Laufwerksgeräusch beim Dual CS 1219

  • Hi Axel !

    War bei dir die Ankerwelle (unteres Ende beim "Kupfer"lagerspiegel)
    eingelaufen?
    Bei mir ist das der Fall. Kann man das lassen?

    Nein, auf keinen Fall.
    Die größere Fläche der Stahlachse wirkt auf dem Lagerspiegel wie ein stumpfer Bohrer.


    Der Anker muß raus und auf feinem Schmirgelleinen mit gleichzeitig kreisenden und pendelnden Bewegungen wieder in die ursprüngliche leichte Rundung geglättet werden. Ich weiß die Maße aus dem Kopf nicht, aber ich würde schätzen, daß die Verrundung einen Radius der gesamten Ankerwellenlänge hat. Wichtig ist nur, daß die "Delle" in der Achse unten genau mittig sitzt, sonst eiert die wieder auf dem Lagerspiegel herum. Wohl dem, der eine Drehbank hat - oder einen Kumpel, der eine hat - und wo man die Verrundung wieder exakt herstellen kann.


    Danach ist die ordentliche Zufuhr von Öl wichtig - und vielleicht die Inspektions-Intervalle von 30 Jahre auf "alle zwei Jahre" verkürzen. :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • ad) Kai und Peter


    Ja ja da hat sich unerwartet doch eine größere Baustelle aufgetan ...
    War wohl fest im Einsatz der Dreher!


    Wegen der eingelaufenen Welle - hab ich mich auch bereits gewundert ...
    Zerlegen muss ich`s eh nochmal werde dann auch Fotos davon machen
    war wirklich ordentlich ....
    Leider hat meine Drehbank einen Patschen - sonst wär es gleich erledigt.



    Kann dies die Vibrationen (auch im ausgebauten Zustand) des Motors verursacht haben (trotz gedrehtem LSpiegel)?
    Oder vibriert der Motor des 1219er generell ein wenig? Der des 1218er tut das nicht (ist aber auch anders aufgebaut)?
    Es is immer schwer solche Dinge einzuschätzen wenn man keinen direkten Vergleich hat ...


    Aber Kai deine Worte machen mir Mut.


    LG
    AXEL

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  • Hi Axel !

    Kann dies die Vibrationen (auch im ausgebauten Zustand) des Motors verursacht haben (trotz gedrehtem LSpiegel)?

    Durchaus.
    Der Anker dreht auf einer größeren als ursprünglich vorgesehen Fläche, die zudem - wahrscheinlich - rauh und unregelmäßig geformt ist. Das zieht unweigerlich Vibrationen nach sich.

    Oder vibriert der Motor des 1219er generell ein wenig? Der des 1218er tut das nicht (ist aber auch anders aufgebaut)?

    Im Grunde nicht. Eher im Gegenteil.


    Der 1219-Motor hat eine günstigere Verteilung der Statorspulen und eine bessere Form der Kernbleche als der etwas primitivere 1218-Motor. Er hat zudem eine Kapselung, mehr Eigengewicht und aufwendigeren Aufbau des unteren Drucklagers. Alles Anlagen, die einen ruhigen Lauf garantieren.
    Der 1218-Motor ist nicht schlecht. Wirklich nicht. Aber er ist ein kaufmännischer Kompromiß der den Endpreis damals niedriger hielt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Servus Peter!


    Danke nun ist klar was zu tun ist ...


    Leider ist gerade anderwärtig viel zu tun so das
    das was hobbymäßig zu tun ist nicht getan werden kann :)
    Wenn sich was getan hat meld ich mich wieder.

    Der 1219-Motor hat eine günstigere Verteilung der Statorspulen und eine bessere Form der Kernbleche als der etwas primitivere 1218-Motor.

    Peter diesbezüglich (s.o.) eine kurze Nachfrage:
    Heiß das du/ihr spürt bei diesen Motoren (z.B.1219) beim Anfassen der Schalen generell keine Vibrationen?


    Danke vorab und LG
    AXEL

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  • Hi Axel !

    Peter diesbezüglich (s.o.) eine kurze Nachfrage:
    Heiß das du/ihr spürt bei diesen Motoren (z.B.1219) beim Anfassen der Schalen generell keine Vibrationen?

    Als Referenz kann ich im Moment nur meine 1019 und meinen Test-1219 heranziehen.


    Letzterer ist im "Naja"-Zustand: Motor war nur kurz zum angucken auseinander, paar Tropfen Öl drauf - Fertig.
    Das Ding war als Teileträger gedacht und hat eigentlich aus Mitleid überlebt, weil er doch nicht so schlecht ist. Selbst dieser Motor läuft im Wesentlichen vibrationsfrei. Oder vibrationsarm, wenn Dir der Begriff mehr zusagt. Prinzipbedingt treten leichte Schwingungen auf, für ruhigeren Lauf brauchte es mehr als nur 2 Polpaare. Aber es ist nicht so, daß einem die FInger kribbeln, wenn man an das Motorgehäuse faßt.


    Aber ich habe beim Ziehen der Ankerwelle aus dem unteren Drucklager schon darauf geachtet, daß die Achse selber keine Einlaufspuren zeigt. Als Öl habe ich ein Standard 10W40 genommen und ich schätze, ich habe das Lager damit ganz schön geflutet.
    (Also nicht so, daß die Buddel nachher leer war oder die Soße unten rausgesuppt ist, aber es waren schon einige Tropfen mehr.)


    Ich wollte mir bei dem den Streß mit dem Lagerspiegel nicht machen. Ich habe noch einen 1219 in Geheimfachzarge mit der Klapphaube. Der ist demnächst zur Renovierung vorgesehen (Multiselektor geht gar nicht, der Teller braucht einige Zeit zum Hochlaufen und der Motor surrt vernehmlich - vibriert aber nicht !). Mal gucken, was mich da erwartet.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Na da habe ich ja was losgetreten. :)
    Leider habe ich, genau wie Bufaxo, gerade wenig Zeit zum basteln.
    Daher kann ich weitere ausführliche Versuche erst nächste Woche unternehmen.
    Ich habe ihn aber heute mal ca. 2 Stunden laufen lassen und finde, dass das Geräusch etwas besser geworden ist.
    Was mir aber aufgefallen ist, ist das der Plattenteller nicht genau Waagerecht aufliegt. Soll heißen er hat hinten ein anderes Spaltmaß als vorn.
    Das muss ich mir nochmal genauer anschauen.


    Ciao


    SilRe

  • Hallo -
    nur mal noch eine kurze Nachfrage an euch.
    Bitte haltet mich nicht für übergeschnappt - :S


    ... aber hier in den Tiefen des Ösilandes hinter den verschneiten
    Bergen hart an der tschechischen Grenze fern ab jedes Stammtisches
    und jeder Vergleichsmöglichkeiten, bzw. Austausch Gleichgesinnten bleibt nur
    die Möglichkeit euch solche Fragen zu stellen: :whistling:


    Ad) Geräuschentwicklung Reibraddreher (Motor, Tellerlager, Reibrad)
    (mir ist klar: jeder Hört anders, keine Geräusche wären am Besten, es ist alles relativ, ...)
    Ab welcher Entfernung vom Plattenspieler (Kopf schräg nach oben vor dem Teller)


    1) hört ihr noch was vom Dreher?
    2) Oder müsst ihr mit dem Ohr direkt über die Mittlaufachse um was zu hören?
    3) bzw. ist es bei euch so leise, dass ihr auch bei geringstem Abstand gar nix vom Dreher hört?


    Eure Rückmeldung würde mir helfen. Nicht dass ich hier Gespenstern nachjage und den 1219er
    zu Tode warte ....



    Dank und Gruß
    AXEL

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  • Also wenn der Abstand so klein ist, dass sich schon die Haare in der Mechanik verfangen, dann solltest Du aufhören zu lauschen... ;)
    Ich kann bei meinem 1219 sehr nahe an den Dreher herangehen, bis man etwas (ganz leise) hört.


    Ich würde einfach mit der Wartung aufhören, wenn während des Abspielens keine Laufgeräusche über die Lautsprecher mehr zu hören sind. Und darum geht es ja schließlich!


    Mein 1219 und der 1218 sind beide nicht absolut geräuschlos, wie z.B. mein Thorens TD 150. Das liegt in der Natur der Sache. Aber solange man keinen Rumpel hört, der nicht von der Platte selbst erzeugt wird, gibt es keinen Handlungsbedarf.


    Übrigens wurde mein 1219, der zu Anfang heftig laut war, nach der kompletten Schmierkur auch erst wirklich leise, nachdem ich ihn einfach mal 4 Stunden am Stück habe laufen lassen. Danach war Ruhe!


    Gruß,
    Kai

    Gruß,
    Kai
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    Dreher im Bestand: 701 (1. Serie), 704, 1019 (NOS), 1218, 1219, 1229 (Wega 3430), 1249 - Elac Miraphon 22H, Elac PC 900 - Braun PS 500 - Metz TX 4963 - Thorens TD 320 Mk I - B&O Beogram 1200, PE 33 Studio


    Erfahrung steigt proportional zum Wert des zerstörten Gegenstandes.

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  • Hallo Kai!


    Ich geb die ja absolut recht!


    Das eine ist die Technikverliebtheit
    und das andere ist die Musikverliebtheit -


    - die uns alle hier antreibt. Bei einem
    mehr Ersteres bei manchen sicher eher Zweiteres
    und bei mir kommt halt Beides zum tragen ...


    Und daher (Ersteres) hab ich eine gewisse "Unruhe"
    in mir wenn ich z.B.
    beim Test mit enkoppeltem Reibrad und laufendem Motor
    beim Aufsetzen der Nadel auf die Platte über den Verstärker die Motorgeräusche
    in den LS höre ..... auch wenn ich dann bei der Musikwiedergabe nix davon höre!!! ;)
    Da hilft noch so viel Verstand leider nicht ....
    Da kann ich halt leider nix gegen mein "Techniknaturell" machen ....


    Soviel dazu, dass ich dich verstehe ich aber ein wenig ein Getriebener (wie sicher viele hier)
    bin ;)

    Also ich kann bei meinem 1219 sehr nahe an den Dreher herangehen, bis man etwas (ganz leise) hört.

    Nähe????
    50cm/30cm/10cm?



    :rolleyes: AXEL

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  • Hallo Axel,


    ich kann das nachvollziehen, mir geht's ja genauso... ;)
    Wenn Technik nicht 100% funktioniert, lässt mir das auch keine Ruhe!


    Zur "Nähe": eher 10cm.


    Gruß,
    Kai

    Gruß,
    Kai
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  • Hi Axel !

    Und daher (Ersteres) hab ich eine gewisse "Unruhe" in mir wenn ich z.B. beim Test mit enkoppeltem Reibrad und laufendem Motor
    beim Aufsetzen der Nadel auf die Platte über den Verstärker die Motorgeräusche in den LS höre ..... auch wenn ich dann bei der Musikwiedergabe nix davon höre!!! ;)

    Gut - wenn Du sowas machst und Du hörst dabei den Motor, dann würde ich mir mal die Gummibuchsen vornehmen, in denen das Ding ins Chassis geschraubt ist. Die neigen zum Verhärten und wenn die erstmal wie Hartplastik ausvulkanisiert sind, dämpfen sie natürlich auch die Rest-Vibrationen nicht mehr. Dann müßtest Du mal gucken, ob die Halteschrauben des Motors nicht insgesamt etwas zu stramm angezogen sind. Der Motor *soll* sich ein wenig in seinen Aufhängungen bewegen können - sonst funktioniert die akustische Entkoppelung natürlich auch nicht.


    Ich hole mir gleich mal meinen Test-1219 rüber und schalte mal den Heizlüfter für eine Weile aus.
    Dann höre ich mir die Orgel mal an, was der für ein Geräuschesprektrum erzeugt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Servus Peter!
    Gummis sind noch in ordnung wür dich mal meinen ...
    ABER

    Dann müßtest Du mal gucken, ob die Halteschrauben des Motors nicht insgesamt etwas zu stramm angezogen sind. Der Motor *soll* sich ein wenig in seinen Aufhängungen bewegen können - sonst funktioniert die akustische Entkoppelung natürlich auch nicht.

    Die hab ich natürlich voll angeknallt :S
    Schnell mal gelockert - nur mit den Fingern angezogen (ggf. muss man die dann sichern)
    und auf jeden Fall eine Verbesserung zu vorhin!!!! :thumbup:


    Denk die Restgeräusche/Vibrationen im Motorbereich kann ich mit der Reperatur der
    eingelaufenen Ankerwelle hoffentlich beseitigen ...


    Derzeit hör ich auf jeden Fall auch noch in gut 30cm Entfernung
    das Tellerlager/Tellerbuchse, das Reibrad und den Motor surren


    Aber schön langsam scheint das was zu werden.

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  • Hi Axel !


    Mein Test-&-Bastel-1219 gibt motorseitig nur ein leises Schnurren von sich, was man auch nur hört, wenn man *ganz* dicht dran und das Reibrad nicht im Eingriff ist. Vermutlich könnte ich den durch eine Voll-Wartung nochmal ein Stück leiser kriegen. Das leise Singen kommt vermutlich aus dem eingelaufenen Drucklager. Oben kippe ich normalerweise immer mal ein Tröpfchen Dexron-II rein, das verteilt sich durch die Schwerkraft von selber und sorgt dafür, daß das obere Führungslager nicht trockenläuft.


    Das Reibrad gibt im - buchstäblich - "laufenden Betrieb" ein deutliches Schnarren von sich. Ich gehe davon aus, daß es aus dem Reibradlager kommt. Der Teller auf der Achse und das Tellerlager sind vergleichsweise ruhig. Selbst aus vollem Lauf von 78 upm ausgekoppelt ist nichts weiter zu hören. Das Lager hatte ich am Anfang mal zerlegt, in Alkohol ausgewaschen und mit Kugellagerfett zart eingestrichen wieder zusammengebaut. Es bringt nichts, ein intaktes Lager bis zum Stehkragen mit dem Zeug auszupolstern. Auch nicht bei defekten, wo die Kugeln Dauerdruckstellen haben oder die Laufbahn eingeschliffen ist. Da ist ein Tausch am schnellsten und sichersten.


    Nachlaufzeit: deutlich über eine Minute. Hab's nicht gemessen.


    [Edit:] Als ich ihn abgeschaltet habe, startete gerade "Merry Christmas Everybody" von Slade im Radio. Bis ungefähr zur Hälfte hat er noch gedreht. Müßte fast anderthalb Minuten sein, nicht ?


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Hi Axel !

    Die hab ich natürlich voll angeknallt :S
    Schnell mal gelockert - nur mit den Fingern angezogen (ggf. muss man die dann sichern)
    und auf jeden Fall eine Verbesserung zu vorhin!!!! :thumbup:

    Siehste.


    Es sind die kleinen Fehler, die sich am Ende summieren. Fest müssen die Schrauben natürlich sitzen, aber eben nicht so fest, daß die Gummilagerung an der Seite rausquillt wie Bau-Schaum ... :D


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Ja ja - genau das hat er an den säulenartigen Vortsätzen zur Chassisunterseite getan. :rolleyes:


    Werde versuchen noch mehr zu Lockern und auch
    mal auf der Oberseite (unter dem Cassis wär es vielleicht
    auch nicht schlecht) Gummibeilagscheibchen einlegen ....
    das sollte ja dann fast der "hängenden Version" von Lutz nahekommen


    Danke auf Alle Fälle nochmals für tollen Hinweis! :!:

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  • Danke Peter auch für deien Info
    aus dem vorletzten Beitrag - habe ich anfänglich übersehen.


    Mein Test-&-Bastel-1219 gibt motorseitig nur ein leises Schnurren
    von sich, was man auch nur hört, wenn man *ganz* dicht dran


    Ok dann surrt meiner doch noch ein wenig mehr :)


    und das
    Reibrad nicht im Eingriff ist.


    Übertönt dann das Greibradgeräusch das Motorsurren? ;)



    Dank und Gruß

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  • Hi Axel !

    Übertönt dann das Greibradgeräusch das Motorsurren? ;)

    Deutlich. Ja.


    Man kann das mit einer Frequenzanalyse ganz gut filtern. Braucht man aber nicht, die Geräuschkulisse ist eigentlich eindeutig.
    Der Motor dreht mit 1.500 u/min (50 Hz x 60 sekunden / 2 Polpaare = 1.500 u/min), woraus sich ein Grundgeräusch von 25 Hz aus den Lagern ergibt, was in den Verdoppelungen bei 50 und 100 Hz nochmal Spitzen zeigen müßte.
    (Polrucken bzw. Stromspitzen in den Wicklungen zum Anker).


    Das Reibrad ist bei den 1219 und 1229 größer als bei den mittleren Chassis. Es dreht langsamer, das Lager ist eine Stahlwelle in einer Buntmetallbuchse mit Reibung im Grunde über die ganze Länge (soweit ich mich entsinne), wobei ausgelaufene Reibräder oben und unten in der Buchse auslaufen und eine Taumelbewegung über die Gummischeibe durchführen. Unter dem Lager liegt eine Schaumstoff - bzw. Gummischeibe, die Reibgeräusche der Lagerbuchse auf dem Schwenkarm unterdrücken soll. Sofern sie noch flexibel ist.
    Das Lager erzeugt Schab- oder Klappergeräusche mit 3 - 4 Hz bei 33er Drehzahl. Die sind auf dem Scope nur als unruhige Spitzen bei der 200ms Zeitauflösung zu sehen. Auf dem Speicherscope würde man die ausgeprägter sehen - mein altes Tektronix 475 ist zwar langnachleuchtend, aber von einem Speichergerät weit entfernt.
    Eine Audioaufzeichnung (CoolEdit) aus einer Leerrille bringt die Rumpelspitzen aber auch gut raus, wenn man die Darstellung der Wellen genug streckt.


    Platte Stellen, Dellen oder "Klebepunkte" am Reibrad äußern sich ebenfalls durch Klopfgeräusche im 3 - 5 Hz-Takt. Meistens entstehen dabei aber Doppelimpulse: wenn das Reibrad in die "Mulde" reinfährt und wenn es wieder raushüpft. Das ist ein ganz charakteristischer Klang, den man mit der Lagerung nicht verwechseln kann.


    Tellerlager und die Achse erzeugen Geräusche im allertiefsten Infraschallbereich. Bei 33 u/min entspricht ein Einzelpuls 0.55 Hz - zumindest für die Tellerachse. Da dürfte eine einzelne defekte Stelle in der Kontaktfläche nur alle 1.8 Sekunden (1 / (33 u/min / 60 s) ) zu hören sein.
    So einfach ist das aber nicht beim Tellerlager. Bei vier bzw. fünf Lagerkugeln treten die Störungen in kürzeren Intervallen auf - zudem dreht sich der Kugelkäfig in der Tellerlaufrichtung gegen die feste Bodenfläche mit. Wenn sie fest steht.
    Da hilft auch nur eine mehrminütige Audioaufzeichnung, um das zu diagnostizieren - oder halt Erfahrung, was wo und wie rumpelt.
    Trocken laufende Tellerlager oder welche, die *nicht* fest liegen und auf der Grundplatte auf der Lagerbrücke mitdrehen, erzeugen ein langsames Mahlen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Hallo!


    Ich habe eben mal das Tellerlager und die Tellerachse meinens 1019 mit FAG Wälzlagerfett geschmiert. Das Lagergeräusch ist ein kleines bisschen gedämpfter im Vergleich zu meinem 1219. Das ist aber kaum zu bemerken und der Teller läuft jetzt auch nur noch etwas über eine halbe Minute nach. Das macht nix. Fett bleibt erstmal drin!


    Lagergeräusche machen die Guten Reibradler alle. Ich habe allerdings bei 78u/min getestet! ;)


    Die Lager sind bei mir in bestem Zustand. Es ist nichts eingelaufen, also waren sie noch auch nicht "besser"


    Das Reibrad macht auch Geräusche, obwohl ich das Lager gereinigt und neu geölt habe. Es läuft schön leicht. Mehr kann man nicht machen!
    Alles in allem ist das sehr gering und man sollte nen Reibradler auch einfach nicht mit Weltklasse DD's vergleichen! Man spricht ja deshalb auch von "Reibradsound"! Also alles wird gut! :thumbup:


    Gerade mal vom V15 auf M44 umgestiegen. Man das V15 ist doch ein Juwel gegen die alten Rocker!
    Der 1019 schmettert die Bässe raus, wie nix und will nur eins: Angeben! :thumbup: Aber ich mag es. Der tolle warme Klang ist einfach ne Wucht.
    Aber wofür haben wir schließlich so viele Dreher? :P

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • Hi !

    Das Reibrad macht auch Geräusche, obwohl ich das Lager gereinigt und neu geölt habe. Es läuft schön leicht. Mehr kann man nicht machen!
    Alles in allem ist das sehr gering und man sollte nen Reibradler auch einfach nicht mit Weltklasse DD's vergleichen! Man spricht ja deshalb auch von "Reibradsound"! Also alles wird gut! :thumbup:

    Die Abrollgeräusche sind nun mal ... wie sagt man ... "System-Immanent".


    Auch Riementriebler machen Geräusche, weil der Riemen auf dem Subteller oder Antriebskranz aufläuft und davon wieder gelöst wird oder an der entlasteten Seite eventuell sogar flattert. Nur ist das um Zehnerpotenzen geringer, weil der Riemen in sich elastischer ist, als das Reibrad, was ja *Schub* verkraften muß und dazu darf es auch wieder nicht zu weich sein.


    Gerade mal vom V15 auf M44 umgestiegen. Man das V15 ist doch ein Juwel gegen die alten Rocker!


    Der 1019 schmettert die Bässe raus, wie nix und will nur eins: Angeben! :thumbup: Aber ich mag es. Der tolle warme Klang ist einfach ne Wucht.


    Mit dem M44 ist das wie mit den Nierentischen und Tütenlampen.
    Abseits ihrer zeitentsprechenden Umgebung wirken sie manchmal bizarr und deplaziert. Das M44 ist für gänzlich andere Plattenschnitte und Hörgewohnheiten gebaut worden - um das in grundlegend anders strukturierten Anlagen wiederzugeben. Die subsonisch tiefen Bässe wird man auf alten Platten vergeblich suchen - ebenso wie den dynamikkomprimierten Dauerlärmpegel über den ganzen Frequenzbereich.


    Das Ding an einem Röhrenamp, der zweimal sechs Watt an zwei Breitbandlautsprecher rausgibt und das in einer typischen 60er-Jahre-Wohnumgebung mit Holzfußboden, kleinen Schränken, Sofa und Sessel .... da klingt Frank Sinatra wieder so, wie sich die Leute das damals gewünscht haben. Du kannst so ein technisch altes System eigentlich gar nicht mit moderneren Systemen vergleichen, obwohl das V15 in der 3. Auflage auch schon einige Dekaden alt ist. Aber dann solltest Du damit Beatles und Stones aus der Anfangszeit hören.


    Und - ach ja - es gibt einen guten Grund, warum es das M44 in der DJ-Variante mit leicht geänderten Scratch- und Backtrack-fähigen Nadeln immer noch zu kaufen gibt ... und das ist der Sound, den es macht.


    .

    Peter aus dem Lipperland


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  • Also Peter - was du da so aus dem "Ärmel" schüttelst ist nicht ohne ;)


    Deine ausführlichen Erleuterungen sind wirklich super interessant und informativ!!!
    Danke
    Und ich kann dadurch immer besser abschätzen was "normal" bzw. tolerierbar usw. ist.


    Wie gesagt sehe ich die Übeltäter nochmals durch und dann wird es hoffentlich
    passen. Mir ist eingefallen, dass ich mal sog Fließfett besorgt habe. Es wird
    gerne in Getrieben von z.B. Bohrmaschinen verwendet (dafür hab ich es gekauft).
    Das könnte ein interessantes Mittelding für das Tellerlager sein (derzeit Motoröl).


    Tellerbuchse mach ich mit Sägekettenöl - ist ja ein Haftöl.


    Ich berichte auf jeden Fall wie es ausgeht ...


    Da der Beitrag eine wenig richtung Systeme abgezogen ist möchte ich eine Fragen
    nachlegen die mich schon länger beschäftigt und zum alter des genannten M44 passt.


    Ich habe neben einem NOS M44G mit NOS Nadel auch
    M55E`s mit NOS Nadel da. Konnte das M55E noch nie testen und es gibt darüber so
    gut wie keine Berichte über dessen Klang. Habt ihr klangliche Erfahrungen damit? Es ist
    nicht mal im Buch von Norbert drinn (warum eigentlich?).


    Diese Systeme warten noch auf einen ordentlichen Dreher (z.B.1019) zu dem sie
    passen ;) . Das wär mein nächstes geplantes (Reibradler-) Projekt - Erfahrungen hätt
    ich ja dann schon ein wenig ...


    Dank udn Gruß
    AXEL

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