Zargen-Bauprojekt

  • Hallo zusammen,


    ich habe ja schon mal erzählt, dass ich mir für einen 1246er, für den mir eine Zarge fehlt, eine solche selbst bauen will. Gut, selbst bauen ist so eine Sache. Den Rahmen liess ich mir vom Schreiner anfertigen.
    Beim Material handelt es sich um amerikanische Pappel. mein Holzverarbeiter machte sich schon ein wenig Gedanken für was dieses Gehäuse sein soll und empfahl mir dieses Holz aufgrund der Dämpfungseigenschaften. Wird beispielsweise auch gerne beim Bau von E-Bässen verwendet.


    Hier ein paar Bilder von der 'Entwicklungsphase' und dem Rohbaugehäuse mit testweise eingebautem Chassis. Die Haube ist eine aktuelle Haube vom 505-4 inkl. Scharniere.


    Jetzt wird der Rahmen schwarz gebeizt und dann mit 2K porenfüllendem Hochglanzlack behandelt. 'Klavierlack'.


    Viele Grüße


    Martin

  • Respekt Martin,


    sieht richtig gut aus. Stellst du deine Zeichnung mit der Vermaßung ins Forum??


    Grüße
    Günni

    ***Ein kluger Mann macht nicht alle Fehler selbst. Er gibt auch anderen eine Chance***Dual 621, 721, 704 , 731, 750-1, 5000 mit den Originalsystemen und diversen anderen MMs u. MCs, Black Cube, Denon AVC A11 XV, CV1600, CV1700, CT1641, C890, Rack 3030,...

  • Zitat

    Original von Günni
    Respekt Martin,


    sieht richtig gut aus. Stellst du deine Zeichnung mit der Vermaßung ins Forum??


    Grüße
    Günni


    Kein Problem, Günni;


    ich wollte jetzt sowieso nach und nach über dieses Projekt berichten. Hier mal die Zeichnung vom Gehäuse. Allerdings ohne Auflageleisten für Chassisplatte / Boden und ohne die Chassisplatte.


    Beim Material steht noch 'Buche'. Aber das haben wir wie eingangs erzählt, kurzfristig geändert.


    Viele Grüße


    Martin


    Editiert: neues pdf wg. Schönheitsfehler in voriger Zeichnung

  • Hi,
    sieht gut aus, das mit der Haube passt auch ganz gut, finde sie zwar für die Zarge ein wenig zu kurz, aber auch damit kann man leben;) Wieso willst Du die schöne Holzzarge den schwarz streichen? Ich würde die mit Schutzlack streichen, dadurch wird sie auch noch ein wenig dunkler und gut ist. Dann noch viel Spaß beim basteln =)


    Gruß
    Christian

    your mind will find another, and that`s where the days have gone, and all you can hear is a stereo somewhere playing a pig-of-a-song (Suede)

  • Hi Christian,


    bei den Aussenabmessungen habe ich mich einerseits an einer Originalzarge orientiert.
    Die Haube weist die exakten Abmessungen - bis auf die Höhe - einer CH 6 auf. Der Abstand der Vorderkante zum Chassis ist identisch mit dem meines anderen 1246 in Original-Plastikzarge.
    Andererseits will ich den Plattenspieler auf die oberste Ablage eines selbstgebauten Stahl-Racks ( Schweisskonstruktion; diesmal WIRKLICH selbstgebaut :-)) stellen.
    Damit das optisch die anderen Geräte darunter nicht 'erschlägt kam es eben zu diesem Abmessungen. Die Verhältnisse Chassis zu Haube werden durch die Haube und den nötigen Abstand Tonarmgewicht zu Haubenrückseite festgelegt. Hier musste ich die Haube ziemlich weit nach hinten rücken, damit ein schweres System wie mein DMS 242E keine Probleme bezüglich Kollision Gegengewicht / Haube macht. Aber auch hier hielt ich vorsichtshalter die Vorgabe der alten Originalzarge ein.
    Schwarz ist halt Geschmacksache. Ich habe hier Parkettboden, Holzfenster, Riesenschreibtisch in Buche. Technische Geräte in braunen Holztönen wird mir 'too much'.
    Die Geräte stehen in meinem Büro in einem Abteil, welches meine Oase darstellt.
    Damit man noch erahnen kann, dass es sich um Holz handelt, eben die Verfahrensweise Beizen und danach klar lackieren.


    Viele Grüße


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von MRT34379 ()

  • Hallo Martin,


    ich habe meine Selbstbauzarge letztlich auch schwarz gewachst.
    Dazu habe ich OSMO Dekorwachs genommen.
    Bei Nichtgefallen läßt sich das wieder rückstandslos abschleifen.
    Allerdings steckt bei mir ein 1229 mit doch erheblich mehr hellen Metallanteilen drin.
    Die kamen in der hellen Zarge irgendwie nicht richtig zur Geltung ;).
    Der 1246 hatte mir darin aber eigentlich recht gut gefallen, ist halt wirklich Geschmacksache ;).
    Viele unterschiedliche Holzflächen in einem Raum sind aber auch absolut nicht mein Ding ;).


    Zum Tonarmgewicht:
    Das DMS 242E ist eher noch ein leichtes System.
    Am 1219 habe ich bei der Montage eines ADC 550XE hinten eine Karosseriescheibe auf das Gewicht geklebt, geht aber leider bei Gewichten mit Antiresonator eher schlecht :(.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Hallo,


    die Zarge in dem hellen Holz sieht m.E. sehr gut und zeitlos aus.


    Was mich mal interessieren würde: wirkt sich die Bedämpfung einer Zarge (z.B. Dämmatten) oder die Materialwahl wirklich auf den Klang des Drehers aus?
    Ich meine: irgendwo nachvollziehbar oder gar meßbar? Nicht spökenkiekeriemäßig....
    Sorry, wenn es da schon einen Thread gegeben haben sollte....



    Frohe Ostern


    Itzenblitz

    an der Nordseeküste....

  • Hallo Itzenblitz,


    wie würdest Du denn so etwas messen wollen ?(.
    Mit einem Seismographen ?(.


    Nach meiner Meinung wird in einer schweren, stabileren und damit auch resonanzärmeren Zarge, insbesondere die Tieftonwiedergabe präziser.
    Besonders auffällig finde ich diesen Effekt bei der Verwendung von Shure Tonabnehmern in Kombination mit recht basstarken Lautsprecherboxen oder gar einem Subwoofer.
    Ich habe einen 1219 in der klapprigen Geheimfachzarge neben einem 1229 in einer Multiplexzarge stehen.
    Wenn es bei dem originalen 1219 nur noch unpräzise wummert, gibt es bei dem 1229 in der Multiplexzarge noch eine knackige ziemlich präzise Basswiedergabe.
    Der 1219 in der Sabazarge liegt irgendwo dazwischen ;).


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.


  • nicht, dass ich wüsste. Aber ich betreibe ja auch kein Audio-Voodoo.
    Vielleicht hört man den Motor bei einer dünnwandigen Plastikzarge besser als bei einer Holzzarge. Aber auch dann nur, wenn man das Ohr direkt dran hält.
    Mein Schreiner wollte mir halt zeigen, dass er sich Gedanken über die Projekte seiner Kunden macht und wahrscheinlich auch seine Kenntnisse über Instrumentenholz ein wenig einsetzen.
    Sonst bestellen die hier doch bei ihm nur Eichenschrankwände; oder pseudohistorische Fakes für den Europa-Park :)


    Viele Grüße


    Martin

  • Zitat

    original von Pet
    wie würdest Du denn so etwas messen wollen ?(
    Mit einem Seismographen ?(.


    ...oder mit einem Kontaktmikrofon... :D


    Viele Grüsse, Thomas

    „back to the roots“

  • hier noch ein paar Kleinteile;


    Kabeldurchführungen / Zugentlastungen für Cinch- und Netzkabel ( Alu-Drehteile ) und einer der vier Füsse ( Edelstahl ). Die Senkungen sind ein wenig eckig geworden. Allerdings kommt da ganz am Schluss sowieso eine Filzauflage drüber.


    Viele Grüße


    Martin

  • Hallo,


    hast Du Dir denn schon Gedanken über die Cinchkabel gemacht, die Du verwenden willst?
    Die haben mitunter sehr verschiedene Querschnitte ;).
    In dieser Beziehung bin ich ja mehr so der Pfuscher:
    50 mm Loch in den Boden, Kabelsicherung mit Kabelbindern am Chassis ;).
    Ich gehe mich jetzt mal eine Runde schämen 8o.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Genug geschämt :D.


    Nur mal so als Anregung:


    Warum baust Du, wenn du Dir schon so eine Mühe machst, nicht einfach ein Anschlußterminal mit zwei Cinchbuchsen und einer schicken Schraubklemme für die Masse an die Rückseite.
    Könnte eine Platte aus Alu, Messing etc sein, in die Du zb. Neutrik Buchsen einschraubst.
    Nicht verkehrt wäre vielleicht auch eine Kaltgerätebuchse für den Stromanschluß.


    Wie gesagt, nur mal so als Idee ;).


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.


  • Hallo pet,


    zum Cinch-Kabel. Da habe ich 08/15-Kabel vom Conrad probiert. Brummt !! Dann habe ich so einen leuchtend blauen 6mm pro Kabel - CarHifi-Disco-Schlauch probiert. Super, brummt nicht. Sieht aber zu so einem klassischen Gerät 'bescheiden' aus. Letztlich probierte ich ein als etwas hochwertiger ausgewiesenes, schwarzes Cinch-Kabel ebenfalls vom Conrad. Querschnitt weiss ich nicht. Aussendurchmesser 2x5mm. Schwarz und damit optisch tragbar.
    Brummt ebenfalls nicht. Den Umbau am Plattenspieler habe ich natürlich nach DUAL-Anweisung durchgeführt. Das Massekabel ist ein 1.5²-Kfz-Kabel mit angecrimptem Gabel-Schuh verstärkerseitig und Ringkabelschuh plattenspielerseitig.


    An feste Cinch-Buchsen am Gerät habe ich auch gedacht. Wäre eine Alternative gewesen. Hätte ich aber auch nach dem Prinzip der Anschraubplatte der serienmäßigen Zarge machen müssen. Einfach deshalb, dass wenn man das Chassis herausheben will, man zusätzlich Kabellänge braucht, die im zusammengebauten Zustand nicht mit irgendwelcher Mechanik des Drehers ins Gehege kommen soll.
    Also Schrauben von aussen, Platte innen anliegend, sodass man bevor man das Chassis heraushebt, die Platte lösen kann.
    Genau so funktionieren meine Drehteile. Wie auf der Zeichnung ersichtlich, sitzen diese zentriert in Bohrungen in der Zarge.
    Und letztlich hat bei der Entscheidung rotationssymetrische Durchführungen vs. rechteckige Platte auch die Tatsache gesprochen, dass ich eine eigene Drehmaschine, aber keine gescheite Fräsmaschine habe :) Und dass ich runde Halbzeuge in Alu und diversen Stählen von einer befreundeten Dreherei geschenkt bekomme, entsprechendes Flachmaterial ich aber woanders beziehen muss, wo sie Geld wollen :) und vor allem bezüglich solcher Abnahmemengen regelmässig ein Gschiss machen.


    Viele Grüße


    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von MRT34379 ()

  • Hallo zusammen,


    damit dieser Thread nicht ganz verlorengeht, mal wieder eine '
    Zuwortmeldung' von mir.
    Inzwischen habe ich die Zarge geschwärzt, mehrmals mit einer 2-K porenfüllenden Grundierung lackiert. Und dazwischen immer wieder 3 Tage gewartet, um möglichst wenig 'Bei-/Einfallen' zu erzeugen.


    Jetzt ist endlich die letzte Schicht Endlack, ebenfalls ein 2K-Lack - Hesse Lignal Brillantlack - drauf.
    Diesen lasse ich jetzt min. 5 Tage trocken, bis er dann mit 2000er-Schleifpapier abgezogen und anschliessend auf Hochglanz poliert wird.


    Bisher hatte ich bei diesen Lacken nur Erfahrung im Überholen von Holzlenkrädern. Aber ebene Flächen waren Neuland. Aber wenn man immer nur mit Beilage schleift, dann bleibt es auch 'a$%&glatt'-


    An der Frontseite hab' ich mal probiert. Das Ding wird echt 'steinway-mässig' :)


    Anbei mal ein Bild vom aktuellen Stand. Die komischen Füsse sind nur als Einspannhilfe zum Polieren gedacht.


    Viele Grüße


    Martin

  • 8o RESPEKT!!! 1A Arbeit. Ich bin blass vor Neid:)


    Gruß
    Christian

    your mind will find another, and that`s where the days have gone, and all you can hear is a stereo somewhere playing a pig-of-a-song (Suede)

  • Hallo Martin,


    die Zarge ist einfach Klasse. Herzlichen Glückwunsch.


    Gruß


    Stephan

    hört mit 2 Ohren und diese mit


    CV 1500 + CT 1540 + C 830 + CS 731Q + CL 730 + CL 720 oder mit CV 1700 + CT 1740 + C 830 + CS 721 + CS 1229 + CL 730 + TL 1000 oder mit CV 121 + CT 19 + CS 701 + CL 100

  • Diese Zarge ist echt der volle Wahnsinn!
    Gratulation! Saubere Arbeit.
    Grüße
    Matze

    Grüße Matze


    Geräte u.a.:


    Wega Lab Zero Preamp 031, Wega Lab Zero Tuner 078, Braun SW2,

    Dual CS 5000/Audio Technica AT 33 PTG, ELAC Miracord 60/2M-Red., Braun M12.


    Braun P4/G1042 und P4/MC2E Braun A1, CD 4, gen.überholt.


    Fine Arts (Only) A9000, T9000, CD 903, Golden 1 AT OC 7 (generalüberholt),

    Braun LS 40 und Canton Subwoofer.

    Zugelaufen: Revox B795 und andere.


  • Hallo Martin,


    das sieht ja richtig gut aus. Herzlichsten Glückwunsch zu dieser perfekten Arbeit.
    Wenn das nicht soviel Arbeit wäre, hätte ich auch schon begonnen.

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.