-1,5h Aufwand) mehr - aber das ist Geschmackssache!


    Wie man Teller schön auf Hochglanz bekommt sowie ein paar
    Bilder dazu findet ihr HIER .


    Beste Grüße
    AXEL

    PS/PW:
    Dual`s, Perpetuum Ebner`s und
    Rational Audio/AuRa
    VS/RC:
    Marantzen, Technics, Rational Audio/AuRa


    W258 in AKTION

  • Nachtrag:


    Zum Thema Pollieren Mattieren darf ich auf einen äußerst
    interessanten Blog verweisen auf den ich übers Holzwerken (Handwerkzeuge)
    gestoßen bin.
    Wie es der Zufall will ist scheinbar ein Interessensgebiet des
    Inhabers von "Overkil Projects" auch der Plattenspielerbau ...


    LINK


    Beste Grüße und viel Spaß beim Stöbern
    AXEL

    PS/PW:
    Dual`s, Perpetuum Ebner`s und
    Rational Audio/AuRa
    VS/RC:
    Marantzen, Technics, Rational Audio/AuRa


    W258 in AKTION

  • Hallo zusammen,
    tolles Forum, macht Spass zu lesen, hier sind die "Griechen" sehr aktiv, vom Gott des Feuers und der Schmiede bis zum Archimedes mit seiner Auftriebskraft.... :D


    Gruß
    Ernie

  • Leute!! :D


    So gescheit, dass ich etwa auf die Badewannen- oder Holztisch-Küchentuch-Methode gekommen wär, bin ich natürlich nicht.


    Ich hab umständlicherweise zwei verschieden große Waschschüsseln (die eine randvoll Wasser) und nen Messbecher genommen. Tut mir leid, so primitiv gewesen zu sein. :thumbup:
    (Wasser war am Wochenende in der Zisterne in Form von Regenwasser übrigens genügend vorhanden, es wurden also keine kostbaren Trinkwasserquellen angezapft)



    Olivenöl klingt sehr interessant, das muss ich mal ausprobieren. Ansonsten kamen ja noch paar schöne Tips.
    Ich mag die Teller der großen Reibradler übrigens auch am liebsten im Hochglanz.



    Hermann:

    Zitat

    Das Beste: Einen DUAL affinen Dreher zu finden, der auch noch Diamantdrehen kann, der den Teller mit einem Diamanten um 0,2mm nachzupft.


    Das geht auch mit einem "normalen" Drehmeißel aus HSS oder mit HM-Wendeschneidplatten bestückt.



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.