Dual CS630Q blinkt nur

  • Hallo Leute, beim einstecken des Netzsteckers blinken die Lampen an den Schaltern für 33 und 45 und der Plattenteller bewegt sich 1 cm, geht dann aber wieder zurück. Nach einiger Zeit zuckt er dann nochmal aber drehen will er nicht. Hat jemand ne Idee wie man bei der Fehlersuche am besten vorgeht, oder kennt jemand das Problem? Wäre schade den schönen Plattenspieler wegzuschmeißen. Hoffe ihr könnt mir helfen...


    (diese roten Transportsicherungen hab ich inzwischen entfernt, die Schrauben dafür dringelassen, müssen diese Schrauben raus?)

  • Hi !


    Ich habe leider nur den 620Q (einfacherer Motor), der ein ähnliches Symptom gezeigt hat.


    Wenn es nicht an dem 1.8-Ohm-Widerstand (RP05) in der 20V-Versorgung liegt, würde ich vermuten, daß es den Steuerprozessor zerrissen hat. Ich hatte Glück, daß Dualfred noch ein neues Board für meine Kiste hatte.


    Der 1.8-Ohm-Widerstand ist ein "Security" (Fusing) Resistor, der im Zweifelsfall abbrennt / hochohmig wird, wenn der Strom durch ihn und damit die Wärme zu groß wird. Aber dann dürfte der Motor eigentlich nicht mal mehr zucken. Möglich auch, daß es den dahinter liegenden 1000µF Elko CP05 niedergestreckt hat und er seiner stabilisierenden Funktion nicht mehr nachkommen kann.


    Dreht der Motor -subjektiv empfunden- frei und leicht, oder hast Du den EIndruck, als ob er etwas widerspenstig rundläuft, wenn Du z.B. bei abgenommenem Teller an der Mittelachse drehst ?


    Die Schrauben in den Transportsicherungen bleiben drin. Das sind die "oberen Anschläge" des Subchassis. Die Plastikhaken drücken es nur gegen die Federn nach unten ins Chassis, damit es beim Transport nicht wabbelt (daher: Transportsicherungen).


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Falls es wirklich der Motor ist. EDS 910 hab ich noch welche da.


    VG Martin

  • Achso, dass dieser Plattenspieler ein Subchassis hat wusste ich gar nicht. Hab die Schrauben wieder etwas rausgedreht und an der Platte da unten gewackelt. Das ist jetzt frei. Wabbelt aber nicht so schön wie ich es von anderen Drehern kenne, sondern ist eher fest und starr das ganze, auch wenn es sich jetzt bewegen könnte.


    Hab dann den Plattenteller von Hand gedreht, der Tonarm bewegt sich zum Aufsetzpunkt. Und nach ein paar Umdrehungen beginnt der Teller sich plötzlich knatternd und unwillig zu drehen. Lampe bei 33 leuchtet. Hab dann auf Stop gedrückt, Teller bleibt Schlagartig stehen, Tonarm fährt nicht zurück und Lampen blinken wieder. Ist dann wohl ein mechanisches Problem?

  • Zur Info: Der Motor zuckt ohne Teller auch nur. Das ist korrekt so.


    Das Blinken der beiden Lampen war bei mir eine defekte Diode und ein kaputter Spannungswandler, das liess sich leicht beheben. Du solltest lieber da ansetzten bevor du gleich an den Motor gehst (aber will Dich nicht bevormunde, tu was du willst).

  • Den letzten Versuch hab ich natürlich MIT Teller gemacht. Wo kann ich nachlesen wie man diesen Plattenspieler korrekt auseinanderbaut und schmiert? Wäre echt super wenn ich das selber hinbekomme...

  • Hi !

    Hab dann den Plattenteller von Hand gedreht, der Tonarm bewegt sich zum Aufsetzpunkt. Und nach ein paar Umdrehungen beginnt der Teller sich plötzlich knatternd und unwillig zu drehen. Lampe bei 33 leuchtet. Hab dann auf Stop gedrückt, Teller bleibt Schlagartig stehen, Tonarm fährt nicht zurück und Lampen blinken wieder. Ist dann wohl ein mechanisches Problem?

    Hmmm.


    Wie gesagt: ich habe keinen 630 und *das* Fehlerbild kenne ich nur von anderen Modellen, wenn beim Transport was in der Mechanik verhakt ist. Bei den alten Modellen hilft es oft, den Tonarm auf der Stütze zu verriegeln und Start zu drücken, damit die ganzen Hebel und Schalter in Grundstellung gehen. Bei dem 630 wäre ich skeptisch, ob's das bringt.


    Von meinem 620 weiß ich, daß da ein paar ganz filigrane Teile dabei sind und da saß dieser T-förmige Hebel (entsprechend dem weißen Hebel in der Bildmitte bei Deinem Foto) nicht ganz richtig und zu fest. Der ist andauernd wieder ins Kurvenrad gedrückt und hat das "Tonarm runter / Tonarm rauf" Spiel gespielt.


    Wenn's rattert und knattert und der Teller blockiert liegt der Verdacht nahe, daß bei Deinem auch die Mechanik nicht richtig ausgekoppelt wird. Ich würde mal bei abgeschalteten Gerät langsam und vorsichtig die Mittelachse im Uhrzeigersinn drehen und gucken, ob da was feststitzt.


    Ansonsten: 630Q-Eigner vor !


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich würde mal bei abgeschalteten Gerät langsam und vorsichtig die Mittelachse im Uhrzeigersinn drehen und gucken, ob da was feststitzt.

    tatsächlich, die ist fest.

    Ansonsten: 630Q-Eigner vor !

    lol :thumbup: als ich ihn das erste mal in den Händen hielt............., der macht wirklich nicht viel her. Umso mehr bin ich gespannt ihn mal zu hören.....

  • Hallo,


    genau das Problem hatte meiner auch. Beim Einschalten kurzes Blinken und dann gleich wieder aus. Problem ist ein total verharztes Kurvenrad. Dieses lies sich nicht mehr bewegen. Der 630 schaltet sobald der Motor nicht auf Touren kommt oder man den Teller zu stark bremst ab. Genau das passiert auch wenn das Kurvenrad blockiert. Da hilft nur auseinandernehmen, reinigen schmieren und wieder zusammenbauen. Bei der Gelegenheit auch gleiches mit dem Tellerlager machen. Das verwendete Fett in den 630ern verharzt extrem.


    Im Vergleich zu einem 1219 o.ä. ist der Eingriff auch recht simpel zu bewerkstelligen. Wenn Du nicht weiterkommst sag Bescheid.


    Und um auf Deinem ersten Beitrag zurück zu kommen: auf keinen Fall entsorgen, wäre Jammerschade um ein tolles Gerät!!!

    VG

    Kai








  • lol :thumbup: als ich ihn das erste mal in den Händen hielt............., der macht wirklich nicht viel her. Umso mehr bin ich gespannt ihn mal zu hören.....


    hmmm Du hast recht. Er macht nicht viel her. Schick ihn lieber mir, ich übernehme dann die Entsorgung :D :D :D

    VG

    Kai








  • Hi !

    lol :thumbup: als ich ihn das erste mal in den Händen hielt............., der macht wirklich nicht viel her. Umso mehr bin ich gespannt ihn mal zu hören.....

    Ich habe irgendwann mal angefangen, Duals zu sammeln, weil ich mir die in meiner Teenagerzeit nicht leisten konnte. Und natürlich müssen es alte, klassische Duals sein. Die "Plastikbomber" hab' ich einfach ignoriert. Billiger Mist, das können die Japanesen besser und billiger ....


    ... aber wie heißt es doch im 11. Gebot ? "Du sollst Dich nicht täuschen".


    Irgendwann ist mir ein 528 für ein paar Euronen zugelaufen. Einfach zu reparieren, schönes Gerät.
    Dann kam der 620Q dazu, der sich anfangs als zickig und ziemlich defekt herausstellte, aber nach der Reparatur ... ?
    Wenn sie laufen, laufen sie gut. Die Fertigungsqualität ist eigentlich über alle Zweifel erhaben, die technischen Daten sprechen eine eigene Sprache und wie sie sich anhören liegt hauptsächlich daran, was für ein System druntersteckt, wo sie angeschlossen sind und *was* drauf läuft. Schlechter als z.B. Sonys der gleichen Preis- und Leistungsklasse sind sie jedenfalls nicht.


    Jetzt mußt Du nur noch den Auslöser für die Blockade finden und beheben und alles wird gut. Echt.


    (Ich vermute nur, daß ich Dir an der Stelle nicht wirklich entscheidend weiterhelfen kann. Dazu müßte ich die Kiste unter den Händen haben. Dann vielleicht ...)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • genau das Problem hatte meiner auch. Beim Einschalten kurzes Blinken und dann gleich wieder aus. Problem ist ein total verharztes Kurvenrad. Dieses lies sich nicht mehr bewegen.

    das ist ja übel das die da beim Fett gespart haben. Aber lässt sich dann auch umso leichter reparieren. Nur, wo bekommt man heutzutage noch Fett her? Da fällt mir nur Autoteilezubehör ein.


    Danke musikus für die Super Anleitung. Damit trau ich mir zu den Dingen mal auf den Grund zu gehen :thumbup:

  • das ist ja übel das die da beim Fett gespart haben. Aber lässt sich dann auch umso leichter reparieren. Nur, wo bekommt man heutzutage noch Fett her? Da fällt mir nur Autoteilezubehör ein.


    Wo man das herbekommt? Von DM oder Rossmann :D Im ernst: wenn Du nicht professionell in die Restauration einsteigen möchtest, tuns Hausmittel auch. Ich verwende für alle Mechanikteile die nicht Drehzahlbelastet sind (also nicht für Motorlager etc), schlicht und ergreifend Vaseline. Die ist Säure und Harzfrei. D.h. sie greift Kunstuff nicht an und wird auch nicht mehr Bretthart. Beim Teller (bzw. Motorlager) verwendest Du entweder Motorenöl vom Auto, oder Nähmaschinenöl. Aber auch hier drauf achten, dass es Säure und Harzfrei ist. Wenn Du den Motor zerlegst unbeding auf einen Punkt achten: Man kann den Motor einfach auseinanderziehen, da der Rotor und Welle nur magnetisch gehalten wird. Allerdings liegt am Mitteldorn ein kleiner Draht an, der sollte nicht abbrechen, sonst hast Du hinterher ein Masseproblem. Ist aber kein Problem wenn man ein bisschen vorsichtig zu Werke geht.
    Ach ja zum Reinigen nimmst Du am besten Isopropanol oder Spiritius. Oft reicht aber auch Sidolin. Du Musst halt entfetten.


    Dual hat übrigens nicht am Fett gespart, sondern lediglich eins verwendet das wenn sich lange nichts mehr bewegt aushärtet. Das ist bei vielen mechanischen Geräten so. Auch andere Hersteller haben das gemacht. Ich glaube die sind einfach nicht davon ausgegangen, dasss die Geräte nach 15-20 Jahren Standzeit wieder in Betrieb genommen werden.
    Das ist auch der Grund warum die GEräte heute wenn man sie aus dem Keller holt plötzlich defekt sind, obwohl sie beim Einpacken noch liefen.

    VG

    Kai








  • Hallo,


    das Problem ist die Standzeit. Vor kurzem hat Pollin die Motoren als Ersatzteil verkauft. Diese Motoren sind nie gelaufen und sind alle fürchterlich verharzt. Dagegen laufen die Plattenspieler, die in den letzten 20Jahren regelmäßig immer mal gelaufen sind, noch erstaunlich gut.


    Wenn Du den Motor zerlegst unbeding auf einen Punkt achten: Man kann den Motor einfach auseinanderziehen, da der Rotor und Welle nur magnetisch gehalten wird. Allerdings liegt am Mitteldorn ein kleiner Draht an, der sollte nicht abbrechen, sonst hast Du hinterher ein Masseproblem.


    Bei der Gelegenheit solltest du Draht und Schleifstelle gut säubern. Ist der Kontakt nicht gut, fängt der Spieler an zu knistern.


    Gruß
    Thechnor

    Gruß
    Thechnor

  • Die Motorwelle läßt sich fei in beide Richtungen bewegen, es geht nicht ganz leicht, das ist wohl die Magnetkraft? Motor zerlegt, Motorwelle ist sauber und frisch geölt, daran lag es nicht.
    Das Kurvenrad ließ sich nur schwer von Hand drehen, hab da keine Schmierpunkte gefunden und Öl von oben und unten draufgetröpfelt, da wo das Lager sein müsste. Das Fett in den Kurven war noch weich, jetzt mit frischer Vaseline alles geschmiert.
    Kurvenrad läuft jetzt besser, das knarzende Geräusch kommt wohl vom Steuerpimpel.


    Der Motor läuft kraftlos mit ruckartigen Bewegungen, die LCD Anzeige leuchtet entsprechend heller und dunkler. Irgendwie scheint der Motor nicht die volle Spannung zu bekommen. Vielleicht der besagte Kondensator mit Wiederstand?


    sonst funktioniert alles, möcht ihn gern wieder heile machen. Welcher Kondensator ist das genau den ich wechseln müsste?

  • eben drücke ich den Tonarm leicht nach unten um zu sehen in welcher Stellung der Lift ist, da bekommt der Motor plötzlich die volle Power und dreht das Kurvenrad ununterbrochen, die Mechanik funktioniert also. Weil ich nicht wusste wie man das Tonarmbalett abstellt, hab ich den Stecker gezogen. Jetzt ist wieder wie vorher, Motor ruckelt kraftlos vor sich hin ...



    jemand ne Idee was das gewesen sein könnte ???

  • DAs klingt wie ein Problem mit der Automatik. Schau Dir mal die Kontakte an die das Kurvenrad betätigt, sind die sauber und frei? Alles was auf dem Weg der Mechanik liegt sollte mal kontrolliert werden. Vielleicht auch ein Wackelkontakt von den Schaltern zur Steuerplatine hin? Mal daran gewackelt?

  • Was das Steuerrad im einzelnen genau auslöst verstehe ich noch nicht ganz. Da ist ein Mikroschalter, der funktioniert. Der lange Metallschieber, den den Tonarm bewegt geht leichtgängig und funktioniert. Hab an allen Steckverbindungen gewackelt und tunerspray drauf.


    Welche Funktion hat das Teil im roten Kreis? Das war sehr verschmutzt und fettig. Nun mit Tunerspray saubergemacht. Da irgendwo am Tonarm muss der Fehler liegen. Irgendetwas das dem Plattenspieler sagt er sei defekt 8|


    Was mir noch aufgefallen ist: Beim Umschalten der Plattengröße geht der Tonarm ein paar Millimeter hoch oder runter, keine Ahnung ob das normal ist.


    Als ich den Tonarm leicht nach unten gedrückt hatte und der Spieler mit voll Power lief, war das übrigens auf 45rpm. Aber ich konnte es nicht reproduzieren.

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