DUAL C839 - Bandendeerkennung mal anders...

  • Hallo allerseits,


    ich bin erst seit kurzem hier angemeldet und mir hat dieses Forum (speziell die Anleitungen) schon sehr viel weitergeholfen (Restauration CV1600)! Vielen Dank!


    Daher möchte ich an dieser Stelle einen Tipp zum C839 RC veröffentlichen - vielleicht hilft dieser ja dem einen oder anderen weiter.


    Neulich schoß ich mir also ein C839 RC in der Bucht. Tja, da hatte ich mir dann eine riesige Baustelle an Land gezogen.... Schließlich lief das Teil wieder, nur die Bandendeab- bzw -umschaltung funktionierte nicht - der Bandwickelmotor dreht am Bandende "durch". Im Gegensatz zu anderen, auch älteren Modellen, ist hier keine optische (später magnetische) Bandlaufkontrolle an den Bandwickeln verbaut. Stattdessen wird lediglich der Spannungsripple am Wickelmotor (erzeugt durch die Kommutierung) kapazitiv einem simplen Integrator zugeführt, der die Abschaltung auslöst, wenn der Bandwickelmotor (fast) auf Stillstand abgebremst wird. Dumm nur, daß beim Abbremsen zwar die Ripplefrequenz wie zu erwarten abnimmt, aber dafür die Ripplespitzen deutlich größer werden, weshalb die Spannung über den Kondensator C4516 nicht absinkt. Ja, sie steigt mit zunehmender Abbremsung des Motors sogar noch geringfügig an! Daher schaltet T4525 nie ab. Normalerweise würde jetzt nur ein neuer Riemen helfen, der für eine Blockade des Bandwickelmotors am Bandende sorgt.
    Im Fall meines Gerätes war aber der Riemen noch brauchbar, da eine C90 Cassette flugs umgespult wird. In meiner Grabbelkiste habe ich noch eine Gabellichtschranke aus einem geschlachteten Videorecorder gefunden und beschloß, diese in das C839 einzubauen.
    Und das geht wie folgt: C4514 wird ausgebaut und an die Basis von T4524 der Kollektor des Phototransistors angeschlossen. Sein Emitter wird auf Masse gelegt. Die IR-LED wird an der 12V Stromversorgung angeschlossen - hier muß nur eine passender Vorwiederstand in Serie geschaltet werden - ich habe 390 Ohm verwendet und damit einen Strom von ca. 27mA erzielt.
    Gabellichtschranken gibt es mit und ohne Befestigungslöchern bei Conrad oder Reichelt (1...2€) - es muß eine mit einem NPN-Phototransistor (Standard...) sein! Dann muß man sich hierfür noch eine Halterung aus z. B. Alublech basteln, die man am besten zusammen mit dem Bandzählwerk verschraubt (M3 Schraube). Dazu ist es sicher sinnvoll, die Lichtschranke auf einer kleinen Lochrasterplatine zu montieren, sofern sie nicht schon geeignete Befestigungslöcher aufweist.


    Aus Pappe kann man eine Lochscheibe ausschneiden und mit Hilfe einer Lochzange kleine Löcher auf einem passenden Lochkreis anbringen - die Maße hängen von Geometrie der verwendeten Gabellichtschranke und deren Befestigung ab. Wichtig hierbei ist, daß die Löcher möglichst klein und die Abstände dazwischen etwa dem Lochdurchmesser entsprechen, sowie daß der Lochkreis möglichst groß ist. Warum? Wenn nach dem Betätigen der Spul- oder Abspieltasten nicht in wenigen Millisekunden die ersten Impulse über T4524 erzeugt werden, dann
    schaltet der Prozessor sofort wieder ab. Daher müssen schon unmittelbar beim Motoranlauf Impulse erzeugt werden.
    Was die Befestigung der Lochscheibe angeht -> Festkleben mit z. B. Pattex auf dem Antriebsrad des Bandzählwerks.


    Das außerplanmäßige Abschalten ist bei meinem Gerät dann manchmal passiert... zuwenig Löcher / eine zu grobe Teilung in Hell-Dunkel. Da ich aber nicht länger mit mehr oder weniger präzise zurechtgeschnippelten Lochscheiben rumexperimentieren wollte, baute ich ein "Startmonoflop" mit drei Transistoren, 7 Widerständen und einem Elko ein - diese Schaltung liegt paralell zu T4525 und sorgt bei der Auslösung eines Startvorgangs (Spannungsanstieg von ca. 0,5V auf die Schaltplanwerte, detektiert am Emitter von T4515 / T4521) dafür, daß
    der Kollektor von T4525 für etwa 1 Sekunde auf Masse gezogen wird. In dieser Zeit kommt der Wickelantrieb mit Sicherheit auf Touren... Jedenfalls funktioniert das ganze sehr gut und schont zudem den Bandwickelriemen.
    Natürlich muß der Riemen zum Bandzählwerk noch in Ordnung sein 8-)


    Sollte jetzt jemand von Euch Interesse an diesem Umbau haben und auch das "Startmonoflop" einbauen wollen - dazu anbei der Schaltplan.


    Übrigens kann ich auch mit einem Hex-Dump des EPROMs dienen 8-)

  • Hallo Armin,
    erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
    Da hast du ja gleich einen Super Einstieg mit der Lichtschrankenumbauanleitung für das C839 gefunden. :thumbup:
    Weiterhin viel Spass hier bei den DUAL-Verr....ten

    Übrigens kann ich auch mit einem Hex-Dump des EPROMs dienen 8-)

    Der würde mich sehr interessieren.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
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  • Hallo Armin,
    erstmal herzlich willkommen hier im Forum.
    Da hast du ja gleich einen Super Einstieg mit der Lichtschrankenumbauanleitung für das C839 gefunden. :thumbup:
    Weiterhin viel Spass hier bei den DUAL-Verr....ten

    Der würde mich sehr interessieren.

    Hallo HaJo, hallo liebe "Gemeinde",


    hier der Hex-Dump (als "txt", ist aber im S19-Format mit 3-Byte Adressen).
    Da es die 24-Pin EPROMs nicht mehr gibt, würden mit den 28-Pin Typen folgende Zusatzbeschaltungen nötig sein:
    27x64 & 27x128: Pin 2 und 21 auf Masse, Pin 1, 27 und 28 auf +5V
    27x256: Pin 2, 21 und 27 auf Masse, Pin 1 und 28 auf +5V
    27x512: Pin 1, 2, 21 und 27 auf Masse, Pin 28 auf +5V


    Ich habe das allerdings noch nicht getestet...


    Viele Grüße und eine gute Nacht,


    Armin

  • Hallo,


    vielen Dank für die Anleitung zum Umbau, mein C839 funktioniert prima damit. Und das nervige ausprobieren, welcher Antriebsriemen auf Dauer optimal funktioniert, entfällt endlich :)


    Nur musste ich den Kollektor des Phototransistors an den Kollektor von T4524 anschließen, an die Basis hat es bei mir nicht funktioniert.


    Der Monoflop ist, wie im Text beschrieben, mit dem "Out"-Pin an den Kollektor von T4525 angeschlossen. Die Kapazität des Kondensators habe ich auf 15 uF erhöht, davor ging das automatische Richtungs-Umschalten am Bandende bei mir nicht sauber.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    fein, daß Dir die Schaltung weitergeholfen hat! Und dabei hast Du auch gleich noch einen Fehler / eine Irreführung im Schaltplan, genauer bei den Anschlußhinweisen aufgedeckt 8-)
    Natürlich muß der Kollektor von T3 an den vom T4525 angeschlossen werden...
    Wird oben korrigiert. Danke für den Hinweis!
    Natürlich kann man den Phototransistor auch an den Kollektor von T4524 anschließen - man invertriert damit ja nur das Signal an C4515 bezogen auf den Schaltzustand des Pototransistors.
    Daß das ganze bei Anschluß an der Basis nicht funktioniwert hat, verstehe ich im Augenblick nicht so ganz. Hattest Du C4514 ausgebaut?


    Was den größeren Elko angeht - da lagst Du mit den 4,7µF und den gewählten Lochgrößen bzw. -abständen wohl an der Funktionsgrenze, die es ja immer noch gibt.


    Viele Grüße,


    Armin

    Einmal editiert, zuletzt von Armin-202 ()

  • Guten Abend!


    Sehe gerade in Beitrag 7 das Bild.
    Kann das mal jemand erklären - ich sehr nur einen zusätzliche Kondensator. Reicht das für das Stopproblem des 839?


    Gruß
    Wolfgang

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

  • Hallo zusammen,


    nachdem das Thema jüngst erneut diskutiert und mit Lösungvorschlägen bedacht wurde, habe ich mir auch nochmal Gedanken zu meinem Lösungsvorschlag gemacht, der übrigens seit dem 1. Posting mit ein und dem selben Riemensatz immer noch problemlos funktioniert. Die Frickelei mit der Gabellichtschranke fand ich allerdings nie sooo dolle...


    Und das ist die verbesserte Lösung: statt der Gabellichtschranke verwende man eine Reflexlichtschranke! Die ist zusammen mit der Elektronik auf einer kleinen Leiterplatte (27mm x 20mm) untergebracht und diese wiederum mit einer M3 x 30-Schraube nebst 15mm Abstandshülse und einigen U-Scheiben zur Abstandsjustage mit dem Zählwerk verschraubt. Dafür wird die urprünglich dort schon vorhandene Verschraubung genutzt. Man muß damit keine mechanischen "Turnübungen" mehr veranstalten, um die Sensorik am Zählwerk zu installieren. Und so sieht das dann im eingebauten Zustand aus:



    Die gefiederte Scheibe besteht hier aus Postkartenpappe. Natürlich läßt sich das alles auch auf einer Lochrasterplatine aufbauen, dann wird´s eben a bisserl größer. Die Befestigung mit nur einer Schraube hat auch den Vorteil, daß sich die Anordnung Lochscheibe-Lichtschranke über das Verdrehen der Platine optimal justieren läßt und damit eine ungenaue Lochscheibengeometrie und / oder mieser Rundlauf ausgeglichen werden kann.

    Grundsätzlich könnte man (alternativ) die Lichtschranke ja auch "diskret" mit einer IR-LED und einem passendem Phototransistor aufbauen - so wäre auch eine Gabellichtschranke als Ein-Platinenlösung mit der oben gezeigten Befestigung denkbar.


    Sollte ein größeres Interesse an dieser SMD-Lösung bestehen, dann wäre ich ggf. bereit, ne Kleinserie mit industriell gefertigter Platine aufzulegen. Bitte Interessensbekundungen nur per PN - Danke.


    Viele Grüße,


    Armin

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