Dual 1010 - Reparatur / Aufwertung & Passender Vorverstärker

  • Hallo Freunde der Dual-Plattenspieler,


    ich habe gestern zufällig einen alten Dual 1010 erstehen können. Einen Plattenspieler wollte ich mir schon lange zulegen wollen und da habe ich die Gelegenheit einfach mal genutzt. Nun habe ich aber leider kaum Ahnung von Plattenspielern bzw. deren Technik. Geläufig sind grobe Unterscheidungen wie Riemen- oder Direktantrieb, zwischen Tangential- oder Radialsystemen, etc.. Genauer kenne ich mich da aber bei den einzelnen Komponenten nicht aus. Bei einem solch alten Gerät scheint es mir jedoch sinnvoll ein bisschen Hand anzulegen und hier und da den Verschleiß nachzubessern.


    Sicherlich sollten der Riemen sowie die Nadel bzw. den Tonabnehmer an sich getauscht werden. Bisher habe da was über das Shure M44 Tonabnehmersystem gelesen. Welchen Riemen (Breite, Länge) brauche ich? In einem weiteren Schritt stellt sich mir die Frage ob es der Qualität der Widergabe zuträglich und auch technisch möglich ist den ganzen Tonarm gegen einen neuen zu tauschen.
    Worüber könnte man noch nachdenken? Gibt es noch weitere Teile die pflegebedürftig sind?


    Auf die Bastelei freue ich mich ehrlich gesagt schon ein wenig. ;) Wenn ein bisschen Theorie dabei ist macht das gar nichts. Lese mich da gerne ein. Serviceanleitungen etc. habe ich schon ausfindig gemacht.


    Nun zum Thema Nr. 2...
    ... ich brauche noch einen Phono-Vorverstärker. Der aktuelle Verstärker (Cambridge Audio Azur 650A) hat leider keine eingebaut, soll aber auf keinen Fall getauscht werden ;). Ich möchte nicht zu viel und nicht zu wenig ausgeben, vernünftig soll er sein. Am besten ist , er passt zum Verstärker und zu den Boxen (Nubert nuLine 82). Generell gefällt mir ein eher klares, aber nicht überzeichnetes Klangbild mit guter Räumlichkeit, ausgewogenem aber dennoch sattem Bassfunkdament.
    Ich denke auch darüber könnt ihr mir ein paar Meinungen geben. :)


    Vielen Dank und Beste Grüße
    salkin

    3 Mal editiert, zuletzt von salkin ()

  • Hallo und willkommen!


    Der 1010 hat gar keinen Riemen - dafür ein Treibrad.


    ich zitiere mal von http://www.dual-plattenspieler…fberatung-dual-phono.html


    : "Die Modelle 1010 (A / S / F) und 1011 sind einfache und robuste Laufwerk für Einsteiger. Ebenso wurden diese in Kofferkombinationen und Heimanlagen angeboten."


    Erstmal was zum einlesen: http://wegavision.pytalhost.com/dual.html - da unter 1010 die richtige Variante rauspicken - auch das andere kann man sich ansehen, die Nächte sind ja noch lang...


    Der 1010 - welche Variante hast du denn - ist ein ehr "einfacher" Plattenspieler. Nicht schlecht, und wenn die gewartet sind, machen die echt Freude. (so wie mir im Kofferplattenspieler...)


    Was die Systemwahl angeht:


    eigentlich waren die Dreher für Kristallsysteme ab 3 g Auflagegewicht gebaut - aber das M44 verträgt ja in seiner heutigen Ausprägung 1,5 - 3 g
    Weniger als 3 g würde ich nicht "fahren", da die Lagerreibung des Tonarmes recht hoch ist.


    Mal sehen - den Tonarm würde ich lassen,. wo er ist. Mit vertretbarem Aufwand - auch wegen des fehlenden Antiskating - wird der nicht besser.
    Und man müsste einen höherwertigen Dreher dafür "schlachten" - also nicht zielführend


    Da der 1010 ehr ein "Einstiegsgerät" ist, würde ich nicht zu viel für den Vorverstärker ausgeben. Ein Dynavox TC 750 wäre eigentlich ganz brauchbar, oder ein günstiger Behringer.


    Es gibt ja auch andere Ansichten, aber wegen der recht hohen Auflagekraft und des fehlenden Anti-Skating würde ich mir für den "Dauerbetrieb" einen besseren Dual suchen.


    Empfehlungen bekommst du sicher genug, alles mit einer "9" am Ende, oder einer "6" oder "7" in der Nummerierung ist schonmal nicht schlecht...


    Hier ist eigentlich alles geschrieben, was man braucht und auf was man achten sollte:


    http://www.dual-plattenspieler…fberatung-dual-phono.html


    Zur Wartung deines "Schätzchens:"


    Zuerst die Service-Manuale lesen - da steht zwar viel drin, was man u.U. gar nicht braucht, aber man bekommt einen Überblick


    Dazu muss der Dreher als erstes aus der Zarge, siehe hier: http://www.youtube.com/watch?v=CpuH-PTXzPk


    Dann den Dreher auf einer geeigneten Unterlage ablegen, der Tonarm darf nicht belastet werden!


    Zunächst sollte man den Dreher entharzen - der 40 Jahre alte Schmier ist garantiert durchgehärtet. Am besten mit Q-Tip und Isoprop, Spiruts tät's auch.
    Wichtig sind die Rillen des großen grauen oder gelben Plastikzahnrads.


    Intensiv sollte man sich auch um den Mechanismus kümmern, der das Reibrad an den Pulley drückt. Ansonsten läuft das Ding u.U. zu langsam.
    Der Motor sollte auch zerlegt und gereinigt werden.
    Als nächstes das Tellerlager - sonst reiben die Kugeln riefen in die Lagerspiegel...
    Dazu die Abwurfwippe und Lagerbrücke demontieren, und dann das Kugellager nach oben abziehen. Dann die 3 Haltelaschen wegbiegen, und schon kommt man an die "Innereien" - blöd zu beschreiben, aber an sich recht einfach


    Ganz schön viel für den Anfang, was? Aber es lohnt sich!

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • irgendwas passt doch mit der Forensoftware nicht...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Hallo und herzlichen Glückwunsch zu Deinem 1010.
    Leider gibts schlechte Nachrichten: Der 1010 ist kein HiFi-Gerät, das wird an Deiner ja ganz vernünftigen Anlage nicht so besonders viel Freude bereiten. Das werkseitig verbaute Piezo-Kristallsystem klingt furchtbar (kein HiFi) und benötigt dazu noch eine 2-4-mal so hohe Auflagekraft wie ein Magnetsystem. Würdest Du jetzt ein Magnetsystem draufbauen, gäbe es das Problem, dass der Antriebsmotor nicht ausreichend Streuarm ist und mit seinem starken Magnetfeld das Magnetsystem stört, es entsteht ein lästiger Brummton ("Netzbrummen"), sobald der Motor läuft. Bei Piezosystemen stört das Magnetfeld nicht. Damals kam ja HiFi gerade erst so auf.
    Von daher wäre das Tauschen des Tonarms ebenso nutzlos, ist aber ohnehin bei Dual-Plattenspielern nicht vorgesehen, nicht notwendig und wäre nur mit erheblichen Umbauaufwand realisierbar. Am Antrieb musst Du nichts machen, ist ein Reibradantrieb. Vorverstärker würde ich ab 50€ empfehlen, die klingen dann ganz ordentlich an Deiner Anlage. Wenn es ein HiFi Plattenspieler sein soll, der dem 1010 ähnelt, empfehle ich den 1019, 1209, oder aus der 12er Serie die Modelle 1215-1219 oder 1225-1229. die 1220er-Modelle sind mit Ausnahme des 1229 aber nicht für die ganz alten Schellackplatten mit 78 U/Min geeignet.


    Sei nicht traurig ;) Hoffe etwas geholfen haben zu können...
    Gruß aus Nürnberg, Daniel

  • Na gut das klingt ja sosolala.


    Ich suche nach nem anderen. War ein Blindkauf und dementsprechend ist das ok für mich. Wenn ich jetzt einen mit ner 9, 6 oder 7 finden sollte wo befände ich mich da beim Vorverstärker?


    Ich würde insgesamt schon gerne einen alten Plattenspieler haben. Da steckt noch ne andere Wertigkeit im Material bzw. die ist für mich bei einem Neugerät einfach nicht bezahlbar ;). Ähnlich muss der neue Alte dem 1010er nicht sein, hätte dann aber schon gerne einen Spieler aus dem man mit ein bisschen Arbeit und evtl. auch Investition was schönes machen kann. Was wolltet ihr empfehlen?


    Beste Grüße und Vielen Dank schonmal bis hierher
    salkin

  • Das werkseitig verbaute Piezo-Kristallsystem klingt furchtbar (kein HiFi) und benötigt dazu noch eine 2-4-mal so hohe Auflagekraft wie ein Magnetsystem. Würdest Du jetzt ein Magnetsystem draufbauen, gäbe es das Problem, dass der Antriebsmotor nicht ausreichend Streuarm ist und mit seinem starken Magnetfeld das Magnetsystem stört, es entsteht ein lästiger Brummton ("Netzbrummen"), sobald der Motor läuft.


    Keramik/Kristallsystem heißt nicht zwingend schlecht; das Dual CDS630 schrammt knapp an der HIFI-Marke vorbei, und brauch "nur" 4g Auflagegewicht. Das CDS700 kommt mit 2,5 g aus, und ist m.E. sogar einstiegs-Hifi-tauglich.


    Was den Motor angeht: ein "robustes" MM wie das Shure M75 schert sich nicht groß um die Brummeinstreuung, das M44 mit ähnlichem Aufbau "sollte" da auch unempfindlich sein.


    Was wolltet ihr empfehlen?


    Das kommt auf deine Wünsche an - urig mit viel Holz, die Möglichkeit Schellacks abzuspielen; dann 1015, 1019, 1218, 1219, 1229. Alle mit Reibradantrieb.


    Wenn's mit Holz, aber ohne 78rpm sein darf: 1228, (ab hier: mit Riemenantrieb) 1237, 1239, 1245, 1246, 1249.


    Und Wechseln können die auch noch - d.h. mittels geeigneter Achse Schallplatten abwerfen. Ganz großes Kino, und sehr bequem...


    Dann gäbe es noch die "Einfachspieler" - weil die nicht "wechseln" können:
    Die Legion der 500er, generell mit Riemenantrieb, da wäre meine Empfehlung der 510 oder 521.
    Dann gibt es noch die Direktangetriebenen 600er und 700er - hier sind der 621, 721 und 704 meine Favoriten. Die 714, 731, 741 sind auch grandios, aber schon ULM-Plattenspieler


    Bei diesen Dual-Plattenspielern nach 1978 muss man aufpassen; Dual hat da mit Ortofon zusammen ein neues Tonarm - Tonabnehmersystem (ULM - Ultra Low Mass) entwickelt; an sich klingt das ganz ausgezeichnet, man ist aber ohne Umrüstarbeiten (und teure Umrüstsätze) auf ein System mit 4 verschiedenen Nadeleinschüben festgelegt.


    Dann kommt es noch auf deine Präferenz an; Dual hatte Automatik-, Halb-, und Semiautomatikspieler im Angebot. Die Automaten machen nach Betätigung des Starthebels alles von alleine; bei denHalbautomaten muss man den Tonarm zur Rille tragen, führen nach Plattenende denselben zurück, die "Semi" heben nur den Tonarm an und schalten ab.


    Zum Thema Phonopre:


    Der Vorverstärker kann in dem Segment auch schon was besseres sein; Aikidos sind ganz gut.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

    Einmal editiert, zuletzt von highwaychile ()

  • Also ich bin der Meinung, dass die benötigte Auflagekraft und die Klangeigenschaften von Kristallsystemen aus heutiger Sicht als antiquiert zu betrachten sind. Wenn man dann noch bedenkt, dass die damaligen Anforderungen an HiFi heute keine technische Herausforderung mehr darstellen und diese Richtlinien mehrfach verschärft wurden, liegt es doch auf der Hand, was Kristallsysteme für einen Stellenwert haben... Der Plattenspieler soll ja an einer Anlage betrieben werden, die diese Klangschwäche klar aufzeigt (vgl Nubert-Lautsprecher). Und ich habe selbst schon nen 1010S mit M75 in Betrieb gehabt. Es funktioniert, aber es harmoniert nicht. Ich höre auf meiner Anlage bei leisen Passagen das Netzbrummen.

  • Hallo,


    habt ihr eigentlich einen 1010 in eigenen Händen?


    Er läuft problemlos auch mit Auflagekräften unter 3gr. Ein Shure m75 mit sphärischer Nadel ist nicht verkehrt. Mit 2,5gr. Auflagekraft ist es auch ausreichend plattenschonend. Beim 1010 halten sich trotz fehlender offizieller Hifi-tauglichkeit die Brummeinstreuungen in Grenzen. Wer jetzt keine Goldohrenmaßstäbe anlegt kann damit gut leben.


    Bei den meisten 1010 ist das Reibrad verhärtet. Es muss dann gewechselt werden, in leichten Fällen kann man es auch mit Abschleifen versuchen. Ausnahme ist meist der 1010F (mit Pitch), wo Dual eine andere andere Gummimischung verwendet hat.


    Die Schmierstoffe bei der 101X-Serie sind besser haltbar als bei den jüngeren 12XX. Deshalb laufen die erstaunlich oft ohne größere Wartung mit den alten Schmierstoffen. Bevor man da viel macht, sollte man eine Bestandsaufnahme machen. Vielleicht reicht schon ein Tröpfchen Öl an den Motor und ans Tellerlager.

    Gruß
    Thechnor

  • im Material bzw. die ist für mich bei einem Neugerät einfach nicht bezahlbar ;). Ähnlich muss der neue Alte dem 1010er nicht sein, hätte dann aber schon gerne einen Spieler aus dem man mit ein bisschen Arbeit und evtl. auch Investition was schönes machen kann. Was wolltet ihr empfehlen?

    hallo, die dual dreher brauchen eigentlich nur eine wartung (schmierstoffe) und man kann sie optisch etwas aufmöbeln (haube polieren usw)....das was du suchst (wenn ich das richtig interpretiere) klingt eher nach thorens oder lenco l70/75/78...da kann man sich so richtig austoben (tonarm, zarge, auflagen, spikes was-auch-immer), wenn man mag. das meine ich jetzt wertfrei...an duals brauchst du jetzt nicht viel zu machen, gutes und passendes system ausgenommen.


    romme

  • habt ihr eigentlich einen 1010 in eigenen Händen?


    Jawohl, einen 1010F in einer "aufgelesenen" H52, die anderen beiden (1010S) harren noch der Dinge - falls ich dazu komme...


    Habe ja schon geschrieben, dass ich denen - wie vielen anderen "Einfachspielern" ein M75D zutraue - die Tonarmlager und der Motor sind ja nicht wesentlich anders al bei den "Nachfolgern" 1210/1214/1224 - diese kommen ja alle mit "robusten" Magnetsystemen umgehen...


    Der 1010F führt ein CDS700 ganz hervorragend, und das braucht ja nur 2,5g AK...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Das sind ja nun doch ein paar divergente Meinungen, gefällt mir!


    Bevor ich also einen weiteren erstehe gucke ich mal was aus dem 1010er noch rauszuholen ist. Alternativ finde ich auch wegen des einfachen Aufbaus die 5xx Serie. Dass da nichts mit irgendeiner Form der Automatik ist finde ich, soweit ich das bisher beurteilen kann, nicht schlimm. Werde aber zunächst das Shure System probeweise anbringen und schauen wies meinen Ohren gefällt. Liegt ja preislich im überschaubaren Rahmen. Wenn der Klang am Ende nicht gefällt kann ja immer noch ein anderes Spieler her! Kann man den Motor nicht stärker Abschirmen? Was empfehlt ihr als Schmierstoff?


    Ich finde diese Zertifizierungen sind immer ein nettes Gimmmick aber am Ende entscheidet der Hörer ob es gefällt oder nicht. Wie viele Systeme mit DTS oder THX Zertifizierung klingen trotzdem - mit Verlaub - Kacke. Da wird schon viel Unfug betrieben... .


    Die Aikido Preamps finde ich spannend. Sobald ich die Zeit habe werde ich wohl mal so einen bauen. Sind zwar auch im Eigenbau etwas teurer aber immer noch deutlich günstiger als lohnenswert vergleichbare Fertiglösungen. Röhren sind schon ein faszinierendes Thema.


    Die Lencos habe ich mir schon angeschaut. Die sind dann aber meist doch deutlich teurer oder eben seltener. Kommt Zeit kommt eventuell ein Lenco ;). Vielleicht überzeugt mich auch schon Dual, wer weiß!


    Beste Grüße,
    salkin

  • Dass da nichts mit irgendeiner Form der Automatik ist finde ich, soweit ich das bisher beurteilen kann, nicht schlimm.


    Da gibt es auch "Vollautomaten" - die 520er (521/522/525/528 ) sind was für bequeme.


    Kann man den Motor nicht stärker Abschirmen?


    Das wird wohl nix. Aber selbst die 2-poligen Dualmotoren streuen meiner Erfahrung nach weniger als bauartgleiche der "Konkurrenz".
    Man könnte ja auch einen 4-poligen Hifi-Motor einbauen - solchen "Unfug" hab ich auch schonmal betrieben... :whistling:


    Was empfehlt ihr als Schmierstoff?


    Die "idealen" Schmierstoffe sind ja in den Manualen auf den letzten beiden Seiten angegeben - das wäre die Empfehlung vom Hersteller.


    Zur Not täten es auch Vaseline, "Weißöl" und ein Motorenöl 10W40...


    Die Lencos habe ich mir schon angeschaut. Die sind dann aber meist doch deutlich teurer oder eben seltener.


    Die Lencos haben klar ihren Reiz; aber da finden sich eigentlich auch nur Reibradantriebe bei den Klassikern, und da bietet ein 1019, 1219 oder 1229 m.E. fast gleiche Leistung für weniger Geld...aber die Schweizer waren ja schon immer etwas besser, etwas elitärer, etwas teuerer...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

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  • Hallo,


    wie bereits erwähnt dürfte das Brummen stark vom System abhängen. Ich hab an meinem Dual 1010 ein Dual DMS 238 dran, ist wohl baugleich mit einem Shure-Fabrikat, jedenfalls ein Magnetsystem. Ich hab grade folgenden Test gemacht:


    An meinem Verstärker (Grundig R35 mit integriertem Vorverstärker, ein relativ hochwertiges Gerät aus den späten Siebzigern) hab ich die Lautstärke im TA-Betrieb soweit aufgedreht, dass falls man jetzt aus versehen auf Radio schalten würde ich mir Sorgen um die Membrane meiner Lautsprecher machen müsste, und den Plattenspieler ohne Platte gestartet und den Arm etwas bewegt, dabei war gaaanz entfernt ein leises Brummen zu hören, aber nur bei absoluter Ruhe im Raum. Bei normaler Lautstärke hört man absolut garnichts, sowohl ohne Platte als auch mit Platte bei extremen leisen Stellen oder zwischen zwei Stücken. Wie gesagt, bei der vor mir eingestellten Lautstärke hätte ich vermutlich das halbe Haus beschallt, so laut höre ich normalerweise nie.


    Fazit: Mit gut abgeschirmten Systemen kann das Einstreuen meiner Meinung nach komplett vernachlässigt werden.


    Das Tonarmlager, ist, wenn es nicht verharzt ist, auch nicht zu verachten. Wenn ich meinen Arm komplett auspendele und ich leicht seitlich anpuste, bewegt er sich bis zur Plattentellermitte, prallt dort leicht ab und kehrt fast wieder ganz zurück. So hoch sollte die Reibung also auch nicht sein.


    Die von Dual empfohlene Mindestauflagekraft beträgt meines Wissens 3 pond (ca. 3 Gramm). Meiner läuft aber auch mit 2,5 Gramm sicher, ist halt auch eine Sache der leichtgängigen Mechanik.


    Auch wenn oft als Einsteigergerät abgetan überzeugt mich das Gerät immer wieder durch seine massive Verarbeitung und eine Mechanik, die einen vollautomatischen Betrieb ermöglicht und trotzdem nahezu störungsfrei ist.

    Gruß, Felix


    meine Anlage:


    Receiver und Radio: Grundig R35a
    Vinyl: Dual 1010 mit DMS 238
    Schellack: Dual 1004 mit CDS3
    Band: Grundig TK19 automatic


  • Die von Dual empfohlene Mindestauflagekraft beträgt meines Wissens 3 pond (ca. 3 Gramm). Meiner läuft aber auch mit 2,5 Gramm sicher, ist halt auch eine Sache der leichtgängigen Mechanik.


    Ich habe keine Auflagekraftempfehlung von Dual gefunden. Sie schlagen nur Keramik/Kristallsysteme mit einem Eigengewicht zw. 1-7gr. vor. Hier mal ein kurioses Beispiel, dass der Arm auch 1,5gr. mitmacht: 1010F wieder fit machen !
    Wenn er deutlich brummt, sollte man auch die anderen möglichen Ursachen im Kopf haben. Es gibt ja auch 731, die wegen ungeschicktem Anschluss brummen.


    Also gebt dem kleinen Dual ein Chance. Er wird gerne unterschätzt.


    P.S.: 3gr sind Mindestauflagekraftempfehlung beim 1211 und dann wohl auch 1210.

    Gruß
    Thechnor

    Einmal editiert, zuletzt von Thechnor ()

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