• Erstaunlich, wieviel Baß und Höhen aus CL101 kommt. Das Chassis, 203777, hat 4 ohm und 6W Belastbarkeit, und relativ
    hohen Wirkungsgrad.80-16Khz ist angegeben, was bei mir reicht, über 15Khz höre ich eh nichts mehr.
    In ein größeres Gehäuse eingebaut, könnte der sogar noch tiefer gehen.
    Oder ein Kandidat für ein Transmissionsline Gehäuse?
    Ein schlankes 1,2 m hohes Gehäuse, unten offen...oben vertikal das Chassis eingebaut.
    Ist nur so eine Idee, denn dieser Breitband-Sound hat irgentwas.
    Gruß Armin

  • Hallo Armin.


    Die Verfechter der Breitband-Lautsprecher haben viele stichhaltige Argumente für "ihr" Prinzip:


    -keine Phasendifferenzen, die bei den Chassis für Auslöschung/Vervielfältigung gewisser Frequenzen hervorrufen können
    -keine Impedanzachterbahn
    -keine aufwändigen Gehäuse
    -keine Frequenzweichen, die elektrisch immer ein Wenig problematisch sind
    -Klang aus "einer Quelle"


    So soll ein homogenerer Frequenzgang sichergestellt sein, ich selber kann da aber nicht mit einschlägigen Erfahrungen aufwarten....ist nicht meine Baustelle.


    Es gibt auch verschiedene Nachteile


    -höherer Klirrgrad und Verzerrungen, da prinzipbedingt das Chassis ja den gesamten Frequenzbereich bedienen muß, gerade bei tiefen, hohen Pegeln und bei den hohen Frequenzen
    -geringe Belastbarkeit aus dem og Punkt resultierend, da bei höheren Pegeln und Auslenkungen Verfärbungen und Klirr überproportional zunehmen
    und Weitere.



    Gruß
    Markus


    Gruß
    Markus

    Gruß
    Markus

  • Hallo Armin,
    ich möchte Dich nicht entmutigen, dies einmal auszuprobieren, aber eigentlich sollten Breitbänder, die auch die Bässe noch wiedergeben sollen, vorzugsweise in back loaded Hornboxen verbaut werden. Dann muß der Konus nicht so große Auslenkungen machen, um ausreichenden Pegel abstrahlen zu können. Ansonsten sind die Intermodulationsverzerrungen bei größerer Lautstärke rasch hörbar. Der oft zu sehende Einbau von Lautsprechern aus Röhrenradios in diverse Gehäuse ist zumindest fragwürdig. Im Radio klingen die Chassis nur deshalb so gut, weil sie ein Röhrenverstärker mit passender Entzerrung antreibt, d.h. mit Anhebung der Bässe und Höhen.


    Eine Transmission-Line funktioniert m.W. nur gut mit Chassis, welche bestimmte Parameter aufweisen. Ich vermute, die klassischen Papier-Breitbänder gehören nicht dazu. Bei der von Dir angedachten Bauform wirst Du mit Sicherheit ordentliche Resonanzen des Gehäuse-"Rohres" erleben: das eckige längliche Gehäuse wirkt wie eine einseitig offene Orgelpfeife.
    Die Resonanzen kann man in der Physik-Literatur nachlesen, habe sie jetzt nicht sofort parat.
    Genau genommen hat natürlich auch jedes Horn und jede TML ihre zahlreichen Resonanzen, welche mit geeignetem Dämm-Material bekämpft werden müssen.


    Eigentlich wäre das Thema mal einen eigenen thread wert: Vor- und Nachteile von LS-Gehäuseformen.


    Folgende Breitbänder in Backloaded Hörnern habe ich schon gehört: Fostex FE208 Sigma im Jericho-Horn, den FE103 Sigma im hyperbolischen Horn, den E.J. Jordan JX92 in einem Expohorn - alle nach Klang +Ton-Bauvorschlägen. Nur ein einzelnes Jericho hatte ich als Provisorium selbst aufgebaut, die anderen habe ich extern gehört. Sie waren alle nicht schlecht, aber doch in Punkto Sauberkeit, Klangfarben, Zurücktreten hinter die Musik, etc. deutlich den Manger-Wandlern unterlegen. Letztere sind zwar sehr teuer und benötigen eine Bassergänzung, aber in der Summe der Eigenschaften liegen sie für mich weit vorne. Das ist aber nur dann ein absolut entscheidendes Kriterium, wenn man einen sehr breit gefächterten Musikgeschmack hat, in dem akustische Instrumente die Hauptrolle spielen.


    Das vielversprechendste Konzept ist m.E. die Kombination Breitbänder mit Tieftöner bei niedriger Übergangsfrequenz, am besten aktiv angesteuert...(ich abeite noch dran).


    Viele Grüße


    Eberhard




    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

  • Hallo Eberhard


    ich stimme dir größtenteils zu. Dann müßten ja bei den alten Röhrenradios auch diese Modulationsverzerrungen hörbar sein, ist mir aber bisher noch nicht
    so aufgefallen.


    Hier ist eine Transmissions line von K&T 5/92 CT127, die ich nachgebaut habe, aber nicht mehr
    besitze.Die Box machte Spaß und brachte viel Baß, mit einem nur 10cm großen Tieftöner, die beiden anderen Tieftöner liefen nur als Mitteltöner, wegen den
    Moduationsverzerrungen.
    Anstatt der 4 Löcher soll da nur 1 ovales Loch oben für den 203777 rein.
    Kosten würde es nur ca. 1m2 19mm Spanplatte 2 Gehäuse zu bauen.
    Keine Weiche, keine Chassis-Kosten, nur etwas Leim,Zeit und Arbeit.
    Wenns mit dem 203777 nicht gut funktioniert, könnte ich auch andere Chassis probieren, wie z.B Kef B139, oder ovale Chassis aus Röhrenradios.
    Der 203777 hat ein leichte Papiermembran mit harter Aufhängung. Die Auslenkungen sind
    gar nicht so groß bei mittlerer Lautstärke.Die ovale Form hat auch Vorteile bei den
    Partialschwingungen der Membran, die kleiner sind wie bei runden Chassis.
    Soweit ich das Prinzip der Transmissionsline verstanden habe soll man Chasis verwenden die eine Resonanzfrequenz haben die der
    Resonanz der Röhre entspricht, so daß diese Frequenz verstärkt wird.
    Bei CT127 sollte die Resonanzfrequenz 60Hz betragen.
    Vielleicht sollte ich mal die Resonanzfrequenz von 203777 messen, bevor ich weiter mache.
    Gruß Armin

  • Hallo Armin,
    solange nur Zimmerlaustärke gehört wird hast Du recht, dann sind die IM-Verzerrungen vernachlässigbar. Was m.E. am meisten stört, ist eher die Veränderung der Klangfarben durch unlinearen Frquenzgang und Partialschwingungen. Selber habe ich jahrelang fast nur über Röhrenradios in Mono gehört, nachdem mich normale HiFi-Anlagen genervt hatten. Da war immer etwas, das mich gestört und vom entspannten Musikgenuss abgehalten hat. Heute vermute ich, daß die Komponenten einfach nicht richtig miteinander harmoniert haben. Auch, wenn manch einer behauptet, daß ein Verstärker mit ausreichend Leistung und geringem Klirr passend sein müßte - so einfach ist das nicht. Röhre ist schon mal ein guter Ansatz, aber auch dort kommt es auf die richtige Zusammenstellung an.


    Bei der von Dir gezeigten Bauanleitung hätte ich erwartet, daß die Line an drei Stellen zugleich gefüttert wird, damit nicht einzelne Eigenmoden allzu stark angeregt werden. Aber Du schreibst ja, daß nur ein TT bis ganz runter läuft - etwas seltsam. Logischer erschiene mir: 2 Bässe und ein einzelner MT.


    Übrigens gebe ich Dir hinsichtlich Deiner Einschätzung mit den verminderten Partialschwingungen bei Ovallautsprechern recht. Es hat mich schon lange gewundert, daß dies nicht generell beachtet wird. Aus der Physik weiß jeder Student: je höher die Symmetrie eines Systems, desto stärker die sog. Entartung, d.h. Aufeinanderfallen von Energie-/Schwingungsmoden. Es gibt aber inzwischen runde Chassis, wo der Hersteller bewusst unregelmässig angeordnete Schlitze im Konus ausgearbeitet und mit viskosem Material gefüllt hat. Dass es so lange dauert, bis auf diese naheliegende Idee jemand gekommen ist... :rolleyes:


    Zurück zu Deinem Projekt: überlege vielleicht noch einmal, ob Du die stehenden Wellen in der Säule in Kauf nehmen möchtest (mit evtl. Gegnmaßnahme wie Dämmwatte) oder nicht doch ein etwas breiteres, kleineres Gehäuse mit Seitenverhältnis nach dem Goldenen Schnitt (hinten teiloffen) in Betracht käme.


    Wie auch immer, berichte einmal, wie das Ganze ausgegangen ist !!


    Viele Grüße
    Eberhard


    Aktuelle Wohnzimmeranlage: SABA Konstanz-Stereo KN18 (Röhre), Telefunken TL 500, Dual 1229, Sony CDP-110, Sat-Empfänger zum Empfang u. Mitschnitt von BR Klassik, hr2, und weiterer Kulturwellen (Jippieee)

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