Dual CV 1400 Reparatur

  • Einen wunderschönen guten Tag, mein Name ist Michael, ich bin häufiger hier unterwegs auf der Suche nach Meinungen, Anregungen und/oder Antworten. Nun habe ich ein Anliegen, das mir sehr wichtig ist und bei dem ich definitiv auf Hilfe angewiesen bin, weil ich ein leidenschaftlicher Musikhörer, technisch aber quasi vollkommen ahnungslos bin. Ich habe mir eine Dual-Anlage gekauft, bestehend aus einem CV 1400, einem CT 1440 und einem C820. Einen CS 601 habe ich schon seit längerem. Es geht hier wohl in erster Linie um den CV1400, aber ich werde versuchen, der Reihe nach zu schildern:
    Ich habe die Anlage aufgebaut, angeschlossen und machte in etwa dieser Reihenfolge folgende Beobachtung. Platte hören zunächst super, der Verstärker schien 100%ig, der Klang ist wunderbar, Potis kratzen nicht, ein etwas zu lautes Grundrauschen vielleicht und eine überraschend geringe Lautstärke (der Amp muss fast zur Hälfte aufgedreht werden für etwas mehr als Zimmerlautstärke, ist das normal??). Alle Tasten rasten ein, Klangregelung funktioniert tadellos.
    Dann also Tapedeck an, Kassette rein: merkwürdige Geräusche auf beiden Kanälen, kurze Zeit später (Sekunden nur) Ausfall des linken Kanals. Der andere aber gut und soundmäßig hervorragend. Danach keine Veränderung mehr daran, alle meine anderen Geräte taten weiterhin einwandfrei. Mein Verdacht: Tapedeck defekt.
    Als nächstes dann Tuner ausprobiert, Klang mieserabel, wie wenn sich Staub an der Plattenspielernadel sammelt, kurz bevor die Nadel ganz aus der Rille rutscht, verzerrt. Verdacht auch hier: Tuner hat auch einen Defekt. Platte nach wie vor alles einwandfrei, mehr noch. Ärgerlich, aber sicherlich ohne großen Aufwand zu beheben dachte ich, Hauptsache der Verstärker, um den es mir vornehmlich ging, tut, was er soll, (außer gut aussehen, das tut er immer noch).
    Dann Folgendes:
    Da der Durchmesser meiner Lautsprecherkabel zu groß für die Klemmen an dem Gerät ist, dachte ich, ich könnte ja, anstatt ein dickes Kabel pro Box auch zwei Dünnere nehmen, denn meine Lautsprecher sind ja mit der Möglichkeit zum Bi-Wiring ausgestattet und das ließe sich ja über die Lautsprecher-Eingänge 2 und 3 ohne weiteres bewerkstelligen. Gesagt getan, alles wieder angeschlossen und seither: Nix, kein Mucks mehr! ?( Ein kurzes leises Knacksen beim Einstecken der Lautsprecherkabel, sonst nix, nicht mal mehr Rauschen, wenn man voll aufdreht. Kein Ton ist dem Gerät mehr zu entlocken.
    Es geht noch weiter:
    Ich habe also den alten Verstärker (Yamaha) wieder angeschlossen. Und festgestellt, dass dort auch das Tapedeck auf beiden Kanälen funktioniert, auch dass der Tuner frei von Verzerrungen ist, es sind also wohl alles Defekte des Dual-Verstärkers gewesen. Und den möchte ich wieder in Schuss haben, denn das was ich in den zwei Stunden des ersten Testens gehört habe, gefiel mir sehr und ich habe ihn schließlich gekauft und mich sehr darauf gefreut, denn ich wollte lange schon so einen haben. Nun bin ich wie eingangs erwähnt, technisch eine ziemliche Null, aber ich habe jemanden, der da fitter ist, und mir helfen könnte. In Hifi jedoch kennt der sich auch nicht aus, weiß aber einen Schaltplan zu lesen und könnte das evtl durchmessen. Vielleicht kann ich ja hier einige Ratschläge erhalten, wo man anhand der Symptome zu suchen beginnt. Knallfrosch auswechseln hab ich hier schon diverse Male gelesen, steht mit auf der Liste, kommt aber für diese Krankheitsmerkmale nicht als Ursache in Betracht, denke ich. Bitte, wenn jemand ein bisschen Ahnung und etwas Zeit übrig hat, so gebe man mir doch einige Anhaltspunkte.
    Danke schon einmal im Voraus.

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  • Hi !


    Schätzungsweise hat Dein 1400er die gleiche Krankheit, die viele haben.


    Es gibt zwei notorische Schwachstellen:


    1. Das Gerät hat intern Spannungsregel-ICs für die ICs der Verstärkerstufen. Dahinter liegen Tantal-Elkos - und diese Elkos sterben an Alterung. Dann bilden sie einen Kurzschluß und das Mindeste, was passiert, ist, daß die Spannungsregler keine Spannung mehr an die Vorstufen liefern. Oft sterben diese ICs gleich mit und die Sicherungen vom Trafo für diesen Zweig brennen durch.


    Dann ist das eine *etwas* größere Reparatur.


    2. Die Lautsprecherkreise sind durch Relais abgesichert. Bei vielen älteren Geräten bilden sich Oxydschichten auf den Relaiskontakten und ab einem Punkt haben sich die Übergangswiderstände so weit erhöht, daß am Lautsprecher nichts mehr ankommt.


    Schwer zu sagen, was es ist, da er am Anfang ja noch mitgespielt hat - wenn auch leise. Das ist ein Indiz für 1. so wie für 2. ist also schwer einzugrenzen. Das hohe Grundrauschen und die fehlende Lautstärke spricht eher für 1.


    Wie gut kannst Du mit einem Lötkolben umgehen ? Schon mal einen Verstärker aufgehabt und Reparaturen durchgeführt ? Einen Bauteileladen in der Nähe (bei den paar Teilen lohnt sich meistens kein Internet-Versender).


    Hier mal ein Link auf das Servicemanual:
    http://dual.pytalhost.eu/cv1400s/


    Auf dieser Seite
    http://dual.pytalhost.eu/cv1400s/1400s09.JPG


    siehst Du unten am Trafo / Netzschalter den schon anderswo erwähnten Knallfrosch C1320 (47nF / 275VAC / X2-Typ) der auf der Trafo-Anschlußplatine sitzt. Der ist einfach zu wechseln. Hinten die sechs Schrauben für Boden und Deckel rausdrehen und die beiden Deckel nach hinten rausziehen - schon liegt das meiste offen. Vorher Netzstecker rausziehen !


    Auf der gleichen Seite siehst Du die Spannungsregler-IC IC1113 und IC1146 links oben vom Trafo.
    Die gibt es nicht mehr. Wenn in Deinem Gerät noch diese 8-Beiner RC4195 verbaut sind, wird es *ein wenig* umständlicher. Sind dort auf der Hauptplatine schon zwei 3-Beiner mit Kühlfahnen verbaut, hast Du ein Gerät aus späterer Produktion, wo sie das schon geändert haben.
    Dann siehst Du auf dieser Seite drei der vier wahrscheinlich defekten Elkos: C1152, C1126, C1125 und auf der vorigen Seite - nochmal C1126. Das ist ein Druckfehler in der Beschreibung. Diese vier Kondensatoren müssen durch normale Elkos 6.8µF / 25 - 30V ausgetauscht werden. Zwei sitzen auf der Eingangsplatine, die von hinten gegen das Gerät geschraubt ist und die nicht so ganz einfach zu erreichen sind.


    (Ich habe im Moment zwei CV1400 im Bestand - beide hatten diese Macke ...)


    Bis hierhin erstmal alles verständlich ?


    Wenn Du uns mitteilst, wo Du räumlich / geografisch angesiedelt bist - vielleicht gibt es ja einen in der Nähe, der aushelfen kann.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke schon einmal bis hierhin, ich werde morgen mit dem Bekannten die Suche beginnen. Die Relais, so viel habe ich mir schon angeschaut, das sind die beiden goldenen Spulen, die einen kurzen Klick machen, zwei Sekunden nach dem Einschalten, schalten noch, das habe ich mir angesehen. Lötkolben ist mir zeimlich fremd, aber ich besitze seit einiger Zeit einen und habe den auch schon erfolgreich benutzt.
    Ich wohne in Ostfriesland, was aufgrund meiner technisch unversierten Schilderung bestimmt Angriffsfläche für die altbekannten Witze bietet, aber sei es drum. Ich war mir der Tatsache bewusst, dass es eventuell nötig werden würde, etwas an Arbeit hineinzustecken (auch wenn es mir als funktionstüchtig verkauft wurde, was es ja für kurze Zeit auch war). Aber zu machen ist das auf jeden Fall oder sprengt das einen vernünftigen Rahmen?

  • Hi !

    Ich wohne in Ostfriesland, was aufgrund meiner technisch unversierten Schilderung bestimmt Angriffsfläche für die altbekannten Witze bietet,

    Ich war schon in Ostfriesland.
    Als ich noch in Hamburg gewohnt und gearbeitet habe, hatte ich Kunden in Leer, Aurich und Emden.
    Das ist da gar nicht so schlimm, wie man durch die doofen Witze suggeriert bekommt. :)


    Mangelnde Kenntnisse kann man Dir nicht vorwerfen. Man kann nicht alles wissen. Muß man eigentlich auch nicht. Gibt ja immer welche, die man fragen kann.

    Aber zu machen ist das auf jeden Fall oder sprengt das einen vernünftigen Rahmen?

    Ich sag mal so: wenn man weiß, was man machen muß und die Ersatzteile im "Bastelbestand" hat, ist es eine Sache von vielleicht einer Stunde. Bei dem ersten 1400er habe ich länger gebraucht, weil ich das Gerät vorher noch nie auf dem Operationstisch hatte und mich damit erst vertraut machen mußte, beim zweiten habe ich länger gebraucht, weil auch ein Schalter (Monitor) defekt war und ich den nicht hatte. Grundsätzlich lief das Gerät aber nach rund einer Stunde wieder auf allen Zylindern und ich habe später dann noch eine Kleinigkeit in der Relaisschaltung verändert, damit das Relais beim Anziehen nicht "flattert" (CMOS Gatter 4011 gegen 4093 ausgetauscht).


    Machbar ist das und es lohnt sich auf jeden Fall. Der 1400 ist eine schöne, an sich solide Kiste mit einem guten Klang.
    Und ich würde es jederzeit wieder tun. :)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich hatte heute Mittag bereits kurz geantwortet, aber auf irgendeine Weise scheint dieser Beitrag verschluckt worden zu sein, kann auch sein, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich wollte nochmals danke sagen, ich bin fest entschlossen, dieses Projekt anzugehen und bin zuversichtlich, dass es klappen wird. Ich habe einen sehr netten Nachbarn, der in der technischen Abteilung von ELV sitzt, aber leider haben die die benötigten Ersatzteile nicht, ich werde also wohl doch Conrad bemühen, um die Teile zu bekommen.
    Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die im Schaltplan aufgeführten Bauteile im Gerät noch nicht entdeckt habe, bis auf den C1320 zumindest. Ich bin also noch beim "vertraut machen".
    Sobald es neue Erkenntnisse gibt, werde ich mich wieder melden. Was ich mich aber nun schon frage, ist, ob denn außer dem Totalausfall des Gerätes auch die anderen genannten Phänomene mit diesen Maßnahmen zu beheben sind, oder ob ich danach wieder auf dem Stand bin, als ich das Gerät zum ersten Mal aufgestellt habe. Ich meine, das wäre ja auch schon einmal ein Fortschritt, aber muss dann der Kanalausfall des Tape-Eingangs und die Verzerrungen beim Tuner nochmal extra angegangen werden oder ist davon auszugehen, dass das alles Teil des Problems ist, zu du dem du die Lösung geschildert hast? Die ich nun langsam abarbeite, wenn ich die Zeit dafür finde, was aufgrund meiner beruflichen Einbindung nur sehr begrenzt möglich ist. Also nicht wundern, wenn hier mal einige Tage ins Land gehen, ohne, dass ich mich melde, ich habe noch lange nicht aufgegeben und werde scheiben, wenn es etwas zu melden gibt, so oder so. Dass es sich lohnt habe ich ja schon mit meinen Ohren gehört.

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  • Hi Michael !


    Wenn Dein bastelbegabter Nachbar in dem Thema fit ist, geht er so vor, daß er erstmal die Betriebsspannungen prüft.
    Da Du jetzt auf allen Kanälen und Quellen einen Totalausfall hast, gehe ich davon aus, daß es die beiden kleinen Sicherungen für die + / - 15V für die Operationsverstärker der Vorstufen / Klangregelung gerissen hat und da gar nix mehr geht. Er wird das beim Messen finden, da bin ich sicher.
    Das ist mit dem Ersetzen der genannten Kondensatoren und (höchstwahrscheinlich) dem Ersetzen der Spannungregler zunächst mal in den Griff zu kriegen. Wie erwähnt hat das beim zweiten 1400er rund eine Stunde gedauert.


    Ich habe dazu die Ersatzschaltung von Briegel (Norbert) verwendet:


    http://www.n-malek.de/11201/11263.html
    (Bis zum CV62 runterscrollen - der verwendet das gleiche IC und daher paßt die Ersatzschaltung auch in den 1400er.)


    Sollte dann wieder Erwarten das Gerät kein Signal an die Lautsprecher abgeben, ist die Zeit gekommen, sich die Schutzschaltung mit dem Relais genauer anzugucken. Wenn die Schaltkontakte über ein bestimmtes Maß hinaus verkohlt sind, kommt da nix mehr durch. Unglücklicherweise ist ein Relais dieser Bauform und mit den Spulendaten nicht so einfach zu bekommen. Man kann dann a) die Kontakte freiarbeiten (umständlich) oder b) ein Relais mit gleichen Spulendaten und anderem Pinout adaptieren (auch umständlich - geht aber). Das muß der Fachmann entscheiden, wenn es soweit ist.


    Ich bin aber zuversichtlich, daß es erstmal "nur" das Spannungsproblem ist, was Dir die Show versaut. So war das bei meinen 1400ern auch. Wenn weitere Fragen aufkommen: einer ist immer "zuhause" ... :)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Könntest du mir einen Link schicken, wo ich die passenden Elkos finden kann? Ich finde bei Conrad nur die von Panasonic, ob die passen weiß ich nicht. Das wäre nett, dann kann ich die schonmal ordern.
    Danke!!

  • Hi Michael !

    Könntest du mir einen Link schicken, wo ich die passenden Elkos finden kann?

    Uffa !


    Ich gehe normalerweise in Bielefeld zum Elektronikbauteilehändler meines Vertrauens (Fa. Alpha Elektronik) und kaufe ein Häufchen 10µF / 35V mit radialen Anschlüssen (stehend) und das reicht dann für ein Vierteljahr ungefähr ... ich hab' sowas immer im Bastelbestand. Es *waren* ursprünglich in dem Gerät 6.8µF Tantal-Elkos verbaut, schätzungsweise 20V, aber die Dinger sind unberechenbar, wenn sie altern. Also fliegen sie raus und werden durch Standard-Elkos ersetzt. Ich nehme dann immer die 10er, weil ich die sowieso auf Halde habe.


    Mal gucken ... ich bin gerade im Lager und da ist die Verbindung ins Netz nicht so prickelnd schnell ...


    http://www.conrad.de/ce/de/pro…astermass-15-mm-10-F-25-V


    Bei 6 Cent das Stück lohnt es sich kaum, die zu bestellen ... Ein Grund, mal bei lokalen Händlern zu gucken.
    Du brauchst mindestens vier Stück: 2 auf dem Hauptboard, 2 auf dem Eingangsboard. Wenn die Regler-ICs defekt sind - wovon ich ausgehe - brauchst Du noch 2 x 78L15 und 2 x 79L15 (3-beinige Spannungsregler 15V, 78 ist +15V, 79 ist -15V). Sicherungen nicht vergessen. Die *könnten* nach mehreren Fehlversuchen auch hinüber sein. Flink / 125mA (0.125A).


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • http://www.elv.de/elektrolytko…-25-v-rm-2-mm-radial.html


    Täten es die auch? die könnte mit nämlich der besagte Nachbar von der Arbeit mitbringen. Ich hatte ihn schon einmal nach den zuerst genannten 6.8uF-Elkos gefragt, aber die waren wie gesagt, nicht erhältlich. Aber diese gibt es dort und die sind doch mit denen, die du nanntest, gleich, oder nicht?
    http://www.elv.de/spannungsregler-ua78l15.html


    Und diese da? Wäre das (ebenfalls) passend?


    Und schließlich:
    http://www.elv.de/output/contr…id=74&detail=10&detail2=3


    Damit hätte ich doch erstmal alles zusammen, oder?

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  • Hi Michael !


    Die Bauteile sehen gut aus. Wenn der Nachbar die mitbringen kann - bestens. Das erspart den umständlichen Weg über eine Internet-Bestellung. Sowas *wirkt* immer schnell und einfach ("Bestellen mit wenigen Klicks") dauert aber meistens immer ein paar Tage und bei "Kleinschrott" lohnt sich das nicht, wenn man ehrlich ist. Oft kommen dann noch Versandkosten dazu, die in gar keinem Verhältnis stehen.


    Ich habe das auch schon gemacht. Aber da ging es um Bauteile, die anderswo nicht mehr zu bekommen waren. Beispiel SAS840 Sensorschalter-ICs. Seit Dekaden nicht mehr gefertigt und nur noch über spezialisierte Bauteilehändler zu bekommen. Frag' nicht nach dem Preis.


    Ich denke mal, daß ihr damit die Stromversorgung wieder hinkriegen müßtet.
    Wenn das richtig läuft und die im Schaltplan angegebenen Werte zu messen sind, kann man mal weitergucken, ob es noch andere Baustellen in dem Gerät gibt. Manchmal treten noch Fehler in den Schaltern auf oder Masseprobleme. Norbert (Briegel) hat auf seiner Seite auch den CV1400 mal durchgeguckt und die Standardfehler besprochen. Das taugt als Referenz, was einen erwarten kann.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Die Teile sind geordert, alle außer der 79L15 sind dort erhältlich, aber es gibt ein anderes Modell, das meiner Ansicht nach auch passen müsste, nämlich dieser:


    http://www.elv.de/spannungsregler-ua7915.html


    Ginge der auch?


    Noch etwas. Das Tapedeck hat seinen Defekt wieder. Der linke Kanal ist tot, wenn man das Gerät aus-und einschaltet, ist für kurze Zeit der linke Kanal wieder da, dann wird er wieder leise und verschwindet dann fast vollständig. Also noch ein Patient, aber das kann ja wohl nicht so problematisch sein, oder? Ein Wackelkontakt oder sowas, schätze ich. Doof einerseits, auf der anderen Seite ein Pluspunkt für den Verstärker, denn dann ist er ja daran vermutlich wirklich nicht schuld. Ein paar Tage lang lief das C820 gut.
    Nun höre ich auch nicht viele Kasetten, nur für die drei Fragezeichen wird es eigentlich benutzt, sonst hätt ich den Fehler sicherlich früher schon gehabt. Wenn der Verstärker wieder fit ist, was sicherlich noch eine Woche dauern wird, weil ich so selten dazu komme, mich ihm zu widmen, werde ich mich also wohl auch dieses Problems annehmen müssen. Kennst du dich im Zweifelsfall auch damit aus?
    Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber ich möchte nochmals danke sagen und allgemein festhalten, dass hier im Board generell ein sehr angenehmer Ton herrscht, was leider alles andere als selbstverständlich ist.

  • Hi Michael !

    Die Teile sind geordert, alle außer der 79L15 sind dort erhältlich, aber es gibt ein anderes Modell, das meiner Ansicht nach auch passen müsste, nämlich dieser:


    Technisch ja, aber der hat das "dicke" SOT220-Gehäuse mit den breiten Anschlußbeinen. Und ist für 1 Ampere ausgelegt.
    Dual hat - wie schon kurz erwähnt - zwei Varianten gebaut: mit den zwei 4195-ICs und eine spätere mit einem Satz 7815 / 7915 auf einer kleinen Zusatzplatine und ein paar Drähten vom Hauptboard zur Eingangsplatine. Ich habe (bei einem anderen Verstärker) auch schon die dicken Regler verwendet, aber das ist schwierig, weil die Löcher zu klein sind und weil nicht immer Platz dafür ist.


    Das Tapedeck hat seinen Defekt wieder. Der linke Kanal ist tot, wenn man das Gerät aus-und einschaltet, ist für kurze Zeit der linke Kanal wieder da, dann wird er wieder leise und verschwindet dann fast vollständig.


    Klingt nach einem angegammelten Aufnahme- / Wiedergabeschalter.
    Mal den Deckel auf und den Schalter (bei ausgeschaltetem Gerät) mit der Hand ein paarmal hin und her bewegt.
    Danach sollte es wieder auf beiden Kanälen spielen.


    Alternativ: eine Cassette ohne herausgebrochene Aufnahmesicherung einlegen und bei gedrückter Stoptaste die Recordtaste mehrmals betätigen - auch besser bei abgeschaltetem Gerät. Manchmal reicht das aber nicht, weil die Mechnik den Schalter nicht über den gesamten mechanisch möglichen Weg bewegt und die Krusten auch sehr hartnäckig sind ...


    Service Manual ist hier:
    http://dual.pytalhost.eu/c820s/


    Das ist der lange, schmale Schalter S1, der von der "Record"-Taste über ein bißchen Mechanik betätigt wird.
    Bei "Lagergeräten" hilft meistens nur auslöten, zerlegen, reinigen und wieder zusammenbauen :(
    Wenn man mit Spray arbeitet, sollte man dazu Kontakt 61 (! Nicht 60 !) nehmen, das bringt zumindest bei den Geräten Besserung, die danach häufiger benutzt werden. Bei Geräten die nachher wieder in einer Sammlung verschwinden, reicht das nicht.


    Selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole, aber ich möchte nochmals danke sagen und allgemein festhalten, dass hier im Board generell ein sehr angenehmer Ton herrscht, was leider alles andere als selbstverständlich ist.


    Höflichkeit und gegenseitiger Respekt sind leider etwas aus der Mode gekommen.
    Aber grundsätzlich gilt eigentlich, daß jemand, der vernünftig fragt, auch vernünftige Antworten bekommt. Selbst Anfängerfragen, die schon x-Mal gestellt worden sind, erfahren zumindest eine Würdigung und sei' es nur durch Angabe von Links, wo das schon mal behandelt worden ist. Schließlich kommen die Leute hier her, um Probleme zu lösen und nicht, um angemault zu werden. :D


    Meiner Erfahrung nach ist die Mehrzahl der Forenteilnehmer *dieses* Forums nicht abgehoben oder auf irgendwelchen seltsamen Egotrips. Ich glaube auch nicht, daß es viele gibt, die den Eindruck erwecken (wollen), daß sie die Weisheit mit Löffeln gefressen hätten. Sicher haben manche auch mal einen schlechten Tag oder die Fragestellung ist nicht richtig verstanden worden oder es gab Spielraum zur Interpretation, so daß man bei der Antwort "mit Anlauf verrissen" hat, aber das kommt überall vor.
    Es bringt letztlich für die Sache auch nichts, wenn man sich dauernd ankackt. Das ist absolut kontraproduktiv und die Leute wandern wieder ab.
    Ich kenne das von anderen Foren, wo ich mal als Gast reingeguckt habe. Das ist grauselig und das muß ich mir nicht geben. Das ist hier anders und deshalb habe ich in rund zwei Jahren eine nette Beiträgezahl angesammelt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • So, ich habe das meiste mittlerweile gefunden. Für meine Begriffe sieht es so aus, als habe sich dort schon einmal jemand an der Reparatur versucht. Die beiden Elkos C 1125 und 1126 sind nämlich mit langen Beinen unterhalb der Platine angebracht und das sieht für mich so aus, als sei das nicht Original. Darüber hinaus geht das eine Bein von dem 1126 ganz woanders hin. ich fotografiere das bei Gelegenheit mal. Den RC 4195 konnte ich hingegen nirgendwo finden, wo soll der denn sein, auch weiß ich nicht, wie die Dreibeiner mit den Kühlfahnen aussehen sollten, falls ich die hätte. Vielleicht habe ich ja dann ein Modell ohne den besagten, keine Ahnung.


    Morgen wird der Bekannte das ganze wieder in Augenschein nehmen, dann wird es wohl die ersten Ergebnisse geben.
    Schöne Grüße,
    Michael

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  • Ja, nun habe ich alles gefunden, aber leider noch keine brauchbaren Erkenntnisse. Ich habe einige Sicherungen getauscht, obwohl die eigentlich alle noch gut aussahen, außerdem vier Elkos, nämlich: C1152, C1126, C1125 und nochmal C1126. Mein Bekannter hat leider durch das Messen nicht viel herausbekommen, ich denke, weil er nicht ganz sicher ist, was nun wo genau zu messen ist, aber wir werden das weiter verfolgen. Auch ihn hat nun ein wenig der Ehrgeiz gepackt und er hat die SChaltpläne mit nach Hause genommen.
    Was mich nach wie vor stutzig macht, ist die Tatsache, dass da ganz offensichtlich schon einmal mindestens zwei der genannte Elkos ausgetauscht worden sind und auch an den genannten ICs sieht es so aus, als habe sich schon einmal jemand daran versucht. Das ganze ärgert mich ziemlich, weil ich sehr ungern übers Ohr gehauen werde und das Teil mir im Sammlerzustand verkauft wurde. Dass das nicht sitimmt, weil dort zum Beispiel auch schon einige Stellen geklebt wurden, habe ich dem Verkäufer gegenüber schon angebracht und mich mit ihm darauf geeinigt, dass ich einen angemessenen Teil des Preises erstattet bekomme und das Teil als Projekt hier behalte. Bekommen habe ich noch nix. Doch trotz des nun reduzierten Preises (wenn er denn Wort hält) merke ich, dass es anfängt mich zu nerven: ich selbst weiß nicht einmal, wie man ein Multimeter bedient, wie man wo was einstellen muss, damit man das messen kann, was man messen will (aber ich besitze seit Jahren einen, unbenutzt aus genanntem Grund) und mein Bekannter ist offenbar auch etwas überfordert, zumindest weiß er wie sein Multimeter funktioniert. Wenn ich richtig liege, müssten, nachdem die Elkos getauscht sind (nicht gegen die gleichen, aber die 10uF aus dem link) diese Ersatzschaltungen gebaut werden. Ist das richtig? wo bekommt man denn diese lustigen Sockel her, die der Briegel in seiner Anleitung verwendet? Das Bauen und Einsetzen traue ich mir selbst zu.

  • Einige Zeit später bin ich etwas weiter. Ich habe jemanden gefunden, der sich des Geräts annimmt, ein Mann, der seit über 50 Jahren solche Geräte und Fernseher repariert. Er hat die Ersatzschaltung gebaut, denn es war tatsächlich der hier vermutete 4195 kaputt, einer der beiden zumindest. Zu Hause damit stellte ich sogleich das nächste Problem fest, ein Brummen in allen Eingängen, darüber hinaus sind die Lautsprecherausgänge zwei und drei sind ohne Funktion. Ich habe ihn also wieder hingebracht. Das Brummen ist irgendein Masseproblem, das aber noch nicht genau lokalisiert werden konnte. Zu guter Letzt bleibt noch die Tatsache, dass das gasnze Teil viel zu leise ist, wie gesagt, halb aufdrehen reicht für Zimmerlautstärke.
    Das ganze ist mehr als ärgerlich, da mich die letzte Reparatur nun natürlich richtig Geld gekostet hat, aber nun wird er bald einwandfrei sein, leider natürlich mittlerweile schon viel zu teuer bezahlt. Aber von hier aus zurück ist nun auch nicht mehr möglich, bzw. nicht sinnvoll. Ich werde nochmal abschließend schreiben, wenn es jemanden interessiert, wenn er nun bald in Betrieb genommen werden kann, ansonsten nochmals danke an alle, die mit fachmännischem Rat zur Seite standen!!!

  • Hallo Michael,


    eine Anmerkung zur Lautstärke:


    Der Lautstärkeregler des CV1400 scheint nicht linear zu arbeiten. Ich habe zwei CV1400 und muss bei den auch halb aufdrehen bis zur guten Zimmerlautstärke. Danach wird es dann aber schnell lauter.
    Das hat den Vorteil, dass man im unteren Bereich die Lautstärke sehr schön dosieren kann.


    Der CV1400 lohnt die Mühe auf jeden Fall!


    Duale Grüße
    Christian

    Es muss immer weiter gehen!

  • Er ist da und er funktioniert!!!!
    Das einzige, das es nun noch zu bemängeln gibt, ist die Tatsache, dass ich kein zweites oder drittes Lautsprecherpaar anschließen kann, weil die Ausgänge immer noch nicht funktioneren. Davon abgesehen habe ich nun einen funktionstüchtigen Verstärker. Auch des Lautstärkeproblems hat sich der gute Mann angenommen und es behoben. Es war, ich hoffe ich habe das richtig behalten, ein Operationsverstärker kaputt. Ach ja, da oben steht das Wort ja auch schon, also war die Ferndiagnose in jedem Detail ein Volltreffer!!!


    Interessanterweise habe ich während der drei Tage, in denen der Verstärker zur Reparatur war, darüber nachgedacht, dass ich ja vergessen habe, ihn zu bitten, auch den berühmten Funkentstörkondesator auszutauschen. Ich hatte ihm das Ding zwar gezeigt und ihm gesagt, dass die angeblich gern mal hochgehen, aber gedacht, das könnte ich ja selbst machen. Zudem sagte er, dieser hier sehe eigentlich noch gut aus. Als ich ihn aber abholte, berichtete er, er habe den Verstärker nach der Reparatur im Dauertest gehabt und plötzlich habe sich dieses Ding doch tatsächlich für immer verabschiedet. Also hat er das gleich mitgemacht. Ich bin sehr froh!!


    Heute abend ist ist mir schließlich auch gelungen, das Tapedeck wieder annähernd hinzubekommen, das zuletzt nichts als lautes Brummen mehr von sich gegeben hat. Nachdem ich einiges auseinander genommen und gereinigt habe, hatte ich wieder ein klares Signal. Zu Beginn fiel nach einigen Minuten immer mal ein Kanal aus, aber nun spielt es seit einer Stunde einwandfrei. Hoffentlich bleibt das so. Störgeräusche sind keine mehr da, der Sound ist ganz hervorragend.
    Nun habe ich sie schließlich und endlich, noch nicht zu hundert aber doch zu 95% so wie sie gedacht war, die Dual Anlage, CV 1400, CT 1440, C 820, CS 601, eine wunderschöne Kombination.

  • Hi Michael !


    Erstmal ist es ja schön, daß der Verstärker wieder größtenteils mitspielt. Super.

    Das einzige, das es nun noch zu bemängeln gibt, ist die Tatsache, dass ich kein zweites oder drittes Lautsprecherpaar anschließen kann, weil die Ausgänge immer noch nicht funktioneren.

    Es gab vom CV1400 zwei verschiedene Ausführungen bezüglich der Ansteuerung des 2. und 3. Lautsprecherpaares.
    Bis Seriennummer 11899 sind Vorwiderstände verwendet worden, damit die Mindest-Impedanz von 4 Ohm pro Kanal nicht unterschritten werden konnte. Bei den Geräten danach sind diese Widerstände entfallen. Dafür ist die Beschaltung von S13 und S15 (Paar 1 an / aus bzw Paar 2 / 3) etwas geändert worden.


    Wenn jetzt auf beiden Anschlüssen gar nichts rauskommt, würde ich darauf tippen, daß der Schalter S15 (Aktivierung von Paar 2 und 3) defekt ist. S17 schaltet nur zwischen Paar 2 und 3 um, S13 schaltet Paar 1 an oder aus. Es ist nicht möglich, alle drei Paare gleichzeitig zu betreiben. Möglich ist 1 + 2 oder 1 + 3 bzw. nur 2 oder nur 3.


    Wenn ich mich recht entsinne, sind die Schalter über Kabel untereinander und mit den Buchsen verbunden. Es wäre auch möglich, daß jemand zur Revision oder zum Testen die Kabel mal abgelötet und nicht wieder drangebaut hat.


    Bei einem "alten" Gerät wäre auch möglich, daß die Schutzwiderstände R1821 / R1812' defekt sind oder entfernt wurden.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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